Zaunrübe - wie giftig für Ziegen?
Zaunrübe - wie giftig für Ziegen?
Hallo zusammen!
Ich bereite gerade eine Fläche zur Beweidung vor, auf der in diesem Jahr wegen des feuchten Frühjahrs sehr viel Labkraut und leider auch Zaunrübe gewuchert ist. Frage: Hat jemand von euch konkrete Erfahrungen mit Zaunrübe in Bezug auf Ziegen gemacht? Laut Giftpflanzenlisten ist die Art giftig, aber mich würde interessieren, ob das auch speziell bei Ziegen gilt, die meiner Erfahrung nach mit den ebenfalls als giftig gelisteten Arten wie Robinie und Stechpalme gut klarkommen.
Alli
Ich bereite gerade eine Fläche zur Beweidung vor, auf der in diesem Jahr wegen des feuchten Frühjahrs sehr viel Labkraut und leider auch Zaunrübe gewuchert ist. Frage: Hat jemand von euch konkrete Erfahrungen mit Zaunrübe in Bezug auf Ziegen gemacht? Laut Giftpflanzenlisten ist die Art giftig, aber mich würde interessieren, ob das auch speziell bei Ziegen gilt, die meiner Erfahrung nach mit den ebenfalls als giftig gelisteten Arten wie Robinie und Stechpalme gut klarkommen.
Alli
-
Liesel
-
Liesel
Hab noch was Hübsches gefunden.
Die Zaunrübe lebt in Symbiose mit einer sehr seltenen Sandbienen-Art. Letzere lebt vom Pollen der männlichen Blüten für ihren Nachwuchs und vom Nektar ausschließlich dieser Pflanzengattung.
Die Nester gräbt sie in verdichteten Boden: Trampelpfade, Liegeplätze usw.
Wäre es nicht unendlich schade, solch eine Lebensgemeinschaft zu zerstören?
Hier wunderschöne Foddos dieser Wildbiene und Erklärungen:
http://www.wildbienen.de/eb-aflor.htm
Die Zaunrübe lebt in Symbiose mit einer sehr seltenen Sandbienen-Art. Letzere lebt vom Pollen der männlichen Blüten für ihren Nachwuchs und vom Nektar ausschließlich dieser Pflanzengattung.
Die Nester gräbt sie in verdichteten Boden: Trampelpfade, Liegeplätze usw.
Wäre es nicht unendlich schade, solch eine Lebensgemeinschaft zu zerstören?
Hier wunderschöne Foddos dieser Wildbiene und Erklärungen:
http://www.wildbienen.de/eb-aflor.htm
Danke für den Link, Piri, der meine Sorge leider weiter verstärkt hat, da die Pflanze dort genau wie Eibe eingestuft wird. Mal sehen, ob ich es schaffe, die Fläche von Hand soweit zu säubern. Auf der jetzigen Weide hatte ich eine Pflanze gesehen (allerdings ohne Früchte), die haben sie offenbar gefressen und es ist nichts passiert, aber das war sicher auch nur eine recht geringe Dosis.
Falls also jemand von euch noch eigene Erfahrungen dazu beisteuern kann, wäre ich sehr dankbar!
Liesel, ja, die Wildbienen finde ich auch wunderschön, danke für den Link! In meinem Gebiet ist die Zaunrübe nicht nur auf der geplanten Weidefläche, sondern überall, es bleiben also noch genügend Exemplare außerhalb der Weide übrig, zumal ich es nicht schaffen werde, die Wurzelknollen zu entfernen. Die Fläche ist total überwuchert, momentan gibt es dort keinen Fitzel nackten Boden. Wenn dort keine Nutzung/Pflege stattfindet, ist dort in ein paar Jahren Wald statt des früheren Mosaiks aus Streuobst, Wiesen und Reben. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das nach der Beweidung dann ein gutes Sandbienen-Habitat werden könnte mit Offenboden und genügend Sonneneinstrahlung.
