Läuse und Zicklein

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Manu
Beiträge: 504
Registriert: 24.02.2003, 23:27

Läuse und Zicklein

Beitrag von Manu »

Ich hab nochmal eine Frage: Vor einiger Zeit habe ich leider bei einem Tier Läuse entdeckt, die sich natürlich gleich fröhlich auf die anderen Ziegen weitergesiedelt haben.
Auf Anraten meines Tierarztes wartete ich mit dem Giftmittel, bis die ersten Jungen 3wochen alt waren (schon klar, dass ich die Jungtiere selber trotzdem noch nicht behandeln darf)
Hab in der Zwischenzeit nach Kräften versucht, den Befall mit natürlichen Mitteln loszuwerden - ließ sich zwar dezimieren, aber sind nicht weg.
Heute sollte ich mit Neozidol anfangen, die Tiere einsprühen, und den Stall nach gründlicher Reinigung auch. ABER...man hat mir wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht, die andere Ziege hat heute morgen etwas verfrüht ihre Kleinen (ebenfalls Drillinge :-) ) bekommen.
#ka#
Muss ich jetzt wieder warten, oder kann ich alle anderen Ziegen ausser der Mutterziege mal behandeln? Oder ist schon das Mittel im Stall zu gefährlich? Und bringt es überhaupt etwas, nicht gleich alle zu behandeln? (Die älteren Babys sollten mit Menschen-Läuseshampoo gewaschen werden)

Viele Fragen, aber ich hab solche Scheu vor diesem giftigen Zeugs!
Liebe Grüße
Manu


Sven
Beiträge: 8291
Registriert: 06.03.2001, 00:00

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Sven »

Hallo Manu,

ich kenne zwar das Mittel nicht, aber rein gefühlsmässig würde ich warten...

Viele Grüße,
Sven


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Günter »

Hallo,

vor so giftigem Zeugs habe ich auch immer Bedenken.
Wie schlimm ist denn die Läuseplage für die Ziegen ? Kann man sie mit sanften Mitteln vielleicht in den Griff kriegen ?

Vielleicht ein verrückter Gedanke: für Hühner hat man früher Holzasche genommen, die ins Nest und in den Sand des Staubbades gemischt wurde. Die Holzasche schädigt angeblich den Chitinpanzer der Insekten. Ob man das Ziegenfell damit einpudern könnte ? Es wäre natürlich ein Experiment.

Viel Erfolg

Günter


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Günter »

Hallo Manu,

mich hat das nun selbst interessiert und daher noch eine Ergänzung:

in einem meiner liebsten Ziegenbücher - U. Dymanski, Selbstversorgen durch Ziegenhaltung - steht zu Läusen:
... fertiges Läusepulver, ein Insektizid, das wahrscheinlich als Mittel zur Läuseausrottung der Läusevertreibung durch Holzasche mit anschließender Seifenwasserwaschung vorzuziehen ist.

Und im Handbuch der Landwirtschaft von J.A. Schlipf von 1898 steht zum Thema Läuse bei Kälbern:
In diesem Falle koche man ein halbes Pfund gemeinen Rauchtabak in ein Liter Wasser oder 60 g Petersiliensamen mit 1/2 l siedendheißem Wassers und wasche mit dem Aufguß die Stellen. Auch kann man die Haut und die Haare mit lauwarmem Wasser waschen und dann Buchenholzasche aufstreuen, welche man mit der Hand einreibt und bis zum Trockenwerden liegen läßt. Auch reibt man die Haut mit Leinöl ein. Diese Mittel sind mehrfach zu wiederholen. In ganz schlimmen Fällen nimmt man graue Quecksilbersalbe, welche aber giftig ist ... (heutzutage indiskutabel)

Dies noch zu alten Hausmitteln. Es ist halt auch die Frage, wieviel Tiere es sind, und ob man den zeitlichen Aufwand erbringen kann oder will.

Viele Grü0e

Günter


Anonymous

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Anonymous »

Hallo,

laß Dir vom Tierarzt Butox pour on geben. Es wirkt sehr gut gegen Läuse und Haarlinge (und andere Parasiten) und ist auch gut verträglich. Es wird auf den Rücken aufgegossen. Da es sich nur äußerlich auf der Haut verteilt und nicht resobiert wird, ist es auch kein Problem für Lämmer. Allerdings soll es nicht abgeleckt werden. Daher behandle ich die Lämmer in der ersten Lebenswoche noch nicht. Dann werden sie doch noch sehr von ihren Müttern beleckt.

