Zu hoher ph-Wert bei Ziege

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Charlotte II.
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Charlotte II. »

Naso perfetto!


Magdalena
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Magdalena »

Endlich habe ich die Resultate vom Labor. Ich füge sie an. Nur kurz zur Erklärung: wenn ich den ph-Wert mit den Streifen gemessen habe, dann war es immer mittags. Den Urin für das Labor habe ich gleich am Morgen genommen. So ist er mit 8.00 vermutlich im Rahmen,oder?
Die Schuppen habe ich jetzt weiter vorne gefunden und versucht, ein paar Bilder zu machen.
Zudem habe ich gestern beobachtet, wie Blacky zuerst den Rücken ganz nach unten durchgedrückt hat, danach in einen Buckel ging und gleichzeitig ein wenig Urin verloren hat. Anschliessend gab es diesen Krampf, wo sie sich seitlich weg krümmt und den Bauch ganz raus drückt. Ich hatte mal ein Video davon dem Tierarzt geschickt und er meinte, dass es ziemlich sicher hormonell bedingt ist und man da nicht viel tun kann. Es ist auch so, dass sie diese Krämpfe immer nur während der Brunstzeit hat - im Sommer ist alles gut.
Und im Urin wurden Bakterien gefunden. Was genau heisst das?
Danke für die Geduld und die Mühe!
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Magdalena
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Magdalena »

Habe ich noch vergessen zu erwähnen: die Verdauung funktioniert problemlos, wenn ich ihr genügend Olivenzweige füttere. Ansonsten kommen nicht nur Kügelchen sondern auch Brocken die kleben heraus.


Charlotte II.
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Charlotte II. »

Kotbrocken mit zusammenklebenden, konturierten Kotpillen sind nicht schlimm. Das kann am eiweissreichen Futter liegen.
Du schriebst ja auch von Klee (nach meiner Erinnerung). Klee liebt alkalischen, also nicht-sauren Boden; das könnte auch eine Ursache für den erhöhten pH-Wert sein.

Für die Beurteilung der Lidschleimhäute hilft folgende Seite
https://www.thuenen.de/de/fachinstitute ... l/famachac

Wenn du da scrollst, findest du unten die Farbabstufungen zum Vergleichen mit der Lidfarbe. Das ist besonders wichtig zum Feststellen von blutsaugenden Würmern (Haemonchus contortus).

Die Hautschuppen auf den Fotos sind völlig normal, besonders gut sichtbar wegen des dunklen Fells.

Die leichten Verunreinigungen (E. Coli etc) des Urins sind beim Auffangen des Urins erfolgt - typische präanalytische Fehler, kommt immer wieder vor.

Der erhöhte Eiweißwert kann auf die Fütterung zurückgehen (Klee?, Klee im Heu?) und damit schließt sich der Kreis.
Keine "Hefen": ok
Resultat: der Ziege geht es prächtig.
Sie dankt Dir, dass du dir solche Mühe gibst. Das begegnet mir selten.

Hier ein link zu Zeckenkrankheiten in Umbrien. Zecken bei Ziegen setzen sich an die Weichteile, Innenseite der Schenkel, Euter. Also immer schön absammeln.

https://www.veterinariapreventiva.it/es ... dellitalia


Magdalena
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Magdalena »

Liebe Charlotte,
danke zunächst für Deine Mühe, alles so genau anzuschauen und mir auch alles zu erklären - das ist hingegen eher selten der Fall - danke! Bin natürlich sehr froh zu hören, dass Blacky nichts fehlt. Noch eine Frage: mein Tierarzt hatte mir auch den Hinweis von der Zwergziegenforschungsstation geschickt - dass es bei andauerndem hohen ph-Wert zu Leberschäden kommt. Deshalb habe ich ja alles unternommen um herauszufinden, woher das kommt. Und zur Sicherheit bekommt sie immer wieder Mariendistelsamen - wurde mir vor Jahren empfohlen - soll ja die Leber schützen, damals ging es aber um hormonelle Sachen. Nun kann ich das Heu ja nicht "umtauschen" und es ist sehr grobes Heu mit fast nur Klee. Und Blacky sucht sich natürlich gezielt den Klee raus. Kann es zu Schäden kommen oder ist es in dem Fall nicht wirklich tragisch? Entschuldigung, wenn ich nochmals nachfrage, aber ich möchte Blacky ein möglichst gutes Ziegenleben bieten.
Noch einen schönen Sonntag und danke für die Unterstützung.


