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Lämmerschlupf

Verfasst: 21.03.2005, 08:09
von Claudia-SH
Hallo,

wir haben doch aufgrund Eurer Tipps Anf. Januar auch eine Box mit Lämmerschlupf gebaut, was ja auch mit größtem Erfolg angenommen wurde. Die Großen glotzten vor allem anfangs immer darein (Lochgröße ca. 15x25cm - Zwergziegen), kamen aber schon mit den Hörner nicht durch. Alles gut.

Sa.-Morgen habe ich unsere Dolly (Leitziege und die Dickste) zitternd liegend vorgefunden. Da ich allein war, konnte ich nicht Fieber messen und so und da ich keinen Bock hatte, wahrscheinlich Sa-Spät oder So. den TA im Notdienst zu rufen, habe ich gleich TA spendiert (Sa. ist bei uns noch Normaltarif). Wir fanden dann gemeinsam heraus, dass es sich um eine Endzündung zwischen den Klauen vorne rechts handelt. Scheinbar so schmerzhaft, dass sie deshalb nicht aufstehen móchte und zitterte. Nicht so schlimm. Da es aber bei uns nach dem Frost und danach vielem Regen teilw. matschig ist, sollte sie ein paar Tage trocken stehen. Wir haben eine Pferdenotbox, die aber nicht in Sichtkontakt zu den Ziegen ist. Dann fiel mir ein, die Lämmerbox wäre doch prima, sie kann nicht raus, ist aber nicht allein und die Lämmies kommen auch mal zu Gast. Also, dicken Dolly nach der Behandlung rein und sie schwups durch den Schlupf wieder raus. Häh...? Der dicke Bauch stockte kurz, ging aber an sich prima. Mhm...
Also mußte Dolly doch in die Notbox. Die andere ausgewachsene Ziege "Pauline" fand das am schlimmsten, war nur am meckern und suchen. Und auch sie (deutlich schlanker als Dolly) schwupste dann dauernd suchend und meckernd in die Lämmerbox raus und rein! #bonk#
Nicht zu fassen, da hätten die die ganze Zeit schon immer mit rein gekonnt! Erstaunlich, dass die Gefrässigen, dass noch nie genutzt haben. Heu gibt es nämlich immer erst in der Lämmerbox, weil sie vorher liegt.

Da Dolly in Einzelhaft nicht fressen wollte und ich (Weichei) nicht auch noch Pauline bei dem supertollen Sonnenschein gestern mit in die Boxe sperren wollte, habe ich die nassen Bereiche mit Häcksel abgestreut (hätte man natürlich eh schon machen können) und Dolly glücklich wieder nach draußen entlassen. Hoffe stark, Füße sind in 24 Std. und 2x Rivanolbad genug getrocknet/geheilt und TA schimpft heute nicht zu sehr.

Seitdem waren die Großen bisher noch nicht wieder mit bei den Lütten mit drin. Mal sehen, ob es nun weiter klappt.

Wollte ich nur mal los werden... Sorry, für den Langtext.

Lieben Gruß
Claudia

Verfasst: 21.03.2005, 08:24
von -Johanna-
Hallo Claudia,

da mußte ich lachen, daß die Dicke doch durch passte. Wir haben unseren Lämmerschlupf dreimal verkleinert, bis wir die Größe hatten, wo die Schultern einer erwachsenen Ziege nicht mehr durchpassten, aber die Lämmer noch. Es ist unglaublich, wo Ziegen alles durchpassen, wenn sie wollen. Als wir den Schlupf dann klein genug hatten, mußten wir zweimal eine Holzstrebe abschrauben, weil sich eine Große so reingeklemmt hatte, daß sie mit dem Kopf nicht mehr allein rauskam.

Jetzt bessert sich ja das Wetter, dann wird der Auslauf wieder trocken. So Fußprobleme haben wir nicht, weil der Ziegenhof bei uns gepflastert ist. Vielleicht kriegst du noch Tipps von anderen.

Alles Gute -Johanna-

Verfasst: 21.03.2005, 11:45
von Zippe
Hallo Claudia,

wenn dein Winterauslauf nicht zu groß ist, kannst du eine dicke Schicht Rindenmulch ausbringen oder gehäckselten Baumschnitt, das drainagiert sehr gut. Wenn die Möglichkeit besteht, den gehäckselten Baumschnitt vom Forstamt bzw. von Landschaftsfärtnerein zu erhalten, halten sich auch die Kosten in Maßen. Der etwas strenge Geruch vom Rindenmulch verschwindet nach ein paar Tagen.

