Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Giessen

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Ziegentrekking Altmühlfra
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Ziegentrekking Altmühlfra »

Hallo Sabine,

ich werde ebenfalls versuchen, ob ich nicht etwas herausbekommen kann.

LG
Siggi


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

ich habe die interaktiven Karten wiedergefunden

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hlug.de/start/boden/boden-in ... ml</a><!-- m -->

und dann Boden-Viewer Hessen

das Gegenstück zum Hessischen Landesamt müsste es dann ja auch in anderen Bundesländern mit entsprechendem Internetmaterial geben.

Jetzt heisst's wieder: lesen und lernen


Sabine M.H.
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Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Super, dass du, Sabine, den Link wieder gefunden hast. Habe mal ganz kurz reingeklickt, sieht interessant aus. Also, heute Abend werde ich schlauer.

Ansonsten habe ich ebenfalls mal einen Versuch gestartet. Habe mit jemanden von der Uni Hohenheim/ Stuttgart telefoniert. Leider ist hier über die speziellen Bodenverhältnisse in meinem Heu-Erntebereich nichts konkretes bekannt. Auch bei unserer Gemeinde habe ich versucht, mich schlau zu machen, leider ebenfalls Fehlanzeige. Dann wurde mir der Tipp gegeben, mich einmal an die Landesanstalt für landwirtschaftliche Chemie, Abteilung Futtermitteluntersuchung zu wenden. Hier wurde mir dann geraten, doch eine spezielle Heuanalyse von unserem Heu machen zu lassen. Es wird die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe untersucht. Dann kann ganz gezielt ein passendes Mineralfutter ausgesucht werden. Das hört sich für mich logisch an, zumal gesagt wurde, dass, wenn der Schnitt in jedem Jahr in etwa zum gleichen Zeitpunkt stattfindet, auch die Zusammensetzung keine, höchstens minimale Abweichungen hat. Eine solche Untersuchung kostet 31,00 Euro.

Da wir eigentlich fast nur Heu, bzw. im Sommer auch Wiese, füttern, sollte ich dann wirklich wissen, was ich füttere, oder was eben fehlt. Interessant, aber leider hoch verwirrend war, dass hier bei der Uni Hohenheim wieder ganz andere Empfehlungen bzgl. Mineralfuttergabe gegeben wurden, im Vergleich zu Gießen. Allmählich bin ich nun total verwirrt. Das Schlimme ist, dass die Studie in Gießen eben die Fütterung nicht mit einschließt. Aber eine falsche Fütterung ist ja leider ein Hauptgrund bei der Entstehung von Harnsteinen. Hier sind dann tatsächlich eben die Agrarexperten gefragt. Also dann - schauen wir mal #ka#

Geesche


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

wir müssen bei allem Nachfragen/-forschen IMMER berücksichtigen, dass Forschungen/Studien bei Ziegen oftmals auf Milchziegen bzw. Fleischziegen zugeschnitten sind und die Hobbyhaltung überhaupt nicht berücksichtigt wird. Und auch regionale Unterschiede werden mit rein spielen.

Aber ein interessehalber würde es mich interessieren, was die denn in Hohenheim zur Versorgung von Kastraten gesagt haben...


Sabine M.H.
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Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Konkrete Angaben zur Fütterung wurden nicht besprochen. Es ging nur um die Zufütterung von Mineralien. Hier sagte man mir, das Ca:P- Verhältnis muss mindestens 3:1 sein. Eben zur Vorbeugung gegen Harnsteine. Ich hatte jedoch erwähnt, dass bei uns kein Kraftfutter gegeben wird, nur Heu, Öhmd und Weide. Mineralzufütterung sei in jedem Fall nötig, hieß es weiter. Somit bin ich weiterhin auf der Suche. Vergleiche gerade die Liste aus der Zeitschrift "Schafzucht" von 2010. Puuuuhhhh !!! #maeh#


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

ja, es gibt solche Studien, die von Kraftfutterzugaben = hoher Phosphorzufuhr ausgehen und dann die Calcium-Ratio entsprechend hochsetzen.

Nur, wie erklären diese dann die Bildung von Calcit/Calciumoxalatsteinen?


Sabine M.H.
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Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Hallo Sabine,

habe soeben eine Mail nach Hohenheim mit eben dieser Frage geschickt. Kann ich mir nämlich auch nicht erklären. Mal sehen, wie die Antwort ausfällt.

Geesche


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

Oliver ist seit gestern mit einem Rückfall wieder in Giessen.

Es wurden mehrere grössere Steine aus der Harnröhre geholt, ein Stein sitzt jedoch in der Flexatur fest, sowie in einer langen OP die Blase geöffnet und "ausgeräumt". Hier fand sich recht viel neuer Gries und feines Sediment, zusammen mit Fibrinfasern (klebriges Entzündungsnebenprodukt). Blasenkatether, entzündungshemmende Therapie und warten und hoffen.

Gute Nachricht: die alte Blasenriss-Naht hält einwandfrei.

