Heilpflanzen statt Wurmkur?
Lieber Meckerfreddy,
das kannst Du ja auch gerne alles so machen, solange Du die wichtigen Kotuntersuchungen nicht vernachlässigst.
Das Problem an solchen Aussagen ist die Ahnungslosigkeit von Ziegenanfängern. Und wir alle waren einmal Ziegenanfänger!
Hätte ich damals ständig gelesen, dass Kiefernäste wurmtreibend seien und Biodiversität zur 'Wurmfreiheit' unter gewissen Umständen führen können (theoretisch!), wäre ich vielleicht nie auf die Idee einer Kotproben-Abgabe gekommen. Und ja- sicher kann das ein paar Jahre funktionieren.
Aber liest Du Dir hier mal die traurigen 'Ziege-halbtot-Fälle' durch, steckt zu 99% eine massive Verwurmung dahinter.
Daher unsere ständigen Mahnungen und Warnungen!
Last but not least- die Ziege als Fluchttier ist darauf bedacht, sich ihr 'Unwohlsein' nicht anmerken zu lassen. Festliegen ist da meist die letzte Aktion...
LG Elli
das kannst Du ja auch gerne alles so machen, solange Du die wichtigen Kotuntersuchungen nicht vernachlässigst.
Das Problem an solchen Aussagen ist die Ahnungslosigkeit von Ziegenanfängern. Und wir alle waren einmal Ziegenanfänger!
Hätte ich damals ständig gelesen, dass Kiefernäste wurmtreibend seien und Biodiversität zur 'Wurmfreiheit' unter gewissen Umständen führen können (theoretisch!), wäre ich vielleicht nie auf die Idee einer Kotproben-Abgabe gekommen. Und ja- sicher kann das ein paar Jahre funktionieren.
Aber liest Du Dir hier mal die traurigen 'Ziege-halbtot-Fälle' durch, steckt zu 99% eine massive Verwurmung dahinter.
Daher unsere ständigen Mahnungen und Warnungen!
Last but not least- die Ziege als Fluchttier ist darauf bedacht, sich ihr 'Unwohlsein' nicht anmerken zu lassen. Festliegen ist da meist die letzte Aktion...
LG Elli
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- Registriert: 26.06.2005, 15:34
Richtig! Nur eine Kotuntersuchung sagt nichts aus. Dass die Ziege ihr Unwohlsein verbirgt, schrieb ich ja. Dass sie 'aus taktischen Gründen' Endoparasiten 'verbirgt' ( so verstehe ich Deine Aussage) wage ich zu bezweifeln.
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn diesbezüglich Untersuchungen gemacht worden sind.
LG Elli
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn diesbezüglich Untersuchungen gemacht worden sind.
LG Elli
Vielleicht auch mal ein Denkansatz, in der Pferdehaltung schon seit längerem praktiziert:
ziegenzucht-bayern.de/wuermer-…-gezielte-entwurmung.html
ziegenzucht-bayern.de/wuermer-…-gezielte-entwurmung.html
Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Es geht dabei auch nicht darum, dass Entwurmungsmittel schädlich sind, sondern um Resistenzen zu vermeiden.
Ich denke das wird (muss) die Zukunft sein, sonst wird es irgendwann einfach keine wirksamen Wurmmittel mehr geben.
Ich habe gerade diese Woche einen interessanten Artikel gelesen, in dem auch davon abgeraten wird, die ganze Herde zu entwurmen, es ging aber um Schafe.
Kurz zusammengefasst:
Wenn eine Herde entwurmt wird und einen geringen Prozentsatz resistenter Würmer in sich trägt, überleben v. a. diese.
Die vermehren sich nach der Entwurmung dann wieder und so züchtet man sozusagen resistente Würmer.
Besser wäre, z. B. in einer Herde nur die Lämmer zu entwurmen oder wenn man Böcke, Kastraten oder sonst nicht so gefährdete, diese als "Wurmreservoir" unentwurmt zu lassen.
So scheiden diese dann Wurmeier der nicht resistenten Würmer aus und die Herde wird langsam wieder mit diesen besiedelt und man fördert nicht die Resistenten.
Ich denke das wird (muss) die Zukunft sein, sonst wird es irgendwann einfach keine wirksamen Wurmmittel mehr geben.
Ich habe gerade diese Woche einen interessanten Artikel gelesen, in dem auch davon abgeraten wird, die ganze Herde zu entwurmen, es ging aber um Schafe.
Kurz zusammengefasst:
Wenn eine Herde entwurmt wird und einen geringen Prozentsatz resistenter Würmer in sich trägt, überleben v. a. diese.
Die vermehren sich nach der Entwurmung dann wieder und so züchtet man sozusagen resistente Würmer.
Besser wäre, z. B. in einer Herde nur die Lämmer zu entwurmen oder wenn man Böcke, Kastraten oder sonst nicht so gefährdete, diese als "Wurmreservoir" unentwurmt zu lassen.
So scheiden diese dann Wurmeier der nicht resistenten Würmer aus und die Herde wird langsam wieder mit diesen besiedelt und man fördert nicht die Resistenten.
