Welche Batterie für Weidezaungerät?

Bacardi

Welche Batterie für Weidezaungerät?

Beitrag von Bacardi »

Hallo zusammen,

ich brauche für mein Weidezaungerät 12 V Batterien. Die einen sagen, daß ich jede stinknormale Autobatterie dafür nehmen kann (z.B. vom Schrottplatz). Andere sagen, daß ich besser spezielle Taxi/Motorboot etc Batterien nehmen sollte. Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Ich hatte mir eine normale Autobatterie mit 88 Ah gekauft. Wie lange hält diese Batterie ungefähr bei einer Entladeenergie von 3,0 Joule und 1km Zaun?

Sorry, ich habe noch keinerlei Erfahrung mit diesen Sachen und überhaupt keine Vorstellung, wie lange sowas hält etc.


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

Beitrag von Günter »

Hallo Dagmar,

mit ner stinknormalen Autobatterie komme ich auch gut klar. Allerdings sind ausgediente alte, zB vom Schrottplatz, viel schneller leer.
Wie lange eine neue 88 Ah-Batterie hält ist sehr schwer abzuschätzen, tippe zwischen 1-4 Wochen.
Bei 1 km Zaun gehe ich von Litzen und keine E-Netzen aus.
Nur 1 Woche, wenn die Litzen im feuchten Gras rumhängen, dann ist die Batterie schnell leer. Falls guter Zaunbau und keine Ableitung viel länger.

Grüße Günter


Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Bacardi

Beitrag von Bacardi »

Hallo Günter,

danke, dann habe ich ja schon mal eine Vorstellung davon. Heute morgen habe ich an der Füllanzeige der Batterie gesehen, daß sie sehr bald wieder geladen werden muß (nach 5 Tagen...). Ich denke aber, daß das diesmal daran liegt, daß der Strom einen Tag lang komplett über einen nassen Holzpfosten abgeleitet worden ist, wo der Draht aus dem Isolator gesprungen war.


Ines
Beiträge: 799
Registriert: 19.04.2001, 00:00

Beitrag von Ines »

ich hab ne sogenannte Trockenbatterie dran, die läuft schon den ganzen Sommer bis jetzt tagsüber.


Liebe Grüße Ines
Bacardi

Beitrag von Bacardi »

Hallo Ines,

aber mit Trockenbatterien kann man doch nicht so hohe Schlagstärken erreichen, oder? Zumindest lagen alle, die ich gesehen habe, bei 0,x Joule Entladungsenergie. Mir wurde gesagt, daß ich mir für die Ziegen das möglichst stärkste Batteriegerät besorgen sollte, was es so gibt.

Abgesehen davon kann ich an mein Gerät auch nur 12V Batterien anhängen - die Trockenabatteien haben doch immer 9V oder irr ich mich da?


Ziege_Jörg
Beiträge: 40
Registriert: 29.10.2004, 18:59

Haltbarkeit Bleiakku

Beitrag von Ziege_Jörg »

HAllo,
wenn Du einen Bleiakku mit 88Ah (Ampere Stunden) gekauft hat, kannst Du ausrechnen wie lange die batterie mit deinem Gerät hält bzw. halten sollte. 88AH heißt, das die Batterie für 1Std einen Strom von 88A dauernd abgeben kann bevor sie leer ist.

Heißt, bei einer Stromaufnahme von 0,5 A (geschätzter Wert) eines Weidezaungerätes würde die Batterie ca. 7 1/3 Tage (176Std) Strom abgeben bevor die Spannung zusammenbrechen darf.
Bei weniger Stromaufnahme deines Gerätes kannst Du es folgendermaßen errechen. Mittlere Stromaufnahme des Gerätes angenommen 100mA ´Batterie 88AH 1A~1000mA

88/0,1=880 STD also 36,66 Tage (880/24h)

entspricht einer Funktionsfähigkeit deines Gerätes von etwa 1 Monat bevor die Batterie leer ist.
Bei Weidezaungeräten ist aber auch eine Gewisse Pulsstromfestigkeit wichtig, also kann es sein das die Spannung einbricht wenn ein Pulsstrom auftritt bevor die Batterie Theoretisch leer ist!! Da bei induktiven Lasten Umwanlung DC/AC ein Trafo benötigt wird der gepulst ca. 1-3A pro Spannungsimpuks Primärseitig zieht.

