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Winterfütterung für Milchziegen
Verfasst: 02.12.2007, 15:25
von Anja M.
Hallo!
Und wiedermal das Thema Fütterung...
Da meine Mädels erst jetzt gedeckt wurden, werden sie wohl noch ein paar Wochen in voller Milch stehen. Daher bekommen sie bei mir auch immer einen kleinen Schöpfer voll Hafer zum Melken, sowie Futterrüben und Heu soviel sie wollen, meist sind auch Fichten und Kiefernäste da.
Neben dem Mineral und Salzleckstein würde ich aber gerne noch ein möglichst günstiges Futter zum Aufbessern der Mineral und Vitaminversorgung geben. Da hab ich an Biertreber gedacht-vor allem weil wir eine Brauerei im Dorf haben. Aber ist silierter Biertreber nicht genauso wie Grassilage ungünstig für die Verkäsung der Milch? Denn ich möchte auch weiterhin die rohe Milch verkäsen können...
Oder schmeiss ich jetzt da wieder alles durcheinander???
Anja
Verfasst: 02.12.2007, 19:44
von Fridolin
Servus
Weil ich gerade im Nachbarthreat Werbung für Bierhefe gemacht habe, möchte ich die auch Dir ans Herz legen. Von Gegorenem würde ich eher Abstand nehmen.
Verfasst: 02.12.2007, 22:32
von Matscher
Weil ich immer nich genau weiss, wie man Husqvarna richtig schreibt (von der stihl kann ich abschreiben :D ) lass ich normal die Bäume stehen und nehm die grosse Bahco Astschere.....wächst immer wieder was nach.....(Mönsch, diese Schleichwerbung, echt peinlich...)
Mein aber, dass bei der beschriebenen Fütterung kein Mineralmangel herrschen sollte.....die Bierhefe würde einen latenten Mineralmangel auch kaum ausgleichen können, wird aber zusätzlich günstig vür Verdauung/ Stoffwechsel sein, also gut, wenn Du das Zeug günstig haben kannst. Einfach in der Menge vorsichtig (auf welcher Alm wächst schon Biertreber?) und dann wird´s hoffentlich funktionieren, so dass Du nicht erst Pülverchen kaufen musst.
Gruss, Mathias
Verfasst: 03.12.2007, 02:04
von Annabella
Hallo Anja,
was für Ziegen hast Du denn? Eine Milchleistungsrasse?
Dann wirst Du um etwas Kraftfutter in Form von Hafer oder Gerste nicht herumkommen. Hast Du ja auch bisher schon gefüttert, und das ist ok.
Ich bekomme über die Milchleistungsprüfung regelmäßig Aufschluß über die Versorgung mit Eiweiß und Energie. Das ist für mich immer ein Anhaltspunkt, wo ich was verändern muß. Da kann mal zuwenig/zuviel Eiweiß sein, meist besteht aber bei Leistungsziegen ein Energiedefizit...
Wie Conni schrieb, ist die Vitamin- und Mineralstoffversorgung gesichert, wenn Du gutes, artenreiches Heu fütterst (nicht von Gülle-Turbo-Wiesen, sondern echt gutes Heu), dazu alles an ungiftigem Ast-, Nadel- und Rindenwerk. Biertreber als Kraftfutter wäre ok (in kleinen Mengen bei Ziegen), wenn Du den frisch verfütterst- von siliertem Zeug würde ich Abstand nehmen.
Wenn die Ziegen tragend sind, werden sie von selbst langsam in der Milchleistung nachlassen. Sobald Du das bemerkst, gehe mit dem Getreide runter bis auf Null und stelle sie trocken! Etwa 4 Wochen vor dem Geburtstermin solltest Du sie aber langsam wieder anfüttern.
@ Fridolin: zwischen Bierhefe und Biertreber besteht ein Unterschied.....
Winterfütterung für Milchziegen
Verfasst: 03.12.2007, 08:10
von Anja M.
Hallo!
