Welches Mineralfutter sollen Ziegen bekommen?

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Rocket

Welches Mineralfutter sollen Ziegen bekommen?

Beitrag von Rocket »

Hallo,

wir haben 13 Ziegen, davon 8 Zwergziegen, 3 Burenmixziegen, einen Toggenburgermix und eine Angoramixziege, bei unseren Zwergziegen knacken die Gelenke öfter beim gehen.
Sie haben einen Salzleckstein zur Verfügung, bekommen Heu satt, Astschnitt sowie Gemüse und Obst und manchmal Brötchen. Wir möchten gerne noch ein Mineralfutte zufüttern, am besten in Form einer Leckmasse oder Stein zur freien Aufnahme, da die Dosierung mit dem Futter bei mehreren Ziegen im Stall unmöglich ist.
Im Internet habe ich Adressen mit Empfehlungen aus der Zeitschrift Schafzucht nachgeschlagen und finde dort zwar Produktinformationen, aber keine Bestellmöglichkeit.
Kann mir jemand ein gutes Mineralfutter als Stein oder Leckmasse empfehlen? Und am besten auch gleich schreiben woher man dieses beziehen kann. Und können Zwergziegen das gleiche Mineralfutter bekommen, wie die anderen Ziegen?

Und mit welchem Mittel entwurmt ihr eure tragenden tiere? Wir haben nur Valbazen, was manb laut Gegenanzeigen bei tragenden Tieren jedoch nicht anwenden darf.

Vielen Dank schonmal

Julia


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Julia,

Du hast eine "ungünstige" Herdenzusammensetzung für ein allgemein gültiges Mineralfutter:

a) Zwergziegen sind ähnlich kupferempfindlich wie Schafe und benötigen ein kupferarmes Mineralfutter

b) Grossziegen benötigen Kupfer in ca. demselben Ausmaß wie Rinder und daher ein kupferhaltiges Mineralfutter

Sowohl Kupfermangel als auch -überschuss können sich negativ bis tödlich auf die Gesundheit auswirken, wobei Kupfervergiftung schneller passiert und fast irreversibel ist, Kupfermangel mit entsprechendem Management ausgeglichen werden kann.

Das Knacken in den Gelenken kann auf verschiedene andere Dinge hindeuten, die nicht unbedingt mit Mineralstoffmangel zu tun haben müssen.

a) welche Gelenke knacken
b) bei welchen Tieren knacken diese Gelenke (Alter, Geschlecht, Lammungen)
c) sind es bei jedem Tier die gleichen Gelenke
d) CAE-Status Deiner Herde
e) Klauenpflege uptodate

Zur Wurmkur: Valbazen ist, neben Panacur das Wurmmittel, gegen das die meisten Wurmarten bereits Resistenzen entwickelt haben. Zur Wahl stehen noch Ivermectin/Avermectin (Ivomec, Noromectin, Moxicectin (Cydectin; nicht für Ziegen zugelassen, umwidmen lassen vom TA) oder eben Fenbendazol (Panacur) oder Menbendazol (Ovitelmin). Davon abgesehen, ist Valbazen nur in den ersten zwei Trächtigkeitsmonaten kritisch.

Schau mal unter <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.ziegenfreunde.de">www.ziegenfreunde.de</a><!-- w -->, dann auf Endoparasiten klicken, da findest Du eine Aufstellung von Wurmmitteln und Anwendung während der Trächtigkeit. Hier wird jedoch noch Ovitelmin genannt, dass - zumindest nach den Angaben der Uni in Zürich - keine Zulassung mehr hat. Das genannte Albazol enthält den gleichen Wirkstoff wie Valbazen.

Nochmal zurück zum Mineralfutter: Mineralfutter für Schafe bekommst Du bei einem gut sortierten Landhandel/Baywa/Raiffeisen. Oft haben die auch kupferarme Lecksteine, die für verschiedene Tierarten geeignet sind (Schafe, Ziegen, Wild) - fragen.

