Wieviel Kraftfutter ist sinnvoll?

Emolas24
Beiträge: 9
Registriert: 22.03.2004, 12:55

Wieviel Kraftfutter ist sinnvoll?

Beitrag von Emolas24 »

Hallo liebe Foraner,
ich habe mal wieder eine Frage!

Vor fast einem Jahr hat wurden bei uns zwei weibliche Lämmer geboren, Mutter Burenziege, Vater BDE. Nach 4 bis 5 Monaten haben wir dann das eine Lamm (namens Pünktchen) an Pferdehalter abgegeben, dass andere (Antonia) haben wir behalten. Zum Zeitpunkt ihrer Trennung waren die beiden ziemlich gleich groß.
Nun, nach circa 6 Monaten, haben wir Pünktchen wieder zurückgenommen, da sie die Kinder geboxt hat.
Und uns echt erschreckt, als wir sie wieder auf der Weide bei ihrer Schwester stehen hatten *shock* : Sie ist fast doppelt so groß und total bullig, während ihre Schwester uns jetzt ziemlich "mickrig" erscheint.
Der Grund für den Unterschied: Pünktchen hat mit den Pferden zusammen immer Kraftfutter bekommen, Antonia bei uns nur sehr selten Kraftfutter, ansonsten Heu, Gemüse, Obst etc. bis zum abwinken.
Das Kraftfutter was bewirkt war uns ja klar, aber mit solchen Auswirkungen haben wir nicht gerechnet! (Vielleicht schaffe ich es bald mal ein Photo zu machen, dann könnt ihr es euch alle mal ansehen).

Jedenfalls warf das Ganze bei uns die Frage auf: Sollen wir mehr Kraftfutter geben, schließlich werden die meisten Lämmer bei uns geschlachtet und eine höhere Zunahme wäre somit günstig, andererseits: Kann das gesund sein? So für´s Knochengerüst usw.? #ka#
Vielleicht habt ihr ja schon ähnliche Erfahrungen gesammelt? Oder könnt mir sagen , wie ihr das so handhabt mit dem Kraftfutter? *?* *?* *?*

Ich freue mich über jede Antwort, vielleicht entsteht ja eine lebhafte Diskussion!

Im voraus Danke, Salo.


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Salo,

ich lehne kraftfutter-Fütterung fast vollständig ab. Wir haben nämlich mit Kraftfutter für Pferde die gegenteilige Erfahrung machen müssen, die Lämmer blieben zu klein :(

Ausserdem bin ich der Meinung - auch bei Pferden - dass Getreide nicht im Übermaß in eine Fütterung gehört. Getreide ist hochpotenter Samen einer Pflanze und enthält entsprechende Kohlenhydratketten, die viel länger sind, als in Gras oder Blättern und entsprechend lange zur Verdauung brauchen.

Lange Verdauungszeit bewirkt, dass sich der Verdauungsvorgang verlagert bzw. verzögert, es entstehen Fehlgährungen in Darm und Pansen, die wiederum zu Stoffwechselstörungen führen können.

Mit Kraftftutter hochgeputschte Tiere sehen zwar grösser aus, doch ob sie leistungsfähiger sind bzw. ob das Fleisch besser schmeckt, lasse ich mal offen stehen. Evtl. wirst Du beim Schlachten feststellen,dass Pünktchen verfettet ist und ihr viel Verlust durch schlechte Fleischqualität haben werdet. Oder, falls Pünktchen noch länger leben darf, stellen sich vielleicht Gelenkprobleme durch zu hohes Gewicht und zu schnelles Wachstum ein.

Man kennt diese Probleme in der Pferdewelt: Jährlinge, die aussehen wie Dreijährige, mit Fohlenstarter und Kraftfutter aufgefüttert. Noch bevor sie jemals geritten werden können, haben diese Tiere Arthrose, Fehlstellungen und gesundheitliche Probleme.

Da habe ich lieber ein Tier, dass 3 Jahre lang langsam wachsen kann und gesund sein Alter von ca. 14 Jahren erreicht oder ,wenn ich es schlachte, ein Fleisch hat, das mir nicht in der Pfanne zusammenschnurrt oder von dem ich die Hälfte wegschmeissen muss, weil verfettet.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo , ich bin zwar bei Ziegen noch nicht so vom Fach , und wir haben ja hier echte Spezialisten dafür , aber aus meiner Erfahrung als Pferdehalter und Züchter kann ich Dir nur sagen , dass Kraftfutter und Kraftfutter zweierlei sind . es gibt Sorten , die powern und es gibt Erhaltungsfutter . Bei Pferden ist es in der Aufzucht so , dass man nicht zuviel füttert , denn ein Verfetten bewirkt geringeres Größenwachstum ...
Desweiteren sind im Kraftfutter für Pferde keinerlei hormonelle Zusätze , da Pferde nicht fürs Schlachten gezogen werden und damit auch massiv Probleme hätten ... Ich habe aber eine Zwergziege , die sicher den Rahmen sprengt , was Zwergziegenmaße angeht . Sie ist einfach gesagt fast so groß wie meine WDE , und sie erhielt Kraftfutter , zwar in geringen Mengen aber eben regelmäßig . Und Anja (auch hier im Forum) hat einen Zwergziegenbock , der eine furchterregende Größe hat :D :D :D , und sie hat ebenfalls Ponies und... über den Rest müsste sie Dir berichten . Vielleicht hilft Dir das schon mal , denn es scheint , dass die Pferdehalter ihren Ziegen immer was zuschustern :D :D :D ! Grüß Dich Marion


Alberich

Beitrag von Alberich »

Hallo

Ich habe einmal in einem Ziegenbuch gelesen das es scheinbar garnicht nötig ist Ziegen ein Kraftfutter zu geben da sie von Natur aus mit karger Nahrung klar kommen.

