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krieg im stall

Verfasst: 25.09.2007, 18:53
von Pesendorf
ich habe heuer eine eigene herde ( letztes jahr "leihziegen").
1 bock, ein geschnittener bock und sechs ziegen.
in die bestehende herde kamen etwas später noch eine ältere ziege und deren tochter. die ältere ziege ist derart bösartig, dass die bestehende herde in zwei teile geteilt wurde ( bock, ältere und tochter sowie den rest der herde).
die drei (bock...) besetzen den stall und lassen die anderen nicht mehr hinein. da ein teil trächtig ist, und der winter ins haus steht, brauche ich einen guten rat, was ich machen kann. ( vielleicht löst sich das problem bei kälte von selbst (herdentrieb?), ich habe jedoch wenig hoffnung, dass die drei freiwillig nachgeben.)

was tun?

lg pesendorf

Verfasst: 25.09.2007, 19:47
von Fridolin
Servus

Vielleicht hilft es Dir, wenn ich von meinem Stall berichte. Die Ziegen und Kastraten bewohnen einen Laufstall, der mit einem engen Durchschlupf versehen ist, wo der Bock mit seinen mächtigen Hörnern nicht durchkommt. Der hat einen eigenen Stall, der bisweilen auch von unseren beiden Schafsdamen bewohnt wird, je nachdem ob im Ziegenstall gerade Zickenterror herrscht oder nicht.

Der Ziegenstall ist als Laufstall konzipiert, hat aber auch zwei Einzelboxen, die bei Bedarf abgesperrt werden können. Im Laufstall habe ich an drei Seiten seitliche Liegeflächen angebracht bzw. in einem Teilbereich eine zweite Ebene eingebaut. So hat jede Ziege ihre eigene erhöhte Liegeposition und deshalb lassen sie sich auch in Ruhe. Nur bei der Fütterung nicht, deshalb gibt es mehrere Raufen bzw. einen Futtertisch, wo ich die Ziegen auch fixieren könnte, was aber meistens nicht notwendig ist.

Verfasst: 25.09.2007, 23:05
von Pesendorf
der "stall" ist in einer ca. 2500 m² grossen weide. es ist eine wind und regendichte holzhütte mit circa 5-6m² grundfläche, ein windgeschützter eingang mit vordach. eine zweite hütte mit ca. 4m² habe ich seit heute dazu aktiviert und mit stroh gestreut. sie ist ca 20m von der ersten entfernt, das gelände hügelig und abwechslungsreich.
die ziegen sind offiziell zwergziegen, vereinzelt bin ich aber von der reinrassigkeit eher nicht überzeugt. die drei kleinsten kommen aus dem streichelzoo im tierpark, kastrat und schwester aus einer offenen weidehaltung, der bock vom bauernhof, hat hier mit einer menge zeburindern gelebt und die zwei "stress-ziegen" habe ich nachträglich erst aus good-will von einem reiterhof übernommen, weil sie dort weg mussten.

ich hoffe, in der kürze konnte ich euch mehr informationen liefern

lg pesendorf

Verfasst: 26.09.2007, 09:06
von Straniero
Hallo pesendorf, in dem Fall hast du keine erhöhten Liegebretter, wie Fridolin es beschreibt?
Ich hatte das Problem auch, mein Kastrat wollte die eine Geiss nicht in den Stall lassen, da habe ich kurzer Hand ein etwas erhöhtes Brett bei der Türinnenseite angebracht, wo sie dann auf ein anderes Liegebrett hüpfen konnte. Seit dem ist Ruhe im Stall.

lg

Lea

Verfasst: 26.09.2007, 09:14
von Pesendorf
gute idee mit den liegebrettern.
eine frage noch zur beleuchtung.

da ich die hütte winterfest gemacht habe, habe ich auch die fensteröffnungen vermacht.

jetzt ist es im stall stockdunkel.

sollte ich eventuell etwas licht reinlassen, oder ist das egal?

Verfasst: 26.09.2007, 09:18
von Fridolin
Guten Morgen

Nachdem Du zwei Ziegenställe zur Verfügung hast, ließe sich Dein Problem ebenfalls ganz elegant lösen, indem Du den Zutritt zum neuen Stall so verkleinerst, sodass nur die kleineren Zwergziegen hineinkönnen und dem Bock und der Terrorzicke samt ihrer Tochter die alte Hütte bleibt.

Die erhöht angebrachten Liegeflächen solltest Du aber trotzdem bauen, denn die erhöhte Liegeposition ziehen die Ziegen dem Boden auf alle Fälle vor. Abgesehen davon sind die Liegeflächen leichter zu reinigen und daher wesentlich hygienischer.

