Gute Weide: Ziegenbock springt trotzdem über 105 cm Netz - Z
Gute Weide: Ziegenbock springt trotzdem über 105 cm Netz - Z
Hallo zusammen,
Meine Frage ist, wie ich die Hütesicherheit eines 105cm Euronetzes effektiv erhöhen kann. Meint ihr, 1 oder 2 zusätzliche Litzen bis 150cm Höhe an extra Pfählen würden die Hütesicherheit deutlich erhöhen? Skeptisch bin ich, was ein (noch)
leistungsstärkeres Gerät angeht, da unser aufmüpfigster Bock aus dem Stand über den Zaun springt und so meistens ohnehin keinen Schlag bekommt. Das 230V-Gerät hat 7500 Volt / 5 Joule Entladeenergie.
Hintergrund:
Wir haben seit vier Jahren je zwei Zwillingspaare: drei kastrierte Böcke und eine Ziege. Alle sind mit der Flasche aufgezogen und daher recht eng an uns gebunden.
Die Ziegen halten sich auf den gesteckten Pferchen der Sommerweide vorzugsweise an der Stelle auf, die unserem Haus am nächsten ist. Der aufmüpfigste Bock ist immer der erste und oft auch der einzige, der ausbricht. Meistens gibt es dafür dann auch Gründe: Schlechte Futterqualität, kaum noch Futter oder eben schon zu viel Kot.
Auf der aktuellen Weide aber gibt es noch unheimlich viel und abwechslungsreiches Futter. Sie halten sich wie üblich in ihren Ruhephasen am Liebsten an der Stelle des Pferchs auf, der am nächsten zu unserem Haus ist. Dort liegt mittlerweile entsprechend viel Kot und es sind in diesem Sommer auch besonders viele Stechinsekten unterwegs. Wahrscheinlich deshalb fing der Bock gestern an dieser Stelle wieder an, aus dem Stand über den Zaun zu springen. Wenn er einmal damit anfängt, ist es meistens relativ sinnlos, ihn zurück zu bringen, er geht dann meist gleich wieder durch. Typisch ist auch: Wenn keiner von uns am Pferch ist, gehen die Ziegen allerdings auch nicht durch. Es geht immer erst los, wenn wir kurz vorher an der Weide waren oder ihnen irgendwie Aufmerksamkeit gegeben haben.
Auf ihrer Stammweide am Haus gibt es nie Probleme mit der Hütesicherheit, obwohl der auch nur einen Meter hoch ist (Festzaun mit Strom).
Lieben dank für euren Rat
Jonathan
Meine Frage ist, wie ich die Hütesicherheit eines 105cm Euronetzes effektiv erhöhen kann. Meint ihr, 1 oder 2 zusätzliche Litzen bis 150cm Höhe an extra Pfählen würden die Hütesicherheit deutlich erhöhen? Skeptisch bin ich, was ein (noch)
leistungsstärkeres Gerät angeht, da unser aufmüpfigster Bock aus dem Stand über den Zaun springt und so meistens ohnehin keinen Schlag bekommt. Das 230V-Gerät hat 7500 Volt / 5 Joule Entladeenergie.
Hintergrund:
Wir haben seit vier Jahren je zwei Zwillingspaare: drei kastrierte Böcke und eine Ziege. Alle sind mit der Flasche aufgezogen und daher recht eng an uns gebunden.
Die Ziegen halten sich auf den gesteckten Pferchen der Sommerweide vorzugsweise an der Stelle auf, die unserem Haus am nächsten ist. Der aufmüpfigste Bock ist immer der erste und oft auch der einzige, der ausbricht. Meistens gibt es dafür dann auch Gründe: Schlechte Futterqualität, kaum noch Futter oder eben schon zu viel Kot.