Daher denke ich das Bleiuakkus für diese Geräte nicht schlecht sind, da die Batterien beim Starten eines Autos bis 300A Pulsestrom abgeben müssen.

Hoffe ich konnte Dir weiterhelfen :-))
Bei Fragen kannst Du mich ja löchern :-))


Luci
Beiträge: 231
Registriert: 13.10.2004, 08:54

Beitrag von Luci »

Hallo
Also ich komme da absolut nicht mit - mit den V -W - Ah - Joulen usw...
Ich kapiere es irgendwie nicht.... werde wahrschentlich eh nie.... #ka#
Für mich laufen durch die Litzen immer nur noch so kleine Zwergel, die einem auf den Schädel hauen - wenn man die Litze berüht :D :evil:
Aber - ich hatte meine Tiere seit Frühling bis zu Martini in E-Netzen. Diese sind auf ein 9V Gerät von Kube angeschlosen. Obwohl dieses Tag und Nacht angeschaltet ist - (immer noch) habe nur einmal eine(die erste) Batterie gekauft - bei Lagerhaus. Der Messgerät zeigt immer noch 5000 - 6000W...
Die 8 Ziegen respektieren es bis jetzt immer 100%prozentig....sind nie ausgebuchst....
Also das ist mir bestimmt angenehmer als jeden Monat neu laden.......
#baeh#
Grüß
Luci


Bacardi

Beitrag von Bacardi »

Hallo Jörg,

für Deine hochwissenschaftlichen Ausführungen bekommst Du nun erstmal eine virtuelle, bleierne Ziege auf Sockel überreicht *überreich* 8) Bist Du Physiker?

Hm, verstanden habe ich jetzt ehrlich gesagt nur, daß die Batterie evtl. schon nach einer Woche erneut geladen werden muß. Evtl. auch erst nach einem Monat...

Ist die Stromaufnahme des Gerätes das gleiche wie die Ladeenergie? Bei Ladeenergie konnte ich die Angabe 3,50 Joule finden, die max. Entladeenergie ist 3,0 Joule.

Ist denn eine 88Ah Autobatterie immer gleich einer 88Ah Autobatterie bezüglich ihrer Haltbarkeit, egal von welcher Firma? Oder stimmt es, daß die Batterien für Taxi, Motorboot etc. die auch 88Ah haben länger halten. Ich weiß einfach nicht, ob es sich wirklich lohnt, deutlich mehr Geld für diese Batterien auszugeben oder ob mir das im Endeffekt nur 3 Tage schenkt, die ich später laden muß. Die Preisdifferenzen, die ich bisher gesehen habe lagen z.T. um die 50,- EUR.

Vielleicht kannst Du mir diesbezüglich noch weiterhelfen :)

@ Luci,

wir haben uns jetzt zwei 12 V Weidezaungeräte gekauft. Zuerst hatte ich eines, mit einer max. Entladeenergie von 1,00 Joule. Dazu sagte man mir, daß das zu wenig sei für Ziegen und daß ich mir ein stärkeres Gerät anschaffen sollte. Deshalb habe ich mir das zweite gekauft.
Die Geräte, die für 9V Trockenbatterien ausgelegt sind haben Entladeenergien deutlich unter 1,0 Joule.
Da ich noch keinerlei Erfahrung, weder mit Ziegen noch mit Elektrozäunen habe, habe ich mich jetzt erstmal danach gerichtet, was mir von anderen Ziegenhaltern/Pferdeleuten/Landwirten gesagt wurde.
Natürlich fände ich es auch bequemer, nur 1-2 mal im Jahr die Batterie auszutauschen. *roll*


Ines
Beiträge: 799
Registriert: 19.04.2001, 00:00

Beitrag von Ines »

Weiß nicht mehr viel über die Trockenbatterie, da müßt ich nachsehn.
Jedenfalls hätt ich keine Lust auf immerzu laden, hin und hertragen, kann nur berichten, daß es geklappt hat. Die Ziegen haben ihre Erfahrung gemacht und danach gab es keinen Ausbruch, Auslauf war allerdings am Festauslauf. Weiter hinten hatten wir mal Ausbrüche, aber auch mit einem Netzgerät, ich denke 1,0 Joule.


