Handwerklich hergestelltes Naturprodukt

Bockhalter
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Handwerklich hergestelltes Naturprodukt

Beitrag von Bockhalter »

Hallo Leute,
leider ist das Thema Silage füttern gesperrt,.....eigentlich schade.

Was mich doch sehr erstaunt hat, ist, dass die Beimischung von chemischen Substanzen, nicht erst in die Käsemasse sondern auch schon in die Milch, von Euch einfach so weggesteckt und akzeptiert wird.
Bis auf Fridolin, der wenigstens schon mal ausgesprochen hat, wie handwerklich hergestelltes Naturprodukt sein sollte, scheint den meisten die Gesundheit ihrer Tiere erstrangig am Herzen zu liegen. Was ist mit eurer eigenen und die eurer Kinder? Wieso werden immer mehr Menschen krank von dem Lebensmittel Milch? Ist es denn nicht so, das die Molkereien schon bei der Anlieferung der Milch diese wegen Silagefütterung abpuffern?

Für mich fängt der ganze Mist damit an, wenn jetzt sogar schon Milchziegen,........ich rede von Milchziegen und keine Zwerge oder Buren oder Sonstige......, mit Silage gefüttert werden.
Und mich wundert es außerordentlich, das es anscheinend Biobetrieben erlaubt ist, Silage zu füttern.
Nehmt es mir nicht übel,...aber für mich ist Silagemilch Dreck!!!!!
#daumen_runter#

Liebe grüße
Helmut


Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Servus Helmut

Fürs erste ärgert es mich in letzter Zeit zunehmend, dass immer wieder Diskussionen abdreht und die Threats einfach gesperrt werden. Was war denn an der Diskussion über Silagefütterung für Ziegen so verwerflich, dass sie abgedreht werden musste?


Elise
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Beitrag von Elise »

Hallo, gekaufte Milch aus den Supermärkten kann man nicht mehr Lebensmittel nennen ! Es ist nur noch Nahrungsmittel.

Vlg Claudia


Amelie
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Beitrag von Amelie »

Hallo,
hier im Norden ist es in manchen Jahren nicht möglich Heu in großen Mengen herzustellen.Womit sollen die Milchbauern eurer Meinung nach ihre Kühe füttern wenn es kein Heu gibt?


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Bockhalter
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Beitrag von Bockhalter »

Amelie hat geschrieben:Hallo,
hier im Norden ist es in manchen Jahren nicht möglich Heu in großen Mengen herzustellen.Womit sollen die Milchbauern eurer Meinung nach ihre Kühe füttern wenn es kein Heu gibt?
Hallo Amelie,
das ist nicht nur bei Euch im Norden so sondern auch in anderen Bundesländern.
Der Grund, warum die Bauern silieren ist , laut deren Aussage mir gegenüber: Es ist weniger Wetterabhängig, weniger Zeitaufwändig und damit billiger herzustellen, das Einbringen und das Einlagern der Grasssilage ist einfacher, geht schneller und ist platzsparender als Heumachen.
Die Landmaschinenindustrie hat sich längst drauf eingestellt, die Molkereien sowieso.
Ich weiß auch genau, das die Milchbauern schon garnicht anders mehr können,....Schuld sind die Verbrauer mit ihrem Geiz- ist -geil Konsumverhalten und in nicht unerheblichen Umfang unsere Molkereien.

Aber müssen die Ziegenzüchter, die noch in der glücklichen Lage sind, mit ihren außergewöhnlich guten und schmackhaften Milchprodukten etwas ganz Besonderes anbieten zu können, ins selbe Horn stoßen?

Es ist kein Geheimnis, das viele Kuhmilchbauern sauer auf die Ziegenleute sind, weil wir noch Geld für die Milch bekommen. Das ist aber nicht unsere Schuld, das es Euch so schlecht geht.
Der Ziegenmilchpreis wird aber durch solche Dinge, wenn Leute fragen, warum schmeckt die Milch bitter, auch nach unten rutschen.
Mal ne´ganz blöde Frage......merken manche Betriebe eigentlich wenn sich der Geschack ihrer Milch verändert? Wir jedenfalls TRINKEN auch noch das, was aus dem Euter herauskommt.

