Kräuter und Heilpflanzen sammeln für Ziegen
Kräuter und Heilpflanzen sammeln für Ziegen
Seit einigen Jahren sammele, trockneund verfüttere ich Heilpflanzen, Kräuter und Blätter. Mancheskaufe ich auch dazu – z.B. Teufelskralle. Da ich bisher nurMenschen- und Pferdebücher zu diesem Thema besitze, frage ich michimmer mal wieder, ob es da bezüglich Ziegen besonderes zu beachtengibt. Es könnte ja sein, dass Wirkungen im Wiederkäuer verlorengehen, oder die Dosierung erhöht werden muss (wie bei denWurmkurmedikamenten). Vielleicht vertragen Ziegen irgendwas gar nichtim Ggs. zum Pferd z.B.
Gerne kann ich bei Gelegenheit malmeine Gesammelte-Pflanzen-Liste aufzählen.
Für heute fällt mir erstmal folgendesein:
1) Meine 16 Jahre alte Ziege Adelebekommt (fast) jeden Tag eine Hand voll Weißdorn getrocknet, 5gTeufelskralle, bisschen Schachtelhalm, Mädesüß, Kamille, Beifuß,viel Brennnessel und Weidenrinde, eine Knoblauchzehe.
Gibt es gegen die kontinuierlicheFütterung dieser Pflanzen Einwände?
2) Die im http://www.vpt.uzh.ch(Giftpflanzen-Datenbank) als giftig beschriebenen Pflanzen: Efeu,Rainfarn, Wurmfarn, schwarzer Holunder frisst Adele gerne auch aufSpaziergängen. Ist eines davon wirklich gefährlich?
3) Noch ne Frage zu Salix: In denletzten Tagen frisst Ziege sehr viel Weidenrinde. Sollte ich dasbeschränken?
4) Ach ja, ist jetzt im Dez nicht soaktuell aber zu meinem großen Unwillen frisst Adele auch frischesJakobskreuzkraut gerne. Das verhindere ich möglichst immer, auchwenn das im Greisenalter vielleicht nicht mehr ganz so existenziellist. Die Frage: Ist das auch für Ziegen grundsätzlich giftig?
Ich bin gespannt auf Antworten undErfahrungsberichte.
AL
Gerne kann ich bei Gelegenheit malmeine Gesammelte-Pflanzen-Liste aufzählen.
Für heute fällt mir erstmal folgendesein:
1) Meine 16 Jahre alte Ziege Adelebekommt (fast) jeden Tag eine Hand voll Weißdorn getrocknet, 5gTeufelskralle, bisschen Schachtelhalm, Mädesüß, Kamille, Beifuß,viel Brennnessel und Weidenrinde, eine Knoblauchzehe.
Gibt es gegen die kontinuierlicheFütterung dieser Pflanzen Einwände?
2) Die im http://www.vpt.uzh.ch(Giftpflanzen-Datenbank) als giftig beschriebenen Pflanzen: Efeu,Rainfarn, Wurmfarn, schwarzer Holunder frisst Adele gerne auch aufSpaziergängen. Ist eines davon wirklich gefährlich?
3) Noch ne Frage zu Salix: In denletzten Tagen frisst Ziege sehr viel Weidenrinde. Sollte ich dasbeschränken?
4) Ach ja, ist jetzt im Dez nicht soaktuell aber zu meinem großen Unwillen frisst Adele auch frischesJakobskreuzkraut gerne. Das verhindere ich möglichst immer, auchwenn das im Greisenalter vielleicht nicht mehr ganz so existenziellist. Die Frage: Ist das auch für Ziegen grundsätzlich giftig?
Ich bin gespannt auf Antworten undErfahrungsberichte.
AL
Mir widerstrebt ein wenig die Kontinuität der Fütterung von Heilpflanzen.
Eine sehr menschenbezogene Ziege frißt dem liebenden Tierhalter voller Vertrauen selbst Rhododendronblätter ( aufgemerkt Neulinge: Die sind tödlich giftig!) aus der Hand.
