plötzliche Krankheit mit Todesfolge
Verfasst: 09.04.2008, 10:58
Hallo,
ich hatte gestern leider ein sehr unschönes Erlebnis… Um es besser „los zu werden“ und weil es vielleicht dem einen oder anderen Ziegenhalter später helfen kann, möchte ich Euch kurz die Geschichte mitteilen.
Ich halte seit rund 10 Jahren Ziegen. Derweil (hatte anfangs ältere Tierschutzziegen, die leider nicht endlos gelebt haben und auch öfter Krank waren) besteht meine Gruppe aus 5 Tieren (ZZ) - na ja, seit gestern ja leider nur noch aus 4… - davon 2 kastrierte Böcke und Mädels im Alter zwischen 4 und 10 Jahren. Sie leben in 2 Offenstallboxen und rund 7.000m ² Weide (und natürlich Steinberg, Klettermöglichkeiten usw.). 2x Zwillingslämmer habe ich im Alter von 3 Monaten gekauft. Diese 5 sind eigentlich recht robust und unproblematisch, vertragen sich als Gruppe sehr gut, sind sehr mobil und immer fröhlich unterwegs.
Wie es halt sein soll.
Die Tiere ernähren sich von Gras, Heu (seit 2 Jahren keine Silage/Heulage) und haben einen Mineralleckstein zur freien Verfügung.
Am Sonntag war noch alles in Ordnung, habe noch amüsiert beobachtet, wie alle 5 im Schweinsgallop in den Stall gerast sind, weil es anfing zu regnen.
Montag fiel mir sofort auf, dass „Pauline“ (6 Jahre alt) nicht mit den Anderen zu mir gelaufen kam, sondern komisch verkrampft mit seitlich weg und hoch gestrecktem Kopf und angeklapptem Schwanz starr abseits stand. Sie knirschte mit den Zähnen und hatte etwas Schaum am Maul. Als ich näher kam, „entkrampfte“ sie zunächst wieder und liess sich normal anfassen. Man konnte sehen, dass die Seiten etwas eingefallen war, d.h. sie sicherlich nichts oder zumindest wenig gefressen hat. Temperatur war 39,8. Diese leichten Krämpfe kamen ca. alle 30 Min. Als die TA da war, leider gerade nicht.
Erster Verdacht aufgrund der Symptome: Listeriose (aber bei Heufütterung ja auszuschließen), zweite Idee: Tetanus. Entsprechend behandelt (mit den beruhigenden Worten „Tetanus ist bei Ziegen nicht tödlich und mehr können wir jetzt auch nicht tun, sie ist mit Medikamenten die nächsten 48 Std. abgedeckt. Mittwoch sehen wir uns wieder “). Achso, zwischen diesen leichten Krämpfen lief und stand sie absolut normal. Gestern Mittag: Krämpfe sehr viel stärker, Hinterhand auch verkrampft, Schwanz abnorm verkrampft hochgeklappt, noch viel stärkeres Zähneknirschen, sehr starker Herzschlag auch zwischen den Krämpfen (Kreislauf raste sicher wie verrückt). Oh je, der Armen ging es so schlecht! Sofort TA, „bitte kommen Sie schnell! - Wir operieren gerade, versuchen es aber schnellstmöglich. Leider dauerte es dann doch geschlagene 2 Stunden (wisst Ihr, wie lange das sein kann?).
Mit der Zeit kamen die Krämpfe immer häufiger, zum Schluß ungefähr im 5 Min.-Takt, nachher kippte sie dann auch um und beruhigte sich quasi gar nicht mehr. Sch…..!!!
Als die TA kam, hat sie sich nur kurz ein Bild gemacht und wir haben dann natürlich schnell die Erlösung herbeigeführt. Laut TA kann es nun doch kein Tetanus gewesen sein, weil die rechtzeitige Behandlung offensichtlich nicht angesprochen hat.
Was denn dann? Vergiftung? Problem im zentralen Nervensystem? Wodurch auch immer…
Den anderen Vieren ging es gestern bei strahlendem Sonnenschein prächtig, waren am boxen und freuten sich offensichtlich des Lebens. Hoffentlich bleibt das auch so!
Ich gebe Pauline natürlich in die Untersuchung und kann Euch dann gerne den Befund mitteilen.