Zur Deckung des Kupferbedarfs für Deine Grossziegen musst Du Dir jedoch etwas einfallen lassen.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Rocket

Beitrag von Rocket »

Hallo,

das Problem ist, dass unsere Ziegen leider nicht an den Mineralleckstein von Raiffeisen gehen, deshalb wollten wir uns im Internet nach einer Leckmasse oder etwas vergleichbarem erkundigen, was die Ziegen annehmen. Was gibt es denn für kupferhaltige Minerallecksteine und woher kann man die beziehen?
Zu dem Knacken in den Gelenken kam immer von den Vorderbeinen und trat nur bei den älteren weiblichen Zwergziegen auf, die wir im Sommer übernommen haben und die jetzt tragend sind, das Alter ist uns unbekannt, schätzungsweise 3-5 Jahre. CAE Status ist uns unbekannt, Klauenpflege betreiben wir regelmäßig, vor allem weil unsere Tiere in der Weidezeit an Moderhinke erkrankt sind. Die haben wir aber mit Klauenbädern in den Griff bekommen.
Aus welchen Gelenken genau das Knacken kommt können wir nicht sagen, da es auch nicht so oft vorkommt, aber schon relativ häufig. Es tritt auch nur bei den Zwergziegen aus einem Stall auf, sie sind zu viert, standen aber bis vor kurzem mit den anderen auf der Weide. Wir tippen aber bei den Gelenken auf Vorderfußwurzelgelenk oder Karpalgelenk.
Wie läuft das denn eigentlich ab, wenn man irgendwann mal den Status CAE unverdächtig erreichen will? Was kostet so eine Untersuchung pro Ziege? Von der Tierseuchenkasse wird das nicht getragen oder?
Auf der beschriebenen Seite sind die Dosierungen schon für die Ziege oder? Sonst gibt es doch nur Dosierungen für Schafe und ein ziegenhalter hat uns einmal empfohlen von der Dosis für Schafe das anderthalbfache zu verabreichen, bezüglich Valbazen. Gilt das für jedes Wurmmittel?
Das gegen valbazen schon Resistenzen entwickelt sind oder schnelle entwickelt werden wussten wir noch nicht, danke für den Tipp. Nach der Seite tendieren wir jetzt eher zu Ivomec, nur leider ist die Wirkstoffkonzentration der Suspension nicht angegeben. Davon hängt ja die Dosierung auch ab und ich gehe davon aus das Ivermectin in den Suspensionen verschieden konzentriert ist. Auf welche Konzentration bezieht sich die Angabe?

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Gruß Julia


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo Julia,

bzgl. Leckstein von Raiffeisen wäre es hilfreich, wenn Du einen Namen nennen könntest. Regional bedingt, gibt es bei den Raiffeisen durchaus auch "Eigenmarken", die in einer anderen Region nicht bekannt sein können.

Beschreibst Du die mangelnde Akzeptanz, gehe ich mal von der Blattin-Leckschale aus, stimmt das?

Manche Raiffeisen haben Lecksteine im Angebot, die entweder Calcea-Phos oder Magnea-- irgendwas heissen. Kommen, wenn ich's richtig im Kopf habe, aus Frankreich.

Auf jedem Stein stehen die Inhaltsstoffe drauf. Und DU brauchst, damit Du Deine Zwergziegen nicht mit Kupfer vergiftest einen KUPFERARMEN Stein, geeignet für Schafe. Die Kupferversorgung der Grossziegen muss individuell geregelt werden - Einzeltierversorgung oder getrennte Gruppen.

Bei getrennten Gruppen könntest Du für die Grossziegen einen kupferhaltigen Leckstein nehmen, der für Pferde geeignet ist. Schaust Du im Rinderbereich, muss unterschieden werden, ob Du Ziegen in Milchleistung hast oder nicht, bei den Rinderpräparaten ist oft der Calciumanteil zu hoch für nicht laktierende Ziegen.

Für laktierende Ziegen gibt es dann auch von Fa. Schaette ein gutes (teures) loses Mineralfutter, dass Du z.B. in einem halbseitig aufgeschnittenen kleineren Kanister anbieten könntest.

Wurmmittel: es handelt sich um die Injektionslösung. Diese enthält 10 ml Ivermectin auf 50ml Injektionslösung. Aber Du wirst auf jeder Originalverpackung Dosierungsanweisungen finden.
Dosierung für jedes Wurmmittel: 1,5 - bis doppelte Menge, ausgenommen die Injektionslösungen, weswegen das Ivomec auf der Liste auch in der Schafsdosierung angegeben ist. Bei Injektionslösungen darf man nicht überdosieren, man geht bei Ziegen dann von einer verkürzten Wirkdauer aus.