Die Ziegen nehmen also bei ständiger Verabreichung dieser Heilmittel ( nennen wir sie ruhig Medizin) Inhaltsstoffe auf, die ihr Organismus zu dem Zeitpunkt vielleicht gar nicht braucht.
Natürlicher und so gesehen effektiver finde ich da die freie Auswahl an( ungiftigen) Wildkräutern, Blattwerk, Rinden, Moosen und Flechten. Da steuern ( zumindest meine Ziegen) gezielt bei Bedarf drauf zu und es variiert von Ziege zu Ziege und von Tag zu Tag...
In den derzeitigen Wintern ist es meist überall noch grün und im guten Heu stecken ja auch viele, verwertbare und der Gesundheit zuträgliche Bestandteile...
LG Elli
Eine sehr menschenbezogene Ziege frißt dem liebenden Tierhalter voller Vertrauen selbst Rhododendronblätter ( aufgemerkt Neulinge: Die sind tödlich giftig!) aus der Hand.
Die Ziegen nehmen also bei ständiger Verabreichung dieser Heilmittel ( nennen wir sie ruhig Medizin) Inhaltsstoffe auf, die ihr Organismus zu dem Zeitpunkt vielleicht gar nicht braucht.
Natürlicher und so gesehen effektiver finde ich da die freie Auswahl an( ungiftigen) Wildkräutern, Blattwerk, Rinden, Moosen und Flechten. Da steuern ( zumindest meine Ziegen) gezielt bei Bedarf drauf zu und es variiert von Ziege zu Ziege und von Tag zu Tag...
In den derzeitigen Wintern ist es meist überall noch grün und im guten Heu stecken ja auch viele, verwertbare und der Gesundheit zuträgliche Bestandteile...
LG Elli
Hallo,
1) Ich würde immer mal wieder die Bestandteile der Mischung wechseln. Man geht in der Phytotherapie wieder vermehrt dahin zurück, Pflanzen kurmäßig (3 - max.6 Wochen) zu verabreichen. Hintergedanke ist eine mögliche Gewöhnung des Organismus, die eine Reaktion auf die Wirkstoffe verhindert o. vermindert - sowie die Vorbeugung einer unerwünschten Reaktion (z.B. Allergie) aufgrund der Dauergabe - wobei letzteres eher andere Tierarten betrifft. Ausnahmen gibt es - wie überall. Eine davon ist dein Weißdorn, der eine Mindestanwendungsdauer von 6 Wochen hat (wenn du die Wirkung auf das Herz haben möchtest), und auch dauerhaft gegeben werden kann.
2) fressen meine Tiere auch, und ich sehe keine Notwendigkeit, das zu unterbinden.
3) wie hier schon gesagt wurde, ist nicht notwendig.
4) Tödliche Dosis für Ziegen 1,25-4 kg (Frischpflanzengewicht) pro kg Körpergewicht über mind. 150Tage. (Goeger et al.1982)
Eine meiner Waldweiden ist auch tw. damit bewachsen, doch diese Mengen würden meine Ziegen nie finden. Vermutlich frißt auch dein altes Mädchen nur unter anderem davon....also ruhig Blut ;)
Siehe auch:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm
Lg
Manu
1) Ich würde immer mal wieder die Bestandteile der Mischung wechseln. Man geht in der Phytotherapie wieder vermehrt dahin zurück, Pflanzen kurmäßig (3 - max.6 Wochen) zu verabreichen. Hintergedanke ist eine mögliche Gewöhnung des Organismus, die eine Reaktion auf die Wirkstoffe verhindert o. vermindert - sowie die Vorbeugung einer unerwünschten Reaktion (z.B. Allergie) aufgrund der Dauergabe - wobei letzteres eher andere Tierarten betrifft. Ausnahmen gibt es - wie überall. Eine davon ist dein Weißdorn, der eine Mindestanwendungsdauer von 6 Wochen hat (wenn du die Wirkung auf das Herz haben möchtest), und auch dauerhaft gegeben werden kann.
