Kupfermangel
Wer hat hier Bergziegen, die in die Berge gehören ?
Heisst das, das Thüringer Waldziegen nur im Thüringen im Wald leben können, oder sollen ? Da bin ich aber froh, das ich hier im Thüringer Wald mit meinen Ziegen wohne.
Diese Rasse hat sich hier entwickelt und angepasst. Bereits vor über hundert Jahre wurde diese mittelgroße Ziege gezüchtet auf Robust - und Widerstandsfähigkeit, in diesem doch rauher Klima des Thüringer Wald, mit viel Regen und niedrigen Temperaturen.
Damals bei der Erzüchtung dieser Ziegenrasse, hat man noch nicht feststellen können ob die Tier vielleicht unter Kupfer - und Zinkmangel leider könnten.
Wie sieht es dann mit den Burenziegen aus, die hier wenn man die Züchter hört ganz wunderbar gedeihen, obwohl eigentlich nach Afrika gehören und da in der karger Steppenlandschaft ihre Dienste tun.
Wie äussert sich so ein Mangel ? Wie wird es festgestellt ? Könnte man dann nicht mit spezieller Pflanzenfütterung den Mangel beheben bzw. vorbeugen ?
Heisst das, das Thüringer Waldziegen nur im Thüringen im Wald leben können, oder sollen ? Da bin ich aber froh, das ich hier im Thüringer Wald mit meinen Ziegen wohne.
Diese Rasse hat sich hier entwickelt und angepasst. Bereits vor über hundert Jahre wurde diese mittelgroße Ziege gezüchtet auf Robust - und Widerstandsfähigkeit, in diesem doch rauher Klima des Thüringer Wald, mit viel Regen und niedrigen Temperaturen.
Damals bei der Erzüchtung dieser Ziegenrasse, hat man noch nicht feststellen können ob die Tier vielleicht unter Kupfer - und Zinkmangel leider könnten.
Wie sieht es dann mit den Burenziegen aus, die hier wenn man die Züchter hört ganz wunderbar gedeihen, obwohl eigentlich nach Afrika gehören und da in der karger Steppenlandschaft ihre Dienste tun.
Wie äussert sich so ein Mangel ? Wie wird es festgestellt ? Könnte man dann nicht mit spezieller Pflanzenfütterung den Mangel beheben bzw. vorbeugen ?
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[quote='Majojo','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213593']Wie äussert sich so ein Mangel ? Wie wird es festgestellt ? Könnte man dann nicht mit spezieller Pflanzenfütterung den Mangel beheben bzw. vorbeugen ?
[/quote]der mangel äußert sich durch tierverendung (elendig), wenn nicht zeitig etwas unternommen wird.
feststellung durch blutuntersuchung - am besten mehrmals, bei verdacht.
spezielle pflanzen - reicht nicht mehr aus, wenn der mangel auffällig ist.
unsere bekommen jetzt seit 1,5 jahren zusatzmineralien - teilweise pulver, teilweise pflanzen.
die blutwerte der tiere sind besser geworden, aber noch nicht optimal - wir arbeiten daran.
das problem ist nur das ganze so ausgewogen zu gestalten, dass dadurch kein anderer mangel entsteht.
daher versuchen wir es auch durch regelmäßige blutkontrollen, im griff zu behalten.
ich kann jedem (der irgendwann probleme hat / hatte) nur empfehlen,
blutuntersuchungen zum wohle der tiere machen zu lassen.
[/quote]der mangel äußert sich durch tierverendung (elendig), wenn nicht zeitig etwas unternommen wird.
feststellung durch blutuntersuchung - am besten mehrmals, bei verdacht.
spezielle pflanzen - reicht nicht mehr aus, wenn der mangel auffällig ist.
unsere bekommen jetzt seit 1,5 jahren zusatzmineralien - teilweise pulver, teilweise pflanzen.
die blutwerte der tiere sind besser geworden, aber noch nicht optimal - wir arbeiten daran.
das problem ist nur das ganze so ausgewogen zu gestalten, dass dadurch kein anderer mangel entsteht.
daher versuchen wir es auch durch regelmäßige blutkontrollen, im griff zu behalten.
ich kann jedem (der irgendwann probleme hat / hatte) nur empfehlen,
blutuntersuchungen zum wohle der tiere machen zu lassen.
