Im Falle der Erkrankung des Enkelkindes oder der Schwiegermutter neigen die besorgten Angehörigen dazu, "Schonkost" zu reichen. Bei dem einen ist es Zwieback, bei anderen Cola, manche schwören auf Hühnerbrühe mit Fleischeinlage.
Der Hege- und Pflegetrieb - bei manchen Menschen sehr ausgeprägt - führt dazu, daß der erkrankten Ziege (die vielleicht schon durch Fehlfütterung überhaupt erst in diesen Zustand gekommen ist) Diverses an falschen Leckerchen geboten wird.
Sicher ist es erlaubt, um ein homöopathisches Mittel dem Tier zu verabreichen, dieses über ein Stückchen Brot zu träufeln oder es in einem Achtel eines Apfels zu verstecken.
Die eigentliche Schonkost für die Ziege besteht aber darin, daß man ihr
Brombeertriebe (Blätter), Eichentriebe, Zweige der Weide, der Eßkastanie, Birke, Efeu, der Tanne und Kiefer neben Heu zur freien Wahl bietet.
Ich beobachte zur Zeit an einem schwer erkrankten Bock, wie er von Knospenart zu Knospenart, dann von Efeu zu Brombeerzweigen wechselt, auf das Heu verzichtet, in seinen Körper lauscht, die Pansengeräusche wie ein fernes Gewitter grummeln, die Pansenbakterien auf Hochtouren arbeiten, er irgendwann wiederkäut, dann mühsam weiterfrißt, mich anschaut, ob nicht doch schon wieder Medizin mit Brotunterlage kommt. Mir ist klar, nichts von seiner "Schonkost" würde er fressen, wenn ich ihm ..... na, Ihr wißt schon.
So ist sicher gestellt, daß sein Transit, seine Verdauung weiterhin funktionieren, die Voraussetzung dafür, daß er (eventuell) wieder genesen kann. So haben wir heute seinen 10. Geburtstag gefeiert!
Gruß Moritz