2) fressen meine Tiere auch, und ich sehe keine Notwendigkeit, das zu unterbinden.
3) wie hier schon gesagt wurde, ist nicht notwendig.
4) Tödliche Dosis für Ziegen 1,25-4 kg (Frischpflanzengewicht) pro kg Körpergewicht über mind. 150Tage. (Goeger et al.1982)
Eine meiner Waldweiden ist auch tw. damit bewachsen, doch diese Mengen würden meine Ziegen nie finden. Vermutlich frißt auch dein altes Mädchen nur unter anderem davon....also ruhig Blut ;)
Siehe auch:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm
Lg
Manu
Zuletzt geändert von Manu am 14.12.2015, 16:59, insgesamt 1-mal geändert.
Phytotherapie klingt gut und ist sicherlich bei Erkrankungen eine sinnvolle Möglichkeit zur Gesundung- von Fachleuten verordnet, die sich mit den spezifischen Wirkstoffen und Wechselwirkungen auch auskennen.
Kräuterkombinationen, wahllos selbst zusammengestellt, können leider genau als Schuss nach hinten losgehen.
Mich erinnert dies ein wenig an vermeintlich nützliche Nahrungsergänzungsmittel, die es für Menschen in allen erdenklichen Variationen gegen alles und nichts gibt und meist nur der Gesundung des Kontostandes der Hersteller dienen.
Oftmals ist weniger mehr! Und Kräuter, deren Herkunft der Verbraucher nicht kennt, sind oftmals auch stark Pestizid-belastet.
Auch dies würde ich bei der Verabreichung immer mitbedenken...
Insgesamt: Ein sehr interessantes Thema!
LG Elli
Kräuterkombinationen, wahllos selbst zusammengestellt, können leider genau als Schuss nach hinten losgehen.
Mich erinnert dies ein wenig an vermeintlich nützliche Nahrungsergänzungsmittel, die es für Menschen in allen erdenklichen Variationen gegen alles und nichts gibt und meist nur der Gesundung des Kontostandes der Hersteller dienen.
Oftmals ist weniger mehr! Und Kräuter, deren Herkunft der Verbraucher nicht kennt, sind oftmals auch stark Pestizid-belastet.
Auch dies würde ich bei der Verabreichung immer mitbedenken...
Insgesamt: Ein sehr interessantes Thema!
LG Elli
Manchmal liegen auch ausgebildete (?) Kraüterspezialisten daneben, dass kann im menschlichen Falle so aussehen:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 67417.html
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 67417.html
Da stimme ich dir zu, Elli, doch gegen die im Thread genannte Kombination gibt es keine Einwände. Und ich BIN ein Fachleut :rolleyes:
... leider nicht was das Handling hier betrifft. Mir haut das Zitat ( Kräuterkombinationen....können leider genau als Schuss nach hinten losgehen...)
immer wieder ab ?(
Und, sind wir ehrlich - meistens ist der Effekt, wenn man die Zusammenstellung nicht optimal getroffen hat, schlimmstenfalls eine ausbleibende Wirkung. (Es gibt Ausnahmen!)
Lg
Manu
... leider nicht was das Handling hier betrifft. Mir haut das Zitat ( Kräuterkombinationen....können leider genau als Schuss nach hinten losgehen...)
immer wieder ab ?(
Und, sind wir ehrlich - meistens ist der Effekt, wenn man die Zusammenstellung nicht optimal getroffen hat, schlimmstenfalls eine ausbleibende Wirkung. (Es gibt Ausnahmen!)
Lg
Manu
Hallo Jassi, dein Beitrag war für mich grad noch nicht zu sehen. So einfach wie in dem Bericht wär das zumindest in Österreich nicht... da kann man nur den Kopf schütteln.
