ZZ mit Wurmbefall

Hinweis: Dieses Forum ersetzt nicht den Gang zum Tierarzt!
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Hakon
Beiträge: 5
Registriert: 01.08.2005, 21:01

ZZ mit Wurmbefall

Beitrag von Hakon »

Hallo Zusammen,

schon ein geniales Forum hier :D
Hat uns sehr gut vor dem Kauf unserer beiden Schätzen Berli und Max geholfen...

Seit ca. 4 Wochen haben wir von einem Bauernhof in Kaarst zwei junge Zergzieglien bekommen. Beide sind am Karnevalsmontag geboren.

Heute rief der Landwirt meine Freundin an und bat uns einen Tierarzt in den nächsten zwei Tagen kommen zu lassen, da bei den "Eltern" /ehemaligen Stallgenossen Wurmbefall festgestellt wurde und es sonst sein könne, dass die Ziegen irgendwann tot in der Ecke liegen.

Das war erstmal ein **SCHOCK** :(

Nähere Infos haben wir leider nicht bekommen.

Was meint Ihr dazu? Ist Wurmbefall so extrem (zeit-)kritisch? - Keine Frage - ich lasse morgen den Tierarzt kommen... Allerdings sind wir sehr besorgt...

Der Kot von beiden ist fest und kommt in einzelnen Kügelchen.

Beide Ziegen sind eher zu dick als zu dünn...

Vielleicht könnt Ihr uns schonmal ein wenig weiterhelfen...

Vielen Dank,

Juliane & Hakon


:-)
Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

Beitrag von Sven »

Hallo Juliane & Hakon,

schaut mal hier, das ist ein guter Beitrag zum Thema "Entwurmen":
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... rum/viewto ... wurmbefall</a><!-- m -->

Viel mehr kann ich "leider" nicht sagen, da wir selbst vorbeugend entwurmen und noch keinen akuten Fall hatten.

Viele Grüße,
Sven


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

Wurmbefall kann kritisch sein, wenn hochgradig und die Tiere schon entsprechend geschwächt.

Nach Deiner Beschreibung gehe ich mal nicht von einem hochgradigen Wurmbefall aus, der sähe anders aus:

- Tier stark abgemagert
- Fell struppig
- blasse Schleimhäute - Anämie
- gelbe Schleimhäute - Leberschaden
- evtl. Husten - Lungenwürmer
- aufgeblähter Bauch
- Durchfall

Wurmbefall kommt immer wieder vor und lässt sich bei Tieren, die auf Weiden gehalten werden, nicht verhindern.

Schnelle, unerkärliche Todesfälle deuten eher auf Kokzidien hin (einzellige Darmparasiten), die werden vor allem Lämmern gefährlich. Auch hier ist Durchfall ein Hauptanzeichen.

Wenn ihr den TA schon kommen lasst, sollte eigentlich in den nächsten Tagen alles in's Lot kommen.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo,

auch geringgradiger Wurmbefall kann in Verbindung mit Clostridien zu einem grausamen, schnellen Tod von optisch ganz gesunden Tieren führen. Clostridien leben überall in der Erde!
Vor einigen Jahren habe ich ein Tier auf diese Art verloren. Wir haben den Kadaver zur Obduktion gebracht, weil die Ziege eigentlich gesund war und ich regelmäßig entwurmt habe. Nachdem ich den Befund hatte (Clostridium perfringens mit geringgradiger Verwurmung), habe ich bei Ziegenhaltern herumtelefoniert und erfahren, daß dies auch sehr erfahrenen Züchtern schon passiert ist. Seit dem impfe ich meine Herde jährlich vor dem Ablammen durch. Da diverse Impfstoffe gleichzeitig gegen Breiniere und Tollwut schützen kann ich einfach ruhiger schlafen, weil ich weiß, daß diese Krankheiten meinen Tieren nichts mehr anhaben können.

Viele Grüße
Lafayette


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Lafayette,

ich denke nicht, dass Du bei der Clostridienerkrankung zwingend einen Zusammenhang zum Wurmbefall herstellen kannst.

Clostridien kommen immer dann "hoch", wenn das Immunsystem geschwächt ist oder die Verdauung nicht stimmt.

Das kann bei Wurmbefall so sein, aber auch bei Stress, Futterumstellungen, Geburten, Unfällen, etc.

Die Clostridien leben nicht nur in der Erde sondern auch im Darm/Pansen der Ziegen in einer Menge, die eine gesunde Ziege gut in Schach halten kann. Bricht die Immunabwehr zusammen, kommt es zu sprunghafter Vermehrung und Erkrankung.

Gruss


Sabine M.H.
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Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

Beitrag von Günter »

Hallo Juliane + Hakon,

sooo extrem zeitkritisch sehe ich das nicht.
Aber sinnvoll, daß Ihr über einen TA eine Wurmkur macht. Gerade junge Tiere habe ihre Abwehrkräfte gegen Parasiten noch nicht voll aufbauen können.
Ich finde es ist sehr anständig (und nicht alltäglich) von dem Verkäufer, Euch auf diese möglichen Risiken hinzuweisen.

Alles Gute

Günter


Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Sabine,

meine Ziegen hatten damals weder Streß noch eine Futterumstellung, tragend waren sie auch nicht, weil ich in jenem Winter keinen Ziegenbock hatte. Der Tod der einen Ziege kam wirklich aus heiterem Himmel. Die Veterinäre aus Heidelberg haben als Diagnose angegeben, daß durch die geringgradige Verwurmung eben C. perfringens durch leicht gereitzte Darmschleimhaut in den Organismus gelangen konnte und so zu dem schnellen Tod geführt hat. Diese Ziege hatte keinen Durchfall! Der Kot war fest und kugelig. Seit dem bin ich mit Impfen und Entwurmen vielleicht etwas paranoid, aber einen solchen Tod will ich bei meinen Tieren nie mehr erleben.

Viele Grüße in den Vogelsberg
Lafayette


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