Diskussionsthreat zum Nachbarthema: Biostroh und CCC ;-)

Hitzewelle
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Registriert: 11.04.2005, 09:59

Diskussionsthreat zum Nachbarthema: Biostroh und CCC ;-)

Beitrag von Hitzewelle »

Frage an die Strohfütterer: Ist es Biostroh? Wenn nein, macht ihr Euch keine Sorgen, daß da CCC (Halmverkürzer) Rückstände drin sind? Was immer drin sein wird sind: Fungizide, Herbizide usw.
Da mit Stroh gefütterte Tiere (meist Pferde) normal ja eher nicht in den menschlichen Kopftopf wandern, wird das kaum beachtet. Habt ihr Eure Ziegenmilch, Lammfleisch mal auf Rückstände untersuchen lassen? Also ich würde meinen: Finger weg von behandeltem Stroh!

Nachtrag zu meiner Fütterung: eigenes Bio-Stroh mit reichlich Beikräutern drin können sie auch fressen, da es zur Einstreu verwende.

Gruss
A.


Hallo Andreas und die anderen,

da ja die Claudia gemeint hat, wir sollten den Futterplan-Thrat nicht mit Diskussionen füllen, hab ich mir gedacht, ich mach doch jetzt einfach mal den dazugehörigen Thrat auf, da ich zu dem Biostroh schon noch gern was sagen will und wir dieses Thema, glaube ich, auch gar noch nicht hatten. #daumen_hoch*

Es wird wohl den meisten hier so gehen, dass sie kein Bio-Stroh bekommen, aber wo liegt denn das Problem an dem konventionellen Stroh? Halmverkürzer wird gespritzt, klar, aber seit wann schadet der den Tieren?? Hab ich noch nie gehört... #ka# Außerdem wird doch das Getreide auch verfüttert (und auch von Menschen gegessen), das wurde ja schließlich auch gespritzt. Übrigens: Cycocel (CCC) wird schon vor dem Schossen des Getreides angewand, also sehr früh.

Dass dieses Stroh nicht zum Züchten von Pilzen hergenommen werden kann, ist mir bekannt, dass es allerdings für Tiere und Menschen gefährlich sein soll, nicht. Ich mache mir da eher Gedanken um die ganzen gentechnisch veränderten Nahrungsmittel und das Fleisch der Tiere, die damit gefütter wurden, das ja auch in unseren Kochtöpfen landet.

:evil: #daumen_runter#


Viele Grüße
Christine
Ziegen-Heinz

Beitrag von Ziegen-Heinz »

hallo

gute idee einen extra thread zu eröffnen #daumen_hoch*
trotzdem bin ich der meinung das man nicht alles unkomentiert stehen lassen sollte

die kernfrage wird wohl sein wann das spritzmittel schadet und wann nicht.
gelangt es nur in die halme oder auch in das korn?
hat es was damit zu tun ob das korn roh verzehrt wird oder ob es als mehl
z.B. im kuchen erst noch gebacken wird? #ka#

@christine ich glaube da geht es mir wie dir auch.
da bin ich überfragt,und lausche neugierig der antworten die
da kommen.


mfg uwe 8)


Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

die meisten halmverkürzerrückstände ccc dürften wohl im halm bleiben, weniger im Korn. Dennoch gab es schon "bioskandale" weil ccc im Biobrot gefunden wurde.

guckt ihr hier http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorcholinchlorid

Anders sieht es bei Fungiziden/Herbiziden aus, die werden in der ganzen Pflanze eingelagert.

lg
A.


sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

halmverkürztes Stroh hat bei Pferden schon allergische Reaktionen an den Beinen und in gelegentlichen Fällen auch Koliken ausgelöst (keine Studien, nur Erfahrungsberichte).