LG
Conny

Verfasst: 21.03.2005, 19:43
von schuehlw
Hallo zusammen!
Schon bei dem Wort Häksel habe ich gestutzt.
Rindenmulch und Holzhäksel versauern den Boden und fördern das Entstehen von Klauenkrankheiten, besonders wenns feucht wird.
Würde ich nicht tun!
Gruß Werner

Verfasst: 22.03.2005, 10:23
von -Johanna-
Hallo,

das ist auch eins schwieriges Thema, "Trockenhalten von Gehegen". Da wurde auch schon mehrfach diskutiert. Holzhäcksel schnitten bei der Diskussion nach meiner Erinnerung gut ab, obwohl ich das auch nicht haben wollte, weil ich mir vorstelle, daß sich das mit der Zeit mit Ziegenknüddeln versetzt und unten drunter die Schicht verrottet ja doch.

Aber partienweise Platten legen kann ich nur empfehlen, vor allem Stellen, die oft aufgesucht werden, d.h. rund um die Raufe/Wasserstelle und bevorzugte erhabene Liegeplätze und so. Das kann man kehren und wenn man es ein bißchen abschüssig verlegt, sammelt sich auch keine Flüssigkeit drauf. Wir haben hier Vollziegel aus alten Abbruchhäusern benutzt, die gabs kostenlos. Aber das führt jetzt wieder vom eigentlichen Thema ab, nicht daß ich dafür dann wieder Schimpfe kriege.

Gruß -Johanna-

Verfasst: 22.03.2005, 11:21
von Zippe
@ Werner:

Häcksel fördert nicht das enstehen von Klauenkrankheiten, ganz im Gegenteil, ich weis ja nicht, woher du diese Erkenntnis hast. Dann müssten meine Pferde und Ziegen alle krank sein und das seit mind. 10 Jahren. Natürlich muss der Rindenmulch bzw. das Holzhäcksel alle drei bis 4 Jahre erneuert werden. Meine Tiere stehen auch nur im Winter auf dieser Drainage, im Sommer sind sie auf der Weide und im Winter bei gutem Wetter auf der Winterweide.

@ Claudia:

für Hunde gibts für den Winter sog. Schuhe aus Leder, wegen dem Tausalz. Vielleicht kann man diese auch für Ziegen benutzen, dann würden die Klauen trocken stehen, und das Tier kann mit den anderen zusammen auf der Weide laufen.

LG
Conny

Verfasst: 22.03.2005, 21:03
von Claudia-SH
Hi,

ich habe zwei Durchgänge jeweils ca. 1,5 x 2m, die nach dem Tau- und Regenwetter etwas matschig geworden sind, mit Häckseln abgedeckt. Die anderen Flächen sind zumeist trocken. D.h. in einer Ecke auf dem Grasstück steht noch ein bißchen Wasser, aber da gehen die Ziegen freiwillig eh nicht rein. So geht es ganz gut.

Dolly geht es auch wieder recht gut. Dank der Spritzen läuft sie schon wieder beschwerdefrei und ich bade noch täglich mit Rivanol und hoffe, dass es soweit frei bleibt. Im Innenraum der Klauen vorne links hat sich eine Art hohle Wand gebildet (so würde man es beim Pferd nennen). Das muß nun noch runter wachsen.

Ansonsten geniessen alle Tiere (und Menschen natürlich auch) die Sonne in den letzten Tagen. Endlich wird es Frühjahr!

Viele Grüße
Claudia

Achso, zu den Häckseln: Wir bringen jedes Jahr im Pferdeauslauf mit Erfolg Schälspäne von Lerchen auf. Das deckt nassere Bereiche gut ab und die Pferde liegen dort sehr gerne drauf. Mit Hufproblemen hatten wir eigentlich noch nicht zu tun. Häcksel treten sich allerdings schneller durch und sind auch zu hart zum drauf liegen.

Verfasst: 22.03.2005, 21:10
von Nicola
Hallo,
wir hatten bislang einen Sandpaddock, der von Pferden und Ziegen gleichermaßen genutzt wird. Als eine Stute Koliken vom Sand bekam haben wir notfallmäßig dick Rindenmulch aufgekippt. Da die Drainage darunter super funktioniert, matscht gar nichts durch.

Allerdings mußten wir eine Fuhre vom Lanfschaftsgärtner retour schicken, weil er Rhododendron und Eibe verarbeitet hatte #bonk# .
Also Vorsicht bei geschenkten Anlieferungen!!!!!!!

Liebe Grüße
Nicola