Seite 1 von 3
Robusthaltung/Offenstall
Verfasst: 04.10.2006, 22:46
von Akela
Hallöchen,
nach langer Überlegung möchte ich gerne kommendes Jahr zwei Ziegen "adoptieren". Zwar habe ich etliche Bücher gelesen, aber zum Thema Offenstall läßt sich nicht so viel finden. Könnt Ihr mir sagen, welche Größe für einen Unterstand für zwei Ziegenmädchen mit Hörnern (keine ZZ) ausreichend ist. 3 qm? Wie hoch sollte er sein? Und ganz wichtig: Wie ist es mit der Einstreu. Man liest ja viel von "Tiefstreu", gerade im Winter. Mir erscheint das zu unhygienisch. Hat jemand auch Erfahrung mit regelmäßigem misten? Brauchen Ziegen unbedingt eine wärmende Mistmatratze? Verwendet hier auch jemand Pferdeeinstreu (Euro-Lin, habe damit gute Erfahrung bei meinen Enten gemacht) oder evtl. gar keine Einstreu? Hier im Forum war mal irgendwo ein Beitrag, in dem jemand schreib, er würde nicht einstreuen.
Achja, welche Bodenbeschaffenheit haben Eure Offenställe: Naturboden, Holz, Beton?
Viele Grüße
Akela
Verfasst: 05.10.2006, 08:13
von Sandra Schweizer
Hallo
Unsere Rundbogenhalle in der unsere Ziegen im Winter sind, ist von drei Seiten geschlossen, zum einsteuen verwenden wir ausschlieslich Stroh.Von Zieit zu Zeit streuen wir immer wieder frisches Stroh darüber, darunter befindet sich ein Naturboden.Natürlich wärmt diese Matratze auch von unten.Mit dieser Offenstallhaltung haben wir beste Erfahrungen gemacht, es ist eben sehr wichtig das die Tiere immer trocken stehen,wenn es kalt ist.
Gruß Sandra
Verfasst: 06.10.2006, 20:36
von Anonymous
Ich habe es so vor, daß auf Naturboden eingestreut wird (egal ob Eurolin, Späne oder Dinkelspelz) - dieses regelmäßig ausmisten, sprich nasse Stellen raus) - und Stroh extra bei den Liegeplätzen...mal sehen wie das wird. Nur Stroh ist mir zu wenig saugkräftig, zudem gibt es Unmengen von Mist, der entsorgt werden muß.
Verfasst: 06.10.2006, 23:49
von Ballivannich
Hmmm,3 qm finde ich zuwenig...meine rennen bei Regen rein...bei Dauerregen,nöö.
Ich streue Späne und Stroh kombiniert( Späne saugen besser, Stroh ist zum kuscheln).
Ich hatte in den 80zigern meine ersten Ziegen(kastrierte Hobbytiere).
1986 war so ein kalter Winter,28 Grad Minus bei uns(ich meine es 86, kann auch 85 gewesen sein)
Da ging gar nichts mehr...Ziegen hatten keinen Bock mehr!
Nix fressen, nix saufen.Im geschlossenenem Stall.
Ich habe ihnen dann Islandpullover von mir geopfert und ihnen angezogen.
Nach einer Stunde ging es besser, sie frassen, haben warmes Wasser angenommen und sind auch rausgegangen(kurz)
Das nur zur Offenstallhaltung!Ich denke es geht bis zu einem gewissen Grad..oder meine waren anders?
Eine ordentlich Strohmatraze muss bestimmt sein.
Gruß Ballivannich
Verfasst: 07.10.2006, 18:21
von Akela
Hallo,
vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß bei uns keine Milchproduktion geplant ist. Die Ziegen werden keinen Nachwuchs bekommen. Sie sind reine Hobbytiere, keine Nutztiere. Wir werden sie auch nicht als "Rasenmäher" mißbrauchen, sondern sie haben bei uns Familienanschluß. Wir möchten gerne mit ihnen wandern. Urlaub ist schon lange gestrichen, daß geht auch gar nicht mit so vielen Katzen und den Enten. Also gibt es auch bei den Ziegen kein Betreuungsproblem. Wir tendieren zu den robusten Gebirgsziegen.
Grüßlis von Akela
Verfasst: 07.10.2006, 21:56
von Anonymous
Akela hat geschrieben:Wir werden sie auch nicht als "Rasenmäher" mißbrauchen,
Naja, "mißbrauchen" ist wohl ein falsches Wort, oder findest du artgerechte Ernährung als Mißbrauch?
Und artgerechte Unterbringung ist meiner Meinung nach völlig unabhängig von der Nutzungsart. Und auch eine wandernde Ziege mit Familienanschluß benötigt einen artgerechten Stall. 3qm ist meiner Meinung nach wie ein Wohnklo für Studenten. Man KANN so leben, aber eigentlich kein Dauerzustand....

