Seite 1 von 1

2.Ziege und noch mehr Fragen

Verfasst: 23.09.2007, 23:18
von Bräbel
Nun ist es also da, das 1/2 jährige Ziegenkind als Gesellschaft für meine (alte?) Milchziege! Auf der Weide kein Problem; im Stall aber massiver Hörnergebrauch. Wir haben das Zicklein erstmal getrennt untergebracht, so daß sie sich sehen und beschnuppern können, aber Schlaf- und Eßbereich getrennt sind.
Das wird schon!
Aber wie bekomme ich den kleinen Hibbel denn jetzt zahm??
Sie hat solche Angst vor mir, dem Hund , den Hühnern, den vorbeilaufenden Besuchern, eigentlich vor sich selbst.

Ich weiß daß Ruhe und Geduld jedes Tier an den Menschen binden, aber vielleicht habt ihr Tips, wie ich sie etwas schneller an Berührung, Leine, und Menschen gewöhne??

Soll ich sie mitlaufen lassen, wenn ich mit der Großen spazieren gehe? Frei oder an ganz langer Leine?
Oder lasse ich sie besser im Stall und setze mich dazu bis sie auf mich zukommt?

Eine Ziege war einfacher.......

Verfasst: 24.09.2007, 06:56
von sanhestar
Hallo,

lass' der Kleinen Zeit, nimm' auch bitte die nächsten Tage, bis die Bindung zwischen den beiden Ziegen enger geworden ist, KEINE der beiden nach draussen auf Spaziergänge.

Wenn irgendetwas auftreten sollte, vor dem sich die Kleine fürchtet und sie hat sich noch nicht an Deine Ziege oder an Dich gebunden, wird sie davonlaufen. Ziegen haben keinen so stark ausgeprägten Herdeninstinkt wie domestizierte Schafe, bei Gefahr kommt es oft vor, dass die Herde sich in mehrere Untergruppen teilt, um einem Angreifer mehr Ziele (und damit eine schwerere Auswahl) zu präsentieren. Eine einzelne Ziege wird immer versuchen, auf höheren Grund zu kommen, um sich von dort zu verteiden, es sei denn, sie lernt, dass beim Menschen Sicherheit zu finden ist.

Gib der Kleinen Zeit, dass es im engen/engeren Stall zu Reibereien kommt, ist auch (leider) normal a) für Ziegen und b) für Deine Konstellation (alte Ziege/junge Ziege sowie alte, sozial unerfahrene Ziege)

Die Kleine muss sich in der Rangordnung einfügen und bekommt solange Keile, bis sie akzeptiert wird oder sich mal wehrt/stellt. Wobei Dir klar sein sollte, dass zwei Ziegen maximal eine Gemeinschaft aber keine Herde bilden. Bei dauernder Antipathie der beiden gegeneinander wirst Du in Zukunft evtl. über eine andere Lösung nachdenken müssen.

Wenn Du Dich mit der Kleinen beschäftigen willst, trenne sie von der Alten. Diese wird vermutlich eifersüchtig reagieren und eine Annäherung der Kleinen an Dich verhindern wollen, so dass jeder Zähmungsversuch Deinerseits in's Leere läuft. Nimm' die Kleine z.B. mit in den Stall und setz' Dich mit einem guten Buch in eine Ecke und warte. Ziegen sind neugierig. Lass' Dich durchschnuffeln, NOCH NICHT anfassen, nicht gleich wieder verschrecken. Evtl. hast Du gaaanz zufällig etwas leckeres irgendwo auf Deinem Körper liegen (nicht in den Taschen). Bewege Dich langsam und ruhig, lass' Berührung ganz zufällig und zwanglos erscheinen.

Leinentraining noch lange nicht!!

Es kann Wochen bis Monate dauern, bis die Kleine richtig zahm ist, der Weg dahin geht durch den Magen :-)

Woher kommt die Kleine? Hat sie überhaupt schon Kontakt zu Menschen gehabt? Ist ihre Mutter auch so scheu?

Gruss

Verfasst: 04.10.2007, 21:33
von Bräbel
Hallo Sabine,
da hab ich wohl so alles falsch gemacht, was möglich ist!
So oft als möglich bin ich mit dem Beiden draußen gewesen. Suki läuft ihrer Ersatzmutter immer "bei Fuß". Ich fand es toll, so schnell mit beiden Ziegen ins Gelände zu können. Zahmer ist das Ziegenkind darurch natürlich nicht geworden.
Ich dachte, die Kleine wird sich schon abgucken, daß ich ein liebes Wesen bin.
Leider ist es aber so gekommen, daß Berlind sich nun als Herdencheffin aufspielt: nicht mehr auf Rufen rankommt, gar nicht mehr an der Leine geht, ohne zu ziehen, als gelte es 5 Fuder Holz aus dem Wald zu holen. .....

Da muß ich whl noch mal bei Start anfangen....