Kastration erfolgreich?

Eva

Kastration erfolgreich?

Beitrag von Eva »

Hallo zusammen :-) ,

bin neu hier und habe mich auch schon durch einige Beiträge gelesen. Trotzdem möchte ich noch mal nachfragen, wann und wie ich sicher feststellen kann, ob die Kastration nun erfolgreich war oder nicht.

Habe seit vier Wochen zwei Ziegenböcke, sollen Zwergziegenböcke sein, ca. 2 Jahre alt und vor einem halben Jahr kastriert. Dass das nicht so ganz stimmen kann, konnte ich sogar als relativer Laie sehen und stellte mich drauf ein, die Kastration nachholen zu lassen. Das geschah dann gleich vor drei Wochen, da die beiden wirklich sehr schlimm stanken, markierten und auch immer wieder kämpften. Dabei stellte sich heraus, dass sie tatsächlich schon mal kastriert worden waren, aber gleich bei beiden nur ein Hoden geschrumpft war.

Nun wurden sie also noch mal kastriert, wieder mit der Zange. Hatte mich zuvor auf einer Ziegen-Seite belesen, dass eine Sedierung und eine örtliche Betäubung nötig wären. So war ich auch froh, dass der Tierarzt das genauso machen wollte und ließ gleich mal das Alter anhand der Zähne überprüfen, usw. Leider habe ich nicht drauf geachtet, dass der Tierarzt beide 2x untereinander kneift. Eigentlich ist er doch der Fachmann und man sollte sich doch drauf verlassen können, dass er weiß, wie es richtig ist. Habe mich schon geärgert, dass ich selbst nicht besser aufgepasst habe. Jedenfalls wurden beide nur ein Mal gekniffen und ich habe nun Sorge, dass es wieder umsonst war. Die armen Kerlchen, hoffentlich müssen sie nicht noch ein drittes Mal ran.

Wann und wie kann ich nun erkennen, ob die Kastration diesmal erfolgreich war oder nicht? Es sind jetzt also drei Wochen her und die Hoden sind zumindest bei dem einen nicht geschrumpft und bei dem anderen vermutlich auch nicht, bin mir nicht ganz sicher. Sie kämpfen weiterhin. Der Gestank könnte ein kleines bisschen besser sein. Ist auch immer wellenartig, aber letztendlich stinken beide noch über das ganze Grundstück und noch weit darüber hinaus. Falls es etwas besser mit dem Gestank ist, könnte es auch daran liegen, dass sie beim Einzug erstmal ihr Revier ausgiebig markiert haben, was jetzt nicht mehr so nötig ist.

Nach wie vielen Wochen sieht man für gewöhnlich deutlich eine Verkleinerung der Hoden?

Nach wie vielen Wochen hört der Gestank auf oder ist zumindest SEHR merklich weniger geworden?

Und gleich habe ich noch eine andere Frage: Verteidigen Böcke auch dann ihr Revier, wenn zwei männliche Tiere alleine gehalten werden? Wenn sie erfolgreich kastriert wurden?

Frage deshalb, weil wir in Alleinlage wohnen fernab vom Straßenverkehr und ich die beiden schon mal ums Grundstück laufen lasse, damit sie auch dort das Gestrüpp abfressen können. Bisher ist ihnen dabei niemand begegnet, daher weiß ich nicht, wie sie reagieren. Muss ich damit rechnen, dass sie jemanden angreifen? Unser früheres Böckchen wurde früh erfolgreich kastriert und war so ängstlich, das ist eher vor jedem weggelaufen. Mir wäre es schon wichtig die beiden zeitweilig laufen zu lassen, denn es war ein Grund ihrer Anschaffung, mir sozusagen bei der Landschafspflege hier zu helfen. Und von der Wohnlage her ist es eigentlich ideal.

Dann danke ich euch fürs Lesen und bin schon gespannt auf eure Kommentare.

Liebe Grüße

Eva


JuliaCh
Beiträge: 176
Registriert: 03.07.2012, 23:15

Beitrag von JuliaCh »

Hallo Eva,

von meinen sechs Böcken sind vier kastriert worden, drei erfolgreich, einer musste nachgekniffen werden. Ich würde so kurz nach der Kastration noch keine Prognose über den Erfolg wagen, sondern 2,3 Monate abwarten und dann anschauen ob der Hoden deutlich geschrumpft ist.
Eine Verhaltensänderung tritt auch erst langsam ein.
Grüße!
Julia


Ulli
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Registriert: 13.03.2008, 07:18

Beitrag von Ulli »

Hallo!

Wenn jeweils ein Hoden bereits inaktiv war muss der doch nicht nachgekniffen werden? Ist doch eine unnötige Verletzung..

