Frage bezüglich mutterloser Aufzucht

Ela
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Registriert: 07.03.2001, 00:00

Beitrag von Ela »

Nur ein kleiner Einwurf an Glechoma::P Und alle anderen die es interessiert:
Die Eutergrösse, Milchmenge, Rahmen, etc. kann man mit Selektieren verändern. Die Hornlosigkeit in ihrem Ursprung dagegen ist ein Mutationsprodukt und wirkt richtungslos direkt. Das heisst das kannn sowohl eine Erleichterung, als auch eine Beeinträchtigung für das Tier darstellen und es geschieht nicht über Generationen sondern tritt plötzlich auf. Heisst: Eine Anpaarung zweier stattlich gehörnter Tiere bringt ein hornloses zum Vorschein. Wie Herby schon schreibt ist Hornlosigkeit eine Art Gendefekt, denn er wirkt sich auf Dauer negativ aus. ---> Zwitter! "Intersexualität" bei Ziegen wird in erster Linie durch die Anpaarung zweier genetisch hornloser Tiere bewirkt. Der Grund dafür ist, dass dieses "Zwitterfehlbildungs-Gen" autosomal rezessiv mit dem dominanten Gen für Hornlosigkeit gekoppelt ist und mit der gezielten Zucht auf Hornlosigkeit, notgedrungen auch die Zwitterrate erhöht wird!!!

Man kann Ziegen also die Hörner kleiner erzüchten, doch die wahren genetisch hornlosen sind kein Zuchtprodukt, sondern eine Laune der Natur, mit welcher die Menschen erst weiter züchteten.

LG Ela


Das Niveau mancher Menschen hat selbst im Keller noch extreme Höhenangst!
Willowroots

Beitrag von Willowroots »

Guten Tag Herby!
Habe dir eine Pn bezüglich deines letzen postings geschrieben welches klar macht das du nicht verstanden hast was ich sagen wollte
L.G. Jürgen


Glechoma

Beitrag von Glechoma »

Ela hat geschrieben:Man kann Ziegen also die Hörner kleiner erzüchten, doch die wahren genetisch hornlosen sind kein Zuchtprodukt, sondern eine Laune der Natur, mit welcher die Menschen erst weiter züchteten.
Hallo Ela!

Danke für die Korrektur :-)

Aber das ist ja eigentlich noch schlimmer.

1.) Ich weiss ja nicht wie häufig da die Laune der Natur zuschlägt, aber wenn das so häufig ist wie zum Beispiel ein Albino der Sorte "ganz weiss", dann kann sowas ja nicht ohne Inzucht funktionieren.
2.) Ich befürchte stark, dass neben einem Gendefekt bei den Hörnern, noch weitere Gendefekte vorhanden sind. Wird das eigentlich genau untersucht bevor man mit kranken Tieren weiterzüchtet?

Erinnert mich etwas an eine Sendung die ich vor etwa 2 Jahren gesehen hab. Da ging es um eine blinde Mutter die unbedingt von einem blinden Mann ein Kind wollte, weil sie sich ein blindes Kind wünschte. Für mich ist das verantwortungslos, wogegen ich kein Problem damit hätte, wenn sich 2 blinde Menschen lieben und sich entscheiden trotz ihrer Blindheit ein Kind auch auf die Gefahr hin zu bekommen, dass es auch blind wird.

In der Natur sucht sich ein Weibchen das stärkste Männchen aus. Bei den Ziegen ist das Horn ja ein Zeichen für Macht und Stärke, also sucht sich das Weibchen ein Männchen mit viel Horn. Den Hornlosen nimmt sie in der Natur vermutlich garnicht, in Gefangenschaft vielleicht und ich vermute mal dass da häufig der TA mit der Spritze nachhelfen muss. Ob das so der Sinn der Sache ist?