Auf was beruht deine Ansicht, dass die Ziegen allenfalls homöopathische Dosen davon abzupfen werden? Ist das nur eine Vermutung oder konkrete Beobachtung? Die Hoffnung, dass die Ziegen schon selber wissen, was für sie gut ist habe ich nicht, dann gäbe es ja keine Vergiftungen bei Tieren. Letztes Jahr habe ich voller Schreck gesehen, wie sich eines meiner Tiere begeistert über eine Eibe hermachte, wenige Tage nachdem der Nachbar-Esel an ein paar Eibenzweigen verendet war.
Falls also jemand von euch noch eigene Erfahrungen dazu beisteuern kann, wäre ich sehr dankbar!
Liesel, ja, die Wildbienen finde ich auch wunderschön, danke für den Link! In meinem Gebiet ist die Zaunrübe nicht nur auf der geplanten Weidefläche, sondern überall, es bleiben also noch genügend Exemplare außerhalb der Weide übrig, zumal ich es nicht schaffen werde, die Wurzelknollen zu entfernen. Die Fläche ist total überwuchert, momentan gibt es dort keinen Fitzel nackten Boden. Wenn dort keine Nutzung/Pflege stattfindet, ist dort in ein paar Jahren Wald statt des früheren Mosaiks aus Streuobst, Wiesen und Reben. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das nach der Beweidung dann ein gutes Sandbienen-Habitat werden könnte mit Offenboden und genügend Sonneneinstrahlung.
Auf was beruht deine Ansicht, dass die Ziegen allenfalls homöopathische Dosen davon abzupfen werden? Ist das nur eine Vermutung oder konkrete Beobachtung? Die Hoffnung, dass die Ziegen schon selber wissen, was für sie gut ist habe ich nicht, dann gäbe es ja keine Vergiftungen bei Tieren. Letztes Jahr habe ich voller Schreck gesehen, wie sich eines meiner Tiere begeistert über eine Eibe hermachte, wenige Tage nachdem der Nachbar-Esel an ein paar Eibenzweigen verendet war.
-
Liesel
Also, es muß ja das reinste Biotop bei Dir sein! Die Zaunrübe wächst bei weitem nicht überall und schon garnicht verbreitet. Was ist denn nun mit dem Naturschutz?
Ich bin der Meinung, dass die Ziegen, sofern sie genug Auswahl an Nahrung haben, so instinktsicher sind, dass sie sehr wohl riechen, was gut für sie ist.
Und Sandbienen gibt es nur im Doppelpack mit der Bryonia. Wenn Du sie wegnimmst, dann auch keine Bienen.
Wenn Du die Wurzeln ausgraben solltest, hätte ich gern 3 oder 4. Aber nur wenn sie nicht geschützt sind.
Ich bin der Meinung, dass die Ziegen, sofern sie genug Auswahl an Nahrung haben, so instinktsicher sind, dass sie sehr wohl riechen, was gut für sie ist.
Und Sandbienen gibt es nur im Doppelpack mit der Bryonia. Wenn Du sie wegnimmst, dann auch keine Bienen.
Wenn Du die Wurzeln ausgraben solltest, hätte ich gern 3 oder 4. Aber nur wenn sie nicht geschützt sind.
-
Liesel
Vielleicht könnte man mehr differenzieren??
Um die Zaunrübe in Schach zu halten, könnte man sie evtl. auszäunen. Sie wächst ja am liebsten an lichten Laubholzrändern. Möglicherweise ließe sich da was machen.
Innerhalb der Weide vielleicht einfach ein Stück Hühnerdraht drüber bappen und mit Häringen befestigen.
Zum Jakobskreuzkraut kannst Du, liebe Piroschka, ja einfach mal meine Feldstudie hier im Forum heraussuchen! ;)
Ja, und Rescue Remedy gehört in jede Hausapotheke, jedes Auto und jede Damenhandtasche. Aber auch die modernen Laptophüllen bieten noch Platz für 6x2 cm-Fläschchen.
Bei Tieren einfach unschlagbar!
Freundliche Grüße aus der HP-Ecke!
Um die Zaunrübe in Schach zu halten, könnte man sie evtl. auszäunen. Sie wächst ja am liebsten an lichten Laubholzrändern. Möglicherweise ließe sich da was machen.
