Impfung gegen Blauzungenkrankheit

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Amelie
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Beitrag von Amelie »

Guten Morgen Günter,
irgendwo habe ich gelesen es gehe darum die Durchseuchung der Bestände zu verhindern,weil den Tieren die Qualen der Erkrankung erspart werden sollen.Außerdem bieten erkrankte Tiere immer wieder die Möglichkeit der Neuinfektion der Überträger(Gnitzen,auch Mücken??).So in etwa habe ich es im Kopf.Ich hoffe ich bringe nichts durcheinander.Ich kann mich leider nicht dran erinner wo es stand.


Liebe Grüße

Christine


Der Optimist sieht die Rose,der Pessimist nur die Dornen.
NFDieter
Beiträge: 422
Registriert: 06.11.2005, 17:52

Beitrag von NFDieter »

Moin Zotti,
Zotti hat geschrieben:Hallo
#daumen_runter# :evil: Es ist für mich allerdings merkwürdig, hier wird "so schnell und beinahe panisch" ein Impfstoff eingesetzt, während bei Vogelgrippe....... #ka#
Vogelgrippe ist out (obwohl ja wohl hochansteckend, wozu sonst die ganzen Keulungen? #heul# ), jetzt ist Blauzunge dran, mehr dazu will ich hier lieber nicht schreiben, es darf sich jeder seinen Teil denken #baeh#

Gruß Dieter


Fotos unserer Tiere:
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sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

bei der Blauzungenkrankheit liefen die Züchter massiv Sturm und verlangten die Impfung, bei der Vogelgrippe waren es - wenn ich mich recht erinnere, "nur" die Hobbyhalter und -züchter, die für eine Impfung plädiert haben, während die gewerblichen Halter die Rückkehr zur Stallhaltung wohl eher begrüsst als verurteilt haben.

Und ich denke, dass die Entschädigungen aus der Tierseuchenkasse bei Geflügel nicht so gross sind/waren wie für Schafe oder Rinder - Blauzunge ist vermutlich einfach "zu teuer" geworden, Stallhaltung lässt sich nicht praktizieren bzw. wird auf breiter Front abgelehnt (anders als beim Geflügel), usw.

Gruss


Sabine M.H.
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Glangger

Beitrag von Glangger »

Amelie hat geschrieben:Guten Morgen Günter,
irgendwo habe ich gelesen es gehe darum die Durchseuchung der Bestände zu verhindern,weil den Tieren die Qualen der Erkrankung erspart werden sollen.Außerdem bieten erkrankte Tiere immer wieder die Möglichkeit der Neuinfektion der Überträger(Gnitzen,auch Mücken??).
"Seuchentechnisch" ist die Qual der Erkrankung nicht relevant und nicht der Grund für eine Impfaktion. Je mehr Tiere erkrankt sind, desto grösser wird das Reservoir des Virus ! Wenn jetzt ein paar jahre konsequent geimpft wird, wird sich das Virus tot laufen.
die seuche ist darum mit impfen "gut auszurotten" und dieses erfolgsversprechen ist der grund, wieso geimpft wird.


Günter
Beiträge: 783
Registriert: 27.03.2003, 23:09

Beitrag von Günter »

Hallo,

an den 'seuchentechnischen' Ansatz habe ich wohl auch schon gedacht, verstehen tue ich es trotzdem nicht.

Rehe sind meines Wissens ja auch betroffen und beherbergen den Virus und dienen den Gnitzen als 'Tankstelle.'
Bei uns gibt es auf freiem Feld mehr Rehe als Rinder und Schafe, schrieb ich ja bereits alles, die sind also die größte 'Tankstelle'.

Es läuft ja noch ein Parallelbeitrag <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ziegen-treff.de/forum/viewto ... 16</a><!-- m -->.
Ich gebe nochmals den link von Nora hier an <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kreis-unna.de/NR/exeres/E4C6 ... xeres/E4C6 ... =Published</a><!-- m --> und wenn man da nachliest, werden Ammenkühe und Weide-Mastrinder wegen einer sehr hohen Durchseuchungsrate von 80% von der Impfflicht ausgeschlossen, ebenso immune Tiere nach einer überstandenen BT-Infektion.
Aber Träger und Reservoir sind diese Tiere doch wohl noch immer, bei denen die Gnitzen Viren aufnehmen und an nicht immunisierte Tiere weitergeben !? Und auf diesem Weg kann das Ziel die Seuche einzudämmen ja wohl nicht erreicht werden.

Mir kommt die PFLICHT weiterhin nach nicht zu Ende gedachtem Aktionismus vor. Ich mag einfach keine unverständlichen Zwänge.

Grüße
Günter


Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.
Amelie
Beiträge: 1991
Registriert: 14.03.2007, 08:02

Beitrag von Amelie »

Hallo Günter,
wir halten Ammenkühe und wurden angeschrieben das alle Rinder geimpft werden müssen.Wir können allerdings Ausnahmegenemigungen beantragen.Unter anderem für reine Stallmasttiere.Darüber das Ammenkühe und Weidemastrinder nicht geimpft werden brauchen stand da nichts.Auch unser Ta und der Zuchtverband haben uns das nicht so erklärt.Den Link von Nora habe ich mir noch nicht angesehn,werde das aber noch nachholen.

