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Verfasst: 20.08.2015, 21:57
von Bunnypark
:-D nun ist aber dieses immunsystem ein teil des organismus...quasi ein system dass dem organismus eine wehrhaftigkeit gegen eindringlinge ermöglicht, es sei denn piri sieht das anders #freunde#
ich bin ja so kein esotheriker - sondern logiker .... #engel#

vieleicht kann mir piri das immunsystem bzw. die auswirkung von endoparasiten auf das immunsystem erklären? #freunde#

in jeder von mir gelesenen dissertation oder studie über das gewürms musste ich bis dato immer lesen, dass derartiges ein immunsystem des organismus schwächen (was es ja eigentlich nicht können darf nach derzeitiger ausführung)- was haste denn du für infos? #engel#

Verfasst: 21.08.2015, 08:19
von Meli
[quote='Meli','index.php?page=Thread&postID=183882#post183882'][quote='Bunnypark','index.php?page=Thread&postID=183862#post183862']wems interessiert:
https://books.google.at/books?id=AQ8nxX ... em&f=false
[/quote]Bunny, jetzt hast du meine Neugierde geweckt! Immuneffekte gegen Parasiten sind ja hoch interessant.
Je nach Parasitenart entwickelt der Wirt Abwehrreaktionen die die Entwicklung, Vermehrung und Lebensdauer der Parasiten beeinträchtigt oder sie abtötet.

Die Einzeller werden durch humorale Antikörper eliminiert.
Über die zellulare Immunreaktion werden die interzellulare Parasiten eliminiert in dem die Wirtszelle abgetötet wird.
Gewebshelminthen (Würmer im Gewebe) werden vorwiegend durch antikörperabhängige, cytotoxische Reaktionen abgetötet. Noch lebende Würmer im Verdauungstrakt können, durch eine sogenannte Selbsreinigungsreaktion, schubweise abgestoßen werden - über 2-4 Tage. Die Würmer kann man dann im Kot sehen. Diese Reaktion kann je nach Parasit-Wirt-System sehr unterschiedlich sein. Von epidemiologischer Bedeutung ist, das bei Schafen in der letzten Trächtigkeitsphase und während der Laktation die Fähigkeit zur Selbstreinigung beeinträchtigt ist. Leider sind die Mechanismen der Selbstreinigungsreaktionen weitestgehend unbekannt.
Interessant ist auch das Phänomen das sich Nematoden in einem "immunen" Wirt etabliren können aber kleiner bleiben und weniger Eier produzieren als Würmer in "naiven" Wirten.


Von wegen ein Organismus kann sich nicht gegen Parasiten wehren...[/quote]Hallo Rotkäppchen, Hallo Bunny,
das Thema haben wir schon mal diskutiert. Ich habe damals versucht mich in das "Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin" einzulesen weil ich es sehr spannend finde. Dort steht das noch lebende Würmer vom Körper schubweise abgestoßen werden. Auch das Phänomen das Würmer sich bei jungen "naiven" Wirten besser etablieren können ist beschrieben. Der Organismus älterer Tiere, die Kontakt zu Parasiten hatten, lernt anders mit Innenparasiten umzugehen. Die Würmer bleiben kleiner und produzieren weniger Eier.
Leider sind die Abwehrmechanismen immer noch weitestgehend unbekannt, aber offensichtlich kann der Organismus sich gegen Innenparasiten wehren.
lG
Meli

Verfasst: 21.08.2015, 11:08
von Toshihikokoga
[quote='Meli','index.php?page=Thread&postID=198196#post198196']Auch das Phänomen das Würmer sich bei jungen "naiven" Wirten besser etablieren können ist beschrieben. Der Organismus älterer Tiere, die Kontakt zu Parasiten hatten, lernt anders mit Innenparasiten umzugehen. Die Würmer bleiben kleiner und produzieren weniger Eier.
[/quote]

Nur zur Vollständigkeit:
Könnte auch einen Unterschied machen ob ein Bandwürmchen in einer 10kg oder 60kg Ziege mitnascht - aus der Sicht der Ziege betrachtet. #engel#

Verfasst: 21.08.2015, 11:11
von Leela
Jetzt muss ich doch nochmals nachfragen.
Ich habe gelernt, dass Rinder als Jungtiere unbedingt entwurmt werden müssen, da ihr Immunsystem diese noch nicht ausreichend abwehren kann.
Mit der Zeit entwickeln Rinder aber eine gewisse Immunität, Milchkühe werden normalweise nicht mehr entwurmt (im Gegensatz zu Kleinwiederkäuern, welche diese Immunität nicht entwickeln).
Mit Kuhherden könne man gar verwurmte Weiden sanieren, da sie die Eier aufnehmen, was ihnen selber nichts ausmacht.