Innerhalb der Weide vielleicht einfach ein Stück Hühnerdraht drüber bappen und mit Häringen befestigen.
Zum Jakobskreuzkraut kannst Du, liebe Piroschka, ja einfach mal meine Feldstudie hier im Forum heraussuchen! ;)
Ja, und Rescue Remedy gehört in jede Hausapotheke, jedes Auto und jede Damenhandtasche. Aber auch die modernen Laptophüllen bieten noch Platz für 6x2 cm-Fläschchen.
Bei Tieren einfach unschlagbar!
Freundliche Grüße aus der HP-Ecke!
[quote='Alli','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post207062']
In meinem Gebiet ist die Zaunrübe nicht nur auf der geplanten Weidefläche, sondern überall, es bleiben also noch genügend Exemplare außerhalb der Weide übrig, zumal ich es nicht schaffen werde, die Wurzelknollen zu entfernen.
[/quote]In diesem Falle würde ich die Weidefläche komplett von Bryonia befreien- auf Experimente bezüglich des Fressverhaltens meiner Ziegen würde ich mich nicht einlassen.
Wenn noch genug Pflanzenmaterial für die harmlose Sandbiene stehen bleibt (die Männchen können nicht stechen und die Mädels stechen nur in allerletzter Konsequenz- durchdringen aber aufgrund ihres zu zarten Stachels keine Menschenhaut! ),dann ist doch allen geholfen. #freunde#
Lg Elli
In meinem Gebiet ist die Zaunrübe nicht nur auf der geplanten Weidefläche, sondern überall, es bleiben also noch genügend Exemplare außerhalb der Weide übrig, zumal ich es nicht schaffen werde, die Wurzelknollen zu entfernen.
[/quote]In diesem Falle würde ich die Weidefläche komplett von Bryonia befreien- auf Experimente bezüglich des Fressverhaltens meiner Ziegen würde ich mich nicht einlassen.
Wenn noch genug Pflanzenmaterial für die harmlose Sandbiene stehen bleibt (die Männchen können nicht stechen und die Mädels stechen nur in allerletzter Konsequenz- durchdringen aber aufgrund ihres zu zarten Stachels keine Menschenhaut! ),dann ist doch allen geholfen. #freunde#
Lg Elli
Bryonia dioica ist bei uns im Süden nicht geschützt und auch nicht gefährdet. Wenn du magst, Liesel, kannst du mir gerne beim Ausbuddeln helfen, es gibt sie zwar auch bei euch im Wendland, aber da sollte man sie wohl tatsächlich hegen und pflegen (in Niedersachsen Rote Liste 3 = gefährdet).
Das Argument, dass die Ziegen schon wissen, was gut ist, vorausgesetzt, sie haben genug Auswahlmöglichkeiten, konnte ich ausgerechnet bei der Eibengeschichte so nicht feststellen. Die Fläche war frisch eingezäunt und die Eibe war das erste, an was das Tier gegangen ist - drumherum ein Meer von Brombeeren und anderen Leckereien. Es sah mir weniger nach Mangel an Auswahl aus sondern eher wie Mangel an Instinkt.
Ich werde Ellis Rat folgen und die Fläche von Bryonia befreien. Schade, ich hatte gehofft, mir diese Arbeit sparen zu können...
Danke euch für eure Beiträge!
Alli
Das Argument, dass die Ziegen schon wissen, was gut ist, vorausgesetzt, sie haben genug Auswahlmöglichkeiten, konnte ich ausgerechnet bei der Eibengeschichte so nicht feststellen. Die Fläche war frisch eingezäunt und die Eibe war das erste, an was das Tier gegangen ist - drumherum ein Meer von Brombeeren und anderen Leckereien. Es sah mir weniger nach Mangel an Auswahl aus sondern eher wie Mangel an Instinkt.
Ich werde Ellis Rat folgen und die Fläche von Bryonia befreien. Schade, ich hatte gehofft, mir diese Arbeit sparen zu können...
Danke euch für eure Beiträge!
Alli
-
Liesel