Hallo Leela,
ja, diese Überlegungen sind sicher berechtigt. Aber das sind Sachen, mit denen sich (sehr) fortgeschrittene Ziegenhalter beschäftigen können. Für Anfänger und solche, die sich insgesamt zu wenig mit der Thematik befassen (die können dann durchaus schon seit Jahren Ziegen halten und sind in diesem Punkt trotzdem Anfänger) geht es darum, dass die Tiere überhaupt behandelt werden, denn die Tiere zahlen die Zeche! Ich könnte jedes mal heulen, wenn ich die Berichte über die armen Viecher hier lese. Und da nützt es auch nichts, wenn dann hinterher Blutuntersuchungen und sonst was gemacht wird, nur um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man selbst Schuld ist und einfach nur hätte entwurmen müssen.
Mir ist es auch nicht klar, warum man da zurück gehen muß bis in die Steinzeit in der Argumentation. Wer keine Tiere halten will, die regelmäßig entwurmt werden müssen, der braucht doch keine Ziegen zu halten! Wer Ziegen halten will, der ist dafür verantwortlich, dass es ihnen gut geht und der kommt um Wurmkuren nicht herum! Die Berichte hier im Forum über todkranke und sterbende Tiere sind bei weitem keine Einzelfälle. Sie sind das Resultat davon, dass Leute, die keine Ahnung von der Ziegenhaltung haben, sich welche anschaffen und sich nicht genügend über ihre Bedürfnisse informieren.
Sorry, aber das mußte jetzt einfach mal raus.
Grüße
Barbara
ja, diese Überlegungen sind sicher berechtigt. Aber das sind Sachen, mit denen sich (sehr) fortgeschrittene Ziegenhalter beschäftigen können. Für Anfänger und solche, die sich insgesamt zu wenig mit der Thematik befassen (die können dann durchaus schon seit Jahren Ziegen halten und sind in diesem Punkt trotzdem Anfänger) geht es darum, dass die Tiere überhaupt behandelt werden, denn die Tiere zahlen die Zeche! Ich könnte jedes mal heulen, wenn ich die Berichte über die armen Viecher hier lese. Und da nützt es auch nichts, wenn dann hinterher Blutuntersuchungen und sonst was gemacht wird, nur um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man selbst Schuld ist und einfach nur hätte entwurmen müssen.
Mir ist es auch nicht klar, warum man da zurück gehen muß bis in die Steinzeit in der Argumentation. Wer keine Tiere halten will, die regelmäßig entwurmt werden müssen, der braucht doch keine Ziegen zu halten! Wer Ziegen halten will, der ist dafür verantwortlich, dass es ihnen gut geht und der kommt um Wurmkuren nicht herum! Die Berichte hier im Forum über todkranke und sterbende Tiere sind bei weitem keine Einzelfälle. Sie sind das Resultat davon, dass Leute, die keine Ahnung von der Ziegenhaltung haben, sich welche anschaffen und sich nicht genügend über ihre Bedürfnisse informieren.
Sorry, aber das mußte jetzt einfach mal raus.
Grüße
Barbara
Zuletzt geändert von Barbara2 am 24.02.2017, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
[quote='Barbara2','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post210392']Wer Ziegen halten will, der ist dafür verantwortlich, dass es ihnen gut geht und der kommt um Wurmkuren nicht herum! Die Berichte hier im Forum über todkranke und sterbende Tiere sind bei weitem keine Einzelfälle. Sie sind das Resultat davon, dass Leute, die keine Ahnung von der Ziegenhaltung haben, sich welche anschaffen und sich nicht genügend über ihre Bedürfnisse informieren.
[/quote]Richtig, das sehe ich ganz genauso. Wer Verantwortung für Ziegen übernimmt, hat die Pflicht sich darüber zu informieren, wie solche Tiere gehalten werden.Neulich stand erst wieder ein Paar vor der Stalltür ein paar Stunden altes Lamm im Gepäck, sie wüssten nicht was zu tun sei, ihre Ziege hätte keine Milch und sie hätten auch überhaupt nicht gewusst, dass sie trächtig ist (lebte mit einem potenten Bock zusammen, wie ich beim nachhaken erfuhr). Der TA hätte sie zu uns geschickt, weil wir Milch hätten (Lammzeit).Ich sie so gut es geht aufgeklärt, Biestmilch mitgegeben und gehofft, dass alle Tipps genauso umgesetzt werden.Drei Tage später klingelts erneut. Halbtote Ziege im Kofferraum (die Mutter des Lammes), die Leute vollkommen überfordert. Ziege durchgecheckt und hochgradige Verwurmung festgestellt (super dünn,absolut stumpfes Fell,Lidbindehaut kalkweiß,verklebter Schwanz vom Durchfall,festliegen) und sofort zum TA geschickt.Ich hätte die Leute schütteln können.Wenn mir dann solche Menschen noch weißmachen wollen, dass ist erst seit gestern so, dass es dem Tier so schlecht geht, dann könnt ich nur schreien.Beim ausfragen stellte sich ein erschreckendes Nichtwissen dar. Selbst das Wort "Pansen" sagte ihnen nichts...Ich hab keine Ahnung, ob es die Ziege überlebt hat, ich denke nicht.