Im Moment geht der Verdacht dahin, dass bei der ersten Blasenspülung nicht alles an Steinen erwischt wurde (weil diese sich z.B. schon im Blasenhals befanden) und diese nun in die Harnröhre ausgespült wurden.

Wir durften dieses Mal recht lange dabei bleiben und haben z.B. das Ultraschallbild der Blase gesehen. Man konnte bei Oliver hier das Sediment und, wie kleine Silberfischchen, die Fibrinfasern sehen.

Ansonsten waren Frau Dr. Schwarz und Frau Dr. Sickinger wie immer sehr engagiert und kompetent bei der Sache. Diverse Vet.Studenten auf klinischer Rotation wurden dazu geholt, also wächst hier hoffentlich eine neue Generation TA's heran, die detaillierter schon im Studium die Problematik Harnsteine bei Böcken erlebt haben. Wobei das Interesse bei den Studenten deutlich variierte.

Die Studie und das darum neu erworbene Wissen ist weiterhin am steigen. So konnte z.B. bei der Diagnostik durch Kontrastmittelröntgen (hier kann man dann Verlegungen in der Harnröhre besser/exakter darstellen/finden) ein deutlich reduzierter Preis ausgehandelt werden, so dass dieses diagnostische Werkzeug für eine breitere Anwendung eingesetzt werden kann.

Aktuell steht ein weiterer Bock mit festsitzendem Harnstein in Giessen, bei dem in Zusammenarbeit mit einem Humanurologen versucht wurde, durch OP-Zugriff HINTER dem Stein die Harnröhre wieder durchgängig zu machen. Leider verläuft die Heilung nicht gut, die Harnröhre wächst immer wieder innerhalb von Stunden zu.


Sabine M.H.
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Schneefee
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von Schneefee »

Hallo Sabine,

will mich jetzt doch nach einiger Zeit hier melden. Leider hat die Uni Hohenheim nicht auf mein Mail geantwortet. Tappe also weiterhin so ziemlich im Dunkeln was die Mineralfutterfrage betrifft. Habe jetzt jedoch für mich entschieden, dass ich meinen Böcken täglich 10 g Schaette-Ziegenmineral füttere.

Franz geht es nach wie vor gut. (Allen Ziegenböckchen-Schutzgeistern sei Dank! #engel# ) Er kann normal pinkeln und muss sich dabei auch nicht außergewöhnlich anstrengen. Selbstbewusst ist er inzwischen auch wieder. Aus der künstlichen Öffnung tränt sozusagen noch etwas Urin, also ganz, ganz wenig. Deshalb reinige ich auch nach wie vor diese Fistel. Die Fütterung habe ich dahingehend umgestellt, als dass beide Böcke nur noch Heu zur freien Verfügung und wenig Wiesencobs am Abend erhalten. Außerdem bekommt Franz ca. alle zwei Tage eine Hand voll Cranberries, die ich z.Z. frisch kaufen kann. Er ist zwar nicht begeistert, frisst sie aber. Äpfel, Blätter, Zweige und z.Z. Eicheln finden die beiden auf unserem Abendspaziergang. Ich sehe aber zu, dass sie von den Eicheln und Äpfeln nicht viel fressen. Die Heucobs füttere ich (nach Eingewöhnung) trocken, da sie sonst verschmäht werden. Davon jedoch auch nur ca. 2 kleine Händchen voll. Sie dienen zum in den Stall locken am Abend.

Hoffe, dass es nun weiterhin so gut läuft und keiner mehr Harnsteine ausbildet.

Wie geht es denn Deinem Oliver? Muss immer an ihn denken. Und hast Du noch etwas von dem anderen Bock gehört?

Ach ja, und auch dies noch ganz kurz. Vielleicht interessiert es den einen oder anderen, der noch zögert, die Fahrt nach Gießen auf sich zu nehmen. Ich habe am Freitag die Rechnung bekommen, da Franz ja nicht direkt in die Studie mit hineinfiel, auf Grund seiner Vorgeschichte. Also, ich war wirklich mehr als positiv überrascht, hätte mit mehr als dem Doppelten bis Dreifachen gerechnet! Der Betrag war wirklich mehr als i.O., wenn man bedenkt, was alles gemacht wurde. Aus Angst vor einer Unsumme an Tierarztkosten sollte sich also wirklich niemand abhalten lassen, nach Gießen zu fahren.

Geesche


sanhestar
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Re: Neue Therapie bei Harnsteinen - Studie der Uniklinik Gie

Beitrag von sanhestar »

Hallo Geesche,

Oliver ist soweit wieder fit, dass die Uni eine vorsichtig positive Prognose gibt. Habe den gestrigen Anruf verpasst, vorgestern konnte er erstmalig wieder im vollen Strahl pinkeln, die Blockade im mittleren Teil der Harnröhre hat sich also gottseidank gelöst.

Der andere Bock wurde eingeschläfert, mehr Details weiß ich nicht.


Sabine M.H.
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