Wie geht das bei euch eigentlich mit...

Eifelhexe
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Wie geht das bei euch eigentlich mit...

Beitrag von Eifelhexe »

dem füttern von Getreide.
Also: Ich habe zwei kleine Herden, einmal die Jungziegen (8) und die grossen damen mit dem Bock (10) die auf separaten Weidem mit einem Bauwagen stehen.
Jetzt im Winter füttere ich einen Eimer Getreide und habe ein Riesenproblem damit.
Bei den jungziegen geht es noch, sie haben 2 Grosse flache Näpfe auf der Weide und ich komme mit dem Futter und schütte es in den ersten Napf (da ist das Gedränge zwar gross aber nicht unüberwindlich) und dann etwas in den zweiten.
Rangkämpfe beim fressen gibt es kaum.
Dann auf der Weide der Grossen habe ich jeden Morgen einen Kampf ums überleben!!!
Dort stehen 4 Näpfe (und den Eimer lasse ich auch noch stehen) so das rein theoretisch 2 Tiere auf einen Fressplatz kommen.
Aber bis zu den Näpfen komme ich gar nicht. Alle 10 schubsen und drängen wenn ich nur mit dem Eimer die Weide betrete. Ablenken mit Äpfeln etc. hilft nix. Gebe immer zuerst das heu rein, stelle dann den Zaun um und werfe frische Fichten dazu, adnn erst kommt der Eimer zum Zug.
Wenn ich nur schütten will schieben sie alle mit den Köpfen das der erste Schwung oft daneben geht. Wenn man aber dann denkt das ganze währe beim zweiten, dritten oder vierten Napf einfacher, so ist das ein totaler Irrtum!!!
Sobald ich weiter gehe zum nächsten Platz laufen alle!!! hinter mir her.
Das beste ist immer wenn dann 2 oder 3 Ziegen gleichzeitig durch meine beine hindurch zum fressen zu kommen! Ich hänge immer da rum als würde ich um mein Leben kämpfen. Mein Mann lacht sich immer kaputt über die Verrenkungen die ich machen muss, während ich das nicht ganz so lustig finde, zumal auch ein teil vom futter wie gesagt daneben geht und dann in die Erde eingetreten wird.
Hat oder hatte von euch einer die gleichen Probleme und weiss irgendwie Rat?


Alles Liebe aus der Eifel,
Uli
PS: Die Natur ist der Balsam gegen die Leiden, die alle jene verursachen, die die Natur misshandeln.
Ela
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Beitrag von Ela »

Hihi Uli,
stell mir das gerade bildlich vor #stoned#, aber darf nicht lachen, mir ging es nicht anders. Als nicht gerade jeden Tag gewachsener Mensch und Wallis, die wenn sie sich auf die Hinterbeine stellen, ein Kopp grösser sind als ich, ging es da wirklich ums Überleben :wink:
Als Ende der Nahrungskette denkt man ja man hat gewisse Trümpfe und dass man seine intellektuelle Überlegenheit vielleicht auspielen sollte, um den Mangel an Körpergrösse zu kompensieren... Jo- kann klappen... Muss aber nicht...
Jedenfalls hab ich bei selbigem Versuch ein Labyrinth aus den Netzen gebaut, so dass die Damen erst um 4 Ecken wetzen; und ca. 150Meter zurücklegen müssen bevor sie die Krippe erreichen. Genug Zeit um das Futter gerecht in alle Pötzgen zu verteilen sollte man meinen... Nach 2 Tagen hatten sies raus und standen schon an der letzten Ecke. ich ging mit 2 vollen Eimern in 18 Ziegen+Bock unter.
Na gut, eigene Dummheit den Gegner zu unterschätzen.
Neuer Tag -neuer Versuch. Die Damen standen ja schon an der letzten Ecke, mich und die Futtereimer im Visier, setzten auf Isabos Kommando zum Angriff an... Also ich Eimer wieder hingestellt, über Zaun gesprungen und erst in aller Ruhe auf der anderen Seite des Zaunlabyrinthes Grummet und Heu verteilt. Sichtlich irritiert hat sich die Gruppe dann neu formiert und ab Richtung Heu. Ich war fertig als alle da waren und konnte ganz lässig über den Zaun die Körnchen verteilen.
So ging das auch noch ein paar Tage gut, seitdem stehen die Damen mittig und entscheiden kurzfristig wann es sich lohnt in welche Richtung zu gehen (Bis auf den Bock, der hat scheinbar das Spiel nicht verstanden).
Seitdem muss ich ganz fiese Tricks nutzen. Anschleichen und Antäuschen. Aber es klappt. Seitdem ist es eben situationsbedingt, ob erst die Körnchen gegeben, oder das Heu verteilt wird.
Ich warte ja nur bis sie sich aufteilen.... aber bis sie die Strategie ausgeknobelt haben, dauert hoffentlich diesmal etwas länger :twisted:

LG Ela


Das Niveau mancher Menschen hat selbst im Keller noch extreme Höhenangst!
Ignatia
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Futter Kampf

Beitrag von Ignatia »

Hallo Ela,

bezüglich der Fütterung und Praxis der Ziegen habe ich nicht ganz soviel
Ahnung.