Auf der aktuellen Weide aber gibt es noch unheimlich viel und abwechslungsreiches Futter. Sie halten sich wie üblich in ihren Ruhephasen am Liebsten an der Stelle des Pferchs auf, der am nächsten zu unserem Haus ist. Dort liegt mittlerweile entsprechend viel Kot und es sind in diesem Sommer auch besonders viele Stechinsekten unterwegs. Wahrscheinlich deshalb fing der Bock gestern an dieser Stelle wieder an, aus dem Stand über den Zaun zu springen. Wenn er einmal damit anfängt, ist es meistens relativ sinnlos, ihn zurück zu bringen, er geht dann meist gleich wieder durch. Typisch ist auch: Wenn keiner von uns am Pferch ist, gehen die Ziegen allerdings auch nicht durch. Es geht immer erst los, wenn wir kurz vorher an der Weide waren oder ihnen irgendwie Aufmerksamkeit gegeben haben.
Auf ihrer Stammweide am Haus gibt es nie Probleme mit der Hütesicherheit, obwohl der auch nur einen Meter hoch ist (Festzaun mit Strom).
Lieben dank für euren Rat
Jonathan
Hallo Jonathan,
Ziegen sind verdammt standorttreu, das macht die Sache mit dem Einzäunen nicht leichter. Es heißt zwar, eine leckere Wiese wäre die beste Umzäunung, aber das kann ich nicht unterschreiben. Meine wollten ziemlich lange immer wieder in den 300qm Garten (Notlösung, bis ich eine Weide gefunden hatte) zurück, anstatt auf wilder Wiese mit 6000qm zu laufen. Und miestens ist das passiert, wenn ich von der Wiese weggegangen bin. Irgendwann hab ich dann umständliche Schleichwege genommen bzw. bin mit dem Auto weggefahren, um das hinterherhüpfen zu vermeiden. Und wenn die Ziege erst mal richtig springen kann, klar, hat sie keinen Kontakt zum Boden und kriegt keine mehr gewischt. Ich habe "Super"-Tipps bekommen, angefangen mit einnässen der Brust und Beine, falls doch mal Kontakt entsteht, bis hin Brett oder Metallstab um Hals, damit die Ziege beim Springen gehindert wird oder doch eine gewischt bekommt. Fehlte nur noch die Empfehlung, die Beine in Mauerkübel einzubetonieren...
Ich habe einen Litzenzaun (blanke Metalllitze) mit 3 Litzen, die unter Strom sind. Die oberste Litze ist jedoch farbig, aber stromlos und ziemlich hoch (so 1,20-1,40m hoch). Vielleicht könnte es auch reichen, wenn du weit oben 2 farbige Litzen ziehst, damit der Bock diese auch gut erkennen kann. Dann habe ich abgewartet,bis die Ziegen älter geworden sind und sich an die Weide gewöhnt haben. Gut, Ziegen springen auch noch mit 12, aber heute bleiben sie die meiste Zeit auf der Weide.
Ich grusel mich jetzt schon davor, wenn ich sie mal für 1-2 Monate auf eine andere Wiese umsetzen will, die ich demnächst auch einzäunen werde.
LG
Silke
Ziegen sind verdammt standorttreu, das macht die Sache mit dem Einzäunen nicht leichter. Es heißt zwar, eine leckere Wiese wäre die beste Umzäunung, aber das kann ich nicht unterschreiben. Meine wollten ziemlich lange immer wieder in den 300qm Garten (Notlösung, bis ich eine Weide gefunden hatte) zurück, anstatt auf wilder Wiese mit 6000qm zu laufen. Und miestens ist das passiert, wenn ich von der Wiese weggegangen bin. Irgendwann hab ich dann umständliche Schleichwege genommen bzw. bin mit dem Auto weggefahren, um das hinterherhüpfen zu vermeiden. Und wenn die Ziege erst mal richtig springen kann, klar, hat sie keinen Kontakt zum Boden und kriegt keine mehr gewischt. Ich habe "Super"-Tipps bekommen, angefangen mit einnässen der Brust und Beine, falls doch mal Kontakt entsteht, bis hin Brett oder Metallstab um Hals, damit die Ziege beim Springen gehindert wird oder doch eine gewischt bekommt. Fehlte nur noch die Empfehlung, die Beine in Mauerkübel einzubetonieren...
