Ziegen Krankheitenüberträger?

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Wikingerziegen
Beiträge: 22
Registriert: 04.02.2008, 15:47

Ziegen Krankheitenüberträger?

Beitrag von Wikingerziegen »

Hallo, ich wende mich hilfeheischend an das Forum, da wir mit einem angrenzenden Landwirt (Kuhbauer) sehr große Probleme haben. Wir haben 2 Kastraten, die kerngesund sind und er behauptet, sie wären Krankheitsüberträger und sollen nicht mehr frei rumlaufen?!?! Er hat Wegrecht über den von uns gepachteten Hof und er hat lediglich Wiesengrund angrenzend (er hat auf ca. 2 ha 4 Rinder laufen), auf dem unsere Ziegen mal ausgerückt sind. Unsere gemeinsame Vermieterin wurde von ihm nun eingeschaltet und ich frage nun, wie kann eine Ziege einem Rind mit welchen Krankheiten gefährlich werden? Sind spezielle Wurmkuren, Impfungen, etc. zu empfehlen und wann? (Haben bis jetzt normal entwurmt und achten auf die Gesundheit unserer aller Tiere). Wir haben den Zaun nun "ziegensicher" gemacht, aber ich werde die Ziegen nicht einsperren, da sie sich bei uns frei bewegen können und dürfen und sofort kommen, wenn man sie ruft und niemandem im Weg sind außer dem Bauern, der vielleicht 1 x im Monat den Weg verwendet, der direkt an unserer Mistplatte liegt.
Wer hat Tipps, Anregungen oder weiß Rat, wo ich die optimale Anleitung für das Optimalantikrankheitspaket erhalte?

Mit lieben Grüßen und schönen Ostern

Anja


Die Arbeit mit einem Tier ist ein Duett - kein Duell!
Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

Hallo Anja,
ich gehe mal davon aus, daß Eure Ziegenhaltung vorbildlich ist, d.h. der Bestand orentlich gemeldet und beohrmarkt. Dann würde ich mich an den zuständigen Amtsveterinär wenden, genau mit der Fragestellung der Übertragbarkeit. Das hat den Vorteil, er kostet nichts und der Bauer wird beeindruckt sein, wenn der Amtstierarzt ihm keine Gefahr bestätigt.

Übertragbare Krankheiten gibt es sicher einige, mir fällt sponatan Brucellose ein. Der Kuhbauer muß seinen Bestand 1 * jährlich untersuchen lassen (IBR/BHV/Brucellose), also wäre es sinnvoll, wenn ihr Eure Ziegen mal über Blutentnahme auf CAE untersuchen lasst und dabei gleich Brucellose mittesten lasst. Wenn ihr das geschickt anstellt, macht das der Amtstierarzt und zahlen müsst ihr auch nix.

lg
Andreas


Locura
Beiträge: 4653
Registriert: 31.05.2007, 10:01

Beitrag von Locura »

Hallo Anja,

immer der Ärger mit den lieben Nachbarn...
Im Prinzip scheinst Du ja alles richtig zu machen: Entwurmung und Beobachtung.

Vielleicht könntet Ihr ja ein (er-)klärendes Gespräch zu dritt führen, so dass Du dem Bauern und Deiner Vermieterin vermitteln kannst, dass Du auf den Gesundheitszustand Deiner Tiere achtest, dass sie regelmäßig kontrolliert werden und dass deswegen eine Ansteckungsgefahr ausgeschlossen ist.

Beste Grüße, Petra


Moritz

Beitrag von Moritz »

Auch auf eine Gefährdung durch Paratuberkulose könnte er sich berufen, sie verläuft lange subklinisch, aber dann. Natürlich kann eine Infektion auch umgekehrt erfolgen - von den Rindern oder seinen Reifen auf die Ziegen.

Wenn er nur ein Wegerecht hat, darf er die Passage nutzen, der Rest ist sein Risiko (und das seiner Tiere bzw. Eurer Tiere), vorausgesetzt sie haben ihre Ohrmarken und andere behördliche Vorgaben sind eingehalten worden.

Das Ausbrechen und Betreten fremder Parzellen ist natürlich juristisch nicht in Ordnung.

Ansonsten kann man aber einen Tierhalter wohl nicht einmal zwingen, seine Tiere zu entwurmen, es sei denn, es liegen tierschutzrelevante Tatbestände vor.
Gruß Moritz


Wikingerziegen
Beiträge: 22
Registriert: 04.02.2008, 15:47

Beitrag von Wikingerziegen »

Vielen Dank und frohe Ostern!

Den Tipp mit dem Amtstierarzt werd' ich umsetzen. Für uns ist die Ziegenhaltung immer noch Neuland, wobei die beiden Ohrmarken besitzen (die sie aber nicht tragen) und gemeldet sind. Wir achten sehr auf das Wohlbefinden unserer Tiere, da sie ja schließlich außer Freunde auch unser Kapital sind für die Arbeit. Im Grunde sind wir dem Bauern ein Dorn im Auge, weil wir als erste hier auf dem Hof uns um dessen Erhalt kümmern und uns weiter ausdehnen wollen...er hat schlichtweg Muffe, dass er irgendwann auch seinen Teil an unser Projekt abgeben muss, da wir schon bei der Vermieterin nachgefragt haben *oops* ...so versucht er uns jetzt a bisserl das Leben schwer zu machen, denn andere angrenzende Bauern haben diese Probleme nicht mit uns.

LG und Dank

Anja


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