Gruß

Gebhard


Krümel

Beitrag von Krümel »

Hallo salo,
auch ich bin kein Fachmann, betreibe ziegenhaltung nur aus hobby, füttere aber auch kein Kraftfutter. nur die üblichen und "kostengünstigen" sachen, heu, fichte und tanne, äpfel und Möhren hin und wieder hartes brot. und unsere beiden sehen keineswegs verhungert aus.
In freier natur gibt es auch kein kraftfutter. wenn es aber zur fleischverbesserung dienen sollte(?) ok. konnte dir wohl nicht wirklich weiterhelfen.
ciao und liebe grüße
christine


Anja

Beitrag von Anja »

Hallo Marion
Du meinst doch nicht etwa, unseren KLEINEN, süßen zu GROß gewordenen Pauli ? lol *oops*
Bei uns begann es so, das der Pauli mit 1 Jahr Geklemmt wurde und unsere Tierärztin sagte: Nun muß der Sack schrumpfen und der Bock wachsen. so war es auch. Alles bestens und ohne Probleme. Unsere Ziegen bekommen eigentlich kein Müsli oder sonstiges an Getreide, aber wenn sie mal Ausgang haben und sie bei der Fütterung der Ponys in der Nähe sind , Jagen sie ,vor allem Pauli ,den Ponys gerne mal ein Schnäutzchen voll ab. Unsere anderen Zwerge sind klein und knuffig wie es sich gehört. #schaf# #baeh# :D

Gruß Anja


Benjamin A.

Beitrag von Benjamin A. »

Hallo ihr!
Ich füttere nun seit ich meine Ziegen (Buren) habe den Böcken 250g und den Weiblichen mit Lämmern 500g Pferdemüsli täglich. Sie nehmen es gern auf und haben keine Probleme mit Größe oder Gewicht. Außerdem sind Buren sowiso etwas ``mastiger`` als andere Rassen. ihr findet Bilder meiner Ziegen auf der Fotoecke seite 15. Ich finde sie haben eine normale Figur und sind fit. Nochmals zum Größenunterschied. Ziegen können ihre Größe dem Nahrungsangebot anpassen. Zwergziegen kommen beispielsweise aus den ärmeren Gebieten Afrikas. Das geringe Angebot an nahrhaftem Futter hat sie auf Robustheit und Zwergwuchs selektiert. Kraftfutter würde sie ``umbringen``! Nur Tiere die Kraftfutter gewohnt sind, sollten es täglich in kleinen Mengen erhalten und auch nur wenn sie eine Leistung erbringen, also säugen oder decken.


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo , allen kann ich insofern zustimmen, als wir als Hobbyhalter sicher tun und lassen können , was wir wollen , solange es im Bereich des Tierschutzes und der Ethik nicht gegen Gebote verstößt ... Anders sieht es allerdings aus , wenn wir tatsächlich LEISTUNG von den Tieren wollen , dann müssen wir zufüttern . Das trifft natürlich die Hochleistungsrassen , die ja schon genetisch bearbeitet sind . Sicher wird jemand , der nur 2-3 mal die Woche spazierenreitet ohne Gabe von Kraftfutter auskommen . Das Pferd aber ist nicht dazu in der Lage Höchstleistung wie tägliches intensives Training egal ob Barock , Distanz oder Western zu erbringen , wenn nicht bedarfsgerecht zugefüttert wird . Sicher werden die professionellen Ziegenhalter ( Milchbetriebe ) dem zustimmen , und so muss man einfach auf der Skala der Möglichkeiten wissen , wo man stehen will ... Brauch ich die Leistung nicht , na bitte , dann gehts ohne ... will ich betriebswirtschaftlich relevante Leistung , dann gehts halt nicht ohne ! Grüß Euch Marion


Zippe
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Registriert: 29.01.2005, 17:44

Beitrag von Zippe »

Auch wer sein Pferd nur freizeitmäßig reitet kommt hervorragend ohne Kraftfutter aus und Ponys sowieso, außer sie werden auf Turnieren oder zu schweren Arbeiten herangezogen. Genauso gehts mit Ziegen. Hobbymäßig gehaltene Ziegen benötigen kein Kraftfutter sondern eine ausgewogene Ernährung wie Heu, Futterstroh, Obst etc. und viel Bewegung. Bei Pferden wird oftmals mit dem Kraftfutter viel zu sorglos umgegangen.

LG Zippe


Man kann dem Leben keine Tage geben, aber dem Tag mehr Leben
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Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Liebe Zippe , Was heißt hier Freizeit ? Meine Pferde sind keine Turnierpferde , würden Dir aber was husten , wenn Du verlangen würdest eine Piaffe sauber zu setzen , ohne die Ausbildung durchlaufen zuhaben , und die ist die Ausbildung eines Ballett-Tänzers ...und die erfordert viel Kraft - zusätzliche Kraft - für die das Pferd nunmal genetisch nicht vorgesehen ist ... Woher soll es die dann nehmen , wenn Du es nur mit Futterstroh , Saftfutter und Heu ernährst ... Mach mir das vor und ich verleihe Dir den Nobelpreis für Landwirtschaft ... Alle Pferdezüchter werden Dir dankbar sein ... Gruß Marion


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