Heilpflanzen statt Wurmkur?

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

[quote='Piroschka','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210278']Die einen "liken" Deinen Beitrag, den ich nicht verstehe. Offensichtlich verstehen sie "rereduzierbar". Ich kenne das Wort nicht, entweder "reduzierbar" oder aaaahne ich richtig? "reproduzierbar". Beides verstehe ich nicht im Kontrast zu Plastik und Handy.


[/quote]Was ich "like" kannst Du ruhig mir überlassen- ich beisse mich nicht an einem Wort fest.
Übrigens hat es meinen Ziegen noch nie geschadet, wenn ich auf dem Hexenbesen durch den Stall fliege.


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Scrollan
Beiträge: 129
Registriert: 23.11.2014, 10:28

Beitrag von Scrollan »

Zum Wort rereduzierbar, da habe ich wohl den falschen Präfix genutzt, IRREDUZIERBAR soll es heißen. Das sind komplexe Systeme, von denen ich gesprochen habe, die nicht reduzierbar sind. Reproduzierbar sind sie auch, ich kann stricken und flechten.

Mir geht`s um Aufklärung, nicht um Anprangern und Ängste schüren.
[quote='Piroschka','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210278']Glaub doch nicht, daß das Einzelfälle sind.

Dieser Tage rühmten sich einige fürsorgliche Tiermütter im Forum, daß ihre ausgebrochenen Ziegen sofort zurückkämen, wenn sie mit dem Futtereimer rappeln. Was meinst Du, was in dem Eimer ist? Heu, das geräuschvoll gegen die Eimerwand schlägt?
[/quote]An der richtigen Stelle ansetzen und aufklären!
Fragen, was in dem Eimer drin ist. Warum das Tier total verwurmt ist, Ursachen!

Es versteht nicht jeder, dass Tiere kein Brot essen sollen, aber jeder, der von sterbenden Tieren liest, die verwurmt sind, bekommt Angst, anstatt zu reflektieren. Wie kann das verhindert werden, das muss die Frage, und die Erkenntnis aus diesen Fehlern sein!


ElliBesch
Beiträge: 3694
Registriert: 17.03.2008, 10:35

Beitrag von ElliBesch »

[quote='Scrollan','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210273'][quote='Scrollan','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210269']Diese Einzelfälle, die hier zu lesen sind machen mir ANGST! Aber, was ganz wesentlich ist, wie wurden die Tiere in diesen Fällen ernährt? Wie wurden sie gehalten? Das spielt doch für diese Einzelfälle eine wichtige Rolle, wenn man diese als Vergleich benutzen möchte.
[/quote]Und Nochmal, ich finde das für alle, die hier lesen, ob Mitglied oder nicht, sehr wichtig!Ich würde es sehr gut finden, wenn diese Fragen in dem dazugehörigen Beitrag kurz geklärt werden.
Nur, wenn ich die Ursachen kenne, kann ich auch vorbeugend reagieren.
Also zum Beispiel schonmal das Füttern von Brot und Obst einstellen.
[/quote]Ich komme nochmals auf Deinen Wunsch zu sprechen, liebe Scarlett.

Genau das propagiere ich schon recht lange hier im Forum. Das Weglassen von eben diesen nicht Ziegengerechten Lebensmitteln. Doch sobald ich mit mehr Nachdruck dieses 'einfordere', rutsche ich recht schnell in die Ecke der Hardcore- Spaßbremsen, dazu noch vegan- ja das kann ja nur schlecht sein.

Mir wurde hier schon des Öfteren Schwarz-Weiß-Denken nachgesagt und sofort schießen aus dem Nirwana des www. Beiträge, die 'eindeutig belegen', dass ich mit dieser Forderung total falsch liege. 'Ein bißchen' Brot und Obst schade doch nicht, wird dann heftigst und schnell geschrieben.

Mir tun die Ziegen-Beginner ( bzw. deren mit Liebe und Enthusiasmus angeschafften Ziegen) sehr leid, die dann solche Äußerungen unreflektiert übernehmen und das Maß der Dinge nicht kennen und erkennen.

Dass Du Deinen Ziegen ein prima freies Leben ermöglichen möchtest, finde ich sehr gut! Angst musst Du nur vor den Verharmlosern haben, die alles so lassen wie es früher auch gemacht wurde und im Rheinland würden diese dann sagen: "Et hätt noch immer jut jejange."