Dasselbe bei Hunden und Katzen. Welpen sterben ohne Behandlung oft an Wurmbefall. Erwachsene Tiere haben auch ohne Entwurmung kaum mehr Probleme.

Womit soll sich das denn erklären lassen, wenn nicht mit dem Immunsystem?

Verfasst: 21.08.2015, 11:35
von Toshihikokoga
[quote='Leela','index.php?page=Thread&postID=198201#post198201']
Mit Kuhherden könne man gar verwurmte Weiden sanieren, da sie die Eier aufnehmen, was ihnen selber nichts ausmacht.

Und die Eier bleiben dann in der Kuh oder kommen wieder retour - dann sind sie wieder auf der Weide, vermutlich eher mehr als ohne der Kuh

Dasselbe bei Hunden und Katzen. Welpen sterben ohne Behandlung oft an Wurmbefall. Erwachsene Tiere haben auch ohne Entwurmung kaum mehr Probleme.
Deshalb verdienen sich Kleintierärzte auch mit den Wurmmitteln für die Fellpfoten ein hübsches Häuschen mit Pool und Dachterasse [/quote]

Verfasst: 21.08.2015, 12:14
von Pecora
Hallo zusammen,

um noch mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Irgend ein Kräuterpülverchen zu verfüttern, macht wohl keinen Sinn.

Studien zufolge kann jedoch die Verfütterung von Esparsette und bestimmten Bedingungen (Esparsette mit hohem Tanningehalt, Fütterung über einen längeren Zeitraum) die Wurmbelastung bei Schafen und Ziegen reduzieren.
Leider ist es nicht einfach, gutes Esparsettenheu zu bekommen. Das Saatgut ist sehr teuer und die Ernte muss sehr sorgfältig geschehen, damit die Blätter nicht zerbröseln.

link
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Pec

Verfasst: 21.08.2015, 21:20
von Zieglinde
Und Pec,
da du erwähnst, Esparsette mit hohem Taningehalt, werf ich die Eiche in die Runde, die auch einen hohen Taningehalt hat und gut verfüttert werden kann (die Eicheln fallen unter Kraftfutter, kann jeder selbst entscheiden, ob er die auch verfüttern will).
Wäre dann auf jeden Fall unterstützend.

LG
Silke

Verfasst: 21.08.2015, 22:38
von Leela
[quote='Toshihikokoga','index.php?page=Thread&postID=198202#post198202'][quote='Leela','index.php?page=Thread&postID=198201#post198201']
Mit Kuhherden könne man gar verwurmte Weiden sanieren, da sie die Eier aufnehmen, was ihnen selber nichts ausmacht.

Und die Eier bleiben dann in der Kuh oder kommen wieder retour - dann sind sie wieder auf der Weide, vermutlich eher mehr als ohne der Kuh

Dasselbe bei Hunden und Katzen. Welpen sterben ohne Behandlung oft an Wurmbefall. Erwachsene Tiere haben auch ohne Entwurmung kaum mehr Probleme.
Deshalb verdienen sich Kleintierärzte auch mit den Wurmmitteln für die Fellpfoten ein hübsches Häuschen mit Pool und Dachterasse [/quote][/quote]

Hier wird das z. B. erwähnt:
"Zusätzlich wird durch den "Staubsaugereffekt" der Mutterkühe, die einen großen Teil der Larven auf der Weide aufnehmen, der Infektionsdruck der Weide vermindert. Die Kühe scheiden zwar MDS-Eier aus, aber bedingt durch ihre Immunität nur in geringer Zahl."
http://www.weide-parasiten.de/index.php?id=7696

Ich beziehe mich dabei auf Piroschkas Aussage, das Immunsystem sei gegen Würmer machtlos, wie erklärt sich dann obiges?

Und zur zweiten Aussage: TÄ`s verdienen auch viel an jährlichen Impfungen, die wissenschaftlich nachgewiesen total unnötig sind.

Verfasst: 21.08.2015, 23:54
von Zieglinde
Auch Ziegen, und andere gehölzfressende Tiere, scheinen gegenüber der Tanninintoxikation resistenter zu sein als Schafe und Rinder (Blodgett 1993).

Da ich keine ganzen Bäume füttere, brauche ich mir dann wohl keine Gedanken machen.

Verfasst: 22.08.2015, 22:12
von Leela
Interessant...ich habe mich schon länger gefragt, ob es wirklich die Idee sein kann, dass ein Tier sich selber vollkackt (Kühe).
Die Wisents im hiesigen Tierpark machen das zB nicht, da sieht der Kot wie auf dem Foto aus.
Woran liegt das, falsche Fütterung?
Sorry fürs OT.