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Elektro-Knotengitter
Verfasst: 30.09.2005, 08:58
von Anonymous
Hallo allerseits,
ich hab ein Problem.
Wir bewirtschaften, der Nachbarin zuliebe, deren 3000 qm Weide mit.
Die Dame ist fast 80 und kann es nicht mehr.
Da wir aber nicht wissen, was nach dem Ableben der alten Dame mit dem Grundstück geschehen wird, wollten wir es nicht groß einzäunen.
Bisher ist es mit 3 Reihen Elektroband eingezäunt, was bis vor ein paar Tagen auch gut geklappt hat.
Nun hat aber leider unsere Tierheimziege Lotte rausbekommen, dass man ganz gut durch die Litzen laufen kann, ohne dass es groß weh tut.
Jetzt, wo sie es weiß, wird der Nachbar bald keine Blumen mehr auf dem Grundstück haben. :evil: *roll* *roll*
Es muss also was getan werden.
Die erste Überlegung war, einen ganz normalen Schafsdraht zu ziehen und eine Reihe E-Zaun davor zu setzten.
Die zweite Überlegung ist nun, ein Elektro-Schafsknotengitter zu kaufen und zwar
dieses hier.
Meine Fragen sind nun:
Wie gut bewährt sich solch ein Gitter für Ziegen?
Wie anfällig sind die Dinger bei Bewuchs??
Ist die Höhe von 108 sinnvoll oder reicht der 90er Zaun??
Hat noch jemand sonst einen heißen Tipp, wie man eine Weide ziegensicher einzäunen kann, ohne dass man ein Vermögen investieren muss.
Es handelt sich übrigens um etwa 200 Meter, die abgezäunt werden müssen.
Verfasst: 30.09.2005, 09:42
von Lafayette
Hallo Kimbi,
um Ziegen erst mal nicht zum Springen zu animieren lieber den Zaun in 1,08 m.
Ja, Knotengitter sind sehr anfällig für Bewuchs, es sei denn, Du hast ein richtig scharfes Weidezaungerät. Bei 200 m Knotengitter macht eine 9 V Lusche schnell schlapp. Bei den Angaben der Weidezaungeräthersteller wird immer die Zaunlänge genannt. Du mußt bei den Knotengittern jede Litzenreihe rechnen und nicht die laufenden Meter Zaun!
Wir mähen mit einem Freischneider auch eine Schneise zum Zaunaufstellen und das obwohl ich ein recht starkes 12 V Gerät benutze. Sicher ist eben sicher.
Knotengitterzäune funktionieren nur, wenn sie straff gespannt sind und so eine optische Barriere für die Ziegen bilden. Besorge Dir also noch mindestens 10 1,40 m Weidezaunpfähle aus Plastik dazu. Damit kann man das Knotengitter gut in den Ecken abspannen und Bodenwellen sowie Hanglagen ausgleichen.
Meine Ziegen sind nur in Elektroknotengitter eingezäunt. Wenn im Frühling die Lämmer noch klein sind verwende ich zum Anlernen der kleinen Frecker extra den Geflügelzaun. Da sind die Maschen unten enger. Die Lämmer können den Kopf nicht durchstecken und bekommen gleich was gefunzt. Daher hatte ich noch nie Probleme mit Lämmern, die den Kopf durch die großen Maschen gesteckt haben.
Durch die Beweidung eines Naturschutzgebietes mit zwischendrin liegenden Obst- und Weinplantagen dürfen meine Ziegen nicht ausbrechen. Wer bei mir springt, fliegt - notfalls sogar an den Haken. Das ist hart, aber so habe ich nach viel gezahltem Lehrgeld endlich eine brave, zuverlässige, kleine Herde.
LG
Lafayette
Verfasst: 30.09.2005, 10:34
von Anonymous
Hallo Lafayette,
vielen Dank für Deine Tipps.
Der Strom dürfte nicht das Problem sein, da ich ein Gerät mit Hausanschluss habe.
Der Tipp mit der zusätzlichen Abspannung ist nicht schlecht.
Bei mir steht der Zaun ja fest - soll heißen er wird nicht entfernt. Wenn er einmal steht bleibt er bis er kaputt ist oder wir die Wiese nicht mehr bewirtschaften.
