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Unklare Durchfallproblematik
Verfasst: 07.11.2006, 10:11
von Osiris
Hallo , ich könnte Euer Wissen oder auch nur Vermutungen gebrauchen .
Ich halte schon seit ich denken kann Ziegen und immer war es ohne Probleme . Dann löste ich wegen Babypause meinen Bestand auf und nachdem die Kinder größer waren habe ich erneut angefangen mit neuen Tieren und habe nun immer wiederkehrend leichte bis schwere Durchfälle bei wechselnden Tieren ! Es scheint nur ein einziges Tier nicht betroffen ! Verwurmung können wir ausschließen , denn Kotproben haben mehrfach nichts ergeben , und Blutuntersuchung ebenfalls nicht . Ich entwurme mit TA regelmäßig . Giftpflanzen scheiden auch aus , da unser botanischen Kenntnisse gut sind und wir das überprüft haben ! Mineralversorgt sind unsere Tiere ebenfalls . Während der Durchfälle ergab sich eine erhöhte Anzahl koliformer Keime , die aber nach Abklingen wieder auf Normalwert sanken (laut Untersuchung). Jemand sagte mir , ich hätte sogenannte Heuziegen , die das feuchte Gras nicht vertrügen ! Ich füttere Heu und Stroh ständig zu ! Nun halte ich sie nachts im Stall , was ich aber , da ich ihnen sonst einen tollen Offenstall bieten kann , nicht optimal finde . Jetzt aber um diese Jahreszeit ist das Gras immer feucht und trocknet nicht mehr ! Also : ganztägig im Stall ? Nein ! Wer hat eine Idee , die mich weiterbringt , um dies Kapitel zu beenden ? Marion
Herbstgras ist proteinreich
Verfasst: 07.11.2006, 10:42
von NicoleN
Auch ich war überrascht, als meine Ziegen plötzlich weichen Kot/Durchfall hatten. Sofort habe ich an verschiedensten Orten nachgefragt und Folgendes erfahren (nach Ausschluss zahlreicher anderer Indikationen):
Das Gras, welches im milden Spätherbst, wie wir es zur Zeit haben, noch wächst ist wie das Frühjahrsgras: sehr zart und proteinreich. Auch die Schweizer Kühe haben damit zu schaffen, wie folgender Zeitungsbeitrag zeigt.
<!-- m --><a class="postlink" href="
http://www.20min.ch/tools/suchen/story/ ... 74</a><!-- m -->
Folglich habe ich die Beweidung angepasst: Die Ziegen bekommen morgens Heu und befinden sich grösstenteils im "Winterauslauf" (das ist eine eher kleinere Fläche, auf der nicht allzuviel wächst), nachmittags, wenn das Gras der übrigen Flächen etwas abgetrocknet ist, lasse ich sie 2-3 Stunden weiden, abends gebe ich nochmals Heu
Als Sofortmassnahme, um den Durchfall einzudämmen, habe ich jeweils abends eine Hand voll Trocken-Vollmaispellets gefüttert. Auch diesen Tipp erhielt ich von verschiedenen erfahrenen Ziegenhaltern.
Diese Massnahmen haben sich bewährt, der Kot hatte sich schnell normalisiert
Viel Erfolg beim Kurieren
Nicole
Verfasst: 07.11.2006, 11:02
von Osiris
Danke Nicole , aber ich habe das das ganze Jahr ! Könnte es an den Böden liegen ? Wir haben schwere Lehmböden mit guten Bodenpunkten und daher sind die Weiden fett ! Im ganz trockenen Hochsommer hab ich es nicht ! Dann wäre die logische Konsequenz ein Diätplatz , wie ich es für meine vierhufer habe ! Gute Idee ! Marion
Verfasst: 07.11.2006, 11:11
von Moritz
Kann sein, muß nicht!
Leider schreibt Osiris nicht, seit wie vielen Monaten das Ganze schon währt.
Auch nicht, ob eine allmähliche Abmagerung bis hin zum Sichtbarwerden oder leichten Fühlenkönnen der Rippen, auch Abmagerung an den Hinterbeinen, ganz allmählich sich vollziehend, zu beobachten ist.
Über Monate hin......
Gerade das neue Einbringen von Tieren und anschließende Auftreten der Symptome (Durchfall, klumpiger Kot), dann wieder Abklingen, könnte auf Paratuberkulose hindeuten.
Ist vielleicht bei der Kotuntersuchung gar nicht abgeklärt worden.
Verfasst: 07.11.2006, 11:43
von Osiris
Alle Tiere bis auf eines sind eher gut beieinander ! Das eine Tier ist eine weiße Edelziege , die eher ein wenig "durchsichtig" wirkt , aber nicht stetig abbaut , sondern schon immer so war ! Das dauert jetzt schon ungefähr ein 3/4 Jahr und das ist ein guter Hinweis , dem ich nachgehen werde ! Das kann ja bei einer Untersuchung abgeklärt werden . Was wäre zu tun . wenn es sich so erweisen sollte , denn unsere Tierärzte sind nicht so fit , was Ziegen angeht , man muss oft schon sagen , was man will ! Marion
Verfasst: 07.11.2006, 12:29
von Moritz
Tut mir leid, die Verbindung baute sich grad nicht richtig auf:
Ich weiß nicht, ob Paratuberkulose in D. eine meldepflichtige Krankheit ist.
