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Kriege ne Krise
Verfasst: 10.12.2005, 16:35
von Purzel88
Hallo,
langsam platz bei meiner ganzen Familie der Kragen... Besonders bei meinem Vater und mir. Meine Ziege Purzel kann es nicht lassen über den E-Zaun zu springen!
Bevor jetzt kommt: "Das ist klar, für Ziegen ist das ja kein Hindernis..." - Ich weiß! Deswegen haben wir auch über dem normalen Zaun noch ein paar Drähte gespannt, die sie von der Höhe her davon abhalten soll darüber zu springen. - Pustekuchen!
Was also tun? Nun gut, vielleicht sieht sie die oberen Zäune nicht, also ein paar Plastikfetzen dranmachen. Nach zwei Tagen: Ziege über Zaun.
Mein Papa fährt also extra heute noch in den Baumarkt und besorgt rot-weißes Absperrband, aber es hat keine halbe Stunde gedauert, schon war sie wieder drüben.
Hat jemand einen Tipp der WIRKLICH hilft??? (Metzger ausgeschlossen! :) )
Viele Grüße, Zissi
Verfasst: 10.12.2005, 16:42
von sanhestar
Hallo,
mal noch ein paar weitere Fragen:
lebt Purzel alleine?
ist Purzel eine weibliche oder männliche Ziege?
wenn weiblich, bockt sie, wenn sie diese Ausbruchanfälle hat?
wenn männlich - kastriert oder unkastriert?
wenn unkastriert - sind bockige Ziegen in Riech-, Hör- oder Sichtweite?
ist Purzel satt?
ist der Auslauf gross genug und attraktiv genug (Klettermöglichkeiten, Abwechslung, etc.)?
wenn alleine - hat Purzel genug Ansprache?
Gruss
Verfasst: 10.12.2005, 17:17
von Purzel88
Hallo Sabine,
danke für die schnelle Antwort!
Purzel ist weiblich und lebt mit dem Schaf Flöckchen zusammen. Sie stehen den ganzen Sommer auf der einen Wiese, im Winter stehen sie auf der anderen mit der Möglichkeit in den Stall zu gehen.
Purzel bockt eigentlich nicht wenn sie über den Zaun springt, bzw. hat sie das, als wir noch nicht die Vergrößerung nach oben hatten, nicht gemacht. Meine Mama hat sie beobachtet (aber nur einmal), dass sie in den Zaun gesprungen war, egal ob sie sich verhäddert oder nicht... Deswegen haben wir ja das rot-weiße Band hingemacht, aber ich bin mir nicht sicher wie sie rüber kommt.
Satt ist sie auch. Sie haben das Stroh was im Stall ist, ihnen werden täglich Küchenabfälle aus einem Restaurant hingeschmissen (Möhrenstückchen, Salatblätter etc.), bekommen ab und zu Brötchen und der Auslauf ist RIESIG!
Klettermöglichkeiten haben wir momentan nicht, aber wir können ihr wieder die Hütte reinstellen, die wir im Sommer als Behausung hatten, auf die sie raufspringen kann. Denkst du denn das bringt was?
Liebe Grüße
Verfasst: 10.12.2005, 17:29
von Eifelhexe
Hallo Purzel
das mit dem Ausbüchsen kenne ich seit Anfang des Jahres von meinen Ziegen auch (eine fängt an und alle lernen dazu).
Also bei uns hat es aufgehört als wir eine neue Raufe mit einem Rundballen reingetan haben. Vorher gab es zwei kleine Ballen Heu täglich und wenn die kleine Raufe leer war, ging es entweder drunter oder drüber raus.
Wie gesagt, als der riesen Ballen da war hörte es auf, bis heute....
In den letzten Tagen haben die Lieben immer Nordmanntannen bekommen, nur gestern waren sie erst mal alle und heute morgen war Betriebsausflug angesagt bei meiner Ziegenfamilie.
Die Tiere gewöhnen sich unheimlich schnell an einen gewissen rythmus und wenn man dann aufhört... tja dann macht man sich eben selbstständig.
Verfasst: 10.12.2005, 18:00
von Purzel88
Hallo Eifelhexe,
du hast nicht zufällig ein Foto von deinem Rundballen? Wie viele Ziegen hast du denn dass du zwei Bund Heu am Tag verfüttert hast?
LG
Verfasst: 10.12.2005, 18:55
von Sven
Hallo Franziska,
wir haben gute Erfahrungen gemacht, indem wir einer "Springziege" ein Halsband angezogen haben und da an eine Schnurr ein Stück alten Fahrradschlauch hingehängt haben. Sie hatte dann immer diesen Schlauch an den Füssen rumhängen und das hat sie wohl genervt. Ab da hat das Springen aufgehört und nach ein paar Tagen haben wir ihn wieder wegemacht und es war erledigt.