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Hitzewelle
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Beitrag von Hitzewelle »

Im Winterhalbjahr Weizenstroh und etwas Heu. Früher in Dänemark hab ich auch Sommergerstenstroh genommen, hier in Deutschland das Wintergerstenstroh geht aber gar nicht. Dazu ein Kraftfutter aus ganzer Gerste und einer Eiweißkomponente. Heute nehme ich Sojaschrot, habe aber auch schon ein eiweißreiches Rinderkraftfutter oder ganze Erbsen und Ackerbohnen genommen, die sind aber schwer aufzutreiben. Dazu manchmal etwas Rübenschnitzel und vor der Lammung im Frühjahr ganzen Mais, der wenn der Platz im Pansen durch die Kitze eng wird, mehr Energie liefert.
Ach ja, noch kurz ne Frage an den anderen Andreas, den "Ersteller" des Nachbarthreats, der die obige Textpassage geschrieben hat:
Warum geht Wintergerstenstroh hier gar nicht?? Ich dachte immer, das fressen sie lieber als Weizen, ist jedenfalls bei den Kühen so. Aber das Beste ist natürlich Haferstroh, und das ist oft auch naturbelassener, da der Haferanbau oft recht extensiv ist.

Nochmal zu den Wachstumsreglern: CCC ist ja nur einer davon, wie schaut es denn mit den anderen Wirkstoffen aus, z. B. Ethephon oder Trinexapac-Ethyl in Moddus? CCC wird ja gar nicht mehr so oft angewendet.

Außerdem, wenn sich jemand an den Wachstumsreglern, oder speziel an Cycocel stört: Man kann den Bauern, von dem man das Stroh kauft, auch fragen, was man gespritzt hat. In den meisten Betrieben wird gar nicht mehr "vorbeugend" und immer ein Wachstumsregler gespritzt, sondern je nach Notwendigkeit. Es kommt dabei vor allem auf die Sorte und die Witterung an.


Viele Grüße
Christine
Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

Irgendwie hab ich das Gefühl und innere Überzeugung das ganze Chemiegedöns hat nichts in der Nahrungskette verloren. Ich geh mal davon aus, konventionelles Getreide wird ab und an auf Rückstände untersucht und die halten sich immer knapp unterhalb von beliebig festgelegten Grenzwerten...

aber: die können nicht wissen, bzw. nehmen keine Rücksicht drauf, daß Tierhalter auf die Idee kommen dieses gespritzte Stroh zu füttern.

Wie schon im Nachbarthreat geschrieben (obwohl man da doch nicht nachfragen soll..) ist mir nicht klar warum nicht Heu gefüttert wird. #ka#

Es kostet doch kaum mehr wie Stroh, hat mehr Energie, d.h. Kraftfutter kann man sich sparen, genügend Struktur = Rohfaser und wird in aller Regel auch nicht chemisch behandelt (mal von Kunstdünger und Antibiotikarückstände in der Schweinegülle abgesehen).

Manchmal denk ich schon, nur hier im Hochschwarzwald ist die Welt noch halbwegs in Ordnung, schön wenn ich zum Fenster rausschau seh ich die Dampffahne eines Schweizer AKW *oops*

Gruss
Andreas


ClaudiaH
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Beitrag von ClaudiaH »

Hallo,

ich hatte gerade zwei Tage kein Heu, weil ich meinen Lieferanten nicht erreichen konnte. Also hab ich Stroh gefüttert. Als ich wieder Heu hatte, haben sich die Hälfte meiner Ziegen auf das frei zugängliche Stroh gestürzt, das direkt neben dem Heuballen liegt. Scheint ihnen geschmeckt zu haben #ka# :D . Ebenso nehmen sie es sehr gern, wenn ich frisch einstreue.

Bin mal gespannt, wie sich der Thread entwickelt.

Liebe Grüße,
Claudia


Matscher
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Beitrag von Matscher »

