Das kann doch kein entzündetes Euter mehr sein!

[Caroline]

Hallo ihr,
hab seit ca. 8 Jahren eine hornlose apricot-farbene mittelgrosse Ziege (jetzt ca. 17 Jahre alt). Nachdem sie ungefähr 3 Monate bei uns war, fing sie plötzlich an Milch zu geben (laut Vorbesitzer hatte sie nie Junge). Und zwar gut 1 Liter täglich. Im Winter etwas weniger, sowie beim <b>Fellwechsel </b>im Juli (ist das übrigens normal???). Manchmal dachte ich schon: jawoll, diesmal krieg ich sie trocken (denn bei uns will keiner ihre Milch) - aber nach 2 Tagen schrie sie so fürchterlich und das Euter war ganz dick (plötzlich wieder), dann haben wir sogar eine Weile zweimal täglich melken müssen. So muss sie sich schliesslich auch eine Euterentzündung (laut TA) eingefangen haben. Trotz Behandlung wurde das Euter immer dicker. Manchmal heiss und schmerzhaft, worauf sie vom TA behandelt wurde, dann wieder heimlich still und leise. Das fing vor ca. 1 1/2 Jahren an und der TA meinte immer: nicht mehr melken, dann verödet das Euterund das Gewebe stirbt ab. Ziege gar nicht dumm, hat sich halt selbst gemolken...schliesslich ich wieder...Mittlerweile ist das Euter bzw. nur die rechte Seite mindestens Menschenkopf gross und total verhärtet und tut ihr seit 2 Tagen bei Berührung weh (ansonsten merkt man ihr nichts an). Die Zitzen stehen schon nach vorne.
Ich glaube irgendwie lange nicht mehr daran, dass das eine Euterentzündung ist und von alleine weggeht, wenn ich bloss nix dran mache. Könnte das ein Tumor sein? Kann man ein Euter operieren bzw. entfernen??? Und wie alt wird eine Ziege eigentlich?
Vielen Dank für eure Antworten!!!

[Angoraziege]

Hallo Caroline!

So wie Du das beschreibst kann das nur eine Euterentzündung sein.
Wenn Du die Ziege nicht schlachten willst, und das nehme ich mal an, dann würde ich an deiner Stelle mal die Milch auf die Erreger untersuchen lassen und dann ein Antibiogramm machen lassen. Dann wirst Du sehen mit welchem Medikament Du die Ziege behandeln lassen kannst.
Vielleicht sind die Erreger auf die Antibiotika die der Tierarzt gegeben hat ressistent.
Und ganz wichtig : Bei einer Euterentzündung mußt Du das Euter mehrmals täglich komplett ausmelken, damit die Krankheitserreger rauskommen und nicht im Euter bleiben. Die Milch nicht in die Einstreu melken, sondern auffangen und entsorgen, wegen der wiederansteckung. Evtl. mit einem Euterdesinfektionsmittel die Zitzen desinfizieren und was auch nicht schaden kann mit einer Kampferhaltigen Eutersalbe 2x täglich einreiben. Das fördert die Durchblutung und so die Heilung.

Ich wünsche Dir und deiner Ziege viel erfolg bei der Behandlung

Viele Grüße Damaris<br><br>______________<br><br>Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

[Caroline]

Hallo Damaris!
Vielen Dank für deine Antwort.
Jetzt muss ich bloss noch mal ganz dumm fragen:
Muss ich meinem TA etwas Milch vorbeibringen, und er macht mir dann das Antibiogramm? Oder gibts da nur spezielle Anlaufstellen?
Desweiteren: ich hab die Milch meistens meinen Katzen hingestellt - oder sie hat auch selber davon getrunken (die Ziege meine ich). Kann sie bzw. die Katzen sich auch über das Trinken neu infiziert haben?
Momentan weigert Caroline sich, den rechten Strich melken zu lassen, deshalb hab ich sie schon 3 Tage rechts nicht gemolken und es scheint ihr sogar recht zu sein. Soll ich wieder damit anfangen?
Viele liebe Grüsse
Silke

[Khamis]

Hallo Caroline,

TA hin TA her, wenn der TA es von Anfang an nicht behandeln kann, dann kannst du nicht noch zu ihm rennen und sagen, wie er es besser machen könnte.