Ich habe einen Litzenzaun (blanke Metalllitze) mit 3 Litzen, die unter Strom sind. Die oberste Litze ist jedoch farbig, aber stromlos und ziemlich hoch (so 1,20-1,40m hoch). Vielleicht könnte es auch reichen, wenn du weit oben 2 farbige Litzen ziehst, damit der Bock diese auch gut erkennen kann. Dann habe ich abgewartet,bis die Ziegen älter geworden sind und sich an die Weide gewöhnt haben. Gut, Ziegen springen auch noch mit 12, aber heute bleiben sie die meiste Zeit auf der Weide.
Ich grusel mich jetzt schon davor, wenn ich sie mal für 1-2 Monate auf eine andere Wiese umsetzen will, die ich demnächst auch einzäunen werde.
LG
Silke
Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.
(Gilbert Keith Chesterton)
(Gilbert Keith Chesterton)
Vielen Dank für deine schöne Beschreibung :) Mit der Standorttreue habe ich in dem Maße garnicht gerechnet, das ist ein guter Tipp. Tatsächlich stehen sie jetzt auch auf einem Stück, das sie noch nicht kannten. Ich habe provisorisch zwei blaue Ballenpresseile gespannt und das funktioniert bis jetzt. Teile der Weide nutzen wir immer in Rücksprache mit dem Pächter, ich werde jetzt nach deiner Schilderung mal versuchen, zwei feste Abschnitte zu bekommen, auf die die Ziegen dann immer im Wechsel mit ihrer Haus-Weide kommen (die hat zum Glück rund 1300 m2). Reine Metallitze kannte ich auch noch nicht, das schaue ich mir auch mal an. Am Festzaun haben wir recht dicken Zinkdraht, den kann man natürlich nicht auf ne Spindel rollen. Und die Litze finde ich meistens nicht widerstandsfähig genug.
Unsere Tiere bleiben eig alle bei 1,05m in der Weide, eine Dame hat mir aber letztens gezeigt, dass sie da ohne Probleme rüber kann (hab sie etwas gejagt, weil sie in der Weide drin war und nicht wusste wo das Tor ist). Ich würde auch, wenn das beim Springen nichts bringt auf jeden Fall schauen, dass genug Strom drauf ist und er Respekt hat. Oft ist es ja leider so, dass Ausbrecher ausbrecher bleiben...teilweise haben wir übrigens 150er Pfosten und ich bin mir ziemlich sicher, dass manche auch da rüber kämen...
Meiner Meinung nach sind ziegen auch ziemliche gewohnheitstiere, bei unseren war es zb so dass sie als es weg von der Hauptweide ging erstmal jeden Abend Heim wollten, jetzt bleiben Sie teilweise über Nacht, haben sich aber damit abgefunden...gleiches beim zugekauften Bock (bei ihm sogar extremer, er wartet ab ca 21uhr kreischend am Tor, dass wir ihn holen, bzw. hält sich dann nur noch in der Nähe vom Tor auf und legt sich zum wiederkäuen direkt vor das Tor)
Meiner Meinung nach sind ziegen auch ziemliche gewohnheitstiere, bei unseren war es zb so dass sie als es weg von der Hauptweide ging erstmal jeden Abend Heim wollten, jetzt bleiben Sie teilweise über Nacht, haben sich aber damit abgefunden...gleiches beim zugekauften Bock (bei ihm sogar extremer, er wartet ab ca 21uhr kreischend am Tor, dass wir ihn holen, bzw. hält sich dann nur noch in der Nähe vom Tor auf und legt sich zum wiederkäuen direkt vor das Tor)
Viele Grüße
Haarriss
Haarriss
Ich habe auch schon überlegt, ob die Ziegen einfach immer an die Stelle gehen, an der sie auf die Weide gelassen wurden. Die haben wir bisher immer am nächsten zum Haus gewählt. Vielleicht hilft es ja schon, wenn man sie einfach herum führt und von hinten auf die Weide lässt. Ich hab auch das Gefühl, dass sie sich an Leckstein + Wasser + Unterstand orientieren, auch wenn sie den kaum nutzen. Unterstand ist übrigens die Kunststoffblase eines IBC Containers + ein Loch als Einstieg rein geschnitten. Das finden sie super und die Teile sind sehr leicht, unverwüstlich und günstig.
