Eine Bitte an die Züchter

Bunz

Eine Bitte an die Züchter

Beitrag von Bunz »

Hallo Leute,
immer wieder lese ich hier im Forum von "Nachzuchten" aus irgendwelchen Herkünften. Da werden sogar Mischlinge aus Zwergziege und Milchziege (ein anderer, passenderer Sammelausdruck fällt mir jetzt nicht ein) "produziert". Ich halte dieses nicht für gut, und bitte die Züchter, wenigstens solche Tiere nachzuziehen, bei denen der Melkeimer unter den Bauch passt.
lg
Bunz


Winnie23

Züchter

Beitrag von Winnie23 »

hallo

ich züchte burenziegen

ehrlich gesagt is es mir egal ob da ein eimer drunter paßt

mfg


Irene
Beiträge: 727
Registriert: 03.05.2003, 18:01

Beitrag von Irene »

Hallo
in Österreich züchtet man nur mit gleichrassigen Tieren,........
Alles andere ist Vermehrung.
Denn Züchten heißt Denken mit mehreren Generationen.
Lg Irene


Wenn alles schief geht, kanns nur mehr besser werden!
Loise

Beitrag von Loise »

Ein BRAVO auf Österreich lol lol

LG Jutta


Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Nicht nur in Österreich sollte "Züchten" das Denken in Generationen bedeuten, das Wissen um die Vorfahren der Tiere, und das Interesse, die in einer Rasse vorhandenen Merkmale zu erhalten oder sogar zu verbessern.
Die Wirklichkeit sieht leider anders aus (vielleicht auch im gesegneten Ösiland?): Man nehme irgendeine Ziege, weil sie so billig ist, so niedlich, grade Milch gibt oder sonstwas. Und wenn die Ziege bockt, bringt man sie zum nächstbesten Bock, egal was für ein Rassenmischmasch der ist. Die Töchter der Ziege bringt man dann zum Nachfolger dieses Bockes (der dann wahrscheinlich ein Halbbruder zur Jungziege ist).-
Diese Art des Vermehrens hat ja dazu geführt, daß die Landschläge nicht verbessert oder wenigstens erhalten blieben, sondern sich immer mehr Mängel und Fehler manifestiert haben.
Sicher kann man auch aus abstammungsmäßig unsicheren Tieren gute Nachkommen haben, wenn man die Ziegen gezielt mit Böcken anpaart, die dem Typ der Ziege entsprechen: also Milchziege zum Bock einer Milchrasse, Zwergziege zum ZZ-Bock, usw.- Aber wenn man eine Ziege unbekannter Abstammung hat, sollte man bei der Bockwahl einen reinrassigen Bock mit entsprechenden Merkmalen wählen. Außer man "züchtet" ausschließlich für die Gefriertruhe.....


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Elise
Beiträge: 1768
Registriert: 21.08.2005, 17:49

Beitrag von Elise »

Hallo, interessantes Thema. Dann erzähle ich euch mal was erfahren durfte. Also: es kann sich ja nicht jeder eine Ziege mit Papieren leisten, in diesem Fall kauft man sich eine Ziege, welche rassentypisch aussieht, läßt sie dann "begutachten" und diese wird, wenn keine allzugroßen Abweichungen da sind, in die unterste Gruppe eingetragen. Mit dieser Ziege "züchtet" man dann und man steigt mehr oder weniger immer höher in der Bewertung und dann hat man irgendwann "richtige" Papiere.

Bin auf Antworten gespannt.
Vlg Claudia


-Johanna-

Beitrag von -Johanna- »

Hallo,

bin etwas verwundert über diese Forderung, dass wenigstens der Melkeimer drunterpassen sollte.

Ich züchte Milchziegen und da ich mir meine Ziegen selbst aussuche, kommen nur die zu mir, die meinen Vorstellungen entsprechen. Da müßten ja sonst die ganzen Zwergziegenhalter aufhören, zu züchten. Und welche Tiere andere Leute aus ihren Anpaarungen bekommen, ist mir -ehrlich gesagt- egal. Jeder hat in seinem Stall, was er sich selbst gekauft oder gezogen hat.

Gruß -Johanna-


Butterblume
Beiträge: 639
Registriert: 14.04.2005, 18:45

Beitrag von Butterblume »

Naja,ich bin auch Ziegenazubi.
Ich wollte eine Ziege,die Milch gibt(nicht zu viel,schließlich bin ich kein Milchbetrieb,sondern Krankenschwester)und einen guten Braten abgibt.
Also habe ich zwei Ziegen Buren/Milchziege und einen fremdstämmigen Thüringer/Burenmixbock.
Sie habe also keine Rasse,werde sie also nicht groß verkauft.Sondern reichen für meinen Eigenbedarf.Und es gibt hier auch keinen Ziegenzüchterverein,an dem ich mich wenden könnte,der mir Adressen mit "hochwertigen,reinrassigen" Ziegenbesitzern und -verkäufern empfehlen könnte.
Also nehme ich,was ich kriegen und leisten kann.
Vieleicht sollte man das Ansehen von Züchtervereinen fördern?Oder das Ziegenzüchten fördern?