Bei meinem Böckchen habe ich nach 4 Wochen eine Grössenveränderung der Hoden bemerken können- Geruch und Verhalten dauern DEUTLICH länger.

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Haarriss
Beiträge: 2508
Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

[quote='Ulli','index.php?page=Thread&postID=184056#post184056']Hallo!

Wenn jeweils ein Hoden bereits inaktiv war muss der doch nicht nachgekniffen werden? Ist doch eine unnötige Verletzung..

Bei meinem Böckchen habe ich nach 4 Wochen eine Grössenveränderung der Hoden bemerken können- Geruch und Verhalten dauern DEUTLICH länger.

LG Ulli[/quote]Ich glaube sie meinte zweimal an der gleichen Seite kneifen, um auf Nummer sicher zu gehen...


Viele Grüße
Haarriss
Ulli
Beiträge: 3007
Registriert: 13.03.2008, 07:18

Beitrag von Ulli »

[quote='Haarriss','index.php?page=Thread&postID=184059#post184059']Ich glaube sie meinte zweimal an der gleichen Seite kneifen, um auf Nummer sicher zu gehen...[/quote]
Aua..

Bei meinem ZZ-Bock wurde pro Samenstrang/Hoden einmal gekniffen (wenns passt knirschts...), ausreichend lange drangelassen und dann Zange ab- das wars.. da war er 9 Monate alt, seine Nüsschen sind bis auf Walnussgrösse geschrumpft..

Er merkt noch immer sehr gut, wenn eine Ziege bockig ist und ist dominanter als die Mädels- das wars aber schon mit seiner Männlichkeit :)

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Eva

Beitrag von Eva »

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten! :-)

Anscheinend ist es sehr unterschiedlich, wann die Hoden schrumpfen. Zwei bis drei Monate und 4 Wochen, wobei der Tierarzt auch von 4 Wochen sprach. Deshalb dachte ich ja auch, dass nach drei Wochen schon was zu sehen sein sollte.
Ich glaube sie meinte zweimal an der gleichen Seite kneifen, um auf Nummer sicher zu gehen...
Ja, genau so meinte ich das. Die eine Seite ist jeweils auf Pflauengröße geschrumpft, da wurde natürlich nichts mehr gemacht. Aber gerade, weil es schon mal schief gegangen ist, auf der anderen Seite, und generell eigentlich zwei Mal untereinander gekniffen werden sollte, habe ich halt Sorge, dass es wieder nichts war. Vielleicht vernarbt, besonders stabil (sind ja schon 2 Jahre alt), und dann nur ein Mal gekniffen.

Wenn ich sicher wäre, dass es nicht geklappt hat, würde ich nämlich nicht mehr warten und gleich blutig kastrieren. Ist nämlich schon sehr lästig, mich mehrmals am Tag umzuziehen und die beiden nur mit Handschuhen anzufassen, damit ich mich danach noch unter Menschen trauen kann. :-) Und für die beiden ist es auch nicht schön, denke ich mal, zwei potente Männchen ohne Weibchen, dafür den Duft der Wildtiere in der Nase (Rehe kommen bis auf die Wiese und an den Zaun und es ist ja auch da Beginn der Brunftzeit).

Ich glaube, die Frage zum Revierverhalten muss ich extra im Forum Verhalten stellen.

Liebe Grüße

Eva


Eva

Beitrag von Eva »

Hallo,

inzwischen sind 5 Wochen vergangen seit der letzten Kastration und die beiden kämpfen immer schlimmer. Sie stinken weiterhin, bepinkeln ihren Bart, der (jeweils eine) Hoden ist unverändert in der Größe, sie reiten gegenseitig auf und überhaupt kann ich keinerlei Veränderung feststellen. Außer vielleicht, dass sie nicht mehr ganz so oft bei mir testen, wer das Sagen hat. Was aber einfach auch eine Folge davon sein kann, dass ich ihnen etwas Respekt beibringen konnte. Zum Glück habe ich langjährige Hundeerfahrung und weiß meinen Rang notfalls zu behaupten. Allerdings muss ich auch erstmal umdenken von Hunde- auf Ziegenverhalten.

Ihr schriebt, ich müsse 2 bis 3 Monate abwarten. Gut, 5 Wochen, noch keinerlei Veränderung. Aber warum ich hauptsächlich jetzt noch mal schreibe: Die Kämpfe! Teils ist das wohl spielerisches Kräftemessen, das habe sie von Anfang an so gemacht, doch ich meine, das wird jetzt manchmal ernst.
... wenn die Kämpfe unfair werden: z.B. Beine einklemmen und verdrehen (bei gehörnten Ziegen) ...
Das schreibt Sanhesta unter Kastrierte Böcke kämpfen oder spielen? Genauso machen meine beiden es auch. Heute Mittag hatte zum wiederholten Male der eine sein Bein in den Hörnern des anderen eingeklemmt und schrie wie am Spieß. Sie hebeln sich auch unter den Bauch, die Beine hoch und dann wieder eher spielerisch nur die Köpfe oder einer legt sich sogar freiwillig vorne, so wie Hunde beim Spielen. Sie liegen mal friedlich käuend im Stall nebeneinander und dann wieder wird einer aus dem Stall gefegt.