Ich würde es mal mit 3x Litze und Haspeln versuchen - ich stelle mir das erstens deutlich einfacher im Zaunaufbau vor und es dürfte auch deutlich mehr Spannung drauf sein. An unserem Festzaun jedenfalls knallts richtig und tut schon mächtig weh, trotz starkem Bewuchs. Am Netz ist es immer so lala und kommt nicht über 6000 Volt, auch wenn ich vorher mähe. Hoffentlich hält die höhere Spannung die Jungs dann auch davon ab, einfach zwischen den Litzen durchzusteigen. Der Ausbruchskandidat hat selbst schon Netze zerstört, indem er einfach seinen Kopf durch eine kaputte Masche gesteckt hat und sich so reingedrückt hat, dass das Netz gerissen ist...
Ich würde es mal mit 3x Litze und Haspeln versuchen - ich stelle mir das erstens deutlich einfacher im Zaunaufbau vor und es dürfte auch deutlich mehr Spannung drauf sein. An unserem Festzaun jedenfalls knallts richtig und tut schon mächtig weh, trotz starkem Bewuchs. Am Netz ist es immer so lala und kommt nicht über 6000 Volt, auch wenn ich vorher mähe. Hoffentlich hält die höhere Spannung die Jungs dann auch davon ab, einfach zwischen den Litzen durchzusteigen. Der Ausbruchskandidat hat selbst schon Netze zerstört, indem er einfach seinen Kopf durch eine kaputte Masche gesteckt hat und sich so reingedrückt hat, dass das Netz gerissen ist...
[quote='Jonathan','index.php?page=Thread&postID=197341#post197341']Der Ausbruchskandidat hat selbst schon Netze zerstört, indem er einfach seinen Kopf durch eine kaputte Masche gesteckt hat und sich so reingedrückt hat, dass das Netz gerissen ist...[/quote]
Kann ich mir fast nicht vorstellen, wenn genug Strom daruf ist. Fakt ist, dass Ziegen sehr genau wissen, wann wir vergessen haben, ihn anzustellen ;-) Beziehungsweise haben die Euronetze meiner Meinung nach nie genug Strom drauf, um wirklich effektiv zu sein.
[quote='Jonathan','index.php?page=Thread&postID=197335#post197335']Typisch ist auch: Wenn keiner von uns am Pferch ist, gehen die Ziegen allerdings auch nicht durch. Es geht immer erst los, wenn wir kurz vorher an der Weide waren oder ihnen irgendwie Aufmerksamkeit gegeben haben.[/quote]
Ist es nicht eher so, dass der Bock Zuwendung bekommt, wenn er dieses Verhalten zeigt und das gelernt hat. Er sieht Euch, springt, läuft zu Euch und bekommt "Belohnung" in Form von Ansprache oder dem wieder zurück führen. Vielleicht noch ein tätscheln am Hals ect. Was macht ihr dann, wenn es "sinnlos" ist, ihn wieder zurück zu bringen? In den Stall bringen?
Ich würde sagen, Dein Bock hat von Anfang an nicht gelernt Respekt vor dem Stromzaun zu entwickeln. Und da er jahrelang Erfolg hat mit dem ausbrechen, wird er auch dabei bleiben. Ich würde als erstes (sofern noch nicht gemacht), tatsächlich dafür sorgen, dass genug Strom (6000 Volt sollten eigentlich reichen) daruf ist und ihn mit Absicht an den Zaun führen (angeleint, damit er nicht nach vorne prescht). Die zusätzliche Litze kannst Du ja trotzdem anbringen. Wenn er einmal weiß, dass der Zaun da ist, dass er Abstand hält, wird es ruhiger. Bei uns lernen das die Lämmer schon und es gab nie Probleme mit irgendwelchen Ausbrechern. Auch die alleranhänglichsten nicht. Ich bin in der Erziehung allerdings recht konsequent, weil ich mir nicht leisten kann, wenn hundert Ziegen durchs Dorf laufen.