Traurige Grüsse
Claudia
ich hatte gestern leider ein sehr unschönes Erlebnis… Um es besser „los zu werden“ und weil es vielleicht dem einen oder anderen Ziegenhalter später helfen kann, möchte ich Euch kurz die Geschichte mitteilen.
Ich halte seit rund 10 Jahren Ziegen. Derweil (hatte anfangs ältere Tierschutzziegen, die leider nicht endlos gelebt haben und auch öfter Krank waren) besteht meine Gruppe aus 5 Tieren (ZZ) - na ja, seit gestern ja leider nur noch aus 4… - davon 2 kastrierte Böcke und Mädels im Alter zwischen 4 und 10 Jahren. Sie leben in 2 Offenstallboxen und rund 7.000m ² Weide (und natürlich Steinberg, Klettermöglichkeiten usw.). 2x Zwillingslämmer habe ich im Alter von 3 Monaten gekauft. Diese 5 sind eigentlich recht robust und unproblematisch, vertragen sich als Gruppe sehr gut, sind sehr mobil und immer fröhlich unterwegs.
Wie es halt sein soll.
Die Tiere ernähren sich von Gras, Heu (seit 2 Jahren keine Silage/Heulage) und haben einen Mineralleckstein zur freien Verfügung.
Am Sonntag war noch alles in Ordnung, habe noch amüsiert beobachtet, wie alle 5 im Schweinsgallop in den Stall gerast sind, weil es anfing zu regnen.
Montag fiel mir sofort auf, dass „Pauline“ (6 Jahre alt) nicht mit den Anderen zu mir gelaufen kam, sondern komisch verkrampft mit seitlich weg und hoch gestrecktem Kopf und angeklapptem Schwanz starr abseits stand. Sie knirschte mit den Zähnen und hatte etwas Schaum am Maul. Als ich näher kam, „entkrampfte“ sie zunächst wieder und liess sich normal anfassen. Man konnte sehen, dass die Seiten etwas eingefallen war, d.h. sie sicherlich nichts oder zumindest wenig gefressen hat. Temperatur war 39,8. Diese leichten Krämpfe kamen ca. alle 30 Min. Als die TA da war, leider gerade nicht.
Erster Verdacht aufgrund der Symptome: Listeriose (aber bei Heufütterung ja auszuschließen), zweite Idee: Tetanus. Entsprechend behandelt (mit den beruhigenden Worten „Tetanus ist bei Ziegen nicht tödlich und mehr können wir jetzt auch nicht tun, sie ist mit Medikamenten die nächsten 48 Std. abgedeckt. Mittwoch sehen wir uns wieder “). Achso, zwischen diesen leichten Krämpfen lief und stand sie absolut normal. Gestern Mittag: Krämpfe sehr viel stärker, Hinterhand auch verkrampft, Schwanz abnorm verkrampft hochgeklappt, noch viel stärkeres Zähneknirschen, sehr starker Herzschlag auch zwischen den Krämpfen (Kreislauf raste sicher wie verrückt). Oh je, der Armen ging es so schlecht! Sofort TA, „bitte kommen Sie schnell! - Wir operieren gerade, versuchen es aber schnellstmöglich. Leider dauerte es dann doch geschlagene 2 Stunden (wisst Ihr, wie lange das sein kann?).
Mit der Zeit kamen die Krämpfe immer häufiger, zum Schluß ungefähr im 5 Min.-Takt, nachher kippte sie dann auch um und beruhigte sich quasi gar nicht mehr. Sch…..!!!
Als die TA kam, hat sie sich nur kurz ein Bild gemacht und wir haben dann natürlich schnell die Erlösung herbeigeführt. Laut TA kann es nun doch kein Tetanus gewesen sein, weil die rechtzeitige Behandlung offensichtlich nicht angesprochen hat.
Was denn dann? Vergiftung? Problem im zentralen Nervensystem? Wodurch auch immer…
Den anderen Vieren ging es gestern bei strahlendem Sonnenschein prächtig, waren am boxen und freuten sich offensichtlich des Lebens. Hoffentlich bleibt das auch so!
Ich gebe Pauline natürlich in die Untersuchung und kann Euch dann gerne den Befund mitteilen.
Traurige Grüsse
Claudia