Klauenpflege mit dem Winkelschleifer

Nikolaus
Beiträge: 18
Registriert: 18.01.2005, 22:11

Klauenpflege mit dem Winkelschleifer

Beitrag von Nikolaus »

Nachdem ich den uten Zitierten Artikel gelesen hatte, Habe ich es auch ausprobiert, und bin total happy mit dem Ergebnis. So schnell und unproblematisch habe ich noch keine Hufe gemacht.
Und was wichtig ist, es ist kein tierisches Blut geflossen.
Als scheibe hatte ich eine sehr feine Papierscheibe benutz, die nur leicht abgetragen hat.

Was denkt ihr?





Klauenkrankheiten (V) - Praxistipp: Mit der „Flex“ die Klauen pflegen



Klauenpflege, erst recht im Rahmen der Moderhinke-Bekämpfung, ist eine kräftezehrende Arbeit. Sophia Lottner und Prof. Dr. Martin Ganter, Klinik für kleine Klauentiere, forensische Medizin und Ambulatorische Klinik der Tierärztlichen Hochschule Hannover, empfehlen den Einsatz eines Winkelschleifers für eine schonende und sorgfältige Klauenpflege



Für die Klauenpflege beim Schaf werden üblicherweise Klauenmesser und Klauenscheren eingesetzt (Abbildung).
Prinzipiell ist eine solche Vorgehensweise auch im Rahmen der Moderhinke-Bekämpfung möglich, stellt aber aufgrund der hohen Tierzahlen und der zum Teil sehr langen Zeitdauer zum Ausschneiden eines erkrankten Schafes eine erhebliche Belastung für Mensch und Tier dar.
Falls klauenhärtende Fußbäder zum Einsatz kommen, erfordert ein Ausschneiden mit der Klauenschere einen extremen Kraftaufwand, was wiederum eine effiziente Herdenbehandlung unmöglich macht.
Aus diesem Grund wurde von uns der Einsatz von Winkelschleifern zur Klauenpflege in Herden getestet, die bereits mehrfach durch ein Zinksulfat-Klauenbad getrieben wurden.
Dazu verwendeten wir handelsübliche Einhand-Winkelschleifer aus dem Baumarkt mit 620 bzw. 750 Watt und 10.000 Umdrehungen/min.

(Den gesamten Artikel lesen Sie in der aktuellen Printausgabe der Deutschen Schafzucht, 22/2004)


Christiane Berning
Beiträge: 18
Registriert: 09.08.2006, 19:42

Beitrag von Christiane Berning »

Hallo,

diese haben wir auch schon mit einem guten Ergebniss ausprobiert. Wir haben uns nur nicht getraut es als Ziegenneulinge mitzuteilen *roll*

Viele Grüße
Christiane


Christiane Schmengler-Berning
"Puck Fair"
Wicci

Beitrag von Wicci »

Die Idee ist ja wirklich interessant!
Könntet Ihr bei der nächsten Gelegenheit vielleicht die Aktion mit Bildern dokumentieren? Ich bin immer der totale Fan von optischen Reizen #baeh#

(Hättet Ihr mir das nicht vor der Anschaffung der Klauenschere und des Klauenmessers sagen können ?!? #bonk# )

LG,
Wicci


Moritz

Beitrag von Moritz »

Ob "Blut fließt" (oben erster Beitrag), hängt sicher davon ab, wieviel man abträgt, hängt nicht von diesem Verfahren ab oder der Feinheit des Papiers.
Große Verletzungsgefahr: ACHTUNG ACHTUNG
Unabhängig von der Geschicklichkeit des Ausführenden.