Jassi
Kann ich mir fast nicht vorstellen, wenn genug Strom daruf ist. Fakt ist, dass Ziegen sehr genau wissen, wann wir vergessen haben, ihn anzustellen ;-) Beziehungsweise haben die Euronetze meiner Meinung nach nie genug Strom drauf, um wirklich effektiv zu sein.
[quote='Jonathan','index.php?page=Thread&postID=197335#post197335']Typisch ist auch: Wenn keiner von uns am Pferch ist, gehen die Ziegen allerdings auch nicht durch. Es geht immer erst los, wenn wir kurz vorher an der Weide waren oder ihnen irgendwie Aufmerksamkeit gegeben haben.[/quote]
Ist es nicht eher so, dass der Bock Zuwendung bekommt, wenn er dieses Verhalten zeigt und das gelernt hat. Er sieht Euch, springt, läuft zu Euch und bekommt "Belohnung" in Form von Ansprache oder dem wieder zurück führen. Vielleicht noch ein tätscheln am Hals ect. Was macht ihr dann, wenn es "sinnlos" ist, ihn wieder zurück zu bringen? In den Stall bringen?
Ich würde sagen, Dein Bock hat von Anfang an nicht gelernt Respekt vor dem Stromzaun zu entwickeln. Und da er jahrelang Erfolg hat mit dem ausbrechen, wird er auch dabei bleiben. Ich würde als erstes (sofern noch nicht gemacht), tatsächlich dafür sorgen, dass genug Strom (6000 Volt sollten eigentlich reichen) daruf ist und ihn mit Absicht an den Zaun führen (angeleint, damit er nicht nach vorne prescht). Die zusätzliche Litze kannst Du ja trotzdem anbringen. Wenn er einmal weiß, dass der Zaun da ist, dass er Abstand hält, wird es ruhiger. Bei uns lernen das die Lämmer schon und es gab nie Probleme mit irgendwelchen Ausbrechern. Auch die alleranhänglichsten nicht. Ich bin in der Erziehung allerdings recht konsequent, weil ich mir nicht leisten kann, wenn hundert Ziegen durchs Dorf laufen.
Jassi
Eine Frage, wie habt ihr die Tiere an den Stromzaun gewöhnt? Hat er jemals Bekantschaft mit Strom gemacht?
Vielleicht habe ich es überlesen, wie groß ist die jeweilige Weide und wie lange stehen sie da drauf? Auch wenn du denkst es ist noch viel Futter da, Ziegen sind mäkelig sie fressen nicht
alles auf der Weide. Erzähle mal mehr.
Maritta
Vielleicht habe ich es überlesen, wie groß ist die jeweilige Weide und wie lange stehen sie da drauf? Auch wenn du denkst es ist noch viel Futter da, Ziegen sind mäkelig sie fressen nicht
alles auf der Weide. Erzähle mal mehr.
Maritta
Sage niemals nie!
Hallo Jassi,
der Effekt mit der Zuwendung - welcher Art auch immer - trifft sicherlich zu. Wie gesagt, gerade die beiden Älteren sind ziemlich zutraulich und überhaupt nicht scheu. Ich bin allerdings ratlos, wie man daran etwas ändern soll. Bricht er aus, muss ich ihn zurück auf die Weide bringen. Wenn meine sich steigernde schlechte Laune beim Bock als Zuwendung fehlinterpretiert wird, habe ich ja nicht mehr viele Möglichkeiten?
