Bösartige Verstopfung

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sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

also in punkto stehender Pansen und was die Ziege dann haben will, durften wir dieses Jahr auch leidvolle Erfahrungen sammeln.

Da wir im letzten Jahr leider auch einen anderweitig bedingten Pansenstillstand hatten - nicht mit Geburt verknüpft - hatte ich noch im Kopf, dass Heu und Stroh nicht reichen, Zweige und Laub aber oft heißhungrig angenommen werden.

Also bin ich bei damals noch 15 cm Schnee mit der erkrankten Ziege am Bändel durch die Gegend spaziert. Auch sie bevorzugte absolut verholzte Pflanzen, Astspitzen, Tannenzweige, etc. und erst danach wieder Heu. Aber macht das mal nachts um 3.00 Uhr, das ist a...kalt.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Zieglinde
Beiträge: 2759
Registriert: 06.03.2003, 18:21

Beitrag von Zieglinde »

Hallo Lafayette,
jetzt mal ganz doof, aber wenn deine Ziegen Holunder lieben (meine auch), mach doch mal im Herbst Holunderbeersaft aus den Früchten (der gekaufte ist zu wässrig). Der wirkt beim Menschen leicht abführend. Also könntest du dieser speziellen Ziege das nächste Mal vor der Geburt immer etwas Holunderbeersaft unterjubeln. So als Vorsorge. Hilft natürlich nicht, wenn "das Kind schon in Brunnen gefallen ist". Und wenn ihr von Lactose-Kram redet, Senioren essen deshalb auch furchtbar gerne getrocknete Pflaumen (vermutlich lieben Ziegen diese auch), auch Mohn ist abführend (aber wohl nicht gerade für einen Ziegenmagen geeignet).
LG
Silke


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

mir fällt noch was ein zu Verstopfung und Verwurmung.

Eine erfahrene Ziegenzüchterin in Neuseeland empfiehlt, die Ziegen innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt zu entwurmen, da durch den Geburtsstress sehr oft latenten Larvenstadien aktiv werden und massiv in den Darmtrakt einwandern.

Du schreibst zwar, dass die Kotprobe vor der Geburt negativ war aber lass doch mal spasseshalber jetzt nochmal untersuchen, ob nun Wurmbefall vorliegt.

Gruss


Sabine M.H.
http://www.working-goats.de Pack- und Fahrziegen
Bunz

Beitrag von Bunz »

Danke Lafayette für Deinen Bericht.
Man lernt eben nie aus! Und wenn man reichlich Wissen angehäuft hat, geht man in die ewigen Jagdgründe und die nächsten fangen wieder von vorn an.
lg
Bunz


Bockhalter
Beiträge: 629
Registriert: 24.05.2005, 15:20

Beitrag von Bockhalter »

sanhestar hat geschrieben:Hallo,

Also bin ich bei damals noch 15 cm Schnee mit der erkrankten Ziege am Bändel durch die Gegend spaziert. Auch sie bevorzugte absolut verholzte Pflanzen, Astspitzen, Tannenzweige, etc. und erst danach wieder Heu. Aber macht das mal nachts um 3.00 Uhr, das ist a...kalt.

Gruss
Hallo,

spazieren im Laufschritt ist prima und möglichst auch Treppen rauf und runter.
Zusätzlich die Ziege kräftig massieren, hinten hoch nehmen und auch mal hinlegen und über den Rücken rollen.
Und immer wieder Heu anbieten, bloß kein Getreide oder Brot, Zweige sind gut, Fichte, wenn man hat.
Auf diese Art und Weise hab ich bis jetzt wieder jede Ziege mit Ketose-Anzeichen hinbekommen, nachdem ich dummerweise beim erstenmal einen TA geholt habe, der ihr einiges gegeben hatte, sie zum Schluß an den Tropf gehängt hat und nach 10 Minuten war sie tot,...meine beste Milchziege.
Das dauert zwar Stunden, ist sehr schweißtreibend, hilft aber.