Das Angewöhnen der Lämmer an den E-Zaun ist auch kein großes Problem.
Wenn sie noch klein sind bleiben sie nur auf unserer eigenen Wiese.
Die ist mit 1,20 m Maschendraht und einer Reihe E-Zaun eingezäunt.
Da lernen sie dann schon mal den Respekt vor dem Draht.
Die 6 diesjährigen Lämmer haben die E-Zaun Litzen auch respektiert und keinen Ausbruchversuch unternommen.
Aber unsere Tierheimziege ist da wohl hartgesottener als unsere.
Wer weiß, was die in den ersten 3 Jahren ihres Lebens alles durchmachen musste.
Weidezaun
Verfasst: 30.09.2005, 10:49
von SabineKlemm
Hallo,
wir benutzen ein 1,08 Meter hohes Netz "mit starren Senkrechten". Dieses ist noch "standhafter" als das von Dir ausgesuchte. Die starren Senkrechten sind hier nicht aus Band sondern aus Kunststoff. Zusätzlich haben wir in die 1,20 Meter-Pfosten (wie sie Lafyette verwendet) noch oben eine Litze normales E-Seil eingezogen, da unsere Ziegen die 1,08 Meter problemlos überwinden können. Das Netz bekommst Du bei Siepmann (Internet) und es ist nicht viel teurer als die normalen!
Gruß, Sabine
Verfasst: 30.09.2005, 11:43
von Lafayette
Hallo Kimbi,
das Gerät mit 220V Gerät ist schon mal richtig gut. Wahrscheinlich ist das auch richtig gut bewuchsvernichtend, da gibts ein dickes a b e r!
Etwas Bewuchs wird immer über Winter im Zaun bleiben und der Zaun wird sukzessive etwas zuwachsen. Dann, zuviel UV-Licht macht die Zäune schneller kaputt und dafür sind sie eigentlich viel zu teuer!
Mein Vorschlag wäre, daß Du über Winter den Zaun abbaust und irgendwo trocken und sauber überwinterst. Im Frühjahr mähst Du dann eine Schneise und stellst den Zaun wieder ordentlich auf.
Ziegen sollen auch im Winter an die frische Luft, sie sollten allerdings nicht die guten Futterflächen zerlatschen. Eine kleinere Fläche am Stall zum Füße vertreten und rumtoben ist eigentlich ausreichend. So hat eine Weidefläche genügend Zeit sich zu erholen. Das gilt insbesondere für den Wurmdruck der auf ganzjährigen Standweiden ja besonders hoch ist.
LG
Lafayette
Verfasst: 30.09.2005, 12:36
von Anonymous
Hi Lafayette,
unsere Zwerge haben das ganze Jahr Zugang zu der Wiese.
Im Winter weiden sie den restlichen Überschuss, den im Sommer nicht geschaft haben, ab.
Außer, wenn die Grasflächen wegen Schnee nicht erreichbar ist, gehen sie immer raus.
Ich denke, dass ich wohl doch kein E-Knotengitter, sondern das ganz normale Knotengitter nehmen werde.
Eine Reihe E-Zaun im Abstand von 20 cm davor und eine oben drüber dürfte ausreichend sein, um die Biester vom Ausbrechen abzuhalten.
Aber Danke noch mal für Eure Tipps.
Verfasst: 30.09.2005, 16:53
von Nofret
Hallo
Warum spannt ihr nicht einfach noch 2-3 Litzenreihen dazwischen. Würde weniger Arbeit machen wie Zaunaufstellen, da Pfähle vorhanden, und bedeutend weniger kosten. 50m Geflügelnetz ist nicht viel und 200Meter Litze kosten 20 Euro. Wir haben uns auch eins zum "wandern" gekauft. 120 Euro und so ein billiges geschi... Wir haben uns beim aufstellen grün und blau geärgert. Also noch Heringe, Stangen etcpp gekauft, Immer noch ärgern und dann über das trotz allem immernoch halbgare Ergebniss gefreut. Hätte ich nochmal die Wahl, ich würds nicht mehr machen.
Vielleicht habt ihr aber auch mehr Glück und es klappt gut. Nehmt auf jedenfall den Meter acht, 90cm ist a bissel wenig.