Mangelnden Respekt vorm Zaun sehe ich allerdings nicht, jedenfalls nicht pauschal. Der Bock bricht ja nicht regelmäßig aus, sondern immer nur dann, wenn einer von uns an der Weide war und gerade wieder geht - oder wie jetzt aktuell mal wieder - wenn ein Weidenwechsel ansteht.
Als ich vor 14 Tagen gepostet hatte, waren die Ziegen gerade frisch auf einer Weide, die sie noch nicht kannten. Notdürftig gelöst habe ich das Problem da mit höher gespanntem Ballenpressgarn. Dann war zwei Wochen lang Ruhe, auch wenn wir mal an der Weide waren, sind sie drin geblieben und waren ruhig und zufrieden.
Nachdem wir eine neue Weide direkt nebenan gesteckt haben (wieder etwas weiter weg vom Haus), macht sich der Bock allerdings nicht mal die Mühe, das neue Gehege zu inspizieren (voller Dinge, auf der er total steht). Wir hatten uns kaum zum Gehen umgedreht, da hat er schon die Stelle gefunden, an der er mit Anlauf über den Zaun springen kann und kommt uns hinterher. Und da isser dann auch stoisch und wiederholt das beliebig oft, bis alle Tiere so irre sind, dass die Hälfte der anderen auch mit drüber springen.
Für mich sieht das in der Summe nach Angst aus: Die Ziegen respektieren die Grenzen ihres Geheges, wenn sie sich ein mal daran gewöhnt haben (die Weide an unserem Haus ist auch nicht höher aber da ist noch nie einer rüber). Sobald sich irgendwas ändert, gehen sie dann durch. In unserer Nähe ist Entfernung zur Stammweide kein Problem, da bleiben sie auch ohne Zaun bei uns. Sobald wir uns aber entfernen, wollen sie hinterher.
Maritta:
Die letzte und die aktuelle "mobile" Weide sind jeweils mit 3x50 m Netzen umzäunt. Alle Tiere kennen den Strom auf Festzaun und Netz aus jeweils eigenen Erfahrungen gut, sie schnuppern auch immer und prüfen, ob Strom drauf ist. Ihre Weide am Haus ist insofern die Beste, als das dort viele Bäume stehen, es hoch und runter geht, Steinhalden zum rumkraxeln vorhanden sind usw. - und sie sind dort halt auch groß geworden. Die Futterqualität allerdings ist auf der Weide aktuell besser: Büsche, Stauden, Kräuter usw. längs eines Bachs, erst ein Mal im März von Schafen abgeweidet, danach bis jetzt ordentlich nachgewachsen.
Ich würde es jetzt wirklich mal mit 150 cm Pfählen versuchen und 3 Alulitzen + sichtbares Band ganz oben. Da sollte deutlich mehr Saft drauf sein - Angst habe ich nur davor, dass der Bock einfach zwischen den Litzen durch steigt. Mein Festzaun hat 5 x 2,5 mm Draht mit ordentlicher Vorspannung, da käme er kaum durch, auch wenn kein Strom drauf wäre. Mit Litze und Kunststoffpfählen ist das natürlich ein anderes Thema, da muss der Strom allein genug Respekt vermitteln. Ich habe immer das Gefühl, er nimmt einen Stromschlag in Kauf, weil er weiß, dass er danach draußen ist und nix mehr passieren kann. Das ist natürlich echt schlecht und ich hoffe nur, er vergisst diese Erfahrungen wieder. #bittebitte#
Man kann natürlich auch Netz kombinieren mit höheren Pfählen und Band oberhalb bis 150cm. Aber der Aufwand ist natürlich auch ziemlich hoch :evil:
Danke euch und viele Grüße
Jonathan
der Effekt mit der Zuwendung - welcher Art auch immer - trifft sicherlich zu. Wie gesagt, gerade die beiden Älteren sind ziemlich zutraulich und überhaupt nicht scheu. Ich bin allerdings ratlos, wie man daran etwas ändern soll. Bricht er aus, muss ich ihn zurück auf die Weide bringen. Wenn meine sich steigernde schlechte Laune beim Bock als Zuwendung fehlinterpretiert wird, habe ich ja nicht mehr viele Möglichkeiten?