CAE-Tests: wenn Du nicht in einem Zuchtverband Mitglied bist, hast Du die Kosten selbst zu tragen. Mein Labor berechnet EUR 12,50 pro Untersuchung, die kannst Die Blutproben aber auch bei einem Staatlichen Untersuchungsamt einreichen, da kommst Du günstiger weg, da die ab einer bestimmten Menge von gleichzeitig eingereichten Proben dann Mengenrabatt geben (anfragen). Wenn Du Dich keinem Sanierungsprogramm unterworfen hast, das die Tests in vorgegebenen Abständen vorschreibt, reicht es, wenn Du alle Tiere einmal untersuchen lässt, um einen Status zu erhalten und dann die Zuchttiere jeweils vor dem Decken nachuntersuchst. Positive Tiere sollten in einer separaten Gruppe gehalten werden, wenn Du sie nicht schlachten willst.

Für eine anerkannte CAE-Sanierung, schau mal hier:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegenzucht.de/cae.htm">http ... tm</a><!-- m -->

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
WSZ

Beitrag von WSZ »

Hallo!
Ich habe dieses selber genutzt (für Pferde), dies ist für Ziegen und ich denke damit kann man nichts falsch machen!!!!


http://www.schaette.de/produkte/shop/su ... ne&cid=285

Es gibt bestimmt noch andereProdukte von anderen Hersellern, ich hoffe andere schreiben Ihre Erfahrungen....

Danke #jubel#

Mit Ursonne haben Bekannte Ihre Milchziegen (für Käse) immer gefüttert (als Zusatz)!

Gerade noch den Zusatz gelesen:

Hinweis: Zwergziegen sollten Ursonne Schafe erhalten.

http://www.schaette.de/produkte/shop/su ... nne&cid=47


Wir haben es unseren Pferden zusammen mit ca. 50g Hafer gegeben, sie lieben es und lecken alles ab!!!!

#daumen_hoch*


Role1989
Beiträge: 83
Registriert: 09.03.2006, 19:23

Beitrag von Role1989 »

hallo,
ich verfüttere immer diesen hier:

Link

robert


Rocket

Heute Leckschalen gekauft

Beitrag von Rocket »

Hallo,

wir haben heute bei einem anderen Landhändler Leckschalen für Schafe von Salvana gekauft und die Ziegen haben gleich angefangen davon zu fresen. Die Leckschalen sind ebenfalls kupferfrei. Wir haben zur Probe noch einen dunkleren Mineralleckstein mitgenommen und an diesen gehen sie auch ran. #daumen_hoch*
Für die großen Ziegen lassen wir uns noch etwas einfallen, zwei sind von den anderen separiert, weil die eine sehr dominant ist und sich nicht mit den anderen versteht, sondern nur mit ihrer jüngeren Gefährtin. Die anderen Ziegen versuchen wir noch umzusiedeln, sodass sie nicht mit unseren ZZ zusammen kommen.

Vielen Dank für die guten Ratschläge und vielen Empfehlungen!

Julia


Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo,
wenn du kannst versuch den großen Ziegen zusätzlich loses Rinder-oder Pferdemineral zuzufüttern.Das sind ja nur ganz kleine Mengen die sie brauchen.Meine schlecken das Pulver so aus der Schüssel,ohne irgendwas beizumengen.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
Rocket

Kupferbedarf

Beitrag von Rocket »

Wir haben auch noch Mineralfutter für Pferde mit 350mg Kupfer pro kg. Hat jemand eine Idee wieviel Mineralstoffe Ziegen konkret zusätzlich zum Heu und ca. 400 g Weizen gefüttert bekommen sollen pro Tag?
Würde den großen Ziegen dann gerne das Pferdemineral geben.

Gruß Julia


WSZ

Re: Kupferbedarf

Beitrag von WSZ »

Rocket hat geschrieben:Wir haben auch noch Mineralfutter für Pferde mit 350mg Kupfer pro kg. Hat jemand eine Idee wieviel Mineralstoffe Ziegen konkret zusätzlich zum Heu und ca. 400 g Weizen gefüttert bekommen sollen pro Tag?
Würde den großen Ziegen dann gerne das Pferdemineral geben.

Gruß Julia
schau mal hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegenzucht-nds.de/">http:// ... e/</a><!-- m -->
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FACHBEITRÄGE

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EMPFEHLUNGEN für die ENERGIE- und NÄHRSTOFFVERSORGUNG von ZIEGEN

da gibt es noch viel mehr zu sehen....


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