Man braucht ein gutes Labor, kann sicher die Probe (frisch aufgefangener Kot) in einem sauberst gereinigten Marmeladenglas, Gurkenglas oder einem Becher für solche Zwecke, den man in der Apotheke erhält, selbst hinbringen. Am besten vorher anrufen, wann bringen.
Kot sollte nicht durch Erde usw. verunreinigt sein. Muß ja kein Durchfall sein, denn wenn, dann sind die Erreger auch im anderen Kot vorhanden.
Früher gab es mal eine Impfmöglichkeit, existiert meines Wissens nicht mehr (Gründe mir unbekannt, also: zu unsicherer Erfolg, zu schmerzhaft,
Fleisch nachher nicht verwertbar, es gibt ja viele mögliche Gründe).
Die Krankheit muß nicht ausbrechen, tut es bei allgemein geschwächtem Immunsystem (Verwurmung o. anderes) und verläuft dann in Schüben
letztlich tödlich.
Tiere werden langfristig immer schwächer und bei den Durchfallattacken leiden sie mehr und mehr.
Laborergebnis liegt nach einigen Stunden vor, hoffe, dass Ihr davon nicht betroffen seid. Je nachdem, wie man seine Tiere hält, kann der Verlauf sich über mehr als ein Jahr nach Ausbruch hinziehen - mit Zwischenstopps, in denen Du denkst, es sei etwas anderes -. In dieser Zeit sind sie Ausscheider, stecken tendenziell andere an.
In akuten Fällen hilft nur einschläfern, aber selbst das kann nicht jeder TA gleich gut.
Verfasst: 07.11.2006, 12:44
von Osiris
Das halte ich zwar für unwahrscheinlich , aber ich habe es für alle Fälle meinem TA übergeben . Da mein Ta ja mit der Sache vertraut ist , und schon allesmögliche ausgeschlossen hat (Blutuntersuchung hat es ja mehrfach auch schon gegeben ) denke ich , dass dann die Sache wieder so ausgeht , wie das berühmte Hornberger Schießen . Natürlich hoffe ich , dass Du Dich irrst . Aber auf eine Probe mehr oder weniger kommt es mir nun auch nicht mehr an ! Marion
Verfasst: 07.11.2006, 14:01
von Moritz
Natürlich wünscht man das niemand, und man selbst sich für die eigenen Tiere am allerwenigsten.
Wenn man es aber selbst erlebt, "fällt man vom Glauben ab", wie es so schön heißt. Man fragt sich: warum bei mir, bei uns?
In einem Fall habe ich auch ca 3 Jahre gebraucht, um zu erkennen, daß es VISNA war, und dann gesehen, dass bei Zwillingsbrüdern der Verlauf der Krankheit so unterschiedlich war, wie unterschiedlicher man es sich nicht hätte vorstellen können.
Und angefangen hatte es mit der tollen Tierarzt-Diagnose "Blasensteine, Harngries". Bloß wurde später nichts in der Blase gefunden.
Führt hier alles zu weit!
Wir hoffen erst einmal mit Dir, dass die Para ausgeschlossen werden kann. Man muß gedanklich dennoch alles durchspielen.
Ich gehe davon aus, daß Du keine Luzerne-Pellets und kein anderes Kraftfutter gibst, dass das Heu nicht schimmelig ist usw.
P.S.: Ist das Wasser ok.?
Verfasst: 07.11.2006, 15:43
von Buren-IZ
Hallo Marion,
bei einer Bekannten von mir war es das Wasser das sie aus einem Brunnen für ihre Ziegen zum Tränken nahm.
In dem Wasser wurden Unmengen von Colibakterien gefunden.
Seit sie kein Brunnenwasser mehr zum Tränken nimmt hat das mit den Durchfällen aufgehört.
Ich drücke Dir auch ganz fest die Daumen das deine Ziegen keine "Para" haben.
Liebe Grüsse Nicole
Verfasst: 07.11.2006, 17:27
von Osiris
Wie schon gesagt : ich glaub es erst , wenn es auf´m Papiersteht und es gibt ja unzählige Varianten , aber mein Tierarzt liebt solche Herausforderungen !!! :D An diese Wassergeschichte hab ich auch schon mal gedacht , denn auf der einen Koppel sind tiefe Spuren von Traktorreifen und da stand immer Wasser drin , bis wir das zugeschüttet haben . Aber gegen diese coliformen Keime kann man ja was tun und das ist auch erfolgt und die Werte waren ok ... ich weiß einfach nicht mehr wo noch suchen ! Naja , einen Versuch hab ich jetzt ja noch ! Danke aber erstmal dafür , dass ihr das ernst nehmt und mir Rat gebt ! Marion