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warum brauchen ziegen das mineral KUPFER

Verfasst: 17.03.2007, 21:30
von Ziegen-Heinz
hallo leute
warum brauchen ziegen das mieral kupfer und andere wiederkäuer nicht oder nicht so bringend?
kann das kupfer durch andere mineralien abgebaut werden sodas es nicht zu geltung kommt, wie verhält sich das?
wird es nur in der wintersaison gebraucht oder muss man es ihnen auch im sommer anbieten?
was bewirkt das kupfer im körper der ziege?
welche mangelerscheinungen hat kupfermangel zur folge und wie sehe ich ob einer vorliegt?
gibt es noch etwas das ich über kupfer wissen sollte?
bisher ist mir nur bekannt das es in manchen mineralsteinen vorhanden ist.

viele fragen auf die ich noch keine antwort gefunden habe,vieleicht könnt ihr mir sie ja lösen.
im voraus mal schon ein dankeschön


mfg uwe

Verfasst: 17.03.2007, 22:31
von Anonymous
Schau mal hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://orgprints.org/8955/01/8955-03OE4 ... 8955-03OE4 ... kaeuer.pdf</a><!-- m -->

oder

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/daten/ ... rum/daten/ ... emente.pdf</a><!-- m -->

hier sind auch die Symptome des Cu-Mangels aufgeführt:
"Die Symptome des Cu-Mangels
bei kleinen Wiederkäuern sind eher allgemein:
Kümmern, spröde Wolle, Verlust der
Farbpigmentierung der Haut und Blutarmut.
Während bei der Frühform (Neugeborene)
Festliegen und Lähmungen auftreten,
bringt die Spätform (1. Woche bis 4. Monat)
vor allem einen schwankenden Gang, Einknicken
in der Hinterhand und fortschreitende
Lähmungen mit sich. Auslöser bei
Lämmern ist der Cu-Mangel des Muttertieres.
Primärer Cu-Mangel tritt bei unzureichenden
Gehalten im Futter auf. Bei sekundärem
Cu-Mangel ist im Futter genügend
Kupfer vorhanden, Gegenspieler wie Zn,
Ca, Mo, S oder Fe behindern aber die Aufnahme
im Darm."

HTH,
Michael

Verfasst: 18.03.2007, 00:17
von Tandgrisner
Alle Wiederkäuer brauchen Kupfer, na ja und du und ich brauchen auch Kupfer. Unsicherheiten treten wohl deshalb auf, weil Schafe einen geringeren Kupferbedarf als Ziegen haben, und vor allem, weil einige Schafrassen sehr empfindlich schon gegenüber geringer Überdosierung von Kupfer sind. Darum ist im Mineralfutter speziell für Schafe ein geringerer Kupfergehalt enthalten. Der Kupferbedarf der Ziegen ähnelt aber sehr dem der Rinder. Darum sollte man den Ziegen ganzjährig ein Mineralfutter für Rinder zur Verfügung stellen, und so u. a. die Kupferversorgung sicher stellen. Mineralfutter für Rinder hat auch den Vorteil, dass man es überall günstig bekommt. Leider wird die Sache noch zusätzlich kompliziert, weil es für Rinder verschiedene Typen von Mineralfutter gibt, die sich, je nachdem ob sie als Ergänzung zu Gras oder eher zur Kraftfutterfütterung gedacht sind, vor allem in ihrem Gehalt an Calcium, Magnesium und Phosphor unterscheiden. Hier kann man sich dann parallel zur eigenen Fütterung entscheiden. Vorsicht nur vor Mischungen mit hohem Magnesiumgehalt, diese können bei Böcken und Kastraten die Bildung von Harnsteinen fördern und sollten nicht verwendet werden.

Verfasst: 18.03.2007, 08:07
von Werner
Hallo Uwe,

kann dir nicht sagen, warum Ziegen mehr brauchen. Allgemein unterscheiden sich die Stoffwechselvorgänge bei den Tiergattungen. Denke auch, daß sich ein Tier wie die Ziege, die zu einem hohen Anteil mineralstoffreiches Futter wie Blätter, Knospen, Kräuter und Rinde aufnimmt, über Generationen an ein höheres Angebot gewöhnt hat.

Zur Frage der besseren Imunlage der Ziege mit Kupfer hab ich mal was gefunden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.grad.cmu.ac.th/abstract/1999 ... tract/1999 ... 90083.html</a><!-- m -->

Gruß

Werner

Verfasst: 18.03.2007, 09:27
von Anonymous
Hallo Uwe,
ein interessanter Link,

Aber ich habe mir sagen lassen,es soll auch Menschen geben die der
englichen Sprache nicht her sind.


schöne Grüße
NORA

Verfasst: 18.03.2007, 09:29
von Anonymous
Entschuldigung

Ich habe Hallo Uwe geschrieben
wollte aber Werner schreiben !!

