Mistmanagement
Verfasst: 04.08.2008, 15:43
Grüß Euch
Bis vor wenigen Wochen brachten wir den Stallmist an eine etwas sichtgeschütze Stelle hinter unserem Gewächshaus, wo er mehr oder weniger lieblos vor sich hin rottete. Andererseits wurde er immer umfangreicher und den wirklich gut abgegangen Mist musste man dann suchen und irgendwo darunter ausgraben. Angeregt durch die Diskussion hier im Forum über die Effektiven Mikroorganismen - kurz EM - hat meine Freundin das Projekt Mistmanagement ins Leben gerufen und hier kurz der durchaus erfolgreiche Zwischenbericht:
Der Stallmist wurde mit Küchen- und Gartenabfällen vermischt und eine Mistmiete von ungefähr 150 x 150 x 150 gebaut. Beim Aufbau wurde immer wieder Urgesteinsmehl dazwischen gestreut und Schicht für Schicht mit verdünntem EM A begossen. Auch haben wir eine Schicht mit Hächselgut eingestreut. Das Ganze wurde immer wieder fest niedergetrampelt, wozu sich mein Gewicht sehr gut eignete. Wir haben den Mistplatz mit starken Lärchenbrettern umbaut, sodass die Mistmieten zumindest an zwei Seiten an der Bretterwand anliegen. Zuoberst kam dann eine Schicht Erde bzw. bereits erdiger Mist darauf. Das Ganze wurde dann mit einer weißen undurchsichtigen Plastikfolie abgedeckt. Zum Vergleich haben wir einen zweiten Misthügel gebaut, dem zwar auch Urgesteinsmehl und manchmal auch EM A beigegeben wurde, der aber nicht abgedeckt wurde. Laut Plan sollte sich bereits nach 6 Wochen der Mist unter der Plane vererdet haben. Jener offene Misthaufen würde bis zur vollständigen Verrottung 4 bis 5 Monate brauchen. Zu erwähnen sei noch, dass der Mistplatz nach unten hin nicht versiegelt ist.
Gestern war es soweit. Mit einiger Skepsis legten wir die abgedeckte Mistmiete frei und waren ziemlich erstaunt. Gerade mal an der vorderen Seite, die nicht bzw. wenig mit Erde abgedeckt worden war, gab es eine Stelle, wo das Heu noch nicht verrottet war. Auch das eingestreute Hächselgut war noch zu erkennen. Alles andere war durch und durch erdig und stank im Gegensatz zum offenen Haufen überhaupt nicht. Im Gegenteil, eine feine Nase konnte den leicht süßlichen Geruch von Melasse erkennen, jenem Bestandteil also, in dem die Mikroorganismen herangezüchtet werden. Der bereits erdige Mist war durch und durch etwas feucht, ohne wirklich nass zu sein. In diesem Zustand könnte er bereits im Garten eingearbeitet werden, bis zu einer Ansaat sollte man aber noch 14 Tage warten, damit der Mist so richtig gut abgehen kann und seine Schärfe verliert. Auch fanden sich auch schon recht viele Regenwürmer im Mist, was ein Zeichen dafür ist, dass daraus schon Erde geworden ist. Man könnte nun einen dm³ ausstechen und die Anzahl der Würmer zählen um anhand einer Tabelle den Vererdungsgrad zu ermitteln.
Der offene Misthaufen war im Gegensatz dazu nur in den unteren Bereichen etwas verrottet, wobei man durchaus die Heustruktur noch sehen konnte. Regenwürmer fand man nur in der alleruntersten Schicht. Obwohl diese Mistmiete nicht abgedeckt war und es bei uns seit Mai kaum eine Woche gab, in der es nicht zumindest 3 mal ordentlich geregnet hätte, war der Haufen ab einer Tiefe von vielleicht 20 cm staubtrocken. Lt. Handbuch würde die Verrottung eines solchen mit EM behandeltem, aber nicht abgedecktem Mist 4 Monate dauern. Also auch dieser Misthaufen liegt im Plan.
Obwohl ich dem ganzen Treiben anfänglich mit der gebührenden Skepsis begegnet bin, darf ich mich nun als vollkommen überzeugten EM Fan outen.
Ich darf daher die Vorteil einer abgedeckten Mistmiete noch einmal kurz zusammenfassen, weil gerade wir Hobbyhalter, die über keinen ausgewiesenen Mistplatz verfügen, zumeist nicht wissen, was mir mit dem angefallenen Mist machen sollten:
- Kompakt und daher platzsparend
- Absolut keine Geruchsbelästigung, wobei ich diese Aussage mit fünf Rufzeichen versehen möchte !!!!!
- Die Vererdung erfolgt innerhalb von nur 6 Wochen - ebenfalls fünf Rufzeichen !!!!!
- Sehr gute Qualität, was man an der großen Anzahl von Regenwürmern sieht.
- Durch die rasche Vererdung kann der abgegangene Mist rasch wieder im Garten oder zur Landschaftsgestaltung verwendet werden
- Etwaige Pflanzensamen werden soweit zerstört, dass im Falle einer Ausbringung im Garten die Unkräuter nicht explodieren ( Für diese Aussage gibt es allerdings noch keine persönlichen Erfahrungswerte, sie entstammt der Lehrmeinung)
- dank der Abdeckung schwirren keine Mücken oder Fliegen herum.
- Bei Regen wird keine Gülle ausgeschwemmt, die Kontanimierung des Boden ist also ökologisch vertretbar
Würde mich freuen, wenn ich einige Skeptiker - ich möchte hier den Namen Altsteirer nicht extra erwähnen ;-) - neugierig gemacht zu haben.