Liebe Grüsse, Glechoma


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

hi jürgen
Willowroots hat geschrieben:Guten Tag Herby!
Habe dir eine Pn bezüglich deines letzen postings geschrieben welches klar macht das du nicht verstanden hast was ich sagen wollte
L.G. Jürgen
ja habe ich gesehen. aber ich werde keine in der öffentlichkeit begonnene gespräche in die inbox verlegen.

im letzten posting von dir waren wir plötzlich bei hirschen bei denen die weibchen ja weder geweih noch hörner haben. wenn ich dir das wiederlege sind wir dann bei den nashörner und am schluss bei den gefährlichen panzer der schildkröten. so können wir noch jahrelang die tierwelt durcharbeiten um dann am schluss bei den abgefressenen schwänze der schweine in mästereien sein.

ist wie mit den kampfhunden, würden andere leute die hunde halten bräuchte es keine verordnung. ganz böse gesagt, würden andere leute behornte tiere halten müsste man die hörner weder wegzüchten noch wegoperieren oder wegbrennen. ich versteh dein problem schon und versteh auch dass du es auf die einzige dir mögliche art löst aber ich muss es nicht gut finden.

tiere sind das spiegelbild des besitzer. ruhiger bauer ruhige tiere.

liebe grüsse

herby


Günter
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Registriert: 27.03.2003, 23:09

Beitrag von Günter »

Hallo Leute,

habe eher zufällig ein wenig mitgelesen hier.

Verstehe fast nur Bahnhof. Erklärt mir mal eins. Nach meinem Empfinden streiten hier Leute fast rechthaberisch gegeneinander, Leute, deren Beiträge ich als sonst immer sehr schätze.
Leider gabs auch schon Beispiele, wo sich dann jemand für immer hier verabschiedet hat. Hoffe es geht nicht soweit. Würde mir leid tun. Leben und leben lassen

Liebe Grüße und für ein verständnisvolles Miteinander

Günter


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zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Ela
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Beitrag von Ela »

Hallo Glechoma,
1.) Ich weiss ja nicht wie häufig da die Laune der Natur zuschlägt, aber wenn das so häufig ist wie zum Beispiel ein Albino der Sorte "ganz weiss", dann kann sowas ja nicht ohne Inzucht funktionieren.
Öfter als man denkt. Mutanten kommen seit der Evolutionsgeschichte vor. Mutationen welche sich positiv auf das Individuum auswirken wurden somit weiter vermehrt. Mutationen welche den betroffenen Individuen dagegen Nachteile bescheerten, wie beispielsweise Hornlosigkeit, (Keine Verteidigung gegen Feinde, weniger Chancen im Kampf um die Vortpflanzung,...)oder Albinismus (Lichtüberempfindlichkeit, keine Möglichkeit des Tarnens, etc.) konnten sich durch Fremdeinflüsse in einer Art nicht festigen.
Der Mensch findet alles spezielle und vielleicht auch praktische? natürlich toll und züchtet diese eigentlich Negativmutationen weiter. Wenn man bedenkt, dass ganze Rassen durch Inzucht entstanden sind, verwundert es auch nicht, dass die Zucht auf solche Mutationen in Anführungsstrichen gut geht.
2.) Ich befürchte stark, dass neben einem Gendefekt bei den Hörnern, noch weitere Gendefekte vorhanden sind. Wird das eigentlich genau untersucht bevor man mit kranken Tieren weiterzüchtet?
Dazu kann ich nicht viel sagen. In Bezug auf hornlose Ziegen beispielsweise, erkennt man aber gute Züchter daran, dass sie nur noch Tiere zur Zucht einsetzen, welche zumindest in der Familie gehörnte Tier aufweisen.

LG Ela


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Glechoma

Beitrag von Glechoma »

