Heute war ich schlachten.
Verfasst: 31.01.2015, 15:29
Hallo meine Lieben,
jetzt habe ich mich hier lange nicht mehr gemeldet. Ich war halt sehr beschäftigt, und mit den Ziegen lief soweit alles.
Tja, bis heute. Jetzt ist es erstmal vorbei für ein paar Monate, und ich werde mir Zeit nehmen, erstmal alles auf mich wirken zu lassen. Heute Morgen um 7:30 Uhr hatte ich einen Termin bei einer lokalen Schlachterei. Das ganze war schon sehr belastend, und ich werde es nächstes mal anders machen. Hier der Ablauf:
Nachdem ich da ankam, haben mich die Mädels aus dem Büro erstmal weiter geschickt. Bei den ganzen Leuten, die alle samt nicht der deutschen Sprache mächtig waren, musste ich mich erstmal durchfragen, bis ich wusste, wo ich mit meinem Böckchen hin sollte. Erst stand ich an der falschen Rampe, wo ein LKW-Fahrer gerade eine "Ladung" Schafe abgeladen hatte. Der hatte sie aus Estland geholt. Zwei Tiere lagen tot auf dem Boden. Die hatten die Fahrt nicht überlebt. Welche Qualen die anderen Tiere auf der Fahrt erlitten haben müssen, kann man sich ja denken. Also bin ich dann zum anderen Tor, wo ich mein Böckchen in das Gatter gegeben habe, in dem eine Menge Schafe warteten. Ein Mann übernahm das Böckchen, und ich habe noch gewartet, wie der kleine in einer Metallrampe in der Schlange mit den Schafen nach oben lief. Eine Frau kam noch von oben, und fand den klein niedlich.
Die Tiere machten alle einen recht naiven Eindruck auf mich, also ich habe da keine Angst in den Augen gesehen. Trotzdem war das irgendwie gruselig. Eine halbe Stunde später konnte ich den lauwarmen ausgenommenen gehäuteten Leichnam an der anderen Seite in Empfang nehmen, und zur Zerlegung bringen.
Mir ging das alles ganzschön an die Nieren. Vor allem aber, meine eigene Ziege zu töten. Gleichzeitig hat mich der Schlachthofbesuch heute aber darin bestätigt, dass ich meine Tiere lieber selbst grossziehe, als Fleisch von Tieren zu kaufen, die so gequält wurden, wie die Schafe. Als ich danach im Supermarkt einkaufen war, hab ich dann die ganze Zeit daran gedacht, wie lieblos all die Waren wohl hergestellt wurden, die da in ihren bunten Verpackungen auf ihren Käufer warteten. Seit Anfang des Jahres bin ich Freiberufler, und ich fühle einfach, dass es richtig war, den Vollzeitjob zu kündigen, um mir Zeit zu nehmen, meine Selbstversorgung aufzubauen.
Kennt vielleicht jemand einen Ort in der Nähe von Heidelberg, wo ich meine Ziegen schlachten lassen kann? Irgendein kleinerer Schlachter, wo alles etwas persönlicher abläuft?
Ich will meine Ziege nicht einfach "abgeben" da. Ich möchte sie bis zum Tod begleiten.
Gibt es vielleicht sogar einen Lehrgang bei mir auf der Ecke, wo ich mir zeigen lassen kann, wie ich selbst schlachte?
jetzt habe ich mich hier lange nicht mehr gemeldet. Ich war halt sehr beschäftigt, und mit den Ziegen lief soweit alles.
Tja, bis heute. Jetzt ist es erstmal vorbei für ein paar Monate, und ich werde mir Zeit nehmen, erstmal alles auf mich wirken zu lassen. Heute Morgen um 7:30 Uhr hatte ich einen Termin bei einer lokalen Schlachterei. Das ganze war schon sehr belastend, und ich werde es nächstes mal anders machen. Hier der Ablauf:
Nachdem ich da ankam, haben mich die Mädels aus dem Büro erstmal weiter geschickt. Bei den ganzen Leuten, die alle samt nicht der deutschen Sprache mächtig waren, musste ich mich erstmal durchfragen, bis ich wusste, wo ich mit meinem Böckchen hin sollte. Erst stand ich an der falschen Rampe, wo ein LKW-Fahrer gerade eine "Ladung" Schafe abgeladen hatte. Der hatte sie aus Estland geholt. Zwei Tiere lagen tot auf dem Boden. Die hatten die Fahrt nicht überlebt. Welche Qualen die anderen Tiere auf der Fahrt erlitten haben müssen, kann man sich ja denken. Also bin ich dann zum anderen Tor, wo ich mein Böckchen in das Gatter gegeben habe, in dem eine Menge Schafe warteten. Ein Mann übernahm das Böckchen, und ich habe noch gewartet, wie der kleine in einer Metallrampe in der Schlange mit den Schafen nach oben lief. Eine Frau kam noch von oben, und fand den klein niedlich.
Die Tiere machten alle einen recht naiven Eindruck auf mich, also ich habe da keine Angst in den Augen gesehen. Trotzdem war das irgendwie gruselig. Eine halbe Stunde später konnte ich den lauwarmen ausgenommenen gehäuteten Leichnam an der anderen Seite in Empfang nehmen, und zur Zerlegung bringen.
Mir ging das alles ganzschön an die Nieren. Vor allem aber, meine eigene Ziege zu töten. Gleichzeitig hat mich der Schlachthofbesuch heute aber darin bestätigt, dass ich meine Tiere lieber selbst grossziehe, als Fleisch von Tieren zu kaufen, die so gequält wurden, wie die Schafe. Als ich danach im Supermarkt einkaufen war, hab ich dann die ganze Zeit daran gedacht, wie lieblos all die Waren wohl hergestellt wurden, die da in ihren bunten Verpackungen auf ihren Käufer warteten. Seit Anfang des Jahres bin ich Freiberufler, und ich fühle einfach, dass es richtig war, den Vollzeitjob zu kündigen, um mir Zeit zu nehmen, meine Selbstversorgung aufzubauen.
Kennt vielleicht jemand einen Ort in der Nähe von Heidelberg, wo ich meine Ziegen schlachten lassen kann? Irgendein kleinerer Schlachter, wo alles etwas persönlicher abläuft?
Ich will meine Ziege nicht einfach "abgeben" da. Ich möchte sie bis zum Tod begleiten.
Gibt es vielleicht sogar einen Lehrgang bei mir auf der Ecke, wo ich mir zeigen lassen kann, wie ich selbst schlachte?