Kenne das Verfahren von der Klauenpflege bei Highland-Rindern.
Dort wird das Bein fixiert (und rappelt trotzdem, weil das ganze Tier manchmal rappelt) und zur Sicherheit trägt der ausgebildete (!) Klauenpfleger einen metallenen (Ketten)Handschuh wie in Schlachthöfen oder auf Fischtrawlern, die direkt verarbeiten.
Bei 10.000 bis 11.000 Umdrehungen ist bei Abrutschen durch Unachtsamkeit oder Zucken des Tieres schnell eine Verletzung geschehen.
Kenne Leute, die sich mehrere Bänder und Sehnen durchtrennt haben.
War nicht so lustig.
Sicher muß man auch mehrmals absetzen, damit es nicht so heiß wird.
Obendrein darf es sicher nicht sehr naß sein, damit Papier sich nicht schnell auflöst.
Vielleicht hat jemand andere Details???
Was ist mit der Schreckhaftigkeit der Tiere beim Anlassen der Maschine?


Christiane Berning
Beiträge: 18
Registriert: 09.08.2006, 19:42

Beitrag von Christiane Berning »

Hallo Wicci,

dann werde ich die nächste Klauen-Aktion mal in Bildern festhalten. Das hatte ich sowieso schon überlegt, um es dann auch auf unsere Homepage bei den Zwergziegen mit unter zubringen. Allerdings dauert es noch eine Weile 6 – 8 Wochen. Die Klauen müssen erst wieder wachsen.

Die Klauenpflege schein mir ein wichtiges Thema und ist nicht immer ganz einfach. Die Idee *idee* mit dem Schleifer haben wir von einem Schäfer.

Hallo Moritz,

so wie Du das Klauenschleifen beschreibst bekommt man echt angst. Ganz ehrlich so ist es nicht. Seine Tiere sollte jeder natürlich kennen, man muss ja nicht gleich den Schleifer holen und ran. Beim füttern haben wir den Schleifer immer mal plötzlich laufen lassen. Es hat sich keine Ziege daran gestört. Na ja es kommt vielleicht auch darauf an welche Umwelt die Tiere gewohnt sind. Hier ist es manchmal doch schon recht laut wenn die Landwirte zu Gange sind.

Die Klauenmesser sind auch nicht ganz ungefährlich, ganz schön scharf die Dinger. #knoten#


Viele Grüße aus Ostwestfalen
Christiane


Christiane Schmengler-Berning
"Puck Fair"
Moritz

Beitrag von Moritz »

Je schärfer ein Messer oder eine Klauenschere ist, umso besser schneiden sie und umso weniger Kraftaufwand wird benötigt. Gerade DAS verringert die Verletzungsgefahr.
Vielleicht sind Zwergziegen ziemlich leicht zu händeln, der oben genannte Artikel bezog sich auf Schafe, die ja bekanntlich auch relativ ruhig verharren (zumeist), jedenfalls, wenn einmal in Position gebracht.
Nun denken wir aber einmal um: Ziegenbock 100 - 110 kg, gut bemuskelt und nicht trübsinnig, stumpfsinnig, sondern voller Lebenslust, nicht durch Lärm einer Maschinenhalle halbtaub mit Hörlöchern im oberen Frequenzbereich. Muß ich mehr sagen?
Was ich geschrieben hatte weiter oben, war nur als vorsichtige, gutgemeinte Mahnung an unter anderem die vielen noch relativ unerfahrenen (auch Dreizehnjährige, die sich noch um Mitternacht im Chat bewegen) Ziegenhalter gerichtet. Denn man muß sich nicht erst selbst verstümmeln, wenn einen ein solcher Hinweis nachdenklich und besonnen machen kann.
Jedoch auch ich weiß: die meisten Leute wissen alles besser und wollen selbst die schlimmsten Erfahrungen persönlich machen.
PS.: bei dem zitierten Artikel wurde leider nicht angegeben, ob sie die speziell zur Klauenpflege entwickelten rotierenden Hobelmesser empfahlen oder gar eine Schruppscheibe.