Aber zu der Aussage generell: Sicher, irren ist menschlich! (Nicht auf den Link bezogen, DAS ist sträflich leichtsinnig! )
Niemand ist fehlerfrei... darum ist es immer klug, das Hirn einzuschalten und selber mitzudenken - wenn ich von einem Medikament Nebenwirkungen bemerke, werde ich es nicht ohne irgendwas weiternehmen, nur weil der Arzt sagt, ich soll. Ebenso wenn ich keine Wirkung merke - ich werde mich zuerst an den behandelnden Arzt, und wenn nötig dann an einen weiteren wenden. Das gleiche sollte in allen Bereichen gelten, denk ich mal. Eigenverantwortung ist immer wichtig!
Lg
Manu
Aber zu der Aussage generell: Sicher, irren ist menschlich! (Nicht auf den Link bezogen, DAS ist sträflich leichtsinnig! )
Niemand ist fehlerfrei... darum ist es immer klug, das Hirn einzuschalten und selber mitzudenken - wenn ich von einem Medikament Nebenwirkungen bemerke, werde ich es nicht ohne irgendwas weiternehmen, nur weil der Arzt sagt, ich soll. Ebenso wenn ich keine Wirkung merke - ich werde mich zuerst an den behandelnden Arzt, und wenn nötig dann an einen weiteren wenden. Das gleiche sollte in allen Bereichen gelten, denk ich mal. Eigenverantwortung ist immer wichtig!
Lg
Manu
@Piroschka und Manu:
Danke für die Rückmeldung.
Weidenrinde "Salix", enthält Salicin, das hoffentlich auch in der Ziegenverdauung in Salicylsäure umgewandelt wird, eine "Schwester" der Acetylsalicylsäure (Aspirin), daher neben entzündungshemmend auch schmerzstillend wirken soll.
Ja, von dem Weißdorn erhoffe ich mir eine Stärkung des alten Herzens. Das homöopathische Mittel dazu heißt "Crataegus", welches ich (mit Erfolg glaube ich) an heiß-schwülen Sommertagen gegeben habe, wenn die alten Ziegen schwer atmend in der Ecke standen.
Ich habe verstanden (@Manu), dass ich die anderen Kräuter eher kurmäßig füttern sollte für 2-3 Wochen, dann wieder Pause. Ich biete die einzelnen Zutaten getrennt an, Adele frisst manches nur manchmal.
@Elli: Danke auch für Deine Anmerkungen. Ich stimme Dir zu, dass man auch betimmt deutlich Fehler machen kann beim amateurhaften Verfüttern von Heilmitteln. Genau aus dieser Sorge heraus ist mir der Austausch hier wichtig. Viele der von mir gesammelten Kräuter wären in einem sehr guten Heu auch enthalten (Schafgarbe, Spitzwegerich, Löwenzahn, Ackerschachtelhalm, Kamille, Minze, Hirtentäschel, Beifuß, Rainfarn, Wegwarte, Wiesensalbei...) Ich glaube aber, mein Heu ist nicht sooo supertoll und im Winter biete ich es dann tatsächlich als "Nahrungsergänzungsmittel" an. Im Sommer findet die Ziege es auch auf den gemütlichen Spaziergängen (wenn ich es nicht wegpflücke ;) ) Das gleich gilt für Birke, Himbeere, Brombeere, Esche, Blaubeer... - das ist ja sozusagen "Laubheu".
Bedenkenswerter finde ich die Heilmittel, die nicht die alltäglichen Fresspflanzen sind: Teufelskralle, Anis, Fenchel, Salbei, Wermut, Thymian, Holunderblüten, Beinwell, Goldrute, Nachtkerze, Knoblauch... Dafür ist mir wichtig, Erfahrungen und Fachwissen bezüglich Ziegen abzurufen, um Fehler und Leid zu vermeiden. Findet das erstmal so allgemein Deine (und auch Anderer) Akzeptanz?