Ich bin, wie ich bin - das, wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
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[quote='Majojo','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213593']Wie sieht es dann mit den Burenziegen aus, die hier wenn man die Züchter hört ganz wunderbar gedeihen, obwohl eigentlich nach Afrika gehören und da in der karger Steppenlandschaft ihre Dienste tun.
[/quote]Die gedeihen nicht wunderbar sondern die lassen sich leicht mästen weil ja ein Überangebot an Nahrung vorhanden ist welches sie nicht gewohnt sind. In Afrika in der Steppe dürfen sich die Tageszunahmen auf jene von (westafrikanischen) Zwergziegen in Europa beschränken, also um die 100g täglich - also weit weg von den vom verwöhnten europäischen Kunden gewünschten Schlachtkörpern aber doch genug für den bescheidenen Normalverbraucher in ihrer Heimat. Dem ist die Fruchtbarkeit (=Anzahl der Kitze pro Jahr) wichtiger als ein Monat mehr oder weniger Aufzuchtdauer.
[/quote]Die gedeihen nicht wunderbar sondern die lassen sich leicht mästen weil ja ein Überangebot an Nahrung vorhanden ist welches sie nicht gewohnt sind. In Afrika in der Steppe dürfen sich die Tageszunahmen auf jene von (westafrikanischen) Zwergziegen in Europa beschränken, also um die 100g täglich - also weit weg von den vom verwöhnten europäischen Kunden gewünschten Schlachtkörpern aber doch genug für den bescheidenen Normalverbraucher in ihrer Heimat. Dem ist die Fruchtbarkeit (=Anzahl der Kitze pro Jahr) wichtiger als ein Monat mehr oder weniger Aufzuchtdauer.
Being a vegan is a missed steak
es macht durchaus Sinn, regionale Selektion bei einer Rassewahl mit einzubeziehen.
Burenziegen: leiden oft an Verfettung der inneren Organe/Bauchraum aufgrund des Futterangebotes.
Thüringer Waldziege: ist ein regional selektierter Landziegenschlag, der sich den Gegebenheiten in den deutschen Mittelgebirgen angepasst hat. Heisst aber nicht, dass diese Ziegen in anderen Regionen dann wirklich artgerecht gehalten werden können ohne ggfs. entsprechende Anstrengungen machen zu müssen.
Walliser Schwarzhalsziegen/Kupferhalsziegen sind, meiner Meinung nach, ein Sonderfall. Nicht nur, dass die Rasse schon einen engen Genpool hat durch die Selektion auf Farbe, es gab aufgrund der CAE-Sanierungsmaßnahmen in der Schweiz in den 1980/1990ern einen weiteren genetischen Flaschenhals, der den Genpool noch weiter verringert hat. Dann noch Selektion auf die Kupferfarbe (die ein Dilutionsfaktor ist, also ggfs. Störungen in diversen Stoffwechselvorgängen haben könnte), nochmal weniger Gene.
Bei solcher Spezialisierung kann dann jede weitere Belastung - und Leben auf kupferarmen Heide/Moorböden ist das - zum Kippen führen.
Und da sich Majojo auf die Nicht-Diagnostizierbarkeit von Kupfermangel beim Züchten vor mehreren 100 Jahren bezieht: da Kupfermangel zu lebensschwachen Lämmern führt, haben sich Tiere, die sich mit dem vorhandenen Kupfer nicht fortpflanzen können, von selbst ausselektiert - man hat dann u.U. die Ziegenhaltung in diesen Regionen komplett aufgegeben und/oder ist auf Schafe ausgewichen.