Allerdings muß man das so früh wie möglich machen, legt sich die Ziege schon ständig hin, hat mein ein riesen Problem, sie zum Laufen zu bekommen, dann hilft wohl nur noch ein TA und die Hoffnung, das er weiß, das eine Ziege zu behandeln ist wie eine Kuh und nicht wie ein Schaf,.....sonst ist sie nämlich hinne.....

Liebe Grüße Helmut


Elise
Beiträge: 1768
Registriert: 21.08.2005, 17:49

Beitrag von Elise »

Hallo, was noch wichtig ist: Man sollte die Ziege warmhalten. Zumindest wird das bei den Pferden gemacht und ich habe es mit meiner Milchziege so gehalten.
Lafayette, leider fällt dies mir jetzt erst wieder ein.
Das sind bei mir schon normale Abläufe, tut mir leid wenn ich es jetzt erst schreibe.

Vlg Claudia


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo Ihr Lieben,

gestern Abend habe ich Curley aus ihrem Häuschen mit Pferch gelassen. Sie hat sich gleich an Büsche und zu meinem Leidwesen an etwas junges Gras gehalten. Man schwankt so zwischen der Freude, daß sie was frißt und der Angst, was junges Gras in einem inaktiven Pansen alles anrichten kann. Wir haben sicherheitshalber hinterher wieder Pansenstarter dazu gegeben.

Die Ziege ist noch sehr schwach. So richtig bewegen kann sie sich noch nicht. Die Beine sind steif und sie legt sich nach ein paar Metern kurz hin, steht nach ein paar Minuten wieder auf und geht weiter. Es ist arg mühsam im Moment.
Sie hat heute vor einer Woche gelammt und seit dem nicht mehr wirklich gefressen. Ich denke, daß sie da schwächlich sein darf.
Die gestrige Bewegung hat sie zum Koten bewegt. Es kommt also wieder raus was vorne reingeht. Das ist schon positiv.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sich sich innerhalb der nächsten sieben Tage wieder erholt. Sie muß fressen, damit sie genügend Milch gibt. Die Lämmer sind zwar fit und munter, aber immer ein bißchen hohl an den Flanken. Die Flasche wollen sie trotzdem nicht :( .

Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. In diesem Sinne...
Lafayette


MonaLisa
Beiträge: 210
Registriert: 09.11.2005, 15:45

Beitrag von MonaLisa »

Oh Lafayett ich drück die Daumen..
Grüße ML


Lafayette
Beiträge: 1256
Registriert: 13.05.2005, 12:53

Beitrag von Lafayette »

Hallo,

eben war ich nochmal beim TA und habe nochmal Infusionen, Bykodigest und auf Sanhestar's Rat hin eine Wurmkur geholt. Kotprobe war nicht möglich, da kein Kot da! TA meint, daß eine Wurmkur zumindest nicht schadet.
Der TA, Chef von meiner TÄ, sagte zum Thema Fremdkörper, daß es, sofern es sich um Plastik handeln würde, insofern Hoffnung besteht, da Plastik sich abschleift. Metall schließe ich weiterhin aus.

Gestern Abend hat eines von Curley's Lämmern wenigstens ein paar Schlucke aus der Pulle genommen. Das Böckchen weigert sich weiterhin. TA sagt, daß ich notfalls aus einem Infusionsschlauch eine Sonde legen soll. Na Klasse *shock* ! Ich hoffe inständig, daß ich da drumherum komme.

Jetzt werde ich noch meinen Metzger anhauen, daß er mir vom Schlachten Panseninhalt aufhebt. Bei dem Versuch meinen anderen Ziegen beim Wiederkäuen etwas abzuluchsen bin ich heftig in den Finger gebissen worden. Außerdem schlucken die schneller, als ich meine Finger im Maul habe. Gibt es da irgendwelche Tricks?

Weiter geht's ...
Lafayette


ClaudiaH
Beiträge: 1256
Registriert: 14.09.2005, 23:24

Beitrag von ClaudiaH »

Oh, Uli, bin ich froh, daß ich nicht Deine Probleme habe :D
Ich denke an Dich!

Liebe Grüße,
Claudia

PS: Trinkt sie denn eigentlich (genug)?


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