verklebter kot nach entwurmen

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Kosinus
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Registriert: 16.06.2010, 13:02

Re: verklebter kot nach entwurmen

Beitrag von Kosinus »

hallo, nochmal zurück zum thema, das mich wohl noch eine weile verfolgen wird:

ich hatte eine kotprobe abgegeben, die auf parasiten untersucht wurde: negativ. beide tierärztinnen sind der meinung, man könne bandwurmglieder oder eier, wenn vorhanden, im kot erkennen. (???)

gestern hatte er wieder verklebten kot. ich habe mittags eine kotprobe vorbeigebracht. befund: negativ.

abends war der kot massiv verklebt, keine köttelform mehr erkennbar. der bock war apathisch, scheuerte sich zwischendurch die hörner an der wand (schmerzen?), fras nichts, kaute nicht wieder, machte immer wieder steckbewegungen und suchte nähe, bei der ziege und mir. zwischendurch schloss er die augen, zitterte, wankte, gekrümmter rücken, aufgeblähter bauch.

20:00 tierarztbesuch. kein fieber, leise pansengeräusche. beim fiebermessen war er wehrhaft, hatte noch kraft. er wurde behandelt mit langzeitpenicilin, schmerzmittel und, sie nannte es, magenbitter. zwei stunden später hatte er einen klareren blick.

heute morgen und auch jetzt geht es ihm besser. er frisst, macht einen wachen eindruck, kaut wieder, die pansengeräusche sind wieder hörbar und er bewegt sich draußen ganz normal.

ich war bei der tierärztin. sie gab mir für sonntag eine weitere penicilinspritze mit, weil sie befürchtet, er könnte einen infekt haben, der in richtung einer lungenentzündung geht. außerdem habe ich pansenstimulanz (digestasin) mitbekommen, für eine dreitägige kur.

ich habe die neue weidefläche geschlossen, falls dort doch irgendeine giftige pflanze wachsen sollte (der verklebte kot folgte ca. eine woche nach der neueröffnung), wobei sie dort eigentlich nichts mehr finden können. einen tag vor dem vorfall hatten sie tannenzweige bekommen, sonst nur heu. im grunde schließt die tä eine vergiftung aber aus. die weitere vorgehensweise soll eine kotuntersuchung auf leberegel sein und evtl. ein blutbild wegen der leberwerte.

was meint ihr dazu? fällt euch noch was ein, worauf die symptome hindeuten? haltet ihr die weitere vorgehensweise für angemessen? was kann ich sonst noch tun?

liebe grrüße von kosinus, die zwar erleichtert ist, sich aber nach wie vor ganz schöne sorgen um ihren sorgenbock macht...


Bunnypark
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Registriert: 19.01.2010, 10:12

Re: verklebter kot nach entwurmen

Beitrag von Bunnypark »

Kosinus hat geschrieben: befund: negativ.
hallo

viele parasiten machen "winterpause"
so kann es vorkommen dass eine kotprobe negativ ausfällt und dennoch eine überdurchschnittliche parasitenbelastung vorliegt.


Herrchen unser, der du bist am Hofe; geheiligt werde deine weide; das astwerk komme, unser Wille geschehe, wie im stall so auch auf der Weide; Uns're täglichen Kräuter gib uns heute; Und vergib uns unsere Schuld, wenn wir hopsen auf nachbars Weide; führ uns also nicht in Versuchung, sondern Erlöse uns von dem Astwerkmangel....so is'es .Bild
sanhestar
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Re: verklebter kot nach entwurmen

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

zur Verdeutlichung: Winterpause in dem Sinn, dass keine Eier ausgeschieden werden = kein Nachweis im Kot. Die Würmer selbst bleiben aktiv.

Gegenüber der Äusserung der TÄ, dass man Bandwürmer im Kot erkennen könnte, bin ich skeptisch. Bandwürmer scheiden Eier und Proglottiden sporadisch aus und können bei Schafen zwischen 3-8 Monaten nach Infektion im Tier verbleiben, bis sie zum ersten Mal Eier/Larven ausscheiden.

Jetzt müsstest Du Dir die Frage stellen, seit wann die Probleme mit dem Kot bestehen und ob das mit einer Infektion mit einem Bandwurm zusammenpassen kann.

Hat denn irgendjemand mal in der Zwischenzeit über eine Blutuntersuchung feststellen lassen, ob der Bock weitere Anzeichen von Wurmbefall zeigt: Anämie, Eosinophilie?

Wurde an Haemonchus schon gedacht bzw. gezielt dagegen behandelt?

Und warum soll sich eine Lungenentzündung mit verklebtem Kot äussern? Wurde der Bock abgehört, Blutuntersuchung, Husten, Atemschwierigkeiten?


Sabine M.H.
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Kosinus
Beiträge: 341
Registriert: 16.06.2010, 13:02

Re: verklebter kot nach entwurmen

Beitrag von Kosinus »

hi!

wegen der intervallartigen ausscheidung von wurmeiern habe ich ja inzwischen schon zwei kotproben abgegeben und möchte in regelmäßigen abständen damit fortfahren. welche abstände empfehlt ihr? eine blutuntersuchung hat noch nicht stattgefunden. zuvor möchte ich noch die sache mit den leberegeln ausschließen. ich arbeite mich nun stück für stück vor.

die probleme mit dem kot sind immer mal wieder aufgetaucht, seit ich den bock habe. die tä ging davon aus, dass beide ziegen parasitenprobleme hatten, als sie im juni zu mir kamen. sie hatten dünnes fell, der bock schuppige haut. das hat sich aber nach der ersten entwurmung und/oder artgerechtem futter gebessert. (zuvor kraftfutter für pferde, das ich langsam abgebaut habe) er hatte vor allem in der anfangszeit hier verklebten kot. wie soll ich nun sagen, ob das am stress (transport, neue umgebung) lag, an der futterumstellung, parasiten oder oder oder? dann war lange nichts mehr, noch einmal ein bißchen, als sie ein gebiet mit vielen brombeersträuchern (noch ohne früchte) bekommen haben und jetzt wieder (und so massiv war es noch nie!!!) seit dem 23. november, mit einer etwa 2wöchigen pause dazwischen, wo alles normal war und jetzt (nach einem tag massivem durchfall und sofortiger behandlung) ja auch wieder ist. er trinkt nun wesentlich mehr aber nicht übermäßig.

der bock wurde abgehört. leise pansengeräusche. kein husten, keine atembeschwerden. ich denke, sie ging von einer lungenentzündung aus, weil das penicilin so gut angeschlagen hat und eine entzündung das gesamte imunsystem und somit bei einer ziege auch leicht die pansentätigkeit beeinträchtigen kann. sie hat selbst ziegen und mittelmäßig viel ahnung.

lg. kosinus.

haemonchus? ist in dectomax oder cestokur nicht inbegriffen?


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