Überhaupt möchte ich gerne mitteilen, dass ich mit Lust und Spiel an diese Kräutersammelei gehe, es ist nicht so w i c h t i g, sondern eine entspannendes Hobby, das mich sehr interessiert, zumal ich beruflich auch mit Medizin zutun habe.
Weitere konkrete Fragen in Kürze - jetzt schlafen
AL
Danke für die Rückmeldung.
Weidenrinde "Salix", enthält Salicin, das hoffentlich auch in der Ziegenverdauung in Salicylsäure umgewandelt wird, eine "Schwester" der Acetylsalicylsäure (Aspirin), daher neben entzündungshemmend auch schmerzstillend wirken soll.
Ja, von dem Weißdorn erhoffe ich mir eine Stärkung des alten Herzens. Das homöopathische Mittel dazu heißt "Crataegus", welches ich (mit Erfolg glaube ich) an heiß-schwülen Sommertagen gegeben habe, wenn die alten Ziegen schwer atmend in der Ecke standen.
Ich habe verstanden (@Manu), dass ich die anderen Kräuter eher kurmäßig füttern sollte für 2-3 Wochen, dann wieder Pause. Ich biete die einzelnen Zutaten getrennt an, Adele frisst manches nur manchmal.
@Elli: Danke auch für Deine Anmerkungen. Ich stimme Dir zu, dass man auch betimmt deutlich Fehler machen kann beim amateurhaften Verfüttern von Heilmitteln. Genau aus dieser Sorge heraus ist mir der Austausch hier wichtig. Viele der von mir gesammelten Kräuter wären in einem sehr guten Heu auch enthalten (Schafgarbe, Spitzwegerich, Löwenzahn, Ackerschachtelhalm, Kamille, Minze, Hirtentäschel, Beifuß, Rainfarn, Wegwarte, Wiesensalbei...) Ich glaube aber, mein Heu ist nicht sooo supertoll und im Winter biete ich es dann tatsächlich als "Nahrungsergänzungsmittel" an. Im Sommer findet die Ziege es auch auf den gemütlichen Spaziergängen (wenn ich es nicht wegpflücke ;) ) Das gleich gilt für Birke, Himbeere, Brombeere, Esche, Blaubeer... - das ist ja sozusagen "Laubheu".
Bedenkenswerter finde ich die Heilmittel, die nicht die alltäglichen Fresspflanzen sind: Teufelskralle, Anis, Fenchel, Salbei, Wermut, Thymian, Holunderblüten, Beinwell, Goldrute, Nachtkerze, Knoblauch... Dafür ist mir wichtig, Erfahrungen und Fachwissen bezüglich Ziegen abzurufen, um Fehler und Leid zu vermeiden. Findet das erstmal so allgemein Deine (und auch Anderer) Akzeptanz?
Überhaupt möchte ich gerne mitteilen, dass ich mit Lust und Spiel an diese Kräutersammelei gehe, es ist nicht so w i c h t i g, sondern eine entspannendes Hobby, das mich sehr interessiert, zumal ich beruflich auch mit Medizin zutun habe.
Weitere konkrete Fragen in Kürze - jetzt schlafen
@ Almdudler
Ich danke Dir für Deine Rückmeldung bzw. die weitere Erklärung, wie und wann du die Kräuter Deiner Ziege verabreichst. Dann hat Deine Ziege also die Wahl und wird nicht 'wahllos' damit bombardiert. Das ist sehr gut!
Meine Erfahrung bezüglich Wildkräuter ist der, dass, je mehr Biodiversität im Umfeld der Ziege besteht, je mehr Vielfalt also an Nahrungs-und Genußquellen vorhanden ist, desto unbedenklicher ist auch der Verzehr der verschiedenen Wirkstoffe, denn mengenmäßig ist es von einer Pflanze dann nie soviel weil Ziegen gerne weiter 'wandern' auf der Suche nach für sie wichtigen 'Kräutlein'.
