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gekochte Kartoffel

Verfasst: 09.10.2012, 18:24
von Niggi
Hallo

Ich bin ja seit neusten Ziegenmama. Sie stehen bei meinen Schwiegereltern. Die haben seid ca. 30 Jahren Ziegen. Ich liebe meine beiden Mädels und will nur das beste für sie. Heute hat mir meine Schwiegermutter erzählt, dass sie den Ziegen gekochte Kartoffel gefüttert hat!! #shock# #shock# #shock#
Ich sagte ihr das ich das nicht will, weil es keine artgerechte Fütterung ist. Sie füttert auch Kohlblätter und Brot. Die Kohlblätter lassen meine zwar liegen, aber die alte(ca 13 Jahre alt) frisst sie.
Meine SE meinen sie haben schon sooo lange Ziegen und haben sie immer schon so gefüttert.
ja die Ziegen wurden bis jetzt alle doch ziemlich alt. Erst im Frühjahr starb unsere Heidi mit 15 Jahren.
Ich bin jetzt ziemlich unsicher. Was meint ihr!!
Lg Nicole

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 09.10.2012, 18:53
von Susanne M.
Hallo,
meine Ziegen und Schafe kriegen immer wieder rohe Kartoffeln. Sie fressen sie gerne, vertragen sie gut und angeblich wird die Milchbildung gefördert. Ich hab das in meinem Ziegenkurs gelernt, dass das Verdauungssystem von Wiederkäuern in der Lage ist, rohe Kartoffeln zu verdauen.

Gekochte Kartoffeln gebe ich lieber den Hühnern.

Ich denke, du kannst deinen Schwiegereltern schon vertrauen, wenn sie schon so lange und erfolgreich Ziegen halten.

LG Susanne

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 09.10.2012, 20:07
von ElliBesch
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, Susanne oder? Sorry auch hier sträuben sich mir die Nackenhaare- aber ganz gewaltig über solch einen Tipp!

Hallo Nicole,
aus Zeitmangel hier flugs ein link, wo Du Dich informieren solltest.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-caprine.ch/">http://w ... h/</a><!-- m -->

Unter Fütterung, Haltung.

Schönen Gruß!

Elli&Co

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 09.10.2012, 20:35
von Uzou
Hallo,
der "Ziegenpapst" Gall, der ja bekanntlich das große"Standardwerk" über Ziegen geschrieben hat, erwähnt bei seinen Fütterungsvorschlägen auch Kartoffeln als geeignete Futterkomponente.
Ich will damit nicht der Kartoffel das Wort reden ( Ich füttere selber keine Kartoffeln) aber ich frage mich, warum wir hier immer alles besser wissen als ausgewiesene Experten?
Füttern kann man natürlich auch sehr gut anders. Wenn Deine Mädels keine Leistung erbringen müssen, und du nicht kostensparend füttern musst, dann brauchen Deine Ziegen sicher diese Art der Fütterung nicht. Dann kannst Du gerne den Empfehlungen hier im Forum folgen, aber Deine SE werden das schwer verstehen. Sie haben ja Ziegen sicher zur Familienversorgung gehalten und die Ziege als Kuh des kleinen Mannes musste mit einfachsten Mitteln gefüttert werden. Das durfte nicht viel kosten. Da passten dann die Kartoffeln und die Gemüsereste.
Liebe Grüße Marion

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 09.10.2012, 20:43
von Susanne M.
Hallo,
ich bin jetzt auch etwas verunsichert.

[Passage vom Admin entfernt]

LG Susanne

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 09.10.2012, 21:21
von sanhestar
Hallo,

zwischen "vertragen" und "gesunder Fütterung" ist ein Riesenunterschied. Nämlich der, ob ich mit allen, mir zur Verfügung stehenden Mitteln eine Leistung aus meinen Tieren herausholen will/muss oder ob es sich um eine Hobbyhaltung im Erhaltungsbedarf handelt.

Weiterhin, ob ich kostendeckend rechnen und füttern muss, eine wirtschaftliche Notsituation herrscht (in der alles, was irgendwie einen Futterwert hat und beschaffbar ist, den Tieren vorgelegt wird) oder ob ich den "Luxus" habe, wirklich artgerecht zu füttern.

