Moderhinke - was ist mit der Wiese

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Hennes
Beiträge: 1
Registriert: 31.05.2005, 05:53

Moderhinke - was ist mit der Wiese

Beitrag von Hennes »

Hallo,
habe leider in meinem Bestand die Moderhinke.
Was ich direkt gegen die Moderhinke machen soll, weiß ich,
nur:

1: Was mache ich mit der Wiese( Branntkalk streuen, nicht benutzen, wenn ja wie lange)?

2: Kann ich, wenn ich die Wiese nicht beuntzen soll, jedenfalls das Gras verwenden zum Heuen etc. oder ist das Gras wegen der Moderhinke nicht brauchbar?

Vielen Dank für eure Hilfe

Gruß


Boogaloose
Beiträge: 347
Registriert: 12.11.2004, 09:26

Beitrag von Boogaloose »

Hallo hennes,
gib das mal bei google ein,hab grad keine Zeit und bisher war immer nur zu lesen wie man behandelt.Was mit der Weide ist ,nix.
Mußt Du selber gucken.Kalken kann nicht schaden,aber wenn Du nicht unbedingt auf das Heu angewiesen bist würd ich die Wiese mähen und entsorgen.Da gehen die Meinungen wohl auseinander,aber wenn davon die Rede ist die Wiese ein halbes Jahr nicht zu benutzen,geh ich davon aus daß sich der Erreger auch im Heu solange hält.
Ist nur eine Überlegung,vielleicht lieg ich auch falsch.
Gruß Hubert


es ist so einsam im Sattel,seit das Pferd tot ist
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Hennes,

lt. aid-Heftchen "Gesunde Schafe" sind für Moderhinke zwei Erreger notwendig. Die einen Bakterien leben außerhalb der Klaue gerade mal 5 Tage, der andere Erreger ist dagegen überall zu finden. Das Zusammentreffen beider Keime verursacht die Moderhinke. Im Umkehrschluß würde ich sagen, daß Du ohne Probleme Heu machen und verwenden kannst.
Es gibt zum Thema Klauenpflege etc. noch mehr informative Hefte von aid. Man kann diese Broschüren über <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.aid.de">www.aid.de</a><!-- w --> bestellen. Das Heft "Gesunde Schafe" z. B. ist neu aufgelegt worden und kostet 2,50 €.
Bitte streue auf Deine Wiese keinen Branntkalk. Danach ist nämlich das Gras ganz weg!

Gruß Lafayette


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

hi ihr

zur frage was mach ich mit der wiese?

der erreger der moderhinke ist bacteroides nedosus der überlebt ausserhalb der klaue höchstens 14 tage wenn die tiere auf schafgerechten weiden stehen. werden schafe aber auf nassen böden gehalten kann sich das bacteroides nedosus auch mal ein halbes jahr im boden halten. :( wenn dann noch mangelnde klauenpflege dazu kommt wirds eng denn nasser boden wird durch kranke tiere bei jedem schritt infisziert und die wiedererkrankung ist sicher. da heu bekanntlich trocken sein sollte ist keine gefahr das es zu einer verschlepung kommt wenn man die 14 tage abwartet. und das sollte ja der fall sein.

eine sanierung ist nur von erfolg gekrönt wenn die schafe auf trockenen böden stehen während der behandlung und befallenen tiere separat gehalten werden. bei der behandlung sollte eine beton oder bitumenfläche zur verfügung stehen dass die klauen nach jeder behandlung total austrocknen können. die ganze baderei nützt nix wenn die schafe danach gleich wieder im matsch (moder) stehen, dann kann man sich die kosten auch ersparen. #bonk#

in einem vermodernden baumstamm hält sich bacteroides nedosus locker ein paar monate, das klima stimmt und die feuchtigkeit. ich hab gelernt wo es modert dort hinkts, klauentiere haben nichts auf böden zu suchen wo im boden faulgase entstehen, denn dort fühlt sich bacteroides nedosus so wohl wie nirgendswo. abgesehen davon dass gras auf diesen flächen für wiederkäuer höchst ungeeignet ist.

