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Analdrüsen sind meist nur Hundehaltern bekannt; und dies auch dann, wenn sie den Tierarzt wechseln, nachdem der vorherige eine Analdrüsenentzündung über längere Zeit fälschlich als Verwurmung diagnostiziert, weil Wuffi mit dem Hintern Schlittenfahren über den Perserteppich praktiziert hat.
Sind die Analdrüsen verstopft, müssen sie durch einen gekonnten (kann man üben) Griff von Hand entleert werden, sonst können sie sich entzünden, sogar vereitern. Entleert man sie, sollte man den Kopf seitlich halten, damit Eiterbrocken einem nicht ins Gesicht fliegen. Entzündete Analdrüsen stehen unter Druck.

Auch um die Afterpartie der Ziege herum befinden sich Drüsen. Die Analpartie ist schon allein von den verschiedenen Gewebearten her recht komplex:
behaarte Teile, verhornte Teile, Halbschleimhäute, Schleimhäute.

Die Drüsen sind exokrine Drüsen, sie geben ihr Sekret nach außen ab.
Neben Schweißdrüsen dürfte es sich überwiegend um Talgdrüsen handeln, die hautpflegende Funktion haben.
Das Aftergewebe muß geschmeidig gehalten werden, es ist sehr stark von Nerven, kleinen Blutgefäßen und Lymphgefäßen durchsetzt. Bekanntlich wird der After mit seinem quergestreiften Muskelgewebe vom Willen gesteuert.

Diese Drüsen sind bei der Ziege so klein, daß man sie nicht ausdrücken kann , sie können jedoch ebenfalls infiziert sein (Verunreinigungen).

Ein Blick unter den Schwanz zeigt, ob oberhalb und schräg oberhalb des Afters sich weißlich-gelbe, klebrige Beläge befinden.

Diese dürfen nicht mit Schleim verwechselt werden, der bei Hitze der Ziege aus der Scheide abgesondert wird.
Auch nicht zu verwechseln sind eitrige, antrocknende Ausflüsse, wie sie bei einer Scheidenentzündung, Blasenentzündung, Harnleiterentzündung oder Gebärmutterentzündung auftreten.

Gegen eine Entzündung der Drüsen im Analbereich der Ziege geht man desinfizierend vor: Reinigen mit lauwarmem Wasser, Waschen mit Betaisodona Flüssigseife und gutes Nachspülen; mehrere Tage hintereinander.

Ziegen haben also nicht wie Hunde Analdrüsen zur Markierung ihres Reviers beim Kotabsetzen, sondern lediglich solche in diesem Bereich zur perfekten Steuerung der Körperfunktion (Entleeren des Darms).

Gruß Moritz

Läßt sich das Problem mit desinfizierenden Waschungen und ausreichendem Nachspülen nicht beheben, ist eine Bestimmung der Erreger erforderlich.
Im Fall unserer Problemziege (Thread "Hospitalismus") wurden schließlich Streptokokken festgestellt, eine antibiotische Salbe wird für Heilung sorgen.
Gruß Moritz

Hallo,
aus aktuellem Anlaß.
Hatte das eine Ziege von euch schon mal? Hab ich jetzt bei Zieglinde. Puh.
Die Beläge (sah mehr aus wie 2 Elefantenpopel, wenn es sowas gibt) ließen sich total locker abpuhlen. Es sieht so aus, als reinigen sich die freien Drüsen jetzt selbst. Heute hab ich erstmal sauber gewischt, aber morgen werde ich mich mit Desinfektionszeug bewaffnen und richtig sauber machen, wird aber wohl nur mit Futtereimer gehen....

Bäh, was es alles gibt....

LG
Silke

Hallo,
ja, ich habe auch erst auf Kot getippt, natürlich.
Die Ziegen hatten jede Menge Schlehenbaum gefressen und davon hellen (fast hellbraunen) und weicheren Kot bekommen. So ähnlich sagen auch die "Elefantenpopel" aus, und da sind sie mir ja auch aufgefallen. Als ich rechts den ersten abpuhlte (er fiel mir ja leicht in die Hand) hat es darunter gaaaanz leicht geblutet. Und dann hab ich mich erinnert, bei "Hund, Katze, Maus" hat der TA mal einer Schlange einen eingekapselten Eiterboller entfernt. Und irgendwie sah der genauso aus. Ich habe das Ding erst mal zum Nachbarn rübergeschmissen, hüstel. Erst später hab ich dann darüber nachgedacht und auch Moritz seinen Beitrag gefunden. Am nächsten Tag ist dann ein unidentifizierbares Zeug aus der rechten Drüse rausgesuppt. Nicht viel und es hat nicht gerochen. Ich bin davon ausgegangen, die Drüse war wohl verstopft und wird jetzt frei? So kam es mir vor. Dann habe ich an den linken Elefantenpopel gemacht. Auch der fiel mir leicht in die Hand. Wie es aussah oder ob es leicht geblutet hatte, weiß ich nicht, weil es spätabends war und ich nur nach Gefühl entfernt habe. Zu dunkel, um was zu sehen, aber das Ding hat nach altem Käse gerochen. Ich habe dann die nächsten Tage mit warmen Wasser saubergemacht und mit Betaisodonalösung desinfiziert. Ich hatte nicht das Gefühl, Zieglinde fand es unangenehm, dass ich da mit einem Lappen rumgemacht habe. Ich werde jetzt bei Zieglinde verschärft darauf achten, ob sich links und rechts nochmal was zusetzt.

LG
Silke

Und ja,
es geht schon wieder los. Aber jetzt weiß ich ja, wie ich vorgehen muß. Vermutlich muß ich bei Zieglinde alle halbe Jahre da ran...

Ich wollte morgen eigentlich eine frische Kotprobe in die TiHo von Zieglinde schicken, da kann ich auch gleich so einen Elefantenpoppel mitschicken, wenn ich morgen noch einen vorfinde. Ggf sollte Abstrich mit Watteohrenstäbchen reichen.

LG
Silke