Wicci

Beitrag von Wicci »

@ Moritz

Ist auch gar nicht anders angekommen!
Aber Informationen kann man dennoch nicht genug bekommen - insofern - wenn Christiane sich damit wohl fühlt und gut klar kommt - warum nicht. Vielleicht passt es für mich auch - vielleicht nicht... deswegen: Infos, Infos, Infos
Abgesehen davon war der Beitrag ja nicht ursprünglich von Christiane, sondern das Zitat aus einer Fachzeitschrift.

Das Problem mit den Jugendlichen ist an anderer Stelle sicherlich wesentlich gefährlicher und - wenn die Kinder wirklich ganz allein mit ihren Ziegen umgehen und experimentieren dürfen, weil die Eltern kein Auge darauf haben - dann wird man das durch den Stopp des Erfahrungsaustausches nicht verhindern können, das Übles passiert. Einen 13Jährigen mit nem rappelscharfen Klauenmesser sehe ich in ebenso großer Gefahr (genauso wie seine Ziege).

Dennoch: Natürlich bin ich genauso der Meinung wie Du, dass man nicht unerfahren und unausgebildet alles Mögliche ausprobieren sollte - manches gehört in die Hand von Fachleuten! Trotzdem schneide ich meinen Kindern weiterhin selbst die Haare - und sie sehen nicht wie Struwwelpeter aus. Was ich damit sagen will: In meinem Fall ist es einach so, dass ich das kann und deswegen selbst mache, ohne eine Ausbildung in dem Bereich zu haben, wogegen ich niemals meinen Herd selbst anschließen würde, obwohl es furchtbar einfach sein soll.. (nur zum Beispiel)

ABER :!:
Was mich jetzt viel mehr und brennend interessiert: Du lebst in der Bretagne????? Oder ist das Dein Lieblingsurlaubsort??
Wir sind wahnsinnig Bretagne-Fans und haben schon so manches Mal darüber nachgedacht auszuwandern (gibt es eine deutsche Schule in der Nähe? :wink: )!

@Christiane:
Würde mich sehr freuen!
:D

Liebe Grüße,
Wicci


Moritz

Beitrag von Moritz »

Völlig richtig, aus einer Zeitschrift, aber für SCHAFhalter! Und der Schafe Verhalten ist nicht ohne weiteres zu vergleichen mit dem von Ziegen. MO


Diego
Beiträge: 190
Registriert: 23.09.2006, 11:02

Beitrag von Diego »

Hallo,

mit den unerfahrenen dreizehnjährigen
die sich um Mitternacht noch im Chat
bewegen bin doch etwa nicht ich gemeint
oder?


Viele Liebe Grüße,
Andreas


Moritz

Beitrag von Moritz »

Nein Kollege Andreas, wie kommst Du denn darauf?
Mein Dreizehnjähriger war eine reine Phantasiegestalt, und den Chat hier verfolge ich nicht.
Von Dir würde ich wie von mir als verantwortlichem Hobby-Halter annehmen, dass Du auch früh schlafen gehst, um morgens ausgeruht um halb 7 im Stall zu sein (das heißt, bei Dir ja halb 6, denn bei Euch geht die Sonne 35 bis 40 Minuten früher auf), um die animals zu versorgen, die Deiner schon sehnsüchtig harren. Wir summen ihnen ein ruhiges, aber heiteres Morgenständchen, während sie noch etwas müde aus den Augen gucken, uns anschmunzeln, als wollten sie sagen: "Der ist aber ein ganz Ausgeschlafener!" Erst wenn wir uns vergewissert haben, dass es ihnen gut geht, und sie versorgt haben, widmen wir uns unserer eigenen Körperpflege - mit dem guten Gewissen, daß wir unserer Verantwortung umfassend entsprochen haben.
Und das alles auch dann, wenn es abends mal ne Viertelstunde später geworden ist.
P.S. Es war auch nur von "relativ unerfahrenen Ziegenhaltern", nicht von unerfahrenen Dreizehnjährigen die Rede, zieh Dir nicht die falschen Schuhe an


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