Bibi
Beiträge: 490
Registriert: 05.05.2003, 19:43

Beitrag von Bibi »

Hallo,

wenn man gezielt züchten will, dann sollte das sicher nur mit ausgewählten Tieren passieren.
Ich habe jedoch die Ziegen nur als mein Hobby und für den Eigenbedarf. Angefangen hatte ich mit zwei WDE (ohne Papiere) mittlerweile habe ich fünf Ziegen (und zwei sehr süße Kitzerl). Keine davon hat Papiere und nur von einer habe ich die Aussage, dass sie eine BDE sein soll (ist für mein Empfinden aber zu groß dafür). Und dann decke ich auch noch mit einem Burenbock!!!

Ich bin also das richtig schlechte Beispiel...
Aber wem soll ich damit schaden? Die Böcke werden geschlachtet und die Mädels gebe ich vielleicht teilweise an andere Liebhaber ab.
Der einzige Schaden, der daurch entstehen könnte, ist, dass jemand sich vielleicht Ziegen bei mir kauft und nicht beim Züchter. Aber ehrlich gesagt, glaube ich das gar nicht.
Ich denke, das Klientel, das Herdbuchziegen kauft oder solch wie ich sie habe, ist ein ganz anderes.

Also warum soll ich es nicht weiterhin so machen wie bisher????

Ist meine ganz persönliche Meinung. Aber ich bin vernünftigen Argumenten gegenüber aufgeschlossen!


Liebe Grüße aus Bayern

Birgit
Ela
Beiträge: 688
Registriert: 07.03.2001, 00:00

Achtung wird länger...

Beitrag von Ela »

Hallo,
diese Bitte finde ich doch etwas merkwürdig und wenig durchdacht. Vielleicht ist sie auch nur unvorteilhaft vormuliert? K.A.
Man sollte aber denken, dass wenn Tiere gezielt miteinander angepaart werden durchaus von Zucht gesprochen werden kann. Ob es sich bei den Tieren um 2 verschiedener Rasse handelt, ist dann doch egal. Wenn ich meine Walliser mit Thüringern, oder BDE mixe, erhalte ich sehr robuste Nachkommen, die vorzüglich für die Landschaftspflege geeignet; nahezu krankheitsresistent sind, sehr gute Muttereigenschaften besitzen und trotz teilweise kargerem Futter, dennoch gut Fleisch ansetzen und Milch produzieren!
In dem Fall sind die Tiere gezielt verpaart um Vorteile der einzeilnen Rassen in den Nachkommen zu vereinen. ich würde dann nicht von Vermehren reden.
genausogut gibt es typvolle reine Tiere einer Rasse, die durch jahrzehnte langer Inzucht, bzw. Typzucht, ständig krank im Stall stehen, (z.B Euterentzündung, Imunschwächen, etc.) eine Grünfutterunverträglichkeit und Fruchtbarkeitsprobleme aufweisen.
Aber ist das das Ziel?
Warum also nicht? Ob es jetzt also gute Eigenschaften sind, oder einfach die Freude am Tier... Muss doch jeder für sich selbst entscheiden welche Richtung er einschlagen will. Den Aspekt der Rassenentstehung lass ich mal ganz aussen vor, würde auch zu sehr ins Detail gehen.

Nun wurden die Vereine angesprochen...
Die sind im Grunde ja nicht schlecht, aber diese "Vereinigungen" kann man schon fast mit Parteien vergleichen. Ohne dass die Tiere je von den Mitgliedern gesehen wurden, können Tiere eines Bestandes für interessierte Züchter einerseits schmackhaft geredet werden, oder aber es sind schlechte Tiere mit denen man nicht Züchten sollte, je nach dem wie den anderen Parteigenossen das Gesicht des einzelnen Besitzers gefällt. Vielleicht sollte auch da mal umgedacht werden.
Hätte da ein paar sehr schöne Beispiele wie es nicht gemacht werden sollte und durch was Rassezüchter schon davon abgeschreckt wurden sich an den Verband/Verein zu wenden:
2 als Mixe verkaufte Mutterlämmer (Walliser/BDE) die vom Typ näher an den BDE lagen, sprich bräunlich, hornlos, jedoch mit Hose und nicht sauberer Zeichnung, waren 1 Jahr später im Herdbuch und 2 jahre später wurde die Nachzucht als reine BDE verkauft. Angesichts dessen gebe ich persönlich GARNICHTS mehr auf Empfählungen der Verbände/ Vereine bezüglich reinrassiger Zuchttiere.
Besonders Imagefördernd ist es ebenfalls nicht, wenn Mitglieder der selbigen, nach einem Zeitungsbericht über Nachwuchsglück im Ziegenstall, den Besitzer und Stall ausfindig machen und ohne Erlaubnis den Stall betreten um die Tiere in natura zu sehen. Es scheint ja selbstverständlich zu sein, oder soll dieses unbefugte Betreten als Werbung für den Verien angesehen werden?

Hmmm... Solange ein Tier dem Besitzer Spass macht und seinen Sinn erfüllt ist es doch egal ob es ein Zwergenmix, oder eine reinrassige Anglo Nubier ist. Selbiger kann ja nach eigenen Ansprüchen eine Wahl treffen. Ich persönlich erachte Mischlingsziegen als sehr wichtig. Ausserdem sind sie oftmals hübscher anzusehen als das reinrassige Gegenstück.

LG Ela


Das Niveau mancher Menschen hat selbst im Keller noch extreme Höhenangst!
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