Erfahrungsbericht Kastration
Erfahrungsbericht Kastration
Da das Thema Kastration im Forum ja auch oft diskutiert wird, wollte ich hier einmal meine Erfahrungen schildern und hoffe, vielleicht dem ein oder anderen ein paar Anregungen geben zu können.
Nach mehreren Wochen intensiver Recherche, welche Kastrationsmethode nun die beste sei, haben wir uns für eine Vollnarkose mit Burdizzozange entschieden. Die Böcke sind 5 und 6 Monate alt. Nachdem wir unseren TA von einer Vollnarkose überzeugt hatten (eigentlich wollte er es nicht machen, da er keine Erfahrung mit Narkosen bei Wiederkäuern hatte), ging es dann auch los. Verwendet wurde das Mittel Xylazin in Kombination mit einem anderen Präparat (konnte leider nicht in Erfahrung bringen, wie es heißt) in der Stufe zwei (es gibt wohl vier Narkosestufen). Leider waren die Tiere sehr schnell weg (15 sec), was bereits darauf schließen ließ, dass es vermutlich zu stark dosiert war. Die Zange wurde je Seite einige Minuten angesetzt, was uns in der Entscheidung einer Vollnarkose dennoch bestärkte. Leider wurden aus den prognostizierten 30 min Schlafzeit dann schrecklich bange sechs Stunden. Der Pansen blähte sich immer mehr auf, obwohl wir sie, mehr oder weniger, in eine "gesunde" Stellung legten. Es waren wirklich schlimme Stunden, in denen ich die Entscheidung der Narkose dann doch etwas bereute. In diesem Moment kam mir ein Gedanke, den man leider etwas ehr hätte haben können. Da die Dosierung zu hoch war, habe ich mich sehr über mich selbst geärgert, nicht in der häufig hier im Forum beschriebenen Tierklinik einmal angerufen zu haben und nach der Dosierung zu fragen. Dies empfehle ich wirklich jedem, deren TA sich nicht ganz so gut mit Ziegen auskennt. Nach dieser furchtbar langen Zeit kamen sie Gott sei Dank wieder auf die Beine, waren aber noch bis zum nächsten Morgen total schläfrig. Weitere zwei Tage dauerte es, bis sie ihren Schwanz nicht mehr zwischen die Beine klemmten (die Schmerzen müssen vermutlich doch sehr stark gewesen sein) und danach ging es wieder bergauf. Am Tag danach hatte der jüngere Bock leichten Durchfall, was auf die Nebenwirkung zurückzuführen war. Ansonsten scheint der Pansen aber keinen Schaden davongetragen haben, da der Kot wieder ganz normal aussieht.
Mein Fazit des Ganzen ist, dass ich Tiere nie dem Schmerz von nur einer örtlichen Betäubung aussetzen würde, trotz des Narkoserisikos. In Zukunft habe ich für mich beschlossen, bei Unklarheiten wirklich bei absoluten Ziegenprofis Rat zu suchen (wäre im Grunde auch Aufgabe des TA gewesen, wenn man es mal genau betrachtet).
Dieser Beitrag soll wirklich nur als Erfahrungsbericht dienen und keine Diskussion über richtige oder falsche Kastrationsmethoden nach sich ziehen. Mir hat es damals auch sehr geholfen zu lesen, wie es bei anderen war. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Nach mehreren Wochen intensiver Recherche, welche Kastrationsmethode nun die beste sei, haben wir uns für eine Vollnarkose mit Burdizzozange entschieden. Die Böcke sind 5 und 6 Monate alt. Nachdem wir unseren TA von einer Vollnarkose überzeugt hatten (eigentlich wollte er es nicht machen, da er keine Erfahrung mit Narkosen bei Wiederkäuern hatte), ging es dann auch los. Verwendet wurde das Mittel Xylazin in Kombination mit einem anderen Präparat (konnte leider nicht in Erfahrung bringen, wie es heißt) in der Stufe zwei (es gibt wohl vier Narkosestufen). Leider waren die Tiere sehr schnell weg (15 sec), was bereits darauf schließen ließ, dass es vermutlich zu stark dosiert war. Die Zange wurde je Seite einige Minuten angesetzt, was uns in der Entscheidung einer Vollnarkose dennoch bestärkte. Leider wurden aus den prognostizierten 30 min Schlafzeit dann schrecklich bange sechs Stunden. Der Pansen blähte sich immer mehr auf, obwohl wir sie, mehr oder weniger, in eine "gesunde" Stellung legten. Es waren wirklich schlimme Stunden, in denen ich die Entscheidung der Narkose dann doch etwas bereute. In diesem Moment kam mir ein Gedanke, den man leider etwas ehr hätte haben können. Da die Dosierung zu hoch war, habe ich mich sehr über mich selbst geärgert, nicht in der häufig hier im Forum beschriebenen Tierklinik einmal angerufen zu haben und nach der Dosierung zu fragen. Dies empfehle ich wirklich jedem, deren TA sich nicht ganz so gut mit Ziegen auskennt. Nach dieser furchtbar langen Zeit kamen sie Gott sei Dank wieder auf die Beine, waren aber noch bis zum nächsten Morgen total schläfrig. Weitere zwei Tage dauerte es, bis sie ihren Schwanz nicht mehr zwischen die Beine klemmten (die Schmerzen müssen vermutlich doch sehr stark gewesen sein) und danach ging es wieder bergauf. Am Tag danach hatte der jüngere Bock leichten Durchfall, was auf die Nebenwirkung zurückzuführen war. Ansonsten scheint der Pansen aber keinen Schaden davongetragen haben, da der Kot wieder ganz normal aussieht.