Verfasst: 08.10.2006, 00:46
von Akela
Hallo,
so wie ich das sehe, ist die Unterbringung sehr wohl abhängig von der Nutzungsart. Denn wenn ich beabsichtigen würde, eine reine Milchziegenhaltung mit regelmäßigem Nachwuchs durchzuführen, bräuchte ich andere bauliche Rahmenbedingungen. In meinem Fall kann das also viel einfacher ausfallen. Ich wollte nur vorbeugend sagen, daß ich keine Ablammboxen, Melkstände etc. benötige.
@Habermus: Daß 3 qm Deiner Meinung nach zu klein sind, hast Du jetzt
deutlich gemacht. Welche Größe würdest Du mir aber vorschlagen? Das wäre für einen Ziegenneuling wirklich interessant zu erfahren.
Grüße von Akela
Verfasst: 08.10.2006, 08:43
von Anonymous
Ja, so wie du es siehst, hast du natürlich recht, daß du keine Nebenräume brauchst wie Ablammbox usw....
Ich hatte mich deswegen auch nur auf den reinen Stall bezogen, der zur Unterbringung dient.
Ich hab mal irgendwo gelesen, daß die Mindestmaße bei 2 Tieren 3qm JE TIER sind, d.h. bei 2 Tieren wären das 6qm. Aber die Mindestmaßangaben sind ja wirklich nur die unterste Grenze. Und zum Stall benötigt man letztendlich auch noch einen Auslauf, d.h. Laufstall, Hof, Weide o.ä.
Zudem noch Raum für Heulagerung usw....
Ich bin übrigens auch Anfänger...

...aber da ich eine bestimmte Fläche zur Verfügung habe, habe ich mich auch etwas informiert über den Platzbedarf, d.h. wieviel Tiere ich halten könnte.
Und die Höhe ist meiner Meinung nach nicht so entscheidend (also ICH will bequem drin stehen können...

), wichtiger ist gute Belüftung ohne Zugluft.
Verfasst: 08.10.2006, 11:45
von Hottizotti
Mein "Offenstall" (ich würde es eher als Schutzhütte bezeichnen) ist auch sehr klein (unter 2 qm für zwei Zwergziegen), sieht eigentlich aus wie eine Hundehütte. Drin stehen kann ich auch nicht - warum auch? Der Einstieg ist so konzipiert, daß sie reinkönnen ohne sich zu ducken, innendrin ist es dann höher (Spitzdach). Die beiden kommen da wunderbar mit klar, selbstverständlich mit ständigem Zugang zum Auslauf. Allerdings habe ich für den Winter einen größeren Stall zur Verfügung (im Pferdestall), wäre das nicht der Fall hätten wir den Ziegenstall deutlich größer konzipiert, immerhin wird es (zumindest hier oben) im Winter etliche Tage geben wo sie nicht raus wollen oder können, da sollen sie sich natürlich trotzdem bewegen können - das können sie in meiner Hütte nicht, die nutzen sie nur nachts zum Liegen oder als Wetterschutz. Tagsüber halten sie sich eigentlich immer in ihrem "Gehege" auf, zum Mittagsschläfchen klettern sie auf ihren "Felsen".
Verfasst: 08.10.2006, 13:00
von Anonymous
Hottizotti hat geschrieben:selbstverständlich mit ständigem Zugang zum Auslauf. Allerdings habe ich für den Winter einen größeren Stall zur Verfügung (im Pferdestall), wäre das nicht der Fall hätten wir den Ziegenstall deutlich größer konzipiert, immerhin wird es (zumindest hier oben) im Winter etliche Tage geben wo sie nicht raus wollen oder können, da sollen sie sich natürlich trotzdem bewegen können - das können sie in meiner Hütte nicht,
Eben....