Wie wäre es, wenn an dem Futtergefäß so eine Art Schlauch oder Tülle (Trichter) dran wäre.

Dann könntest Du schütten - auch zwischen den Köpfen der Ziegen.

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Welche Abwehrsprache haben Ziegen?
Wenn Du bestimmte Laute ausstößt, die Drohung bedeuten, vielleicht verstehen sie das
Anderes Beispiel: wenn ich bei meinen Katzen ein Verhalten nicht mag,
dann fauche ich sie an.
Das ist ihre Sprache, die verstehen sie.

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Sie mit einer Handvoll Futter gänzlich in einem andern Teilbereich ( Stall)= des Geländes absperren - hast Du bestimmt schon versucht?
-Ich bereite das Futter und stelle es in einem anderen Raum bereit, bevor ich die Tiere in diesen Raum lasse-

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Zum Schluß bliebe noch die Möglichkeit, daß Du Dich selber umwehrst-
mit einem Drahtrock , Sprühflasche zum Anspritzen (wie wasserscheu sind Ziegen?).

Vielleicht helfen Dir diese "provokativen" Ideen eines Fütterungslaien für Ziegen.

Liebe Grüße


Ignatia
Werner
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Registriert: 03.03.2003, 11:04

Beitrag von Werner »

Hallo,

auch bei uns wollen alle die ersten sein, geht aber meist mit Körperhaltung und nem "klärendem" anschnauben. Wenn auch dann kein Abstand gehalten wird nehme ich den Hund mit rein. Der sorgt dann für reichlich Freiraum beim Arbeiten. Einzelne Störenfriede nehme ich auch mal auf die Hörner. Machen die Ziegen untereinander nicht anders und ich nehm mir das Recht der Ranghöchste in der Gruppe zu bleiben. Die Böcke sind beim füttern unauffällig. Nur in der Deckzeit gehen sie Konfrontationen ein.

Gruß

Werner

@Eifelhexe

Hast Du´s schon mal mit deinen Hunden versucht? Eventuell musst Du anfangs deinen Eimer aufgeben und dem Hund helfen, soll ja kein Trauma sein, wenn er es aber raus hat sollte es kein großes Problem mehr sein.


Willi
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Registriert: 16.06.2002, 00:00

Beitrag von Willi »

hallo petra
deine frage:
Welche Abwehrsprache haben Ziegen?
Wenn Du bestimmte Laute ausstößt, die Drohung bedeuten, vielleicht verstehen sie das

* da kannst du der ziege dann mit dem kopf voraus in den bauch rennen.*
msg willi


Bacardi

Beitrag von Bacardi »

Werner hat geschrieben:Einzelne Störenfriede nehme ich auch mal auf die Hörner. Machen die Ziegen untereinander nicht anders und ich nehm mir das Recht der Ranghöchste in der Gruppe zu bleiben.
Hallo Werner,

ist vielleicht eine blöde Frage, aber wie machst Du das? Greifst Du die Ziegen bei den Hörnern und stößt sie zurück?

Bei uns ist das Füttern auch immer recht schwierig, obwohl es nur 3 Schafe und 2 Ziegen sind. Der Schafbock mit seinen steil nach vorne gerichteten Hörnern rennt mich quasi über den Haufen (dabei hat der kleine grade mal 35-40 kg). Das geschieht aber nicht aus Bosheit oder Aggressivität sondern aus Gier. Er ist ohnehin extrem aufdringlich aber irgendwie noch lieb dabei. Wirkt irgendwie immer etwas tolpatschig. Die beiden anderen Schafe drängen sich dann auch um den Eimer und die Ziegen versuchen mit voller Wucht die Schafe wegzustoßen (vor mir haben sie ja (leider) noch "Angst"). Es finden also untereinander Kämpfe statt und ich stehe halt mittendrin, was mir auch schon manchen blauen Fleck beschert hat.