Vielfalt in der Ziegennahrung heißt eben nicht Brot- Mais- Obst- Kraftfutter. Der Fütterungstrieb, die 'Leckerchengabe' ist ein altes Problem, was den Menschen ( wahrscheinlich jedem!) in Kindheitstagen leider schon antrainiert wird. ( Siehe z.B. Muttis mit Kleinkindern im Tierpark...)

Wenn Du wirklich mit Deinen Ziegen nomadisieren möchtest, wird dies sicher eine prägende Erfahrung in Deinem Leben sein! Hut ab! Ich denke, Du wirst dann auch aus praktischen Gründen keine zwei 10kg Lecksteine mitschleppen müssen. Und das wäre auch ok. ( Meine leben sogar auch noch ohne diese Beigabe)...



[quote='Scrollan','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210280']
[quote='Piroschka','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210278']Glaub doch nicht, daß das Einzelfälle sind.

Dieser Tage rühmten sich einige fürsorgliche Tiermütter im Forum, daß ihre ausgebrochenen Ziegen sofort zurückkämen, wenn sie mit dem Futtereimer rappeln. Was meinst Du, was in dem Eimer ist? Heu, das geräuschvoll gegen die Eimerwand schlägt?
[/quote]Es versteht nicht jeder, dass Tiere kein Brot essen sollen, aber jeder, der von sterbenden Tieren liest, die verwurmt sind, bekommt Angst, anstatt zu reflektieren. Wie kann das verhindert werden, das muss die Frage, und die Erkenntnis aus diesen Fehlern sein!
[/quote]Genau!

Liebe Grüße sendet :) Elli


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Not being vegan is a mistake. ^^
Leela
Beiträge: 471
Registriert: 31.07.2014, 22:29

Beitrag von Leela »

Wer mit Globuli entwurmt, tut faktisch einfach nichts gegen die Verwurmung. Umso wichtiger wären dann regelmässige Kotproben. Die kann man auch direkt an ein Labor schicken und muss nicht über die Tä gehen.

Und der Vergleich mit den Rehen...Rehe sind extrem selektive Fresser, wohl noch mehr als Ziegen. Wurmeier aus eigenem oder dem Kot anderer Rehe, werden also kaum aufgenommen.
Das Problem ist nicht die Ziege, das Problem ist die Haltung.
Und irgendwelche Zäune wird hier wohl jeder Ziegenhalter haben, also ist eine Überwachung und nötigenfalls Entwurmung einfach ein Muss.


Scrollan
Beiträge: 129
Registriert: 23.11.2014, 10:28

Beitrag von Scrollan »

Danke für deinen Zuspruch Elli!
Ich denke, wir können uns viele Fragen beantworten, wenn wir die Natur fragen!

Ich frage mich auch immer wieder, wie man die gängige Meinung, "Enten brauchen Brot", aus den Menschen herausbekommen soll. Es ist schwierig! Deshalb wie gesagt, da, wo es wehtut drauf hinweisen! Man kann`s nur immer wieder probieren.


Mecker Fredy
Beiträge: 113
Registriert: 01.06.2012, 21:52

Beitrag von Mecker Fredy »

Es ist selbstverständlich das man sich um seine Tiere kümmert und sie möglichst gesund erhält, dazu muss der pharasitäre Druck gering gehalten werden. Unbestritten ist das dieser umso höher ist je größer die Anzahl der Tiere im Verhältnis zur Fläche, und die nicht artgerechte Haltung / Fütterung sind. Gerade durch Wurmbefall können die Tiere extrem geschädigt werden. Dennoch ist es wichtig auf keinen Fall zu übertreiben, man muss eine gesunde Herde in der weder Jungtiere noch trächtige Ziegen sind nicht auf bloßen Verdacht Entwurmen. http://www.weiss-die-geiss.de/gesundhei ... -parasiten
Zuletzt geändert von Mecker Fredy am 21.02.2017, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.


Highlander52
Beiträge: 8
Registriert: 08.01.2017, 20:02

Beitrag von Highlander52 »

Hallo, ich bin Ziegen-Anfänger und bin dabei mir meine erste kleine Herde TWZ zusammen zu stellen. Aber wenn man das hier alles liest, da bekommt man schon vorher Angst, das man etwas falsch macht. Der eine schreibt so über Fütterung und Entwurmung, der andere bezweifelt es. Aber trotzdem, ich lasse mir den lange gewünschten Traum in meinem nun neuen Rentnerleben nicht nehmen.


