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Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 28.11.2012, 14:00
von Abra K.
Hallo Ziegenfreunde

Meine vier Ziegen haben hinten allesamt "Krummfüsse" (die eine mehr, die andere weniger), d.h. die Klauenspitzen sind nach innen gebogen, also gegen den Zwischenklauenspalt, und weil das bei allen vieren so ist, liegt der Verdacht nahe, dass ich die hinteren Klauen nicht korrekt schneide (die vorderen sind alle in Ordnung). :-(

Ich habe die Klauen lange nur alle zwei bis drei Monate geschnitten, seit Anfang Oktober nun aber alle zwei bis drei Wochen (nach dieser "Vorlage": http://www.ofm.ch/Milchschaf/pflege_klauen.htm) und gebe mir alle Mühe, die Spitzen zu begradigen, aber die wollen einfach nicht so, wie ich will. #heul#

Kennt das jemand und was mache ich falsch? Muss ich noch öfters schneiden, um die Fehlstellung zu korrigieren?

Hier das Bild einer Vorderklaue drei Wochen nach dem letzten Schnitt:

Bild

Bei den hinteren Klauen schauen die überstehenden Hornwände dann etwa gleich aus und die Spitzen sind halt eben nach innen gebogen. :-(

Weiss jemand Rat?

Liebe Grüsse

Abra

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 28.11.2012, 14:24
von Hans-Willi
Hallo Abra;

ein Bild von hinten wäre hilfreicher
damit man dein Problem sieht.
Vorne sieht es doch richtig gut aus.
Da hab ich schon ganz andere gesehen die angeblich regelm.geschnitten wurden.
Und die Anleitung die du nutzt ist super verständlich erklärt.

GLG

HWB aus G.

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 28.11.2012, 15:12
von Abra K.
Hans-Willi hat geschrieben:ein Bild von hinten wäre hilfreicher damit man dein Problem sieht.
Hallo HWB

Ist mir klar und werd ich beim nächsten Schneiden vorher/nachher machen. Heute hab ich schlicht nicht dran gedacht und hätte alleine auch gar keine Bilder geschafft.

Ja, die vorderen Klauen schauen gut aus und die hinteren unterscheiden sich eigentlich nur dadurch, dass die Spitzen krumm wachsen und die Ballen hinten (also bei der "Ferse") und seitlich im Zwischenklauenspalt auch ständig abgetragen werden müssen, was bei den Vorderklauen nicht der Fall ist.

Vielleicht also doch noch häufiger schneiden? Kommt mir aber schon sonderbar vor, weil in der Zeit, als ich lediglich alle zwei bis drei Monate schnitt, die Klauen besser in Form waren (zumindest die hinteren).

Liebe Grüsse

Abra

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 28.11.2012, 15:33
von Abra K.
Also, hier nun doch noch ein Bild, ziemlich unscharf, weil ein zappelndes Ziegenbein in der einen und die Kamera in der andern Hand... #stoned#

Bild

Aber zumindest erkennt man die Krümmung und ich denk mir gerade, dass ich vermutlich mal wieder viel zu zaghaft war beim heutigen Schneiden -- ich hab immer höllisch Schiss, "ins Lebendige" zu säbeln... :-(

Ist übrigens eine von Bellas Hinterklauen, bei ihr ist die Krümmung am stärksten.

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 29.11.2012, 22:30
von Abra K.
Niemand will mir verraten, wie ich die krummen Füsse begradigen kann... #heul#

Öfters als alle zwei bis drei Wochen schneiden?

Beim Schneiden radikaler vorgehen und riskieren, auch mal "ins Lebendige" zu säbeln?

Einen professionellen Klauenpfleger/-orthopäden beauftragen, sofern eine solche Spezies überhaupt existiert?

???

#ka#

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 29.11.2012, 22:46
von Ziegentrekking Altmühlfra
Huhu Abra,

helfen kann ich dir bei deinem Problem leider nicht, da ich momentan genau das gleiche habe (und auch ich schneide aktuell ca. alle 4 Wochen, und immer auch seeehr penibel). Tut mir echt leid. :(

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 29.11.2012, 23:14
von Abra K.
Der Seelenfang hat geschrieben:Helfen kann ich dir bei deinem Problem leider nicht...
#heul#

Trotzdem danke für die Rückmeldung! #freunde#

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 29.11.2012, 23:49
von Babette
Hallo Abra,
ich habe zwar Schafe, aber ich denke mal, da ist beim Klauenschneiden kein großer Unterschied.
Auf dem Foto sieht´s für mich so aus, als ob zwischen den Klauen ein ziemlich dicker "Dreckbatzn" hängt, evtl könnte es vll daran liegen? Abhängig von der Beschaffenheit dieses Klumpens könnte das evtl verantwortlich sein?
Meine treten sich auch fast immer Dreck zwischen die Klauen, bevor ich schneide, räume ich immer erst den Zwischenklauenspalt aus und entferne die Klumpen zwischen den Klauenwänden.
Ich könnte mir vorstellen, wenn du vielleicht sehr harte (lehmige?) Böden hast und die Ziegen da immer wieder Dreck sammeln, führt das evtl langfristig zu der Verformung? Warum das nur bei den hinteren Klauen ist, liegt vll daran, daß diese größerer Belastung ausgesetzt sind (beim Springen, Rennen)?
Im Zwischenklauenspalt finde ich gelegentlich auch mal kleine Wunden oder Abszesse, wenn sie sich Dornen eingetreten haben.
Im Schafhalterlehrgang und bei den Schäfern habe ich gelernt, zum Abschluß die Spitze der Klaue abzuschneiden. Bei obigem Link sieht man auch sehr schön, daß die Schere dabei ziemlich schräg gehalten werden muß.
Das mache ich mit einer Zange zum Rosen schneiden, ich komme damit gut zurecht.
Angst deine Ziegen bis ins Blut zu schneiden, solltest du dabei nicht haben. Wenn´s passiert, ist es nicht so schlimm, auch erfahrenen Schäfern kann das passieren. Sie behelfen sich dann mit einem Stück Wolle, das sie auf die Wunde drücken und auch ohne Wolle hört es wieder auf zu bluten.
Wichtig ist ein wirklich gut geschärftes Messer zu haben, mit einem stumpfen passieren leichter Missgeschicke, weil man mehr Kraft aufwendet. Und wenn du die Klaue nur bis zum Sohlenrand in dünnen Schnitten entfernst, kann fast nichts passieren. Eine Schäferin gab mir den Tip, das Messer dabei nicht in Einem durchzuziehen, sondern "in kleinen Schritten" zu ziehen.