Inzwischen sind wir dazu übergegangen, daß wir versuchen mindestens 2 Tiere einzufangen und zum Fressen festzubinden. Das sind grundsätzlich Laurentius (der Schafbock) und eine Ziege (in der Regel die Poitevine, die sich besser fangen läßt). Die andere Ziege bleibt dann meistens auch in der Nähe der festgebundenen. Wenn also die beiden Hauptstörenfriede festgesetzt sind, bringe ich das Futter auf die Weide und fülle es in 5 Schüsseln um, so daß jedes Tier eine eigene Schüssel mit Futter hat. Die werden dann mit Abstand verteilt, so daß eigentlich jeder in Ruhe fressen kann.


Gaby

Beitrag von Gaby »

Hallo Uli!
Wie wärs denn mit einem Trog? Bis zum Trog hin wäre das zwar die selbe Drängelei, aber da einmal angekommen, bräuchtest Du es nur noch den Trog entlang reinzuschütten.Und die Ziegen würden sich brav in die Reihe stellen und fressen(ha ha)
Viele liebe Grüße Gaby


Lara
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Registriert: 13.09.2004, 22:36

Beitrag von Lara »

Hallo,
also ich bin froh zu lesen das ich nicht die einzige bin die bei der Fütterung der Ziegen um Ihr Leben bangen muß :wink:
Ich sage immer "Fütterung der Raubtiere". Anfangs hatte ich auch für jede Ziege eine eigene Futterschüssel aber bei mittlerweile bei stetig wachsender Anzahl der Tiere mußte ich mir etwas anderes einfallen lassen. Also kam auch mir die Idee mit dem Trog. Das erste mal funktionierte perfekt. Futter reingekippt und alle konnten fressen. Wie gesagt das erste mal. Danach waren die Köpfe schon über dem Trog als ich nur mit dem Futter kam. Die Hälfte des Futters fiel beim reinkippen daneben weil die Köpfe und Hälse der Ziegen im weg waren. *cry*
Seit dem nehme ich mir den Trog und stelle Ihn hoch, z.B. auf meine Heuraufe. Fülle den Trog in aller Ruhe mit dem Futter, dabei umringt von einer Horde Ziegen die an mir hochstellen. Wenn der Trog gefüllt ist, nehme ich Ihn und stelle Ihn im Stall oder auf der Weide (je nach Wetter) ab. Dann heißt es "Fütterung der Raubtiere".
Die ersten Versuche mit dieser Lösung endeten nicht allzu galant, da ich umringt von den Ziegen auch mal das Gleichgewicht verloren habe. Aber die Ziegen haben gelernt, wenn Sie mich in Ruhe diese Arbeit machen lassen kommen Sie schneller zum Futter. Für mich ist das eine einfache Lösung die auch ganz gut funktioniert. Der Trog ist estwa 1,60 m lang und 15 cm breit 10 Ziegen haben daran Platz.
Viele Grüße
lara


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

wir füttern aus mehreren Wannen, die in Abständen im Auslauf verteilt stehen.

alle unsere Ziegen kennen ein "gschhhtttt" als Signal, mir Platz zu machen (wird von mir notfalls auch mit Körpereinsatz durchgesetzt). Trotzdem habe ich an der ersten Wanne ein Meer von Köpfen unter mir. Daher gibt es hier nur einen kleinen Schwapp Futter, alle Köpfe sind in der Wanne und ich bin unterwegs zu Wanne Nr. 2. Spätestens bei Wanne Nr. 3 (wir haben 5 Wannen für 9 Ziegen in Gebrauch) hat sich die Herde soweit verteilt, dass ich in Ruhe einfüllen kann. Wanne Nr. 1 u. 2, die weniger Futter abbekommen haben, fülle ich jetzt nochmals nach.

Nächstes Mal schaffe ich mir Piranhas an, die sind kleiner :D


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Luci
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Registriert: 13.10.2004, 08:54

Beitrag von Luci »

Hallo
Also ich bin beim überlegen mir mal das Futterung erleichten durch ein Trog/raufe das ich von ausen füllen kann. Also ohne, das ich zwischen die Tiere gehen muß. Habe so ne Vorstellung vom einem Trog, der in dem Zaun oder Brettwand integrieret ist. Ein Teil wird auf der Ziegenseite sein und ein Teil auserhalb. Der Trogboden wird sich dann zu den Ziegen senken damit die auch alles bekommen. Oberhalb von dem Trog könnte eine stabile Raufe sein die ebenfals von ausen zu befüllen ging. Ich habe sogar Skitzen dafon - also wenn es jemand interesieret...
Ich muß nun schauen ob mir das auch jemand bauen wird...
Grüß
Luci


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