Verfasst: 26.09.2007, 09:49
von Moritz
8 Tiere (oder mehr?), einige trächtig, auf 9-10 qm.
Weide 30 x80 m oder 25 x 100 m oder 50 x 50 m.
Das sieht nach frühem Leid aus.

Es gibt Kunststoffkälberställe (rundes Dach), auch in größerer Ausführung für mehrere Tiere, mußt Du Dein Portemonnaie öffnen als rascheste Lösung, auch gegen Regen usw. Gut eingestreut zum Kuscheln halbwegs akzeptable Lösung.
Kann man versetzen. So plazieren, daß sie sich gegenseitig sehen können. Gegen Sturm sichern mit Erdhaken. Gegenseitig sehen weniger
wichtig, als daß kein Regen reinfliegen kann.
Gruß MO

Verfasst: 26.09.2007, 11:06
von Fridolin
Servus Pesendorf

Da hat sich meine vorige Antwort wohl mit Deiner Antwort etwas überschnitten.

Nun aber zu Deiner Frage zum Licht:

Nachdem die Ziegen nicht gerne im Schnee herumstapfen - es sei denn, es wird wieder so kein Winter wie der letzte - halten sie sich lieber im Stall auf. Wenn dann dort überhaupt kein Licht ist, kann das auch nicht gesund sein. Solange es im Stall nicht zieht, halten sie auch leichte Minusgrade aus. Das oder die Fenster sollten also nicht verbaut werden. Ideal wäre so eine Kuststoffscheibe aus dem Baumarkt, die nicht zersplittern kann und obendrein einen recht guten Isolierwert hat.

Damit die Türe nicht immer sperrangelweit offen ist, könntest Du einen Durchschlupf hineinschneiden und mit einem sich überlappenden Vorhang aus Plastikstreifen zuhängen. Solche Plastikstreifen bekommst Du im Lagerhaus, sind aber nicht ganz billig. Vor allem sind die Kleinmengen teuer. Frag also einmal bei einem Lagerhaus in Deiner Nähe an, ob sie für Dich bei ihrer nächsten Bestellung etwas dazu bestellen können, falls sie selbst gerade nichts auf Lager haben.

Verfasst: 26.09.2007, 11:07
von Pesendorf
was meinst du denn unter frühem leid???

im gegensatz zum tierpark, wo auf gleicher fläche ( unbewachsen!) mindestens 25 ausgewachsene ziegen lebten, sind sie bei mir auf dich grün bewachsenen, mit felsen durchsetzten und hügeligen terrain untergebracht. leidend sehen sie bei gott nicht aus.

ich suche hier tipps, wie man mit aggressiven und sozial gestörten einzeltieren umgehen kann, und nicht, wie ich meine ziegen in einem fünfsternhotel unterbringen kann.
da ich auf dem land lebe und durchaus vergleichsmöglichkeiten habe, finde ich nicht, dass meine ziegen zu einem leiden verurteilt wären.

lassen wir die kirche im dorf, es ist nicht zielführend, leute die hilfe im forum suchen mit missionarischen eifer zu überfahren.

Verfasst: 26.09.2007, 13:03
von Silke
Die Tipps mit den erhöhten Ruhepositionen/Liegebrettern ist sogar im Doppelten Sinne wichtig und hilfreich bei der Lösung eines solchen Problems: Ziegen pflegen sehr gerne und sehr deutlich ihrer sozialen Stellung Ausdruck zu verleihen...besonders wenn es eine hohe und führende ist.
Durch diese Liegebretter können sie das auf hervorragende Art und Weise, was den Stress im Stall gleich doppelt mindert. Die Ranghöchsten werden, wann immer das möglich ist, auch die höchstgelegenen Bretter aufsuchen und blicken nur allzu gerne von dort ausdrucksvoll "schwanzwedelnd" auf die rangniedrigen Tiere herab. Aber die Angriffslust ist eben stark gemindert, weil sie ja so schon ganz deutlich zeigen können, was sie zeigen wollen - nämlich, dass sie über einigen anderen herdenmitgliedern stehen.
Finde ich immer bei meinem 3-etagigen Kletterturm so süß - da kann ich abends fein säuberlich nach Rangordnung die ganze Gruppe "in die Fächer" einsortiert finden, die durch die Zwischenwände entstehen *g* :D
Und beim Füttern ist es umgekehrt, da stehen die Großen zuerst an der Raufe und die Kleinen gucken sich das von oben erstmal in aller Sicherheit an, und danach fressen sie.