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Nervöse Ziege

Verfasst: 25.05.2006, 23:31
von Steffi
Hallo, ich bin hier neu, lese aber schon seit längerer Zeit mit iInteresse eure hilfreichen Beiträge. Jetzt hoffe ich mal, dass mir jemand weiterhelfen kann. Wir haben seit vier Wochen zwei junge kastrierte Zwergziegenböckchen, geb Anfang Januar.
Meine beiden Töchter kümmern sich echt geduldig und ausdauernd um die zwei und sie sind auch schon recht zahm. Genauer gesagt ist der eine super zutraulich, lässt sich mit Wonne kraulen und streicheln und geht sogar schon an der ein Leine paar Schritte vor seiner Weide spazieren. Das andere Böckchen benimmt sich leider sehr komisch. Er lässt sich nur anfassen, während er irgend was besonders leckeres frisst. dabei hat er eigentlich keine Angst, kommt auch entgegengelaufen, möchte nur nicht berührt werden. Dann ist er seit etwa zwei Wochen draussen total nervös, zappelt und trampelt mit den Beinen als würde ihn irgendeine Fliege oder sowas stören, dabei ist weit und breit kein Viech in Sicht. Er rennt dann andauernd wieder in den Stall und dort steht er dann relativ ruhig, geht wieder raus und fängt das gleiche zappeln wieder an. Wenn man ihn streichelt, trampelt er auch so mit den Beinen, juckt sich oft und rennt immer wieder los. Er hatte erst vor vier Wochen eine Wurmkur, ich hab jetzt beide noch mit Butox behandelt, und an Parasiten oder Fliegen oder so was kann es echt nicht liegen. Er macht das auch, morgens um sechs oder wenn es kalt ist und weit und breit kein Insekt zu sehen oder hören ist. Meine größere
Tochter ist sehr traurig, weil ihr Zicklein sich so komisch verhält. Wer hat einen Tipp für uns?

Verfasst: 26.05.2006, 06:40
von Anonymous
Hallo Steffi
eigendlich hast Du alles getan um Innen oder Aussenparasiten zu beseitigen.

Würde es dann mal mit Homöopathie versuchen.

Wenn Du ein Konstitutionsmittel gibst wird sich einiges Positiv verändern.

Es gibt einige Gute Bücher Homöopathie für Tiere.

schöne Grüße
NORA

Verfasst: 26.05.2006, 08:12
von sanhestar
Hallo Steffi,

schau Dir doch mal die Vorderbeine des Böckchens an, ist das Fell in Ordnung oder findest Du Schor oder kahle Stellen?

Gruss

Verfasst: 26.05.2006, 14:23
von Fridolin
Es muss nicht unbedingt an Parasiten liegen, dass das eine Böcklein etwas nervös und kratzbürstig ist.

Genauso wie bei uns Menschen, gibt es auch bei den Ziegen verschiedene Charaktere. Der eine Wurf ist streichelweich, der nächste Wurf - von den selben Eltern - ist dagegen distanziert.

Das Zucken kenne ich auch von einer Ziege. Haben bereits nachgeschaut, ob sie Parasiten hat, aber nichts gefunden. Sie zuckt nicht andauernd, aber zwischendurch doch immer wieder einmal. Die lässt sich auf der Weide auch nicht anfassen und ist nur dann streichelweich, wenn es ein Leckerchen gibt.

Ist eben eine Charaktersache.