Ich habe selber vor einigen Wochen meine Schafe inklusive Lämmer (waren eine bis vier Wochen alt) mit Butox behandelt, weil sie stark von Zecken befallen wurden. Keine Probleme!

Grüße, Eva


Manu
Beiträge: 504
Registriert: 24.02.2003, 23:27

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Manu »

Ich danke euch allen vielmals.
Also mit dem Gift werd ich wohl besser noch warten.
Der Befall war zwischenzeitlich SEHR schlimm, z.Zt. sieht man bei den dunklen Tieren hauptsächlich sehr viele Nissen.
Die Petersiliensamen sind mir bekannt, habe ich aber als Salbe gekocht verwendet, Schmierseifenwaschung mit Teebaum- und Rosmarinöl habe ich auch verwendet. Das Ungeziefer ist auf jeden Fall weniger geworden, aber grad mein Bock, der am stärksten befallen ist, hat langes Fell, da finden die immer wieder ein Versteck.
Die Asche ist mir neu, das werd ich sofort versuchen, hab nur ein paar Tiere (momentan mit den Jungen 9 ), da ist das machbar. (werd ich auch bei den Hühnern versuchen!).
@Günter: Leinöl hätt ich sogar zu Hause...ist dir vielleicht bekannt, warum es gerade dieses öl sein soll? Und das kommt mit der Asche rauf, oder wenn die runter ist?
(Stell mir schon den weißen Bock mit Asche im Fell vor *ggg*)

Danke und liebe Grüße
Manu
[img]


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Günter »

Hallo Manu,

'Asche über mein Haupt', vielleicht kommt der Ausdruck daher ? Fiel mir grad so ein, auf mich persönlich wollt ich es jedoch nicht beziehen.

Warum es Leinöl sein soll, weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, daß dieses öl an der Luft langsam aushärtet, wurde früher ja auch für Farben verwendet (Leinölfirniß). Spekulation: vielleicht verklebt es die Nissen und Läuse besser als andere öle ? Dann könnte auch Distelöl gehen, das härtet auch aus. Je nachdem was man einfacher bekommt. Aber Du hast ja Leinöl, schreibst Du. Uralte Hausrezepte darf man auch nicht immer auf die Goldwage legen. Ich konnte auch nur zitieren.

Früher hatten wir häufiger Ärger mit Räude. Und die wässrigen Mittel perlten auf dem Ziegenfell immer ab, ohne die Haut richtig zu benetzen. Ich habe die Lösung dann mit reichlich Schmierseife schaumig angemischt, und damit konnte man gut das Fell shamponieren. Die Wirkung war auch gut. Falls Du doch auf harte Chemie umsteigen mußt. Die Pour on Mittel erzeugen meines Wissens giftige Gase, die die Schädlinge vernichten, da ist die Anwendung halt wesentlich einfacher, und man muß nicht solche Tricks erfinden. Ich kenne sie allerdings noch nicht aus Erfahrung.

Deine Erfahrungen würden mich ja schon interessieren. Denn außer bei Hühnern vorsorglich habe ich Holzasche noch nicht angewandt (doch, zum Lagern von Wurst und Schinken).

Viele Grüße

Günter


Ines
Beiträge: 799
Registriert: 19.04.2001, 00:00

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Ines »

Hallo Günther! Wie Du das mit der Asche bei Schinken machst, tät nun wieder mich sehr interessieren!!!

Das mit den pour on Mitteln funktioniert laut meinem Ivomec Beipackzettel(hat gut gegen die Milben- Schuppen im Ohr meiner Alten geholfen) so, daß es über die Haut resorbiert wird, deshalb ist es bei manchen Tieren nicht anzuwenden. Die Resorption kann durch Hautkrankheiten und Regen innerhalb der ersten Std. nach Auftragen vermindert werden.<br><br>______________<br><br>Liebe Grüße Ines


Manu
Beiträge: 504
Registriert: 24.02.2003, 23:27

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Manu »

Hallo Günter,

Danke nochmal, ich werd dich wissen lassen, wie es dann gewirkt hat, wird aber natürlich ein Weilchen dauern, bis ich den endgültigen Erfolg (hoffentlich!) beurteilen kann.
Morgen wird wieder kräftig Asche gesiebt ;-)
LG
Manu


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

RE: Läuse und Zicklein

Beitrag von Günter »

Hallo,

@Ines: zum Thema Schinken habe ich besser die Rubrik gewechselt -> small talk

liebe Grüße

Günter


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