Mangelnden Respekt vorm Zaun sehe ich allerdings nicht, jedenfalls nicht pauschal. Der Bock bricht ja nicht regelmäßig aus, sondern immer nur dann, wenn einer von uns an der Weide war und gerade wieder geht - oder wie jetzt aktuell mal wieder - wenn ein Weidenwechsel ansteht.
Als ich vor 14 Tagen gepostet hatte, waren die Ziegen gerade frisch auf einer Weide, die sie noch nicht kannten. Notdürftig gelöst habe ich das Problem da mit höher gespanntem Ballenpressgarn. Dann war zwei Wochen lang Ruhe, auch wenn wir mal an der Weide waren, sind sie drin geblieben und waren ruhig und zufrieden.
Nachdem wir eine neue Weide direkt nebenan gesteckt haben (wieder etwas weiter weg vom Haus), macht sich der Bock allerdings nicht mal die Mühe, das neue Gehege zu inspizieren (voller Dinge, auf der er total steht). Wir hatten uns kaum zum Gehen umgedreht, da hat er schon die Stelle gefunden, an der er mit Anlauf über den Zaun springen kann und kommt uns hinterher. Und da isser dann auch stoisch und wiederholt das beliebig oft, bis alle Tiere so irre sind, dass die Hälfte der anderen auch mit drüber springen.
Für mich sieht das in der Summe nach Angst aus: Die Ziegen respektieren die Grenzen ihres Geheges, wenn sie sich ein mal daran gewöhnt haben (die Weide an unserem Haus ist auch nicht höher aber da ist noch nie einer rüber). Sobald sich irgendwas ändert, gehen sie dann durch. In unserer Nähe ist Entfernung zur Stammweide kein Problem, da bleiben sie auch ohne Zaun bei uns. Sobald wir uns aber entfernen, wollen sie hinterher.
Maritta:
Die letzte und die aktuelle "mobile" Weide sind jeweils mit 3x50 m Netzen umzäunt. Alle Tiere kennen den Strom auf Festzaun und Netz aus jeweils eigenen Erfahrungen gut, sie schnuppern auch immer und prüfen, ob Strom drauf ist. Ihre Weide am Haus ist insofern die Beste, als das dort viele Bäume stehen, es hoch und runter geht, Steinhalden zum rumkraxeln vorhanden sind usw. - und sie sind dort halt auch groß geworden. Die Futterqualität allerdings ist auf der Weide aktuell besser: Büsche, Stauden, Kräuter usw. längs eines Bachs, erst ein Mal im März von Schafen abgeweidet, danach bis jetzt ordentlich nachgewachsen.
Ich würde es jetzt wirklich mal mit 150 cm Pfählen versuchen und 3 Alulitzen + sichtbares Band ganz oben. Da sollte deutlich mehr Saft drauf sein - Angst habe ich nur davor, dass der Bock einfach zwischen den Litzen durch steigt. Mein Festzaun hat 5 x 2,5 mm Draht mit ordentlicher Vorspannung, da käme er kaum durch, auch wenn kein Strom drauf wäre. Mit Litze und Kunststoffpfählen ist das natürlich ein anderes Thema, da muss der Strom allein genug Respekt vermitteln. Ich habe immer das Gefühl, er nimmt einen Stromschlag in Kauf, weil er weiß, dass er danach draußen ist und nix mehr passieren kann. Das ist natürlich echt schlecht und ich hoffe nur, er vergisst diese Erfahrungen wieder. #bittebitte#
Man kann natürlich auch Netz kombinieren mit höheren Pfählen und Band oberhalb bis 150cm. Aber der Aufwand ist natürlich auch ziemlich hoch :evil:
Danke euch und viele Grüße
Jonathan
Also,ich sehe bei Ausbrechern folgende Möglichkeiten: mehr litzen, bessere litze, bessere erdung, höherer Zaun, tiefere litze, besseres Gerät, bessere Batterie etc. , evtl noch bessere Weide, wenn nichts davon hilft, dann behalte ich das betreffende Tier lieber nicht, da mir das Risiko zu hoch ist, dass am Ende alle ständig ausbrechen, das können wir uns einfach nicht leisten!