Ela hat geschrieben:Der Mensch findet alles spezielle und vielleicht auch praktische? natürlich toll und züchtet diese eigentlich Negativmutationen weiter. Wenn man bedenkt, dass ganze Rassen durch Inzucht entstanden sind, verwundert es auch nicht, dass die Zucht auf solche Mutationen in Anführungsstrichen gut geht.
Geht sie ja nicht. Schau dir mal bei Hunden die rassetypischen Krankheiten an. Die Zeiten in denen ein Schäferhund noch der Hund des Schäfers mit all seinen guten Eigenschaften war, ist ja wohl seit dem Krieg vorbei. Ich hab schon lange keinen gesunden Berner-Sennenhund mehr in Deutschland gesehen. Diese Beispiele findet man quer durch die Zuchten Deutschlands in allen Tierarten. Ob das Mäuse sind die man so kauft und die innerhalb von 1.5 Jahren an Krebsgeschwüren eingehen, von Katzen mit Krebs oder Tumoren hört man immer öfter, Schwergeburten bei Tieren scheinen sich zu vermehren, Totgeburten genauso, die Lebenserwartungen sinken (scheint keinen zu interessieren, die Schweine werden ja eh vorher geschlachtet), Hüftschäden, Gelenkschäden, Infektionsanfälligkeit...

Es geht ja eben nicht gut und es bringt dem Bauern auch nicht viel, ausser hohen Tierarztkosten. Es ist eine Frage der Zeit bis eine Rasse kippt. Schau dir mal die Reprodukionsrate der Holsteiner Kuh an: 40% und mehr. Ohne Zukauf wird die Herde im laufe der Jahre also kleiner statt grösser. Wo ist da die Wirtschaftlichkeit? Das geht ja ohne Subventionen garnicht. Naja, wir zahlen es ja und vielleicht geht die Steuer ja noch was rauf?

Naja, das ist ja jetzt etwas am Thema der mutterlosen Aufzucht vorbei *roll* Ich finde aber auch grade den Faden nicht zurück, möge man mir das nachsehen :D

Liebe Grüsse, Glechoma


Lafayette
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Beitrag von Lafayette »

Meine lieben Ziegenfreunde,

ist Euch aufgefallen, daß Ihr angefangen habt eine gesellschaftspolitische Debatte auf dem Rücken der Ziegenhaltung auszutragen?

Ein jeder Ziegenhalter hält doch die Ziegen in der Form, daß der Alltag mit den Tieren am besten klappt. Daß sich somit einige Haltungsformen stark von der natürlichen Lebensart der Ziege unterscheiden ist unweigerlich klar, hängt aber mit den örtlichen Gegebenheiten und der wirtschaftlichkeit zusammen.

Noch ein Einwurf: Die Ziege ist das zweitälteste Haustier des Menschen und kam nach dem Hund. Da der Mensch immer darauf aus ist etwas zu verbessern, könnte man ja davon ausgehen, daß somit unsere heutigen Ziegen das züchterisch am meisten "bearbeitete" Nutztier sind, oder?

Nochwas: Tierzucht und Agrarsubventionierung in einen Topf zu werfen ist schlichtweg falsch. Leistungszucht bei Kühen hängt primär mit der Wirtschaftlichkeit und geringfügig mit politischen Rahmenbedingungen im jeweiligen Land zusammen. Es kann auch so sein, daß eine extreme Leistungszucht eine Folge der Subventionierung in Verbindung mit der Wirtschaftlichkeit ist. Zum Thema Agrarsubventionierung sollte aber ein neues Thema im Forum eröffnet werden - natürlich nur bei Bedarf.

Liebe Grüße

Lafayette


Ela
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Beitrag von Ela »

Hi Lafayette,

liest sich alles richtig, allerdings würde ich dies:
Noch ein Einwurf: Die Ziege ist das zweitälteste Haustier des Menschen und kam nach dem Hund. Da der Mensch immer darauf aus ist etwas zu verbessern, könnte man ja davon ausgehen, daß somit unsere heutigen Ziegen das züchterisch am meisten "bearbeitete" Nutztier sind, oder?
nicht unterschreiben wollen. Zumindest bei den meisten Ziegenrassen nicht.

gestresste Grüsse Ela #bonk#


Das Niveau mancher Menschen hat selbst im Keller noch extreme Höhenangst!
Lafayette
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Beitrag von Lafayette »

Hallo Ela,

meinen Einwurf habe ich bewußt mit einem Fragezeichen versehen. Es drückt also nicht meine Meinung aus, sondern ist eine Anmerkung, die diskutiert werden kann.

LG Lafayette


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