Bezüglich Weißdorn: Hier wachsen schöne Weißdornbüsche (botanisch Crataegus, zu den Rosengewächsen gehörend), die sich teils als Bäume entwickelt haben. Und auch da kommt es immer auf die Jahreszeit an, wann meine Ziegen dort herangehen. Sehr begehrt sind die Blüten, gerne auch die frühsommerlichen Blätter. Und ab und zu futtern sie auch die hübschen, roten Früchte. Zum Herbst hin wird diese Pflanze dann uninteressant (für meine Ziegen), da kommen dann eher die Schlehen, Brombeerranken, Gräser) zum Tragen. Insgesamt vernichten meine Ziegen keine einzige Pflanze, sie lassen immer genug dran um ein 'sorgenfreies Weiterleben' der Pflanze zu ermöglichen.( Meine Interpretation ;) )
Wenn ich Rückschnittsmaßnahmen in meinem Kräutergarten mache, bringe auch ich meinen Ziegen ab und zu ein paar Zweige- z.B. Bronzefenchel, Oregano, Salbei, Thymian, Wermut... Sehr gerne wird auch Zitronenmelisse genascht. Knoblauch mögen meine nicht. Die Mengen sind sehr gering, ich teste es aus und oftmals wird es nur lächelnd auf den Boden geworfen. Als ich mal vergessen hatte, die Tür zum Ziegengehege richtig zu verschließen, haben meine Ziegen die Chance ergriffen und meine Rosen 'zurückgeschnitten'. (Wie gut, dass wir keinerlei Insektizide, Pestizide &Co im Garten verwenden...)
Ich denke mir manchmal, wie stressig es für Menschen sein muss, die mit Ziegen Landschaftspflege betreiben und vielleicht auch dann und wann mit für Ziegen hochgiftigen Gewächsen konfrontiert werden!
Und von daher glaube ich, dass Ziegen, die schon von Kindesbeinen ( von ihren Müttern oder Tanten) an gelernt haben, was gut und böse für sie ist, wesentlich ungefährdeter durch die Landschaft laufen können als im Stall gezogene,von der Mutter frühzeitig getrennte, 'verweichlichte' Tiere, die nie eine Chance auf artenreiches Gelände haben ( Ein wenig Provokation muss sein :P )
Danke für dieses tolle Thema!
LG Elli
P.S. Ich kenne einen Schäferhund, der sich extrem gerne Beinwellblätter im Frühjahr/Sommer am Wegesrand (hier wachsen herrliche Exemplare!) abzupft und verspeist...
Ich danke Dir für Deine Rückmeldung bzw. die weitere Erklärung, wie und wann du die Kräuter Deiner Ziege verabreichst. Dann hat Deine Ziege also die Wahl und wird nicht 'wahllos' damit bombardiert. Das ist sehr gut!
Meine Erfahrung bezüglich Wildkräuter ist der, dass, je mehr Biodiversität im Umfeld der Ziege besteht, je mehr Vielfalt also an Nahrungs-und Genußquellen vorhanden ist, desto unbedenklicher ist auch der Verzehr der verschiedenen Wirkstoffe, denn mengenmäßig ist es von einer Pflanze dann nie soviel weil Ziegen gerne weiter 'wandern' auf der Suche nach für sie wichtigen 'Kräutlein'.