liebe grüsse

herby


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Leute,

es hat mich doch mal genau interessiert wie das mit der Moderhinke so ist, und habe bei Bostedt/Dedie "Schaf- und Ziegenkrankheiten", Standardlektüre für angehende Tierärzte, nachgeschaut.
Moderhinke ist tatsächlich eine Mischinfektion aus Bacteroides nodosus und Fusobakterium necrophorum.
B. nodosus überlebt außerhalb der Schaf/Ziegenklaue nur wenige Tage. F. necrophorum dagegen kommt überall in feuchten Böden vor. Treffen beide Bakterienarten auf der Klaue zusammen, das geht logischerweise nur über feuchten Boden, dann entsteht vorallem bei Schafen Moderhinke. Ziegen sind nicht ganz so empfindlich.
B. nodosus überlebt hauptsächlich an der Klaue in den kleinen Taschen zwischen der Klauenwand. Deshalb muß man man bei Moderhinke die Klauen auch so brutal ausschneiden, damit man möglist alle Überlebenswinkel dieser Bakterien erwischt. Denn bei feuchtem Untergrund und trotz wenigen Tagen Überlebensfähigkeit können sonst wieder gesunde Tiere über den Boden mit B. nodosus infiziert werden. F. necrophorum ist ja sowieso überall wo es feucht ist.

Bei der Sanierung eines Bestandes ist dann genauso vorzugehen wie Herby es oben beschrieben hat. Wenn man die genauen Zusammenhänge kennt, ist es eben auch ganz logisch wie und warum man bei einer Moderhinkesanierung wie beschrieben vorgehen muß.

Bitte lieber Herby nimm mir die Korrektur nicht übel. Ich mußte ja auch erst nachlesen. Dennoch denke ich, daß so ein Forum dazu da ist konstruktiv mit Fakten umzugehen und diese auszutauschen und natürlich ganz wichtig, darüber zu diskutieren.

LG Lafayette


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

hi lafayette
Lafayette hat geschrieben: Bitte lieber Herby nimm mir die Korrektur nicht übel. Ich mußte ja auch erst nachlesen. Dennoch denke ich, daß so ein Forum dazu da ist konstruktiv mit Fakten umzugehen und diese auszutauschen und natürlich ganz wichtig, darüber zu diskutieren.
ich mag mitdenkende menschen :D und finde in deinem beitrag keine korrektur nur eine ergänzung. und wenn wir schon ergänzen stimmt etwas nicht ganz in meinem beitrag den der erreger kann nicht 14 tage im heu überleben sondern 28 :wink: auch ich hab zur sicherheit nachgelesen und die höchste zahl aus einer glaubwürdigen seite war bei 28 tagen.

für die die probleme damit haben ist hier ein link wie man die krankheit wirkungsvoll bekämpfen kann.

(vorsicht pdf)

http://www.caprovis-data.ch/bgk/de/doku ... ierung.pdf

liebe grüsse

herby


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Herby,

das würde dann bedeuten, daß wenn man Heu von einer "verseuchten" Wiese macht und dieses mehr wie 28 Tage vor dem neuerlichen Verfüttern lagern läßt, die Erreger unschädlich sind? Oder ist mit der Zeitspanne gemeint, daß man die Wiese nach Abtrieb der Schafe mindestens 28 Tage ruhen lassen muß, ehe man neuerlich Schafe auftreibt, oder Futter wirbt?
(Sorry, ich hab' noch keine Zeit gehabt Deine "Internetquelle" aufzusuchen.)

LG aus der Pfalz in die Berge

Lafayette


Anonymous

Beitrag von Anonymous »

hi lafayette

ich bin kein chemiker lol aber da der erreger im boden im nassen ist kann man sicher heu machen vorausgesetzt man macht es wenn der boden trocken ist und nicht mit kreiselmäher und kreiselheuer. die verunreinigen einfach das heu allgemein zustark mit erde und wurzeln.

ich persönlich würde daraus keine ballen machen und vielleicht noch ein bisschen besser trocknen und sicher erst im winter verfüttern um alle quellen möglichst auszuschliessen oder reduzieren. aber dann kann ich mir nicht vorstellen dass dadurch noch eine ansteckung möglich ist.

um den bacteroides nedosus abzutöten braucht es viel luft und keine feuchtigkeit also gibt man dem heu möglichst viel luft dann erledigt sich das die natur selber, die ist eh stärker als wir. :D

liebe grüsse

herby


Susa
Beiträge: 54
Registriert: 19.05.2005, 20:14

Beitrag von Susa »

Und Heu sollte in jedem Fall länger als 28 Tage lagern, damit es ausschwitzen kann. Zusätzlich kann man das Heu mit Viehsalz einlagern, damit es auch trocken bleibt. Also ist die Heuverfütterung möglich. Die gemähte Wiese kann dann auch eher abtrocknen.

Gruß Nicole


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