Grüße
Markus
Verfasst: 30.09.2005, 19:15
von Anonymous
Hallo Markus,
das Problem ist, dass die Ziege ein ziemlich dickes Fell hat - sprichwörtlich gemeint.
Jetzt hat mal gut raus, dass man zwischen den Litzen einfach durchflutschen kann. Da werden auch 2 oder 3 mehr nix dran ändern.
Dazu kommt, dass ich auch immer etwas Sorge wegen anderer Hunde hatte.
Schon mehr als einmal sind Hunde durch die Litzen gesaust und haben Jagd auf die Ziegen gemacht.
Außerdem haben wir die Ziegen immer nur dann in den nicht richtig gesicherten Bereich gelassen, wenn jemand zu Hause ist, um zur Not eingreifen zu können.
Mit einem festen Zaun würden sich diese Probleme zumindest auflösen.
Verfasst: 30.09.2005, 20:04
von Jürgen
hallo kimbi ,
also was ich hier lese sind lauter gute vorschläge , der 1,08 mit starren senkrechten ist eigentlich der beste auch meiner meinung , nur ich glaube eher das dein weidezaungerät das du jetzt drann hast einfach zu schwach is , weil egal wie dick das fell auch iss bei der ersten berührung müßen die damen so derartig einen gebraten bekommen das sie ein zweitesmal es garnicht erst versuchen wollen ,
ich vermute du hast auch keine litzen sondern bänder genommen , die sind eigentlich als abschreckung zur sicht ganz ok , aber um den strom aufs tier zu bringen absolut ungeeignet .
grüße jürgen
Verfasst: 30.09.2005, 20:27
von Nofret
Hallo Kimbi
"in den nicht gesicherten Bereich"? Ich dachte ihr wolltet eine " Weide in der Weide", also einfach vor oder hinter den schon vorhandenen Zaun, das Netz aufstellen.
Wir haben auch eine zweite Weide dazugenommen, eine feste ( mit Litze und Holzpfählen ). Wir dachten uns auch das 4 Reihen reichen. Pustekuchen, es hat keine 5Min. gedauert und die erste ist zwischen der obersten und der darunterliegenden Reihe durchgesprungen. Nun haben wir 6 Reihen und keine Ausbrüche mehr.
Beim Netz sollte man auch bedenken, das es nur mit sehr viel Aufwand einwandfrei aufzustellen ist. Die Stäbe sind meist unheimlich elastisch und das Netz hängt durch. Dann sind die untersten 2 Reihen meist nicht stromführend, was bedeutet, wenn du eine halbwegs intelligente Ziege hast...die hat Zeit sich irgendwo einen durchgang zu suchen ( dasselbe gilt auch für Hunde ). Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, sie findet ihn. Ergo: alle paar cm Heringe in den Boden. Last, damit auf einem Netz richtig Saft drauf ist brauchst du bedeutend mehr, als bei Litze.
Mit den Hunden, das ist natürlich so eine Sache: Aber die unterste Litze in die richtige Höhe und die Hunde die noch drauf könnten, werden deinen Ziegen bestimmt nicht gefährlich. Für größere Hunde ist es eigentlich egal, denn 108cm springen ist für die noch nichtmal Frühsport wenn sie es wollen. Jetzt sind Hunde aber auch meist erstmal vorsichtig und eine Ziege ist kein versteckt im Gras liegender Vogel der flieht und den Hund zum unüberlegten hinterherrennen animiert. Normalerweise ( meine Erfahrung ) nähern sie sich vorsichtig dem Zaun und wenn das richtige Gerät dranhängt brauchen sie ihn noch nicht einmal zu berühren um gut eine auf die empfindliche Nase zu bekommen.
Aber ich habe auch schon viele Leute gehört, die haben sich so ein Netz gekauft, getunt ( höher, länger und stabiler), diese Leute schwören total auf die Teile. Also, alles ist halt irgentwie Ansichtssache, wir haben uns auf unseres auch Tierisch gefreut und einmal benutzt. Das hat uns auch gereicht.....
Liebe Grüße
Markus
PS: Tolle Hunde habt ihr :D
PPS: Mit Bändern klappt es eh nicht. Da hat Jürgen recht.