Charlotte II.
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Charlotte II. »

Weiter oben habe ich präanalytische Fehler erwähnt. Solche geschehen häufig.
Erhöhter Eiweißgehlat des Urins kann auch durch Stress entstehen; ferner durch eine leichte Entzündung in der Blase oder den Harnwegen.
Zudem soll man für die Harnanalyse den Mittelstrahl nehmen (auch beim Menschen, falls nicht 24-Stunden-Urin), also sie erst einmal pullern lassen und dann anfangen aufzufangen.
Alles nicht so einfach.
Im folgenden link werden Urinstix erwähnt, mit deren Hilfe man auch den Eiweißwert messen kann.
https://www.dr-gumpert.de/html/eiweiss_im_urin.html

Die Bausteine der Proteine sind ja Aminosäuren, bei einem Überschuß an Proteinen kommt es eher zu Nierenschäden als zu Leberproblemen.
Da wir bei der Ziege ohne Folter keinen 24-Stunden-Urin auffangen können, ist die Probe immer etwas Punktuelles.

Zunächst würde ich alle Lecksteine und sonstige Ergänzungen weglassen, einschließlich Mariendistel.
Das spart Geld, Stress, Zwangsgedanken usw.
Ergänzen kann man, falls Mängel festgestellt werden.
Alles andere ist Überversorgung, dient dem Selbstgefühl der Halter(innen).

Noch einmal zum Eiweiß: viele füttern heftig Luzerne, auch als Pellets, also viel Eiweiß. Vielleicht nur bei Milchgebenden.
Hier im Treff hatten wir mal eine Ziege des Halters Marco aus der Eifel, die hatte sogar Klauenrehe.

Vielleicht findest Du auch andere Zweige?

Die sogenannte "Forschungsstation" halte ich für gefährlich. Das ist kein geschützter Titel, inzwischen nennen sie sich sogar "Internationale Forschungsstation".
Das führt bei gutgläubigen Jugendlichen und unkritischen Hausfrauen zu fatalem Fehlverständnis.
Die Seite enthält zuviele Fehler, die gegen die Qualifikation der Betreiber sprechen.
Ausserdem arbeiten sie mit der Firma Zehentmayer zusammen, was Unabhängigkeit und Neutralität unmöglich macht.
Die Behauptung, mit "ausgewiesenen Fachleuten" zusammenzuarbeiten, wird durch nichts belegt.
Nicht mal die Bezeichnungen existenter Ziegenrassen sind richtig geschrieben: "Haarzer", "Buuren", Kaschmier".
Ferner ist es ein" Bezahlsender", sie leben also vom Elend hilfloser Halter(innen).

„Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“ David Dunning


Magdalena
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Magdalena »

Also nochmals DANKE für die klaren Worte und Ausführungen. Hatte zwar den Mittelstral bei Blacky genommen, doch vermutlich war ihr Hinterteil grundsätzlich zu verschmutzt. Ist nicht tragisch... Danke auch für den Hinweis zur Forschungsstation - wie will man als Laie das alles unterscheiden können, was so im Internet kursiert! Wenn ich Dich und das Forum schon früher gekannt hätte, hätte ich mich nicht an die Forschungsstation gewandt. Zudem hatte ich bis vor 8 Jahren - als wir die beiden Ziegen bekommen haben - keinerlei Erfahrung mit Ziegen - nur mit Pferden und Hunden. Ziegen sind eine ganz eigene Kategorie! Aber eine, die ich nicht mehr missen möchte :freu: !!!
Hoffe, dass ich Deine Hilfe nicht wieder in Anspruch nehmen muss - aber es ist beruhigend zu wissen, dass man eine gute Stelle hat, wo man sich hinwenden kann bei Bedarf.
Danke für den Einsatz - ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand so selbstlos um fremde Tiere kümmert!
Liebe Grüsse aus dem warmen Süden


Charlotte II.
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Re: Zu hoher ph-Wert bei Ziege

Beitrag von Charlotte II. »

Mir ist eben erst aufgefallen, daß das Alter der Ziege im vorigen Jahr 41 Jahre betragen haben soll (laut Angaben auf den Laborbelegen).
Das ist auch ein gutes Beispiel dafür, daß man alles kontrollieren muß.


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