Viele Grüße,
Sven
Verfasst: 10.12.2005, 19:54
von Purzel88
Hallo Sven,
an sich eine gute Idee, aber bei unserer Purzel würde das wohl kaum lange anhalten... Haben das schon einmal versucht... Glocke an Seil an Halsband, gehobbelte Füße und vieles mehr...
ABER eben beim Abendbrot ist mir eine Idee gekommen wie auch unser Garten nicht mehr wie ein Hochsicherheitstrakt aussieht. Wir werden ein Kabel von der Hauswand bis zu einem Baum spannen und wie bei Kettenhunden daran ein Seil mit der Ziege machen, dass sie zwar frei laufen kann, aber nur dort wo wir wollen.
Wird dann wohl die erste Kettenziege! :)
Falls jemand anderes noch Ideen hat - her damit!
Danke und euch alleinen einen frohen 3. Advent ohne Springziegen!
Verfasst: 10.12.2005, 22:52
von Hans-Willi
Hallo Franzi,
wie reagiert denn deine Ziege auf Strom *?*
Ich hatte auch mal eine die ewig in der Nachbarschaft die Blumen "gepflegt" hat :!:
Aber mit einem Kliederhalsband und einem stück Litze
hatten wir Sie schnell wieder von Ihren Ausflügen korriert. #baeh#
Verfasst: 10.12.2005, 23:26
von Purzel88
Hallo Hans-Willi,
ein Kliederhalsband? Was ist denn das?
Und - tja, wie reagiert sie auf Strom? Sie mag ihn nicht, aber wenn sie über den E-Zaun springt, dann ist es ja egal...
War so sauer vorhin, ich saß eine halbe Stunde auf dem Baum und habe sie beobachtet um zu gucken wo sie rüber springt und irgendwann bin ich weggegangen und als ich den Stromzaun wieder angeschaltet habe hat sie an dem Stromteil geschnüffelt... Das tat mir echt nicht leid.
Aber wie gesagt... Dieses Kliederhalsband, was ist das? Und was "Litze"?
Liebe Grüße
Verfasst: 11.12.2005, 06:58
von ClaudiaH
Hallo Purzel,
Litze ist der stromführende Draht.
Möglicherweise hat euer Stromzaun nicht genug "Schmackes". Bei uns z.B. hat sind die Ziegen auch immer mal wieder ausgerissen, obwohl wir ein gutes Weidezaungerät haben. Des Rätsels Lösung war, die Erdung zu verstärken. Normalerweise gehen die nicht mehr an d en Zaun heran, wenn der Stromschlag so richtig unangenehm ist. Wenn es meine Ziege wäre, würde ich folgendes tun:
1. Schlagstärke (Entladeenergie) des Stromgerätes überprüfen, die muß bei Ziegen recht hoch sein, so ab 7000 J (ich hoffe, ich schreib hier keinen Scheiß, sonst korrigiert mich bitte!!! Bin technisch nicht sehr versiert...)
2. Erdung verbessern, d.h. noch ein oder zwei Meter Erdungspfähle einschlagen.
3. VOR den eigentlichen Stromzaun noch einen zweiten spannen, das kannst du z.B. mit 1,50 m Steckpfählen machen. (Gab's bei ebay gerade als 40-St.-Paket für 55,-€, war ein Händler). Sie springt vielleicht hoch, aber sicher nicht weit UND hoch.
4. Evtl. den Draht wechseln. Ich habe mir mal eine Rolle mit zwölf stromführenden Drähten statt der üblichen zwei gekauft. Ist teuer, lohnt sich aber, weil er nicht so anfällig ist.
5. Immer Strom auf dem Zaun haben!
Du schreibst, daß sie trotz Erhöhung immer noch springt. Also, entweder ist der Zaun noch nicht hoch genug oder sie geht vielleicht doch untendurch ? Da du schreibst, ihr würdet immer mal gucken, wo sie rüber geht...Unsere haben auch schon mal einen Umweg durch den Teich gemacht, am Zaun vorbei...Mein Mann hat auch schon mal eine aus dem Schlamm gezogen, die steckte bis zum Bauch drin. #bonk#
6. Abwechslung ist ganz wichtig, z.B. Weihnachtsbäume hinstellen oder auch aufhängen, dann hat sie richtig Arbeit beim Knabbern. Du könntest das Gemüse auch auf verschiedene Stellen im Auslauf verteilen, am besten in alten Töpfen oder Schüsseln, dann tritt sich nichts fest. Heu kannst du mit einem Strick bündeln und auch aufhängen.
Die Sache mit dem Fahrradschlauch finde ich ganz gut. Allerdings habe ich das mal mit meinem Hund probiert, als der die Hühner gerissen hat und es hat nicht funktioniert. Könnte man vielleicht noch mal drüber nachdenken...
Liebe Grüße,
Claudia