Danke für Eure netten Antworten! Sind nicht nur aufschlussreich sondern rufen auch ein breites SChmunzeln hervor! :-)
Tatsächlich verfüttere ich auch nahezu ständig Äste, allerdings verfressen die Mädels die dermaßen schnell, dass ich nicht immer dazu komme die Alten weg und die Neuen herzuschaffen. Und ich brauch nichtmal die .... äh ... Motorsäge dazu (ich tu Euch jetzt nicht den Gefallen und zeig dass auch Förster diese Namen nicht schreiben können ... :D ), sondern ich fahr einfach in den Wald zur nächsten Holzfällung, da liegen die Äste dann Portionsgerecht rum.
Ich hab sowohl eine uralte BDE, ehemalige Hochleistungsziege (mit bestimmt 10 Jahren Kettenhaltung!!!!!, gibt immer noch Milch als hinge ihr Leben davon ab), als auch undefinierbare Mixe mit Pelz wie Eisbären und die eher richtung Burenmix aussehen, aber trotzdem genug Milch geben.
Ich denk ich werd mir zusätzlich einfach immer einen Eimer voll Biertreber holen, als zusätzliches Leckerli. Das Zeug steht bei uns quasi nebenan...
Liebe Grüße auch ins Rottal - da sind wir auch öfter mal!
Anja
Verfasst: 03.12.2007, 10:44
von Fridolin
@Annabella
Ich habe Bierhefe geschrieben und habe Bierhefe gemeint. Der Zusatz - "Von Gegorenem würde ich eher Abstand nehmen" - war eher g`spaßig gemeint und hat sich auf Bier - also das Getränk - bezogen. #jubel#
Ich werde das nächste Mal aber eine Notiz beifügen, damit meine Späße auch als Späße und im richtigen Zusammenhang verstanden werden. (Notiz: Das war nun schelmisch gemeint).
Aber ich weiß schon, wer Rohfaser mit Rauhfaser verwechselt, dem ist schwer zu trauen. Ich werde mich bessern! #ka# (Notiz: Das bezieht sich auf Deine Richtigstellung in einem Nachbarthreat, den ich mir sehr zu Herzen genommen habe!)
Verfasst: 04.12.2007, 01:50
von Annabella
@ Fridolin: wenn in einem Beitrag davon die Rede ist, daß Frau/Mann daran denkt, Biertreber zu silieren und Du erzählst dann was von Vergorenem- woran soll man denn denken? Bestimmt nicht, daß Du Bier meinst, sondern den silierten Treber, oder?
Verfasst: 04.12.2007, 19:51
von Tandgrisner
Hallo Anja
also Biertreber ist mehr ein Eiweißfuttermittel als ein Mineral- und Vitaminfuttermittel, obwohl er relativ viel Calzium und Phsophor enthält.
An Vitaminen brauchen Wiederkäuer, und damit Ziegen sowieso nur die Vitamine A, E und zum Teil D, den Rest, den wir Menschen so brauchen machen die Ziegen bei einem gut funktionieren Pansen selbst. Und Biertreber ist mit Sicherheit kein guter Lieferant dieser drei Vitamine, die sicherste Quelle ist ein gutes frisches Mineralfutter, dem diese drei Vitamine zugesetzt sind, Vitamin D lieftert sonst auch sonnengetrocknetes Heu und Zugang der Ziegen zu direkter Sonne auch im Winter, dann können sie es auch selbst herstellen. Vitamin E ist das Vitamin, das man am schwierigsten auf natürliche Weise zuführen kann.
Aber wenn ich deinen Futterplan so ansehe, dann enthält er sicher für eine Milchziege etwas wenig Eiweiß, so darum wäre etwas Biertreber nicht schlecht.
Was die Silage angeht, so ist dies ein Problem wenn man reife Hartkäse macht, weniger wenn man Frisch- oder Weichkäse produziert. Die Mehrheit der feinen französischen Rohmilch-Ziegenkäse mit AOC usw. basieren ja auch auf Maissilage.
Ist der Treber denn schon siliert wenn du ihn holst? Auf jeden Fall muss er schnell verbraucht werden, wenn du ihn erst mal aus dem Silo raus hast.
Gruß
Andreas