Verfasst: 26.05.2006, 21:32
von Steffi
Danke für Eure schnellen Antworten.
Ich hab seine Beine und sein Fell untersucht und es ist nichts zu entdecken. Ich bin mir mittlerweile auch ziemlich sicher, dass es keine Parasiten sein können.
Das mit dem Charakter leuchtet mir ein, es ist nur so schade, denn wir haben die Ziegen hier direkt bei uns am Haus, sie sind echte Liebhaberstückchen und es ist schade, das sich das eine Herzchen eben nicht so recht liebhaben lassen möchte.
Wenn man mit Leckerchen kommt, ist er schnellstens dabei und auch manchmal richtig ruppig. Heute ging es schon ein bisschen besser mit ihm und er war auch mit auf einer kleinen Entdeckungtour. Wenn er neugierig genug ist oder ganz leckere Sachen entdeckt, vergisst er sogar auch mal sein Zucken für eine Weile, aber gestreichelt oder angefasst werden?- nee, Fehlanzeige.
Naja, noch geb ich die Hoffnung nicht auf...
Nochmal Danke
Steffi

Verfasst: 26.05.2006, 23:48
von ClaudiaH
Hallo Steffi,

auch hier ist's wie bei Hunden: Die Bindung machts. Manche werden nie so zutraulich wie andere, aber man kann durch viel Kontakt viel ausgleichen. Vielleicht füttert ihr mal eine Zeitlang Leckerchen nur aus der Hand und bewegt euch dabei durch den Stall oder über die Koppel (lieber begrenzt anfangen). Beim Füttern immer Körperkontakt halten. Leinentraining oder überhaupt Spaziergänge sind ganz gut in unbekannter Umgebung zu machen, da können sie, weil sie nicht wissen, wo sie hin sollen, nicht einfach umdrehen und nach Hause rennen.

Meine Ziegen kommen alle auf Zuruf. Bei einigen ist es nur der Herdentrieb, aber die meisten sind da sehr zuverlässig. Bei meinem Mann sieht das schon ganz anders aus, obwohl er sie zeitweise allein versorgt hat, weil ich zwei Monate auf Reisen war. Wenn sie bei ihm ausbrechen (so wie gestern :twisted: ), hat er ein Riesenproblem lol . Ich hab dreiundzwanzig Tiere z.Zt., muß ich dazu sagen....

Liebe Grüße,
Claudia

Verfasst: 27.05.2006, 23:23
von Steffi
Ja, so machen wir das auch. Leckerchen nimmt er auch ohne Probleme aus der Hand und man kann ihn dabei auch gut anfassen.
Wenn es frische Zweige oder ähnliches gibt und er längere Zeit an einer Stelle frisst, hocke ich meistens daneben und streichel ihn. Er lässt sich das immer kurze Zeit gefallen, dann weicht er der Hand aus und geht einfach ein paar Schritte weiter oder von der anderen Seite an das Futter heran. Dann geh ich sachte wieder mit der Hand ran und so geht das Spielchen immer weiter. Meine andere Ziege hört sogar auf zu fressen, wenn ich sie kraule, lässt den Kopf ganz genussvoll hängen und hält voller Wonne still. Es ist eben einfach so unterschiedlich.
Angelaufen kommen sie beide immer ganz begeistert und erwartungsvoll meckernd wenn sie nur meine Schritte hören, aber der eine ist eben dabei einfach nur auf Leckereien aus, der andere genauso sehr auf Streicheleinheiten.
Auch beim spazierengehen. Der eine ist die Ruhe selbst, der andere hektisch und nervös. Ein bisschen färbt das natürlich auch auf den ruhigen ab, denn wenn der eine rumhüpft oder wegdüsen will, geht er natürlich hinterher. Ich stell mir nur oft vor, wie gemütlich es meine Kinder mit den Ziegen hätten, wenn beide so gelassen wären...
Naja, wir geben nicht auf und arbeiten weiter dran. Vorhin beim Stallzumachen ist er sogar liegengeblieben und hat sich noch ein bisschen Gute-Nacht-Streicheln lassen, es gibt also auch Erfolge.
Das Gezucke ist ein bisschen weniger geworden, hab ich den Eindruck, vielleicht lag es aber auch nur am nassen Wetter, sie waren heute viel im Stall und da zuckt er sowieso weniger.
Viele liebe Grüße
Steffi