Ich füttere schon die ganze Zeit an verschiedenen Stellen gleichzeitig, so dass sie sich beim Fressen ausweichen können. Wie Sanhesta schreibt, bei solch unfairen Verhalten müsse man eingreifen. Das ist nur in seltenen Ausnahmen möglich, denn die Kämpferei geht mittlerweile x Mal am Tag und ich kann schlecht den ganzen Tag und die Nacht neben den beiden verbringen.

Was ich nun fragen will: Ist dieses Verhalten nun typisch für intakte Böcke oder auch für Kastraten? Falls es bei Kastraten nicht, zumindest nicht so ausgeprägt, vorkommt, spielt es eine Rolle, mit welchem Alter diese kastriert wurden. Also, falls es jetzt mit der Kastration doch geklappt haben sollte, ist bei über 2 Jahre alten Böcken mit diesem Verhalten überhaupt noch eine ausreichende Verhaltensänderung zu erwarten? Insbesondere, wenn zwei gleichalte (vermutlich Brüder) Böcke alleine zusammen gehalten werden.

Soll ich angesichts dieser Kämpfe noch zuwarten oder lieber den Tierarzt rufen um sie noch mal kastrieren zu lassen? Diesmal blutig, nehme ich an!?

Anfangs hatte ich mich informiert, welches Geschlecht wohl am unkompliziertesten zu halten sei. Überall wurde zu zwei kastrierten Böcken geraten. Wenn ich mich aber so durch die ganzen Beiträge zum Bockverhalten durchlese und dass dies durchaus auch bei Kastraten gezeigt wird, .... Ziegen scheinen da doch viel seltener solche Aggressionen und Verhaltensprobleme zu zeigen, oder?

Ich mag die beiden wirklich gerne, aber finde diese Aggressionen schon anstrengend. Auch dass der Mensch derart in Frage gestellt wird, habe ich z. B. selbst bei großen Hunderassen selten so erlebt. Und Hunden sagt man das mit dem Rudelführer ja besonders nach. Bei meinen beiden Böcken vermute ich mal, dass sie bei der Aufzucht nicht die richtige Bockerziehung erfahren haben. Muss ich da Angst haben, dass sie mal für Menschen gefährlich werden, selbst wenn sie kastriert sind und mich respektieren?

Fragen über Fragen. ?(

Liebe Grüße

Eva


Haarriss
Beiträge: 2508
Registriert: 22.05.2013, 11:32

Beitrag von Haarriss »

Unser Kastrat ist immer zu einer Ziege recht gemein, ich glaub die können sich einfach nicht leiden...vll ist es bei deinen auch so? Vll würde es auch helfen, mehrere Tiere zu halten, das hat bei uns für mehr ruhe gesorgt!


Viele Grüße
Haarriss
ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

@ Haarriss :thumbsup:

Ja, den gleichen Gedanken hatte ich auch.
Es muss ja nicht immer nur an den Hormonen liegen, die beiden haben miteinander eher Langeweile und dann 'Flausen im Kopf'...

Mehrere Ziegen in einer Gruppe sind wirklich entspannter!

LG Elli


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Not being vegan is a mistake. ^^
Meli
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Registriert: 02.02.2012, 19:35
Wohnort: Landkreis Heilbronn

Beitrag von Meli »

[quote='Eva','index.php?page=Thread&postID=184547#post184547']Soll ich angesichts dieser Kämpfe noch zuwarten oder lieber den Tierarzt rufen um sie noch mal kastrieren zu lassen? Diesmal blutig, nehme ich an!?[/quote]Die Kämpfe die du zwischen deinen beiden Böcken beschreibst sind um einiges heftiger als das was ich bei meinen kastrierten Böcken bisher beobachtet habe. Normalerweise gibt einer nach und die Rangordnung ist damit geklärt.
Warum deine Böcke so heftig kämpfen kann ich dir nicht sagen. Was ich ausschließen möchte ist die Haltung - sie haben viel Platz, Büsche zum knabbern, usw.
Du schreibst das du sie getrennt fütterst. Was fütterst du genau?
Weißt du wie die Böcke aufgewachsen sind? In einer Herde? Mit einem erwachsenen Bock?

Es gibt hier Forianer die intakte Böcke zusammen halten, vielleicht haben sie gute Tipps?


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