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 10.10.2012, 07:04
von Niggi
Also bei mir geht es ganz sicher nicht darum das ich mir das Futter für die Ziegen nicht leisten kann. Sonst hätte ich mir keine Ziegen gekauft. Und auch bei meinen Schwiegereltern ist es ganz sicher nicht so das es am geld scheitern würde. Aber sie füttern seid 30 Jahren so, und alle Ziegen sind so alt geworden.
Ich denke die machen sich einfach keine so großen Gedanken darüber was artgerechte Fütterung ist. Und wenn ich hier so lese, sind sich hier im Forum auch einige nicht so einig wie das funkt. Scheinbar haben ihnen die Kartoffel nicht geschadet, aber ich werde versuchen meine SE davon zu überzeugen, das es besseres Futter für Ziegen gibt. Es ist halt schwer, weil sie bei ihnen am Hof stehen, und ich nicht den ganzen Tag da bin. Außerdem ist die Ziegenweide am Waldrand, und da kommen auch immer wieder Leute vorbei die die Ziegen füttern. Ich hab zwar schon ein Schild angebracht mit füttern verboten, aber bis jetzt hält sich niemand dran.
Ein Mann kommt immer mit seinen zwei kleinen Mädchen vorbei und hat Kornflakes gefüttert. Ich bin dann zu ihm gefahren, und hab ihm einen kleinen Eimerchen gebracht wo ich Pferdemüsli reingegeben habe, und mit dem soll er künftig die Ziegen in Masen füttern. Und das klappt ganz gut. #freunde#

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 10.10.2012, 10:04
von Susanne M.
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.landwirtschaft-bw.info/serv ... .info/serv ... terung.pdf</a><!-- m -->

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Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 10.10.2012, 10:25
von Ulli
Hallo!

Das lese ich so, dass den Bauern ein Leitfaden an die Hand gegeben wird, wieviel sie von ihren GÄNGIGEN, heisst althergebrachten futtermitteln maximal füttern dürfen, ohne die Gesundheit akut zu gefährden..

LG Ulli

Re: gekochte Kartoffel

Verfasst: 10.10.2012, 10:49
von Laurien+Biene
Die beiden Großziegen an unserm Hof kriegen auch Äpfel, Müsli, Brot, sie vertragen das offenbar
prima, aber für meine beiden bleibe ich trotzdem stur. Man kann nie wissen! Bleibt ein Risiko, find ich.
Ich ess mein Brot u. meine Kartoffeln selbst. Und kriege ja auch nich tägl. Sahnetorten vorgesetzt.
Außerdem tut es einfach nich Not, im Sommer wächst doch genug + Heu u. Äste, im Winter Heu u. Nadelgezweig u.
Brombeer, sie benötigen doch das andere Zeugs gar nich. Wozu Brot also?
Aber das Sturbleiben wird nötig: Da die nächsten u. einzigen Bewerber für meine Ziegendamen
sie auch nich wollten (Biene war ihnen mit 58 cm etwas zu groß, sie wollten aber trotzdem kommen
u. angucken, kamen aber nich, gebe die Hoffnung auf, daß sich noch jemand
meldet), muß ich sie jetzt doch zu den Großziegen ins Gehege geben, die
Besitzer akzeptieren aber meine Fütterungsart.
Ich überleg allerdings, ob ich nich ein Stückchen vom Gehege abzweige, wo nur meine Kleinen hinkommen
können, die Großen aber nich durchpassen, u. dort das Hüttchen aufstelle u. dort auch Zweige füttere
(für 4 Ziegen Zweige ranzuschaffen, wo dann nur die Großen dran fressen, schaff ich nich (ein Stück Zweig
würden die Großen auch abkriegen wegen Neid)) u. auch
'ne Rückzugsmöglichk. da wär. Oder is das doof für die Herdenstruktur? Sie kennen sich gut, wir gehen
oft zusammen spazieren (da kriegen die Großen oft Brot zugesteckt, aber meine wissen, daß sie nix
davon abkriegen, das läuft erstaunlich gut), meine waren auch schon oft in deren Gehege zum Spielen.