Bis vor wenigen Wochen brachten wir den Stallmist an eine etwas sichtgeschütze Stelle hinter unserem Gewächshaus, wo er mehr oder weniger lieblos vor sich hin rottete. Andererseits wurde er immer umfangreicher und den wirklich gut abgegangen Mist musste man dann suchen und irgendwo darunter ausgraben. Angeregt durch die Diskussion hier im Forum über die Effektiven Mikroorganismen - kurz EM - hat meine Freundin das Projekt Mistmanagement ins Leben gerufen und hier kurz der durchaus erfolgreiche Zwischenbericht:
Der Stallmist wurde mit Küchen- und Gartenabfällen vermischt und eine Mistmiete von ungefähr 150 x 150 x 150 gebaut. Beim Aufbau wurde immer wieder Urgesteinsmehl dazwischen gestreut und Schicht für Schicht mit verdünntem EM A begossen. Auch haben wir eine Schicht mit Hächselgut eingestreut. Das Ganze wurde immer wieder fest niedergetrampelt, wozu sich mein Gewicht sehr gut eignete. Wir haben den Mistplatz mit starken Lärchenbrettern umbaut, sodass die Mistmieten zumindest an zwei Seiten an der Bretterwand anliegen. Zuoberst kam dann eine Schicht Erde bzw. bereits erdiger Mist darauf. Das Ganze wurde dann mit einer weißen undurchsichtigen Plastikfolie abgedeckt. Zum Vergleich haben wir einen zweiten Misthügel gebaut, dem zwar auch Urgesteinsmehl und manchmal auch EM A beigegeben wurde, der aber nicht abgedeckt wurde. Laut Plan sollte sich bereits nach 6 Wochen der Mist unter der Plane vererdet haben. Jener offene Misthaufen würde bis zur vollständigen Verrottung 4 bis 5 Monate brauchen. Zu erwähnen sei noch, dass der Mistplatz nach unten hin nicht versiegelt ist.
Gestern war es soweit. Mit einiger Skepsis legten wir die abgedeckte Mistmiete frei und waren ziemlich erstaunt. Gerade mal an der vorderen Seite, die nicht bzw. wenig mit Erde abgedeckt worden war, gab es eine Stelle, wo das Heu noch nicht verrottet war. Auch das eingestreute Hächselgut war noch zu erkennen. Alles andere war durch und durch erdig und stank im Gegensatz zum offenen Haufen überhaupt nicht. Im Gegenteil, eine feine Nase konnte den leicht süßlichen Geruch von Melasse erkennen, jenem Bestandteil also, in dem die Mikroorganismen herangezüchtet werden. Der bereits erdige Mist war durch und durch etwas feucht, ohne wirklich nass zu sein. In diesem Zustand könnte er bereits im Garten eingearbeitet werden, bis zu einer Ansaat sollte man aber noch 14 Tage warten, damit der Mist so richtig gut abgehen kann und seine Schärfe verliert. Auch fanden sich auch schon recht viele Regenwürmer im Mist, was ein Zeichen dafür ist, dass daraus schon Erde geworden ist. Man könnte nun einen dm³ ausstechen und die Anzahl der Würmer zählen um anhand einer Tabelle den Vererdungsgrad zu ermitteln.
Der offene Misthaufen war im Gegensatz dazu nur in den unteren Bereichen etwas verrottet, wobei man durchaus die Heustruktur noch sehen konnte. Regenwürmer fand man nur in der alleruntersten Schicht. Obwohl diese Mistmiete nicht abgedeckt war und es bei uns seit Mai kaum eine Woche gab, in der es nicht zumindest 3 mal ordentlich geregnet hätte, war der Haufen ab einer Tiefe von vielleicht 20 cm staubtrocken. Lt. Handbuch würde die Verrottung eines solchen mit EM behandeltem, aber nicht abgedecktem Mist 4 Monate dauern. Also auch dieser Misthaufen liegt im Plan.
Obwohl ich dem ganzen Treiben anfänglich mit der gebührenden Skepsis begegnet bin, darf ich mich nun als vollkommen überzeugten EM Fan outen.
Ich darf daher die Vorteil einer abgedeckten Mistmiete noch einmal kurz zusammenfassen, weil gerade wir Hobbyhalter, die über keinen ausgewiesenen Mistplatz verfügen, zumeist nicht wissen, was mir mit dem angefallenen Mist machen sollten:
- Kompakt und daher platzsparend
- Absolut keine Geruchsbelästigung, wobei ich diese Aussage mit fünf Rufzeichen versehen möchte !!!!!
- Die Vererdung erfolgt innerhalb von nur 6 Wochen - ebenfalls fünf Rufzeichen !!!!!
- Sehr gute Qualität, was man an der großen Anzahl von Regenwürmern sieht.
- Durch die rasche Vererdung kann der abgegangene Mist rasch wieder im Garten oder zur Landschaftsgestaltung verwendet werden
- Etwaige Pflanzensamen werden soweit zerstört, dass im Falle einer Ausbringung im Garten die Unkräuter nicht explodieren ( Für diese Aussage gibt es allerdings noch keine persönlichen Erfahrungswerte, sie entstammt der Lehrmeinung)
- dank der Abdeckung schwirren keine Mücken oder Fliegen herum.
- Bei Regen wird keine Gülle ausgeschwemmt, die Kontanimierung des Boden ist also ökologisch vertretbar
Würde mich freuen, wenn ich einige Skeptiker - ich möchte hier den Namen Altsteirer nicht extra erwähnen ;-) - neugierig gemacht zu haben.