Burenziegen: leiden oft an Verfettung der inneren Organe/Bauchraum aufgrund des Futterangebotes.
Thüringer Waldziege: ist ein regional selektierter Landziegenschlag, der sich den Gegebenheiten in den deutschen Mittelgebirgen angepasst hat. Heisst aber nicht, dass diese Ziegen in anderen Regionen dann wirklich artgerecht gehalten werden können ohne ggfs. entsprechende Anstrengungen machen zu müssen.
Walliser Schwarzhalsziegen/Kupferhalsziegen sind, meiner Meinung nach, ein Sonderfall. Nicht nur, dass die Rasse schon einen engen Genpool hat durch die Selektion auf Farbe, es gab aufgrund der CAE-Sanierungsmaßnahmen in der Schweiz in den 1980/1990ern einen weiteren genetischen Flaschenhals, der den Genpool noch weiter verringert hat. Dann noch Selektion auf die Kupferfarbe (die ein Dilutionsfaktor ist, also ggfs. Störungen in diversen Stoffwechselvorgängen haben könnte), nochmal weniger Gene.
Bei solcher Spezialisierung kann dann jede weitere Belastung - und Leben auf kupferarmen Heide/Moorböden ist das - zum Kippen führen.
Und da sich Majojo auf die Nicht-Diagnostizierbarkeit von Kupfermangel beim Züchten vor mehreren 100 Jahren bezieht: da Kupfermangel zu lebensschwachen Lämmern führt, haben sich Tiere, die sich mit dem vorhandenen Kupfer nicht fortpflanzen können, von selbst ausselektiert - man hat dann u.U. die Ziegenhaltung in diesen Regionen komplett aufgegeben und/oder ist auf Schafe ausgewichen.
Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
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- Beiträge: 245
- Registriert: 08.03.2016, 19:48
Sorry, hätte gerne per pn geantwortet, aber ElliBesch will das nicht :-)
Kriterien zur Aufnahme in der Roten Liste der G.E.H
http://www.g-e-h.de/die-geh1/kriterien-rote-liste
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Sabine M.H.
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[quote='sanhestar','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213601']Sorry, hätte gerne per pn geantwortet, aber ElliBesch will das nicht :-)
[/quote] ?( Upps, das liegt wohl an den Einstellungen ^^
Danke für den link, Sabine!
[/quote] ?( Upps, das liegt wohl an den Einstellungen ^^
Danke für den link, Sabine!
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- Registriert: 08.03.2016, 19:48
[quote='ElliBesch','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213602'][quote='sanhestar','http://ziegen-treff.de/forum/index.php? ... post213601']Sorry, hätte gerne per pn geantwortet, aber ElliBesch will das nicht :-)
[/quote] ?( Upps, das liegt wohl an den Einstellungen ^^
Danke für den link, Sabine!
[/quote]hey sabine,
ich und bestimmt 95 % der forianer freuen sich, dass du wieder hier bist -
dein fundiertes wissen hat ganz schön gefehlt ...
da wir uns sehr intensiv mit den wallisern beschäftigt haben,
sind wir der meinung sie gehören nicht auf diesen boden.
daher unser entschluß, mit der zucht hier aufzuhören.
[/quote] ?( Upps, das liegt wohl an den Einstellungen ^^
Danke für den link, Sabine!
[/quote]hey sabine,
ich und bestimmt 95 % der forianer freuen sich, dass du wieder hier bist -
dein fundiertes wissen hat ganz schön gefehlt ...
da wir uns sehr intensiv mit den wallisern beschäftigt haben,
sind wir der meinung sie gehören nicht auf diesen boden.
daher unser entschluß, mit der zucht hier aufzuhören.
Ich bin, wie ich bin - das, wird sich wohl auch nicht mehr ändern.