weidewelt.org

Hallo,
beim letzten Klauenschneiden haben wir bei unseren Ziegen festgestellt, dass die Klauen etwas weich waren, der Rand löste sich teilweise ab, so dass Dreckränder zwischen Klaue und Wand waren. Die Skudden, die auf der selben Weide stehen, hatten einwandfreie Klauen.

Jetzt haben wir nach zwei Wochen nachgeschnitten - die Klauen sind wieder fester. Bei den zwei einjährigen Ziegen ist der Dreckrand jetzt weg und die Klauen sehen wieder gut aus. Aber bei den 2 Milchziegen (2 und 9Jahre) ist der Dreck stellenweise so weit oben in den Klauen, dass wir ihn nicht ganz rausschneiden können, weil wir nicht so weit hoch schneiden wollen.

Unsere Tiere fressen Gras, Heu, etwas Obst und Gemüse - die Milchziegen kriegen zusätzlich zwei Mal täglich je 100 g Hafer und Melassepellets mit etwas Schaette Ursonne und etwas Fenchel in viel Wasser. Kann es sein, dass die Klauen davon weich werden oder sich der Rand ablöst?

Ich bin unsicher - die alte Ziege kriegt das schon seit über 2 Jahren, seit ich sie habe und es war noch nie was mit den Klauen. Irgendwas brauchen sie ja für die Milchproduktion. Was meint ihr??

LG Susanne

Hallo Susanne,

auf welchem Untergrund stehen die Ziegen? Ist das eine Feuchtwiese?

Nach meinen Erfahrungen ist "White Line Disease" (so der Fachausdruck) eine sehr hartnäckige Sache. Hatte das bei zweien meiner Kastraten und kämpfe dagegen seit mittlerweile 2 Jahren (kommt in Schüben, sobald das Wetter und damit der Boden feucht und nass sind). Aktuell haben beide keine Probleme, stehen aber schon seit Wochen auf einem knochentrockenen, geröllhaltigen Steilhang.

Zu Deiner Milchziege: wenn die Ursache nicht grundsätzlich in ungünstigen Bodenverhältnissen (s. oben) zu suchen ist, würde ich u.a. auch mal darauf tippen, dass ihr aufgrund des Alters und ihrer Milchleistung die Mineralstoffversorgung, die Du ihr bietest, nicht (mehr) ausreicht (Körperdepots leer und damit anfälliger). Hornwachstum/-stabilität bessert sich durch:

- Biotin
- Kieselerde
- Zink
- Kupfer

Gruss

Hallo Susanne!

Im Ursonne ist ja eigentlich alles drin- bist Du schon bei der Höchstdosierung?

Auf die Dauer laugt die milchproduktion ganz schön aus- kann zwar nicht aus Ziegenerfahrung sprechen, aber bei meinen Kindern habe ich am Ende der Stillzeiten immer deutlich mehr an Mineralien gebraucht, um mich gut zu fühlen... und eine Ziege leistet doch deutlich mehr als eine Menschenmutter ( an Milchleistung!)

Denke, es ist eher ein Mehrbedarf als eine falsche Fütterung.

LG Ulli

Grüß Euch

Möchte hier noch ergänzen und "Bierhefe" empfehlen. Ich praktiziere nun schon seit über 2 Jahren - nach einem diesbezüglichen Tipp hier im Forum - geringe Beigaben so ca. 2 mal pro Woche und bin mit der Gesundheit unserer Ziegen sehr zufrieden. Bierhefe hat sehr viele Spurenelemente und Vitamine und ist vor allem für ein schönes Fellwachstum und damit auch für kräftiges Horn an den Klauen verantwortlich. Fertigprodukte für Ziegen verwende ich keine. Die laktierenden Ziegen bekommen aber zusätzlich zur Weide und dem Heu, noch täglich eine Ration Roggenkleie - etwa ein Kaffeehäferl voll. Der Bock, die Ziegenlämmer und die beiden Schafe bekommen von Zeit zu Zeit auch etwas.