Jedenfalls, der Grund, warum anstatt Heu Silage gemacht wird ist nicht das Wetter allein,.....das hat den Entschluss zum Wechseln nur einfacher gemacht. Ist aber nur meine Meinung vielleicht.
Gruß
Helmut


Amelie
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Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Helmut,
du hast schon recht.Es ist natürlich nicht nur das Wetter.Alle anderen Kriterien die du genannt hast spielen auch eine Rolle.Auch wir haben einen landw.Betrieb.Allerding haben wir keine Mlichkühe sondern züchten Fleischrinder.Daher kenne ich persönlich mich mit der Milcherzeugung nicht genug aus um darüber irgendwelche Aussagen machen zu können.Da weiß mein Mann, der den Beruf erlernt hat,deutlich mehr.
Aber auch wir sind gezwungen Silage zu machen,obwohl wir gutes Heu bevorzugen.Und das liegt bei uns in erster Linie am Wetter.Größere Mengen Heu aus dem ersten Schnitt bekommen wir selten zusammen.Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen das es den Milchziegenbetrieben,die davon leben wollen,da anders geht.Es ist nunmal ein Unterschied ob ich ein paar Tiere satt bekommen muß oder sehr viele um meine Existenz zu sichern.
Aber du hast auch damit recht das im Grunde der Verbraucher schuld ist,mit seiner Einstellung das man für Lebensmittel nicht so viel ausgeben will/kann.

Übrigens bin ich weder auf die Ziegenbetriebe noch auf die Biobetriebe ärgerlich weil die mehr Geld für ihre Produkte bekommen. ;-)

Also alle mir bekannten Milchbauern trinken ihre Milch auch selber.Von bitterer Milch habe ich allerdings noch nie etwas gehört. #stoned#


Liebe Grüße

Christine


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Amelie
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Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo,
ich war eben auf dieser Seite <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.landtreff.de/index.php">http ... hp</a><!-- m --> .Da steht im Schafforum unter dem Titel"Heu oder Silage füttern" einiges aus Sicht der Schafhalter.Auch zum Thema "Verändert sich der Geschmack des Fleisches bei Silagefütterung".Davon habe ich nämlich auch schon gehört,kann das aber so nicht bestätigen.


Liebe Grüße

Christine


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Diseree
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Registriert: 21.06.2007, 11:34

Beitrag von Diseree »

Also tut mir leid da kann ich euch nicht zustimmen. Ich bin selbst Bio Betrieb und füttere meine Milchziegen mit Silage, da wir dieses Jahr kein ordentliches Heu ernten konnten. Ich hab keine Veränderung der Milch oder des Käses fest stellen können. Ich denke es liegt einfach daran das manche nur schlechte silage füttern, die schon nach essig stinkt bevor man sie aufmacht!
Schöne Grüsse Ann Marie

P.S:Und wir geben auch keine Zusatzmittel zum Käse um sie zu puffern!!!!!!


Fridolin
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Registriert: 26.02.2006, 22:26

Einfach zum Nachdenken

Beitrag von Fridolin »

Grüß Euch

Kuhmilch aus herkömmlicher Heuverfütterung weist pro Liter ca. 200 Clostridiensporen auf, während in Silo/Silagemilch bis zu 100.000 Clostridiensporen vorkommen können. Das ist immerhin 500 mal so viel. Ich habe mir diese Zahlen nicht aus den Fingern gesogen, sondern diese stammen aus einer Publikation der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein in Irdning, Österreich. Diese Zahlen sind natürlich die absoluten Höchstwerte, zeigen aber doch die Problematik der Silagefütterung.

Was für Kühe gilt, gilt für Ziegen umso mehr, da deren Verdauung - wie bei keinem anderern Wiederkäuer - auf karges Futterangebot RAUFUTTER - ausgerichtet ist.


Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

also sprach der Biobauer Andreas: jetzt geb ich halt hier meinen Senf dazu:

auch wenn ich mich wiederhole..

zur Herstellung von Käse braucht man Silomilch keine Zusätze zur Abpufferung zugeben, wie auch Ann Maire bestätigt. Mit einer Ausnahme: Hartkäse, der über 3 Monate reift, kann dann aufblähen. Deshalb gibt es in Österreich, der Schweiz und auch im Allgäu sogenannte Emmentaler-verordungen. D.h. die Molkereien zahlen einen Zuschlag, wenn die Bauern keine Silage füttern, dann können sie Hartkäse machen.

Jetzt gibt es vor allem in Österreich sehr pfiffige Biomolkereien, die es mit technischen Tricks schaffen trotzdem Biohartkäse zu machen, den bekommt ihr dann als Biokäse zu Schleuderpreisen bei Aldi, Lidl, Penny und Co.

Das alles bezieht sich auf Milchkühe, bei denen spricht wenig gegen Fütterung mit guter Silage.

Zur Ziege:

Das irgendjemand aus silogefütterter Ziegenmilch in Deutschland Biohartkäse macht, glaub ich nicht, wenn dann die Holländer, die verkaufen auch Billigziegengouda.

Wie schon erwähnt, die Clostridiensporen im der Silomilch kommen nicht aus dem Tiereuter, sondern aus der Stallluft in die Milch.

lg
Andreas


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