Ich denke schon, dass es dem Tier einfach an Respekt vorm Zaun fehlt. Das Tier muss soviel "angst" davor haben, dass es höchstens langsam und vorsichtig mal testet, ob noch Saft drauf ist (klingt vll etwas grausam). Bei uns ist am Anfang teilweise die ganze Herde panisch in den Stall gerannt, weil ein Tier einen Schlag bekommen hat, aber dafür haben jetzt alle Respekt vor dem Zaun! Vll könntest du ihn mit Hausstrom und einem kurzen Stück litze beibringen, dass das weh tut und man besser nicht durchgeht, so haben wir es früher bei den Kälbern gemacht (jetzt sind sie ganzjährig draußen und lernen das direkt)
Ich denke schon, dass es dem Tier einfach an Respekt vorm Zaun fehlt. Das Tier muss soviel "angst" davor haben, dass es höchstens langsam und vorsichtig mal testet, ob noch Saft drauf ist (klingt vll etwas grausam). Bei uns ist am Anfang teilweise die ganze Herde panisch in den Stall gerannt, weil ein Tier einen Schlag bekommen hat, aber dafür haben jetzt alle Respekt vor dem Zaun! Vll könntest du ihn mit Hausstrom und einem kurzen Stück litze beibringen, dass das weh tut und man besser nicht durchgeht, so haben wir es früher bei den Kälbern gemacht (jetzt sind sie ganzjährig draußen und lernen das direkt)
Viele Grüße
Haarriss
Haarriss
Hallo Jonathan,
ich kenne ja dein Problem.
Und ich weiß auch, wenn meine Ziegen irgendwo durch wollen, beißen sie einfach die Zähne zusammen - es ist ja nur ein kurzer Schmerz - und springen mitten durch die Litzen auf die andere Seite. Um das zu verhindern, habe ich von außen (innen sind Drahtlitze gespannt und unter Strom) einen Bauzaun bzw. Sichtschutz an die Kunststoff- bzw. Metallstangen befestigt. In grün, fällt nicht ganz so auf, und die Ziegen glauben meistens nicht, das sie durchkommen. Jedoch wird das Material nach ca. 2 Jahren poröse und muß ausgewechselt werden. UVA-beständigen Sichtschutz hab ich so noch nicht bekommen. Gibt es in Netzform, jedoch verfängt sich darin der Wind und der Zaun steigt irgendwann wie ein Drachen hoch.
LG
Silke
ich kenne ja dein Problem.
Und ich weiß auch, wenn meine Ziegen irgendwo durch wollen, beißen sie einfach die Zähne zusammen - es ist ja nur ein kurzer Schmerz - und springen mitten durch die Litzen auf die andere Seite. Um das zu verhindern, habe ich von außen (innen sind Drahtlitze gespannt und unter Strom) einen Bauzaun bzw. Sichtschutz an die Kunststoff- bzw. Metallstangen befestigt. In grün, fällt nicht ganz so auf, und die Ziegen glauben meistens nicht, das sie durchkommen. Jedoch wird das Material nach ca. 2 Jahren poröse und muß ausgewechselt werden. UVA-beständigen Sichtschutz hab ich so noch nicht bekommen. Gibt es in Netzform, jedoch verfängt sich darin der Wind und der Zaun steigt irgendwann wie ein Drachen hoch.
LG
Silke
Es ist nur verständlich, dass die Wölfe die Abrüstung der Schafe verlangen, denn deren Wolle setzt dem Biss einen gewissen Widerstand entgegen.
(Gilbert Keith Chesterton)
(Gilbert Keith Chesterton)