Auch habe ich einen Teilbereich vor dem Stall mit Steinplatten ausgelegt - teilweise Waschbeton, teilweise unebene Natursteinplatten - die fast täglich gereinigt werden, damit sich dort kein Mist ansammeln kann und somit die positive Wirkung auf die Klauen nicht verloren geht. Trotzdem komme ich nicht umhin, die Klauen so alle 2 Monate zu schneiden. Obwohl ich eine Klauenschere habe, gelingt mir das aber mit einer Rosenschere besser, weil ich den breiten, flachen Teil schön auf das jeweils niedrigste Sohlenniveau anlegen kann und das überstehende Horn von innen nach außen abschneide.

Hallo,
vielen Dank für eure Anworten und die guten Tipps.

Wegen des Bodens - die Tiere stehen auf Waldboden, der im Winter schon recht nass war, aber die Klauenprobleme traten erst Mitte Juli auf, nachdem es wochenlang trocken war. Wir ziehen im Herbst um und dann wird hoffentlich alles besser - der Boden trocken und steinig, der Stall mit Betonboden, der Auslauf Mineralbeton.

Bierhefe gebe ich meiner alten Ziege schon täglich - ich habe Tabletten vom Schlecker geholt. Ich werde auch noch die Ursonne-Dosis erhöhen.

Wir haben vor, jetzt alle 2 oder 3 Wochen die Klauen zu schneiden bis der Dreckrand weg ist und immer mit Klausan einzusprühen.

Für alle weiteren Empfehlungen bin ich dankbar.

LG Susanne

Hallo Susanne,

ich würde zusätzlich eine Kur mit Kiesel Aktiv von Schaette machen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.schaette.de/produkte/shop/wa ... te/shop/wa ... .php?cid=9</a><!-- m -->

Hallo,
jetzt habe ich die Ursonne-Dosis verdoppelt und gebe seit einer guten Woche auch Kiesel aktiv.

Grade meine alte Milchziege, die immer etwas struppig war, hat glänzendes Fell, wie noch nie - auch die zweijährige Milchziege ist wunderbar seidig geworden. Scheinbar hatten sie doch Mineralmangel - hätt ich nicht gedacht. Am Sonntag wollen wir wieder nach den Klauen schauen - die sind hoffentlich auch besser geworden.

Vielen Dank für eure hilfreichen Tipps - ein schönes Wochenende.

LG Susanne

Hallo Susanne,

bis Du eine Besserung an den Klauen feststellen kannst, werden noch einige Wochen vergehen. Das besser versorgte Horn muss erst von oben herunterwachsen.

Gruss

Hallo,
wir haben heute Klauen geschnitten - sie sehen schon viel besser aus. Aber Sabine hat recht - es wird schon noch ein paar Wochen dauern, bis die schadhaften Stellen rausgewachsen sind. Wir werden jetzt alle 2 - 3 Wochen schneiden und einsprühen .
Noch eine Frage - ich habe ein 3 kg-Paket Kiesel aktiv von Schaette, das ich jetzt nach und nach dem Kraftfutter für die Milchziegen beimische. Soll ich das nur einmal im Jahr als Kur machen oder kann ich das auch dauernd geben?
LG Susanne

Hallo Susanne,

einmal jährlich ist zu wenig, dauerhaft zuviel. Es gibt Berichte, dass sich unter Dauergabe von Kieselgut/Kieselerde bei entsprechend veranlagten Personen/Tieren Ablagerungen in Körpergewebe bilden (z.B. in den Lungen).

Ich würde in jedem Quartal einmal für max. 4 Wochen eine Kur machen. Ggfs. in den Sommermonaten nur für 2 Wochen und in den Wintermonaten bzw. während des Fellwechsels für 4 Wochen.

Gruss