Bezüglich Weißdorn: Hier wachsen schöne Weißdornbüsche (botanisch Crataegus, zu den Rosengewächsen gehörend), die sich teils als Bäume entwickelt haben. Und auch da kommt es immer auf die Jahreszeit an, wann meine Ziegen dort herangehen. Sehr begehrt sind die Blüten, gerne auch die frühsommerlichen Blätter. Und ab und zu futtern sie auch die hübschen, roten Früchte. Zum Herbst hin wird diese Pflanze dann uninteressant (für meine Ziegen), da kommen dann eher die Schlehen, Brombeerranken, Gräser) zum Tragen. Insgesamt vernichten meine Ziegen keine einzige Pflanze, sie lassen immer genug dran um ein 'sorgenfreies Weiterleben' der Pflanze zu ermöglichen.( Meine Interpretation ;) )
Wenn ich Rückschnittsmaßnahmen in meinem Kräutergarten mache, bringe auch ich meinen Ziegen ab und zu ein paar Zweige- z.B. Bronzefenchel, Oregano, Salbei, Thymian, Wermut... Sehr gerne wird auch Zitronenmelisse genascht. Knoblauch mögen meine nicht. Die Mengen sind sehr gering, ich teste es aus und oftmals wird es nur lächelnd auf den Boden geworfen. Als ich mal vergessen hatte, die Tür zum Ziegengehege richtig zu verschließen, haben meine Ziegen die Chance ergriffen und meine Rosen 'zurückgeschnitten'. (Wie gut, dass wir keinerlei Insektizide, Pestizide &Co im Garten verwenden...)
Ich denke mir manchmal, wie stressig es für Menschen sein muss, die mit Ziegen Landschaftspflege betreiben und vielleicht auch dann und wann mit für Ziegen hochgiftigen Gewächsen konfrontiert werden!
Und von daher glaube ich, dass Ziegen, die schon von Kindesbeinen ( von ihren Müttern oder Tanten) an gelernt haben, was gut und böse für sie ist, wesentlich ungefährdeter durch die Landschaft laufen können als im Stall gezogene,von der Mutter frühzeitig getrennte, 'verweichlichte' Tiere, die nie eine Chance auf artenreiches Gelände haben ( Ein wenig Provokation muss sein :P )
Danke für dieses tolle Thema!
LG Elli
P.S. Ich kenne einen Schäferhund, der sich extrem gerne Beinwellblätter im Frühjahr/Sommer am Wegesrand (hier wachsen herrliche Exemplare!) abzupft und verspeist...
Das ist total schön zu lesen hier, mit wievielen Gedanken ihr eure Ziegen füttert!
@Almdudler
Deine Hoffnung wird erfüllt, auch in der Ziege wird Salicin zu Salicylsäure ;-)
Wenn du die Kräuter ohnehin abwechselnd fütterst, ist eine kurmäßige Anwendung nicht notwendig - ich hatte es so verstanden, dass sie das täglich bekommt!
Ich sehe das wie Elli, je vielfältiger das natürliche Nahrungsangebot, und je vertrauter die Tiere damit, umso weniger Probleme.
Wobei meine Ziegen durchaus etwas bis zur Basis abfressen - trotz anderem Angebot (z.B. das Drüsige Springkraut).
Bzgl. Giftpflanzen wird man gelassen - als die Ziegen noch nicht meiner Obhut unterstanden, hat mich meine Großmutter lächelnd zurück gehalten, als ich eine von den Kuhschellen (Pulsatilla) wegholen wollte. Sie fraß nicht viel, aber eben doch etwas. Dasselbe erlebte ich bei der Herbstzeitlose (aber Achtung, Gift geht in die Milch!)
Im Gegensatz zu manch anderem bin ich schon überzeugt, dass die Tiere mit Giftpflanzen umgehen können - wenn sie, siehe Ellis Text, entsprechend aufwachsen konnten. UND natürlich, wenn sie gesund sind.
Zwei Ziegen, die ich aus Stallhaltung übernommen hatte, hab ich letztes Jahr z.b. nicht mit aufgetrieben, weil dort Tollkirsche, Riesenbärenklau und Eisenhut wächst.
Die genannten Pflanzen wurden alle gekostet, wie man deutlich sehen konnte. Eisenhut wenig, die anderen großzügig. Im Herbst kamen alle Ziegen, ob jung oder alt, wohlbehalten zurück. So kenne ich das seit Jahren, und es stresst mich nicht mehr. Füttern, also vorlegen, würde ich diese Pflanzen natürlich nicht!