Mein Fazit des Ganzen ist, dass ich Tiere nie dem Schmerz von nur einer örtlichen Betäubung aussetzen würde, trotz des Narkoserisikos. In Zukunft habe ich für mich beschlossen, bei Unklarheiten wirklich bei absoluten Ziegenprofis Rat zu suchen (wäre im Grunde auch Aufgabe des TA gewesen, wenn man es mal genau betrachtet).
Dieser Beitrag soll wirklich nur als Erfahrungsbericht dienen und keine Diskussion über richtige oder falsche Kastrationsmethoden nach sich ziehen. Mir hat es damals auch sehr geholfen zu lesen, wie es bei anderen war. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
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Cirkle-B-Ranch
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Egloffsteinerin
Hallo,
da habens unsere beiden Herren besser überstanden. Sie wurden mit knapp 4Monaten blutig kastriert, d.h. sie bekamen unter Vollnarkose einen Schnitt in den Hodensack und die Hoden wurden entfernt (so wie auch Kater kastriert werden). Die Stelle wurde mit Blauspray desinfiziert und blieb etwas offen, damit eventuell sich bildendes Sekret abtropfen konnte. Zusätzlich bekamen sie eine schmerzstillende Spritze. Nach 1 bzw. 2 Std waren beide wieder wach. Die beiden ersten Tage hatten sie einen etwas eigenartigen Gang, danach heilte der Schnitt zügig zu. Nach einer guten Woche waren sie wieder fitt. Das ist jetzt gut 6 Jahre her und es traten bisher keinerlei Probleme auf.
LB
Uta
da habens unsere beiden Herren besser überstanden. Sie wurden mit knapp 4Monaten blutig kastriert, d.h. sie bekamen unter Vollnarkose einen Schnitt in den Hodensack und die Hoden wurden entfernt (so wie auch Kater kastriert werden). Die Stelle wurde mit Blauspray desinfiziert und blieb etwas offen, damit eventuell sich bildendes Sekret abtropfen konnte. Zusätzlich bekamen sie eine schmerzstillende Spritze. Nach 1 bzw. 2 Std waren beide wieder wach. Die beiden ersten Tage hatten sie einen etwas eigenartigen Gang, danach heilte der Schnitt zügig zu. Nach einer guten Woche waren sie wieder fitt. Das ist jetzt gut 6 Jahre her und es traten bisher keinerlei Probleme auf.
LB
Uta
Wie war die Dosis bei euren beiden? Habe jetzt in einem 2013 veröffentlichen Bericht über Kastartionsmethoden (genaue Quelle müsste ich nochmal suchen, würde ich aber wieder finden) gelesen, dass die Burdizzozange nicht mehr zeitgemäß sei, wegen der großen Schmerzen danach. Daher wird davon abgeraten und wieder hin zur blutigen Kastration. Bei der nächsten denke ich auch darüber nach, aber gibt eh bei allen Methoden pro und Contra.
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Cirkle-B-Ranch
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Egloffsteinerin
Die Dosis weiß ich leider nicht, aber wir haben einen guten Tierarzt, der sich informiert, wenn er nicht ganz genau Bescheid weiß. Er sagte damals, dass die Narkose bei Fluchttieren das größere Risiko sei. Zu wenig - kriegens die Tiere mit und zu viel, dann kommts wahrscheinlich wie in deinem Fall. Also ich würde das Gewicht des Tiere feststellen und dann in Gießen anrufen. Die Leute sind kompetent. Die Köttelproben schicke ich auch dort hin.
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Cirkle-B-Ranch
Danke für diesen Erfahrungsbericht! Ich bin auch schon am überlegen, wie wir, wenn nötig nächstes Jahr kastrieren lassen. Dafür muss ich aber auch noch den passenden TA finden, mein letzter hat, bei mir unter Beweis gestellt das er wenig Ahnung hat und sich auch nicht belehren lassen möchte!
Wie CBR schon sagte, bei Bullen haben wir, mit der Zange und Vollnarkose auch gute Erfahrungen! Die stecken das gut weg!
LG Steffi
Wie CBR schon sagte, bei Bullen haben wir, mit der Zange und Vollnarkose auch gute Erfahrungen! Die stecken das gut weg!
LG Steffi
Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es spürt wie du den Schmerz!
Das mir der Hund das Liebste ist, sagst du "oh" Mensch sei Sünde, der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Das mir der Hund das Liebste ist, sagst du "oh" Mensch sei Sünde, der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Wir hatten bei unseren Böcken blutige und unblutige Kastration. Jeweils unter Vollnarkose und örtlicher Betäubung. Es war beide Male kein Problem. Die Herren waren nach einer Stunde wieder fit, hatten Schmerzmittel bekommen. Daher gab es keine Verweigerung von Futter und sie konnten nach zwei Stunden mit der Herde wieder auf die Weide.
Die TÄ hatten die Böcke jeweils gewogen, um genau zu dosieren können! Bei einem Bock musste trotzdem nachgespritzt werden. Übrigens, einem Bock mussten noch Ohrmarken eingezogen werden, zwar noch in der Vollnarkose, aber doch ohne örtliche Betäubung an den Ohren. Das Tier machte deutliche Abwehrbewegungen und schrie laut!
Ehrlich, ich bin dann immer kurz vorm Herzinfarkt!
Die TÄ hatten die Böcke jeweils gewogen, um genau zu dosieren können! Bei einem Bock musste trotzdem nachgespritzt werden. Übrigens, einem Bock mussten noch Ohrmarken eingezogen werden, zwar noch in der Vollnarkose, aber doch ohne örtliche Betäubung an den Ohren. Das Tier machte deutliche Abwehrbewegungen und schrie laut!
Ehrlich, ich bin dann immer kurz vorm Herzinfarkt!
Kein Psychiater der Welt kann es mit einem kleinen Hund aufnehmen, der einem das Gesicht leckt!