Und sowas ist leider kein Einzelfall.So denkt manch einer, Ziegen halten im Hinterhof/Garten ist eine Leichtigkeit, hat ja Oma früher auch schon so gemacht.Klar lernt man viele Sachen auch erst, wenn man die Ziegen schon hat (learning by doing), aber ein solides Grundwissen sollte schon bestehen, wenn man Ziegen bei sich aufnimmt.Und da bestimmt 90% der Todesfälle und Erkrankungen auf Verwurmung zurückzuführen ist, sollte man sich mit diesem Thema sehr genau beschäftigen.Die richtige Entwurmung sieht bei jedem Halter anders aus.Das Wissen über mögliche Entwurmungsmittel und die doppelte Dosierung sollte jedoch jeder im Kopf haben bzw. wissen, wo er es nachschlagen kann.Einen Anfänger darüber zu beraten, wie er ausschließlich mit pflanzlichen Mitteln entwurmen kann, halte ich für genauso gefährlich ihm zu raten, er solle 6x im Jahr eine chemische Entwurmung durchführen. Letztendlich kann nur jeder die Fähigkeit seine Tiere genau zu beobachten schärfen und sich Wissen aneignen, wie man Ziegen artgerecht hält (Der Grad der Verwurmung ist sehr eng verknüpft mit den Haltungsbedingungen).
Jassi
[/quote]Richtig, das sehe ich ganz genauso. Wer Verantwortung für Ziegen übernimmt, hat die Pflicht sich darüber zu informieren, wie solche Tiere gehalten werden.Neulich stand erst wieder ein Paar vor der Stalltür ein paar Stunden altes Lamm im Gepäck, sie wüssten nicht was zu tun sei, ihre Ziege hätte keine Milch und sie hätten auch überhaupt nicht gewusst, dass sie trächtig ist (lebte mit einem potenten Bock zusammen, wie ich beim nachhaken erfuhr). Der TA hätte sie zu uns geschickt, weil wir Milch hätten (Lammzeit).Ich sie so gut es geht aufgeklärt, Biestmilch mitgegeben und gehofft, dass alle Tipps genauso umgesetzt werden.Drei Tage später klingelts erneut. Halbtote Ziege im Kofferraum (die Mutter des Lammes), die Leute vollkommen überfordert. Ziege durchgecheckt und hochgradige Verwurmung festgestellt (super dünn,absolut stumpfes Fell,Lidbindehaut kalkweiß,verklebter Schwanz vom Durchfall,festliegen) und sofort zum TA geschickt.Ich hätte die Leute schütteln können.Wenn mir dann solche Menschen noch weißmachen wollen, dass ist erst seit gestern so, dass es dem Tier so schlecht geht, dann könnt ich nur schreien.Beim ausfragen stellte sich ein erschreckendes Nichtwissen dar. Selbst das Wort "Pansen" sagte ihnen nichts...Ich hab keine Ahnung, ob es die Ziege überlebt hat, ich denke nicht.
Und sowas ist leider kein Einzelfall.So denkt manch einer, Ziegen halten im Hinterhof/Garten ist eine Leichtigkeit, hat ja Oma früher auch schon so gemacht.Klar lernt man viele Sachen auch erst, wenn man die Ziegen schon hat (learning by doing), aber ein solides Grundwissen sollte schon bestehen, wenn man Ziegen bei sich aufnimmt.Und da bestimmt 90% der Todesfälle und Erkrankungen auf Verwurmung zurückzuführen ist, sollte man sich mit diesem Thema sehr genau beschäftigen.Die richtige Entwurmung sieht bei jedem Halter anders aus.Das Wissen über mögliche Entwurmungsmittel und die doppelte Dosierung sollte jedoch jeder im Kopf haben bzw. wissen, wo er es nachschlagen kann.Einen Anfänger darüber zu beraten, wie er ausschließlich mit pflanzlichen Mitteln entwurmen kann, halte ich für genauso gefährlich ihm zu raten, er solle 6x im Jahr eine chemische Entwurmung durchführen. Letztendlich kann nur jeder die Fähigkeit seine Tiere genau zu beobachten schärfen und sich Wissen aneignen, wie man Ziegen artgerecht hält (Der Grad der Verwurmung ist sehr eng verknüpft mit den Haltungsbedingungen).
Jassi
Hallo Jassi,
keine Ahnung, wie man hier etwas liked, aber da sind wir einer Meinung. Auch ich habe da schon so einiges erlebt und lese hier seit etlichen Jahren und immer sind es die gleichen Tragödien.
Dabei wäre es eigentlich gar nicht so schwer, glückliche und gesunde Ziegen zu haben.
Gruß
Barbara
keine Ahnung, wie man hier etwas liked, aber da sind wir einer Meinung. Auch ich habe da schon so einiges erlebt und lese hier seit etlichen Jahren und immer sind es die gleichen Tragödien.
Dabei wäre es eigentlich gar nicht so schwer, glückliche und gesunde Ziegen zu haben.
Gruß
Barbara