Was sollte auf einer Ziegenweide wachsen?

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Hörnchen
Beiträge: 113
Registriert: 16.05.2004, 22:29

Was sollte auf einer Ziegenweide wachsen?

Beitrag von Hörnchen »

Hallo Ihr Ziegenspezialisten,
was sollte auf einer Ziegenweide für "Grünzeug" wachsen?
Ich bin leider kein Gräserspezialist. Auf unserer Weide ist es jedenfalls saftig grün, es wächst auch großblättriges, nicht so hoch wachsendes Grünzeug, aber ich habe den Eindruck, dass meine WDE das Angebot nicht so lecker finden. Unsere Weide ist Brachlandfläche von einem Agrarbetrieb, wird 1x im Jahr grob umgepflügt und es wächst dort eben "alles". Ist vielleicht doch nicht so geeignet für Ziegen?? Wie behandelt Ihr Eure Weideflächen?
Viele Grüße
Astrid


Axel
Beiträge: 1794
Registriert: 06.02.2004, 11:39

Beitrag von Axel »

Hallo Astrid,
genau das habe ich vor einiger Zeit auch schon mal gefragt,
vielleicht hift das weiter:
http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... highlight=

Gruß Axel


-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo,

das was auch für mich interessant. Nur frage ich jetzt (warscheinlich dumm): Warum wollen Ziegen keinen Klee? Ich versuche seit Jahren ihn bei mir anzusiedeln, leider mit wenig Erfolg. Ists am Ende gar ein Glück, daß er hier nicht gedeihen willl??

Wisengrasmischungen und auch mit Kräuter bzw. reine Kräutersamen (auch in 1 kg-Packen) gibts auch bei

Becker-Schoell AG
Im Kalten Brunnen 24
72666 Neckartailfingen (Tel.07127/93273 , Fax 932750)

oder

Becker Schoell AG
Postfach 1249
74189 Weinsberg (Tel. 07134/98160, Fax 17655).

Mir liegt im Aufenblick nur der letztjährige Katalog vor, vielleicht sind die inzwischen auch im Internet.


-Johanna-


Axel
Beiträge: 1794
Registriert: 06.02.2004, 11:39

Beitrag von Axel »

Hallo Johanna,

der Klee hat einen großen Eiweißanteil,
die einzige der 4 Ziegen bei uns, die davon zeitweise frißt,
ist die Mutterziege. Zuviel Eiweiß brauchen die Ziegen
nämlich nicht.
Im übrigen hat der Klee auch den Nachteil, sich stark zu verbreiten
und zuviel Nässe zu halten (oberirdisch).
Sei also froh, daß der Klee nicht wächst.
Brennesseln, Disteln und andere "Gartenunkräuter" mögen sie viel
lieber, Rosen aber auch.

Gruß Axel
I


Ines
Beiträge: 799
Registriert: 19.04.2001, 00:00

Beitrag von Ines »

Bei uns gibt es Stellen mit und ohne Klee, für mich haut er sich gut mit der Sense. Die Kaninchen fressen ihn lieber, sie verdauen ja auch anders, mit Eiweiß soll man auch nicht übertreiben. Die Ziegen kriegen bei uns auch Rosen, den Verschnitt der Nachbarin gleich mit. Manchmal war ich weiden auf einem Feld, auf dem auch Luzerne wächst. Die fraßen sie immer gern, obwohl auch sie sehr eiweißreich ist.


Liebe Grüße Ines
-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo Axel, Ines und die anderen,

danke für die Auf-Klee-rung, ja eigentlich weiß ich ja, daß das Zeug stark eiweißhaltig ist, aber in der Mischung mit Gras und Kräutern dachte ich immer, das macht nichts. Na also ist es ja nicht schlimm, daß das Zeug nicht wachsen will.

Das mit den Rosen praktiziere ich auch so, bei uns geht der gesamte Baumschnitt (Apfel, Birne, Quitte, Kirsche, Pflaume) durchs Ziegengehege und ich schneide immer dann, wenn Futter knapp ist und nicht wenns die Bäume gerne hätten. Kirsche soll übrigens nicht angewelkt verfüttert werden.