PS:Ich hab mir den Link angesehn.Ob es da von Bundesland zu Bundesland unterschiede gibt?S-H war ja bisher noch nicht sehr stark von Bt betroffen. #ka#


Liebe Grüße

Christine


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Annabella
Beiträge: 1746
Registriert: 19.11.2003, 10:48

Beitrag von Annabella »

Sehr interessant finde ich die Definition "Impfschaden", vor allem im Hinblick darauf, daß der Impfstoff nicht erprobt ist.
Zitat aus Nora`s Link:

>>Was gilt als Impfschaden?
Schäden, von denen anzunehmen ist, dass sie aufgrund einer tierseuchenrechtlich vorgeschriebenen oder behördlich angeordneten Impfung, Behandlung oder Maßnahme diagnostischer Art entstanden sind, wenn das Tier nach Anordnung getötet werden muss oder verendet ist.
Entschädigungs- bzw. Beihilfeanträge können gestellt werden, wenn
* während der Impfung bei einem Tier lebensbedrohliche Schäden auftreten (z.B. Beinbruch). Vom Veterinäramt muss eine Tötungsanordnung ausgesprochen werden.
* durch die Impfung lokale Entzündungen entstehen, an denen das Tier verendet ist oder die Tötung vom Veterinäramt angeordnet wurde.
* Aborte bis höchstens 3 Tage nach der Impfung vorkommen.
* Aborte bis 4 bis 14 Tagen nach der Impfung vorkommen. Es kann die Anordnung zur Untersuchung des Tieres durch das Veterinäramt erfolgen. Wenn durch die Untersuchung nachgewiesen werden kann, dass die Aborte in Zusammenhang mit der Impfung stehen, kann entschädigt werden.
(Aborte bei Rindern 150,00 €, pro Verlammung bei Schafen und Ziegen 50,00 €).<<

Zitat Ende.

Wenn meine Ziegen, die jetzt irgendwann geimpft werden sollen/müssen, im nächsten Frühjahr verlammen, gibt es NICHTS!!!!
Abgesehen davon, daß die "Entschädigung" von 50 € pro Verlammung (pro Lamm oder pro Geburt???) ein Witz ist.


Liebe Grüße,
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
sanhestar
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Registriert: 17.03.2003, 11:56

Beitrag von sanhestar »

Hallo,

@Christine: ja, es scheint, dass nicht nur jedes Bundesland, sondern auch die einzelnen Landkreise ihr eigenes Süppchen kochen z.B. diese Ausnahmegenehmigung für Ammenkühe wird in Hessen mit keinem Wort erwähnt oder in Bayern müssen die Ziegenhalter die gesamten Kosten der Impfung selbst tragen oder die unterschiedliche Praxis, dass entweder der Tierarzt frei gewählt werden kann oder vom Amt bestimmt wird. Für eine bundesweite Impfpflicht sehr sonderbar, aber wohl damit zu erklären, dass die Vet.Ämter Amtshoheit haben.

@Amelie: ja, sehr elegant formuliert. Auf die chronischen Schäden, die durch die Impfung entstehen können (!), wird, wie überall im Impfgeschäft, nicht eingegangen. Lt. einer Radiomeldung wurde die allgemeine Verträglichkeit des Impfstoffes in einer Impfaktion an Tieren des Friedrich-Löffler-Instituts getestet, Langzeiterfahrungen stehen logischerweise noch aus.

Gruss


Sabine M.H.
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Elise
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Registriert: 21.08.2005, 17:49

Beitrag von Elise »

Hallo, was hat man sich aufgeregt, als die Aufstallung der Hühner ausstand und auch durchgeführt wurde.
Bei dieser Impfaktion hier bleibt es recht ruhig.

In jedem Bundesland wird es anderes gehandhabt. Ist das Deutschland?

Vlg Claudia


Therapiehof

Beitrag von Therapiehof »

typisch deutsch ist meiner Meinung nach: erst regen sich alle auf, daß die Behörden keinen Impfstoff bestellen und nicht geimpft werden kann, kaum ist der Impfstoff nun da, regen sich wieder einige auf, daß nun geimpft werden muß.

In der Zeitung stand heut, daß die ersten Impfungen in Ba-Wü gemacht wurden. Ich wurde vom zuständigen Vet.amt angeschrieben und sollte meine Rinder melden (wie wenn die nicht Zugang zu HIT hätten) kein Wort von Ziegen...

Mein Anruf wurde so beantwortet: Jeder Rinderhalter kann entscheiden, welche seiner Tiere Masttiere sind und daher nicht geimpft werden.

Warum ich nicht als Ziegenhalter angeschrieben wurde, obwohl meinen Ziegen sowohl in HIT als auch direkt beim Amt als Ziegenbestand gemeldet sind, konnte man mir nicht sagen.

Die Impfdosen für Ziegen werden zuerst an die Hof-TÄ verteilt (in 2 Wochen ?) dann erst die Dosen für Rinder. Schön, dann darf der TA gleich dreimal kommen...

Freundlicherweise trägt die Kosten für Impfstoff und den TA das Land und die Tierseuchenkassen, obwohl hier in Ba-Wü Ziegen ja nicht in der TSK sind.

Wurde denn bei jemand von Euch jetzt schon geimpft, ist das eigentlich subkutan oder intravenös? Vermute mal erstes...

lg
Andreas

PS: noch ne Frage: macht es Sinn, Zicklein zu impfen, die auf dem Schlachtplan stehen? Ich denke so Mitte Ende Juli werde ich meine Absetzer schlachten lassen, die sind dann ca. 90 Tage alt, müssten also geimpft werden, gibt es bei Ziegen auch die Masttieregelung?


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