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Nabelbruch

Verfasst: 10.08.2008, 22:19
von Silke_B
Hallo,

in unserer Herde, haben wir ein Zicklein, dass einen Nabelbruch hat. An der Stelle wo sich der Bauchnabel befindet ist eine Beule, die Schorf drauf hat. Das Zicklein ist schon 4 Monate alt.

Das Zicklein scheint keine Probleme damit zu haben - springt rum und ist quietschfidel.

Nun meine Frage, müssen wir es schlachten-oder kann es problemlos wachsen und auch mal Junge bekommen?

Für Eure Antworten im voraus vielen Dank.

Alles Liebe

Silke

Re: NABELBRUCH

Verfasst: 10.08.2008, 23:30
von Moritz
Hallo,
zu ungenau beschrieben. Wie groß ist die Beule?
Liegt Infektion vor? Dieser Frage muß nachgegangen werden. Eitriger Schorf? Wie dick?
Wie gesagt, Angaben ungenau: keine Beratung möglich.
Gruß Mo

Re: NABELBRUCH

Verfasst: 11.08.2008, 11:14
von Silke_B
Hallo,

also es ist eine kleine Beule, der Schorf ist nicht eitrig - die Beule ist auch nicht entzündet.

Der Schorf sieht gut aus - wie wenn Du Dir das Knie angestossen hast und es gut verheilt.

Wie gesagt das Zicklein ist quietschfidel. Wir machen uns nur Gedanken über das Verhalten der Beule beim Wachstum bzw. einer möglichen späteren Trächtigkeit.

Alles Liebe

Silke

Re: NABELBRUCH

Verfasst: 11.08.2008, 14:43
von Moritz
Da Lämmer in der Gebärmutter ausgetragen werden und am Hinterleib austreten, brauchst Du Dir im Hinblick auf eine Trächtigkeit keine Sorgen zu machen. Ein Restrisiko gibt es immer im Leben.
Solange der Schorf nicht aufbricht, die Stelle sich nicht infiziert und durch Fliegen gefährdet ist, reicht die Versorgung mit einer gelinden Heilsalbe (1 bis 2mal täglich). Für eine weiche Liegestelle ist zu sorgen.
Sei guten Mutes! Mo

Re: NABELBRUCH

Verfasst: 11.08.2008, 15:20
von sanhestar
Hallo Mo,

warum soll bitte ein Nabelbruch = Zeichen für schwaches Bindegewebe nicht bedenklich bei einer Trächtigkeit sein?

Die Presswehen laufen durch das ganze Abdomen, die Bauchdecke muss da halten. Körperumfangsvermehrung durch Zwillings- oder Drillingsträchtigkeiten belasten die Bauchdecke ebenfalls. Es ist in meinen Augen also nicht auszuschliessen, dass sich bei Belastung der Bruch ausweitet oder es zu Inkarzeration von Darmteilen kommen könnte (= Einklemmen von Darmstücken in den Bruch, Verlust der Blutversorgung, Absterben von Darmstücken, Infektionen, Sepsis, Schmerzen, Tod im schlimmsten Fall).

Nabelbrüche werden bei Hunden und Pferden erfolgreich operiert, nur würde ich solch ein Tier nicht in die Zucht nehmen - Verdacht auf schwaches Bindegewebe.

Gruss

Re: NABELBRUCH

Verfasst: 11.08.2008, 15:39
von Moritz
Ich habe den Begriff des Restrisikos benutzt!
Vor vielen Jahren in einer Wohngemeinschaft weilend, durfte ich diagnostisch der Freundin eines Freundes über den Bauch fühlen, die ca 30 erhebliche Brüche in der Bauchdecke hatte.
Sie gebar später ihrem Ehemann ein strammes Kind, ohne vorheriges Tackern oder Verschweißen.

Eine Thread-Überschrift "Nabelbruch" bedeutet nicht, daß ein Nabelbruch vorliegt.
Eine Überschrift "Milbe" bedeutet nicht, daß Milben vorhanden sind.
Mehrmals habe ich in der Vergangenheit davor gewarnt, die Annahmen der Hilfesuchenden - die schon immer eine quasi gesicherte Diagnose vorgeben (demnach dafür eine Bestätigung suchen: Beispiele Hodenkrebs, Blindheit, Epilepsie, Beinbruch, Bänderriß) - für bare Münze zu nehmen.
Allzu oft ergab sich erst nach langem Nachfragen, Erfragen wichtiger Details ein völlig anderes Bild.
Vielleicht reißt bei den Preßwehen ein Aneurisma im Hirn.
Ich hoffe, das trägt zur Klarheit bei. Moritz