Was sie alles fressen, haben sie beim letzten Ausbruch vorgeführt: Mein ganzer Garten war über Nacht halbhoch entlaubt. Aber alles! Was sie nicht gern mögen, sind Flieder und Forsythie (meine zumindest nur im Frühling den frischen Austrieb) und gottseidank keinen OLeander, Lorbeer und Zitrusgewächse.

Auch an Eiche und Buche wollen meine nicht so gerne.,

Was sie gerne fressen, man solls aber vorsichtig füttern, sind Topinamburpflanzen. Die sollen auch auf die Fruchtbarkeit Einwirkung haben.

-Johanna-


Capragrigia

Beitrag von Capragrigia »

Auf meiner Weidefläche wachsen vor allem Brombeeren (inzwischen aber schon fast völlig weggefressen), Brennesseln und Gras. Wichtig sind einzelne Laubbäume (Schwarzerlen) und ein paar Wildrosenbüsche, die systematisch abgeweidet werden. Im nächsten Jahr werde ich einige Salweiden (Salix caprea) anpflanzen, die sehr gern gefressen werden (und deshalb zunächst wahrscheinlich geschützt werden müssen).

Gute Erfahrungen habe ich mit der Zupflanzung einiger Kräuter gemacht, die normalerweise auf dem Gelände nicht wachsen würden: Wilder Majoran, Lavendel, Rosmarin, Thymian. Die Ziegen sind daran sehr interessiert, fressen diese Pflanzen aber nicht kaputt, sondern naschen nur gelegentlich davon. Diese Kräuter brauchen allerdings entsprechende Standortbedingungen (trocken, sonnig).

Ausserdem habe ich noch einige einheimische Wildblumen angesiedelt, die schön aussehen UND von den Ziegen gern gefressen werden, z.T. auch günstige Wirkungen auf die Verdauung (und sicher auch auf den Charakter :wink: ) haben sollen, und die sich ggf. selbst weiter verbreiten, z.B. Tüpfeljohanniskraut, Skabiosenflockenblume, Nesselblättrige Glockenblume, Heilziest, an feuchten Stellen Blutweiderich.

Sehr gern fressen die Ziegen Beinwell (Comfrey), der aber leicht giftig sein soll. Es scheint ihnen bisher nicht zu schaden.


Anderter
Beiträge: 1
Registriert: 02.10.2022, 13:22

Re: Was sollte auf einer Ziegenweide wachsen?

Beitrag von Anderter »

Meine beiden sind total hinter Robinienblättern und - rinde her. Auch anderes "Unkraut" wie Brombeerenn und Girsch werden gern gefressen, gefolgt von Hasel, Obstbäumen, Linde und Ahorn. Hainbuche wird auch gern gefressen.Bei Sal- bzw. Kätzchenweide waren sie erst etwas skeptisch, mögen sie jetzt aber auch. Auch der Sachalinknöterich verliert duch die Ziegen schnell seine Blätter. die frischen/saftigen Stengel und Blüten sind jedoch offensichtlich uninteressant und bleiben übrig. Eiche mag vielleicht durch die Gerbstoffe etwas bitter sein, soll deswegen aber auch gegen Würmer helfen und wird auch gefressen.Walnuss wird vielleicht einmal beschnüffelt, ansonsten aber verschont
Schneebeeren, Efeu und Forsythien aber auch Ackerschachtelhalm werden verbissen und noch stehen sie auf allen vieren - auch nachdem einmal eine an einer Eibe geknabbert hatte, bevor ich sie daran hindern konnte.
Ich vermute, dass es am Ende die Dosis macht - es also darauf ankommt, dass es noch etwas anderes gibt.Was bei mir gar nicht gefressen wird sind Brennnesseln.
bei Beinwell habe ich gelesen, dass die darin enthaltenen Alkaloide wie auch die im Jakobskreuzkraut die Leber schädigen, wodurch es erst nach längerer Zeit bzw. größerer Menge zu Symptomen kommen kann.
Als Kind habe ich desöfteren Beinwellsuppe bekommen und noch immer gute Leberwerte. Es scheint da also zusätzlich auch noch Uunterschiede in der Giftigkeit zu geben


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