Verfasst: 18.03.2007, 11:37
von Amelie
Hallo an euch alle,
ich bin ein wenig irritiert.Bis jetzt habe ich immer von allen die ich kenne(und die meinen etwas von Ziegen zu verstehen),sogar von einem Tierarzt gehört,dass Ziegen kein Rinderschrot vertragen.Sie könnten sogar ,wegen des hohen Kupfergehaltes daran sterben!Begründung fällt mir gerade nicht mehr ein.Habe ich schon vor längerer Zeit zu Ohren bekommen.Außerdem steht auf unseren Rinderleckschalen immer:Nicht für Schafe und Ziegen geeignet.
Da ist man ja ganz #stoned#
Nachdem vor 3Jahren meine beiden ZZ unter ungeklärten Umständen eingegangen sind #heul# #heul# ,bin ich da jetzt ein bißchen ängstlich und frage lieber noch mal nach :-(
Vielleicht weiß jemand einen Grund für die verschiedenen Ansichten???

Verfasst: 18.03.2007, 12:58
von Anonymous
Amelie hat geschrieben: Vielleicht weiß jemand einen Grund für die verschiedenen Ansichten???
Ich würde mal so sagen: man weiss inzwischen einfach mehr über die Physiologie der Ziege.
Man war ja auch für ein halbes Jahrhundert der festen Überzeugung, dass Spinat besonders viel Eisen enthält (Popeye!), letzendlich war es aber die Schuld einer Sektretärin, die einen Kommafehler gemacht hatte. Spinat ist zwar gesund, das sei ihm ungenommen, aber enthält nicht mehr Eisen als anderes Grünzeug.
Früher war Schaf = Ziege (bzw. Ziege = Schaf mit Gehirn). Allerdings darf man mit dem heutigen Wissen nicht den Fehler machen, Rind/Pferd der Ziege gleichzusetzen.
Auch Schafe brauchen Eisen, allerdings weniger als Ziegen. Und Ziegen brauchen weniger Eisen als Rinder.
Letztendlich wird auch eine Ziege, die hinreichend Sträucher, Rinde etc. bekommt, auch keine zusätzliche Eisengabe benötigen, aber nicht alle von uns werden in der Lage sein, alle paar Tage einen Anhänger geeigneten Baumschnitt zu bekommen um aus dieser Quelle den Mineralbedarf vollumfänglich decken zu können.
Von daher sollte man die Eisenversorgung im Auge behalten.
Vielleicht noch ein "Geheimtip" zur Versorgung mit Astwerk etc.: wendet Euch vertrauensvoll an den Förster Eures Forstreviers (nicht an den Jagdpächter), bei uns hat das phantastisch funktioniert. Angerufen, geschildert für was ich das Material brauche und die Gegenfrage war: wieviele Kubikmeter brauchen sie? Er hat mir ein Waldstück gezeigt, bei dem ich Douglasien entasten kann so hoch wie ich drankomme. Er hat Ressourcen gespart, und meine Viecher lecker Fresschen.
Auch Gemeinden sind dankbar, ihre Schnittmaterial loszuwerden. Unser Gemeindearbeiter wirft mir immer Tannenzweige etc. (wir haben auch ganz klar abgesprochen, was ich verwenden kann und was nicht) über den Zaun (nicht in den Auslauf), die er ansonsten zum Kompostwerk fahren müsste.

Gruss,
Michael

Verfasst: 18.03.2007, 13:00
von Werner
Hallo,

weil Deutschland in den letzten 100 Jahren zum Ziegenentwicklungsland degeneriert ist. Es gibt kaum Forschung, die Tierärzte sind meist auf Heimtiere Spezialisiert und haben keine Kentnisse zu Ziegen, da sie im Studium schon kaum was drüber gelernt haben und den Rest in der praxis nicht beüben konnten. Die Tierärzte die Großtiere betreuen haben kaum praktische Erfahrung mit Ziegen, da es wenig gibt. Sie leiten dann von Schafen her ab, sind ja auch kleine Wiederkäuer, leider mit anderem Stoffwechsel etc. Wenn du Glück hast leitet dein Tierarzt vom Rind ab und kommt dem Ganzen schon viel näher. Und als Auserwählte kannst du dich fühlen wenn dein Tierarzt sich mit Ziegen auskennt. Dann dürfte aber die Aussage mit dem Kupfer nicht kommen.

Anders sieht es mit Zwergen aus, da kann ich aber nichts dazu sagen.

Gruß

Werner

Zum Kupferbedarf von Ziegen gibts im Forum viel zu finden, zB Gruber Futterwerttabelle.

Verfasst: 18.03.2007, 14:04
von Amelie
Hallo Werner und Michael,
vielen Dank für die ausfürlichen Antworten.Ich schließe daraus,dass ich meinen Lieben etwas Gutes tue,wenn ich sie mal an die Rinderschrottonne lasse.
Und Michael:Leider sind mein Ziegen wählerisch und fressen meines Wissens nur Nordmanntanne. :D Da kommt man kostenlos nicht so leicht ran.Im Sommer füttere ich aber reichlich Zweige mit Laub zu.