Wie oft man schneiden solte?
ich schneide nach Augenmaß, der Abrieb ist abhängig von der Beschaffenheit der Böden, vom Klauenwachstum und sicher auch davon, wieviel die Tiere laufen müssen. Ich könnte mir auch vorstellen, daß bei sehr häufigem Klauenschneiden und guter Nährstoffversorgung, die Klauen schneller nachwachsen.
Eines meiner Schafe hat eine Fehlstellung der hinteren Klauen (habe ich damit bekommen), der TA meinte dazu, öfter nachschneiden, evtl kann man das so langfristig korrigieren.
Aber solange du die Ursache nicht herausfindest, würde ich nicht noch öfter schneiden.
VG Heidi

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 30.11.2012, 06:10
von Ziegenpetra
Hallo
Unsere Ziegen und Schafe werden schon unterschiedlich geschnitten.
Wir orientieren uns unter anderem an den "Rillen" die außen an der Klauenwand zu sehen ist. Da wirst du dann auch sehen wie sich das Wachstum vom Rand her entwickelt und den Unterschied zu deiner Schnittführung.
Schwer zu beschreiben
Ciao Petra

Re: Klauen schneiden / Spitzen begradigen

Verfasst: 30.11.2012, 11:03
von Abra K.
Hallo Babette

Vielen Dank für deine ausführliche und hilfreiche Antwort!

Das mit dem "Dreckbatzn" auf dem Foto siehst du richtig, aber daran kann's nicht liegen, da ich die Klauen vor dem Schneiden mit Hufkratzer und Bürste reinige -- das Foto wurde etwa eine Stunde nach dem Schneiden gemacht und ohne neuerliche Reinigung, daher der Dreck.
Im Schafhalterlehrgang und bei den Schäfern habe ich gelernt, zum Abschluß die Spitze der Klaue abzuschneiden. Bei obigem Link sieht man auch sehr schön, daß die Schere dabei ziemlich schräg gehalten werden muß.
Hab mir die Bilder nochmals genau angeschaut und verstehe, was du meinst. Ich hab mir das Klauenschneiden zweimal zeigen lassen (einmal von einem Ziegenhalter, einmal von einem TA), aber ich scheine bissl schwer von Begriff zu sein... jedenfalls hab ich mich jetzt mal nach einem Lehrgang umgeschaut und hab auch tatsächlich was gefunden: Klauenpflegekurs Schafe/Ziegen, Theorie & Praxis, der findet im Februar statt und ich hab mich gleich angemeldet -- danke für die Anregung! :-)
Angst deine Ziegen bis ins Blut zu schneiden, solltest du dabei nicht haben. Wenn´s passiert, ist es nicht so schlimm, auch erfahrenen Schäfern kann das passieren. Sie behelfen sich dann mit einem Stück Wolle, das sie auf die Wunde drücken und auch ohne Wolle hört es wieder auf zu bluten.
Okay... Wolle hab ich keine zur Hand, aber immer einen AB-Spray griffbereit, auch wegen allfälliger Verletzungen im Klauenzwischenspalt. Ich bin halt einfach ein Angstscheisserchen, was Blutungen anbelangt... und mit dem Messer trau ich mich eh nicht zu schneiden, ich verwende eine Gartenschere (vermutlich ähnlich wie deine Rosenschere), aber vielleicht werd ich im Kurs eines Besseren belehrt und werde endlich meine Messerphobie los. 8)
Der Abrieb ist abhängig von der Beschaffenheit der Böden, vom Klauenwachstum und sicher auch davon, wieviel die Tiere laufen müssen. Ich könnte mir auch vorstellen, daß bei sehr häufigem Klauenschneiden und guter Nährstoffversorgung, die Klauen schneller nachwachsen.
Ausreichender Abrieb müsste eigentlich gegeben sein: asphaltierter Platz vor dem Stall und teilweise Sandboden auf dem Spielplatz, viel Bewegung auf Schotterwegen, steinigem Untergrund und (seltener, aber doch immer wieder) asphaltierten Strässchen.

Bild

Bild

Ich hab schon den Eindruck, dass die Klauen viel schneller wachsen als zu der Zeit, da ich lediglich alle zwei bis drei Monate zur Schere griff, und das könnte durchaus mit der Nährstoffversorgung zu tun haben, die sich im letzten halben Jahr verändert d.h. verbessert hat.
Aber solange du die Ursache nicht herausfindest, würde ich nicht noch öfter schneiden.
Dann werd ich bis zum Kurs weiterfahren wie bisher und danach bin ich hoffentlich bissl klüger und kann die "Krummfüsse" nach und nach begradigen.

Nochmals danke für deinen Beitrag, hast mir echt weitergeholfen!

Liebe Grüsse

Abra