Hast du die Ziege acht Jahre lang gemolken? Ich finde, nach so einem tollen Alter ist es an die Zeit gekommen, sie von ihrer Qual zu befreien.
<br><br>______________<br><br>Schöne Grüsse
Khamis
--
<a href="http://www.forendienst.de/unref.php?url ... ppZWdlbjEv" target="_new">http://www.wellcode.com/ziegen/ziegen1/</a>

[Caroline]

Hallo Khamis,
meinst du damit, sie einschläfern zu lassen?
Also, ich finde ja auch, dass man Tiere nicht unnötig lange leiden lassen sollte, aber Caroline rennt rum und frisst gut, schmust und spielt. Ich kann da ausser ihren Berührungsschmerzen kein so gravierendes Leiden erkennen. Wie alt werden denn Ziegen üblicherweise??? Und ist es nicht üblich, dass sie so lange Milch geben? (Sorry, ich hab eigentlich immer nur Pferde, Hunde und Katzen gehabt und kenn mich mit Ziegen kaum aus, wie man merkt). Ich hab sie halt gemolken, weil sie Milch gibt und nicht aufhört, Milch zu geben - nicht, um einen Nutzen aus ihr zu ziehen. War das falsch???
Liebe Grüsse
Silke

[Nicola]

Hallo Silke,
das mit dem "Dauermelken" ist ein Streitthema.Es gibt einige die melken über Jahre ohne Probleme, ich persönlich bin eher dagegen.
Ich habe zwar auch zwei "Hochleistungsziegen", die ich abwechselnd 1,5 Jahre durchmelke, aber dann haben sie Pause und die andere ist dran. Ich mache das auch nur damit ich auch im Winter für meinen Sohn (er hat Neurodermitis) die Milch habe.

Was du schilderst ist klar eine Entzündung - aber kein Schlachtungsgrund !
Du mußt eine Milchprobe in ein Labor einschicken lassen. Dein TA müßte eigendlich wissen,welches zuständig ist. Sonst kannst du auch beim Landesverband der Ziegenzüchter nachfragen.
Die können im Reagenzglas testen welche Erreger da sind und auf welches Mittel er am besten anspricht. Wenn immer wieder antherapiert wurde haben sich wahrscheinlich starke Resistenzen gebildet.
AUF JEDEN FALL MUSST DU MEHRFACH TÄGLICH MELKEN !!! Auch und erst recht die schmerzhafte Seite. Du läufst sonst Gefahr, daß der Euter schwarz wird und regelrecht abfällt.
Gruß
Nicola

[Caroline]

Hallo Nicola,
wollte mich noch für deine Antwort bedanken!
Hoffe wir kriegen das Euter wieder hin.
Dann werde ich nochmals einen Trockenlegungsversuch starten - wenn sie dabei aber wieder eine Euterentzündung kriegt, krieg ich die Krise...irgendwie war ich bisher immer zu blöd dafür...
Schönen Sonntag noch
Silke

[Konny]

Hallo Silke!
Ich bin auch der Meinung, dass es sich um eine Euterentzündung handelt (diese können auch chronisch werden). Ich schliesse nun mal wieder von Kühen auf Ziegen. Bei mir wird die Milch untersucht (habe von meinem Tierarzt ein Labor genannt bekommen, wo ich die Proben, von jedem Viertel eine, hinschicke). Diese werden dort untersucht und gleich ein Behandlungsvorschlag erstellt. Dies sieht dann so aus, dass das oder die erkrankten Viertel direkt mit Eutertuben behandelt werden und zusätzlich die Kuh ein Antibiotikum gespritzt bekommt. Die Behandlung zieht sich meist über 3 Tage und wir haben sehr gute Erfolge damit. Kühe die so eine Behandlung hinter sich haben, werden bei mir nur unter Antibiotika trocken gestellt. Trockensteller ins Euter und zusätzlich eine Spritze. Es gibt Tiere, die anfälliger sind als andere.<br><br>______________<br><br>Viele Grüsse Konny

[Willi]

Hallo silke
das zuständige untersuchungsamt ist in fellbach, da fahr ich diese woche mit proben hin, wenn du eine ziehen kannst nehm ich sie mit.
willi

[Caroline]

Hey Willi,
das wäre ja klasse!!! Äh, wieder dumme Frage:
Kann ich die Probe in ein Marmeladenglas melken???
Wenn du mir sagst, wo euer Hof liegt, könnt ich morgen mal vorbeikommen.(Es sei denn, du willst unseren Hof besuchen)
Liebe Grüsse
Silke