Liebe Grüße Ines
Werner
Beiträge: 251
Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo Bacardi,

Es dauert etwas länger, eine Antwort zu deiner Frage zu finden.

Es kann leider keiner genau sagen was Du brauchst. Bei gutem Futter im Zaun, oder Fütterung (zB. Heuraufe=satte Ziege) und einem Zaun mit Drähten die nirgends am Boden liegen reicht wenig Schlagstärke aus (zB. 9Volt Gerät). Je schlechter das Futterangebot, je hungriger die Ziege, je schlechter die Zaunbedingungen (zB. Geflügelelektronetze, die auch mal die untersten Leiter am Boden liegen haben), je mehr Schlagstärke = Joule brauchst Du.

Zu den Batterien gibts Folgendes. Die billigsten Akkus sind Autobatterien. Sie sind für Kurze Zeit in der Lage viel Ampere abzugeben = anlassen. Danach lädt die Lichtmaschine mit voller Kraft nach. Tiefentladen führt zu Leistungsverlusten, ein Akku mit 88 Ah hat dann nach einiger Zeit nur noch 50 Ah und weniger. ( mancher Hersteller gibt eine Garantie, und wenn die Batterie rechtzeitig fertig ist, kannst Du umtauschen, wenn die Batterie NUR IM AUTO benutzt wurde.

Die Batterien für Nutzfahrzeuge sind etwas haltbarer, vor allen Dingen rüttelfester, geringfügig Zyklenfester, spielt für das Weidezaungerät kaum eine Rolle.

Batterien für Solarbetrieb mit Säure sind am besten geeignet, halten am längsten her. Wenn keine Säure auslaufen darf (z.B. Transport im Rucksack zu den Ziegen), gibt es Blei-Gel-Akkus, sind am Wartungsfreundlichsten und am teuersten. Die Solarbatterien (mit Säure oder Gel) sind am unempfindlichsten gegenüber Tiefentladung.

In einem Vorbeitrag wurde ein Rechenbeispiel für die Betriebsdauer angegeben.

Bei Autobatterien liegt die max. Entladung ohne Schaden bei ca. 25-30% (=Nutzbare Kapazität ohne frühzeitige Alterung) Die Ladezyklenzahl die angegeben wird ist ausschlaggebend für die Nutzungsdauer.

Solarbatterien halten eine Tiefentladung besser aus, haben dann aber nicht so viele Ladezyklen, bis zu ihrem Ende. Wir laden eine 100Ah Bleigelbatterie so alle 3 Tage nach, es hat dann natürlich noch Ladung drinn, der Akku lebt aber länger. Bei 32Ah laden wir täglich nach, bei 6Joule Einstellung am Gerät, ist der Akku keine 2Tage haltbar.

Das billigste Modell dürfte also Autobatterie mit Umtausch in der Garantiezeit sein. ( ob sich dein Händler darüber freut?)

Ohne GARANTIEMODELL könnten Solarakkus mit Säure die beste Lösung sein.

Um deinen persöhnlichen Bedarf zu ermitteln nimm zwei kleine Autobatterien (ca 40 AH), und sammle Erfahrungen. Dann überleg nochmal und kauf Dir die "richtige" Batterie.

Für den Winterbetrieb ist noch wichtig, ein Akku der weitgehend entladen ist , friert schnell ein. Dann gibt der Akku keinen Strom mehr ab. Wenn das Gehäuse bricht ist es aus damit.

hoffe das war nicht zu Lang

Werner


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