Mecker Fredy
Beiträge: 113
Registriert: 01.06.2012, 21:52

Beitrag von Mecker Fredy »

Da hast du auch sowas von Recht
Gruß Freddy


Barbara2
Beiträge: 638
Registriert: 09.07.2003, 14:06

Beitrag von Barbara2 »

Hallo Freddy,
der Link von Dir ist mit Vorsicht zu genießen! Es handelt sich um eine Einzelmeinung und vieles dort stimmt definitiv nicht.
Nach meiner Meinung gibt es in Deutschland keine Ziegen, die nicht entwurmt werden müssen. Allenfalls solche aus reiner Stallhaltung, die nur dort gefüttert werden. Und auch dort gibt es sehr häufig trotzdem Verwurmung.
Außerdem möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass es neben den normalen Würmern auch noch Bandwürmer gibt, die von der normalen Entwurmung nicht ausreichend erfaßt werden und daher gesondert behandelt werden müssen. Und dann sind da noch die Kokzidien, die nach meiner Meinung zumindest für Jungtiere noch gefährlicher sind als Würmer.
Ich hatte ja 2004 schon geschrieben, dass regelmäßige Kotuntersuchungen einfach zum Pflichtprogramm gehören und das kann ich auch heute nur wiederholen.
Je nach Haltung und Zustand müssen Ziegen mindestens 2mal bis zu 6mal im Jahr entwurmt werden. Jungtiere müssen mindestens 1mal gegen Kokzidien behandelt werden. Mit natürlichen Mitteln kann man hier nur unterstützend arbeiten, sie können die chemische Entwurmung nicht ersetzen.
Wer sich mit dieser Problematik nicht auseinandersetzen will, sollte keine Ziegen halten.
Die allermeisten Gesundheitsprobleme und Todesfälle, von denen wir hier im Forum hören, sind auf Würmer und Kokzidien zurückzuführen!
Schöne Grüße
Barbara


Mecker Fredy
Beiträge: 113
Registriert: 01.06.2012, 21:52

Beitrag von Mecker Fredy »

Ich bin nicht der Meinung das man nie Entwurmen muss, ich glaube es wird nur in vielen Fällen übertrieben. Noch vor weniger als hundert Jahren war die Ziege die Kuh des kleinen Mannes ( wobei sich meiner Meinung nach wohl mehr die Frauen um die Ziegenhaltung gekümmert haben dürften). Die Haltung wird sich von der heutigen wohl sehr unterschieden haben. Keine großen Herden und keine kuscheltierhalter. Große Herden waren wahrscheinlich nur im Alpenraum oder in den Mittelgebirgen üblich, wobei ein Hirte die Tiere von mehreren Besitzern hütte. Auf dem flachen Land in kleinbäuerlichen Betrieben war es üblich das die Ziege oft mit aufs Feld genommen wurde entweder als Zug oder Tragetier, auch in den Wald zum sammeln von Ästen und Reisig. Dabei waren die Wegränder und Haine die Apotheke der Ziege. In unserer heutigen Industrialisierten Agrarwirtschaft ist kaum noch Platz für Haine und die Pflanzenvielfallt der Wegränder lässt auch zu wünschen übrig. Dennoch kann man mit vielen Pflanzen und einem guten Weide Management der Verwurmung einiges entgegensetzen. Ich bin mit Sicherheit kein absoluter Gegner von Pharma Produkten ( bei meiner Wurzelbehandlung war ich dankbar das es ne spritze gab) dennoch wird oft aus Gewohnheit entwurmt, die Wirkstoffe reichern sich im Boden an, gerade dann wenn man nicht die großen Flächen pro Ziege zur Verfügung hat. Dadurch werden die natürlichen Feinde der Würmer dezimiert /vertrieben, es kommt zu einem Teufelskreis der in Resistenzen und höheren Wirkstoffgaben gipfelt.

Ich verzichte auch nicht völlig auf chemische Entwurmung.
Dennoch informiere ich mich und wirke unterstützend mit Wurmwidrigen Pflanzen soweit mir das möglich ist. Dieses Jahr werde ich probeweise ca. 40 ar Esparsette anbauen, trocknen und im kommenden Winter mit dem Heu verfüttern.
Kiefernäste sind auch wumtreibend, der Wirkstoff Tanin ist sogar stärker vertreten als in Fichten.

Gruß Freddy :)
Zuletzt geändert von Mecker Fredy am 24.02.2017, 00:34, insgesamt 1-mal geändert.


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