Zur Chemie........da ja immer in Abbauzeiten und Grenzwerten gerechnet wird, bin ich an sich generell strikt dagegen.....allerdings ist bei uns in vielerlei Hinsicht (Nahrungsmitteleinkauf, Tierhaltung) BIO schwierig, somit geb ich mir zumindest Mühe, einigermassen im Rahmen meiner Möglichkeiten diesen ganzen Schadstoffkomplex zu minimieren.....
Pferde: wenn im neuerdings verpflichtenden Equidenpass nicht definitiv "Schlachtung ausgeschlossen" ist, werden Pferde generell gegessen. Wichtig bei der Wahl der Mittel und der Dokumentation dieser bei Behandlung durch den TA. Trotz unserer sehr emotionalen Einstellung zu Pferden (und Ziegen.....) empfände ich es auch als sündige Verschwendung, nach einem z.B. irreparablem Beinbruch 600kg Schlachtkörper in den Ofen zu schieben.
Stroh ist wohl wesentlich billiger als Heu. Gutes Stroh ist darüber hinaus auch nahrhaft, enthält natürlich reichlich Rohfaser und ist deshalb bei zu energiehatigem Heu sogar ganz gut.
Unsere Pferdln bekommen 2mal in die Raufe unter das Heu Stroh. Ist nach 3 - 4 Stunden! das Heu alle, puhlen sie sich aus dem Stroh das ganze Feine, die Spelzen usw. raus. Dabei fressen sie insgesamt die halbe Ration, mit dem Rest wird eingestreut, Abends dasselbe Spiel wieder. Haben sie uneingeschränkt Heu, fressen sie den ganzen Tag, laufen nur noch die 30 Meter zum Wasser und haben nach 3 Tagen angelaufene Beine! Alarm! Mit der jetzigen Fütterung ist alles bestens und auch während des Herbstfellwechsels haben wir keine Rippen sehen können, obwohl sie KEIN Kraftfutter bekommen.
Auch unsere Ziegen mümmeln gern im Stroh rum, auch vornehmlich das Feinere, lange dicke Halme weniger. Pansenprobleme kann man davon jedenfalls nicht bekommen. Aber sie fressen vielleicht 5:1 Heu:Stroh. Nur Heu als Einstreu neigt übrigens bei entsprechender Feuchtigkeit (Betonboden) eher zur Geruchsbildung, als Stroh.....
Gruss, Mathias


Tandgrisner
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Beitrag von Tandgrisner »

Hallo Hitzewelle,

sorry hatte ja ganz überlesen, dass du mir eine Frage gestellt hast.

Also, ich hab keine Ahnung warum sich Stroh von Sommergerste und Wintergerste so unterscheiden, ist ja eigenlich die gleiche Flanzenart. Aber, zumindest, meine Ziege fressen das Wintergerstenstroh nur sehr ungern, wenn mal ein Ballen mitkommt, dann lassen sie ihn in der Raufe liegen.
Mit Haferstroh hab ich keine Erfahrung, ist bei uns schlecht aufzutreiben, es gibt hier praktisch nur Winterweizen und Wintergerste. In Dänemark war das leichter, da gab es Sommergerste oder das ausgedroschene Stroh von Grassamenvermehrungen, das wird gern gefressen. Ist nur ein miserabler Einstreu, muss man immer mit Getreidestroh mischen oder nachstreuen.

Gruß

Andreas


Girly0815
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Registriert: 24.10.2007, 18:33

Beitrag von Girly0815 »

mein 2 esel und 2 ziegen bekommen auch immer stroh zugefüttert, jetz im moment wo sie im stall stehen auch zur beschäftigung wärend der langen wartezeit zwischen frühstück und abendbrot so ca 2 - 3 oder auch mal 4 kleine scheiben von einem kleinen büschel. im winter wenn sie auf ihrer weide sind bei besserem wetter, als einstreu in die weidehütte, wird auch immer viel gefressen. und im sommer als zufutter zum gras weil ich so wenig wie möglich heu im sommer füttern will.

ich hab den bauern von dem wir selbst pressen durften nicht gefragt was alles für schadstoffe drin sind, aber ich denke nicht das da zu viel schlechtes dabei ist. er füttert seine tiere ja auch damit und streut ein.

wenn ich feststellen solte das es meinen tieren schadet wer ich das stroh weg lassen, aber bis jetz war nix der gleichen und alle 4 fressen es sehr gern.


Liebe Grüße aus Adelsberg, von Carola, den Eseldamen Lilly, Emma und ihrer Elenor und den Ziegendamen Goldy und Chipsy und dem kleinen Jacky.
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