Dazu eine negative Erfahrung: NICHT funktioniert hat das richtige Selektieren beim Goldhafer, vor einigen Jahren hatten wir ein Kalzinoseproblem. Eigentlich seltsam, oder? Giftige Pflanzen werden gefressen ohne Probleme, eine "eigentlich" wertvolle Futterpflanze bringt sie um (es war auch mein Fehler, war vorher nie damit konfrontiert, und habe die Gräserarten zu wenig beachtet).
Ich wollte hier nur meine Beobachtungen weitergeben,
:!:
DAS HIER GESCHRIEBENE STELLT KEINE FÜTTERUNGSEMPFEHLUNG DAR, EINIGE DIESER PFLANZEN SIND TÖDLICH GIFTIG - ES KANN AUCH ANDERS AUSGEHEN. BEI TIEREN, DEREN MILCH VERWENDET WIRD, KANN DAS GIFT ÜBER DIESE VOM MENSCHEN AUFGENOMMEN WERDEN UND FATALE WIRKUNG HABEN. :!:
Lg
Manu
@Almdudler
Deine Hoffnung wird erfüllt, auch in der Ziege wird Salicin zu Salicylsäure ;-)
Wenn du die Kräuter ohnehin abwechselnd fütterst, ist eine kurmäßige Anwendung nicht notwendig - ich hatte es so verstanden, dass sie das täglich bekommt!
Ich sehe das wie Elli, je vielfältiger das natürliche Nahrungsangebot, und je vertrauter die Tiere damit, umso weniger Probleme.
Wobei meine Ziegen durchaus etwas bis zur Basis abfressen - trotz anderem Angebot (z.B. das Drüsige Springkraut).
Bzgl. Giftpflanzen wird man gelassen - als die Ziegen noch nicht meiner Obhut unterstanden, hat mich meine Großmutter lächelnd zurück gehalten, als ich eine von den Kuhschellen (Pulsatilla) wegholen wollte. Sie fraß nicht viel, aber eben doch etwas. Dasselbe erlebte ich bei der Herbstzeitlose (aber Achtung, Gift geht in die Milch!)
Im Gegensatz zu manch anderem bin ich schon überzeugt, dass die Tiere mit Giftpflanzen umgehen können - wenn sie, siehe Ellis Text, entsprechend aufwachsen konnten. UND natürlich, wenn sie gesund sind.
Zwei Ziegen, die ich aus Stallhaltung übernommen hatte, hab ich letztes Jahr z.b. nicht mit aufgetrieben, weil dort Tollkirsche, Riesenbärenklau und Eisenhut wächst.
Die genannten Pflanzen wurden alle gekostet, wie man deutlich sehen konnte. Eisenhut wenig, die anderen großzügig. Im Herbst kamen alle Ziegen, ob jung oder alt, wohlbehalten zurück. So kenne ich das seit Jahren, und es stresst mich nicht mehr. Füttern, also vorlegen, würde ich diese Pflanzen natürlich nicht!
Dazu eine negative Erfahrung: NICHT funktioniert hat das richtige Selektieren beim Goldhafer, vor einigen Jahren hatten wir ein Kalzinoseproblem. Eigentlich seltsam, oder? Giftige Pflanzen werden gefressen ohne Probleme, eine "eigentlich" wertvolle Futterpflanze bringt sie um (es war auch mein Fehler, war vorher nie damit konfrontiert, und habe die Gräserarten zu wenig beachtet).
Ich wollte hier nur meine Beobachtungen weitergeben,
:!:
DAS HIER GESCHRIEBENE STELLT KEINE FÜTTERUNGSEMPFEHLUNG DAR, EINIGE DIESER PFLANZEN SIND TÖDLICH GIFTIG - ES KANN AUCH ANDERS AUSGEHEN. BEI TIEREN, DEREN MILCH VERWENDET WIRD, KANN DAS GIFT ÜBER DIESE VOM MENSCHEN AUFGENOMMEN WERDEN UND FATALE WIRKUNG HABEN. :!:
Lg
Manu
