weidewelt.org

hallo ihr lieben experten :-)

ich habe letzten herbst ein böckchen geholt, der massiven bandwurmbefall hatte. er stand drei tage auf einer unseren wiesen, dann hatte ich es endlich kapiert und habe ihn entwurmt. natürlich hat er dann in den ersetn tagen fröhlich bandwurmeier verteilt :-(
jetzt die frage, wie lange ich die wiese gesperrt lassen sollte (bandwurm! keine "normalen würmer") ???
oder kann man bei diesem hammerwinter (bei uns jetzt schon nächtelang konstant unter minus 20 C) davon ausgehen, dass das auch für die bandwurmereier zu viel ist und sie kaputt gegangen sind? wir haben generell genug wiesen, aber eben diese wiese ist ein echtes ziegenparadies... und wenn ich im sommer das grass abmähe und verbrenne, könne sie dann eventuell danach drauf? oder wie sieht das mit pferden aus? bekommen die auch den ziegenbandwurm?

fragen über fragen 8) aber hier gibts doch sicher leute mit ahnung und/oder erfahrung. nur her damit!

gruß

Hallo,

Bandwürmer brauchen einen Zwischenwirt für die Entwicklung, bei Rindern/Schafen ist das eine Milbenart.

Gras verbrennen wird da wenig helfen. Trockenkalte Temperaturen halten die meisten Parasiten besser aus als feuchte Kälte, also hilft dieser Winter wenig. In den Moosmilben halten sich Moniezia-Zwischenstadien zwischen 18 - 24 Monaten. Bakämpfung durch regelmässiges, passendes Entwurmen, beginnend VOR dem Austrieb.

Gruss

Hallo,

in einem meiner Parasitologie-Bücher steht auch, daß aufgrund der langen Lebensdauer der infektiösen Moosmilben verseuchte Weiden für 2 Jahre nicht von Lämmern beweidet werden sollten, wie entsprechend schon beschrieben.
Allerdings muß gleichzeitig verhindert werden, daß Rehe oder Hirsche in der "Wartezeit" auf die Weide gelangen, denn diese verbreiten ebenfalls den Bandwurm (M. expansa).

Befallen werden idR nur jüngere Tiere. Ältere Tiere, wenn sie durch früheren Bandwurmbefall eine Immunität aufgebaut haben, werden kaum noch befallen.
Bei mir sind Tiere über 1.5 Jahre nie erkennbar erkrankt, und die würde ich mich daher auch trauen, auf eine infektiöse Weidefläche zu lassen.

viele Grüße
Günter

Hallo,

wobei man das ganze im oben beschriebenen Fall auch realistisch sehen muss. 1 (!) Tier hat über einen Zeitraum von 3 Tagen möglicherweise Bandwurmeier ausgeschieden (die Ausscheidung bei Bandwürmern erfolgt periodisch). Je nach Flächengrösse war die Kontamination so gering, dass gravierende Maßnahmen, wie z.B. 2 Jahre brach liegen lassen, überhaupt nicht in Relation mit dem Ansteckungsrisiko stehen.

Gruss

und wie ist das mit pferden? kann ich die auf die wiese lassen?
(ich meine gelesen zu haben, dass manche pferdewürmer das wiederkäuerverdauungssystem nicht überleben, aber hier geht es ja von ziege zu pferd und dazu noch um den bandwurm)

Hallo Penelope,

der 'übliche' Bandwurmart bei Schaf und Ziege (Moniezia expansa) überträgt sich nicht auf Pferde und umgekehrt.
Du kannst die Pferde bedenklos auf die Wiese lassen, ist eher nützlich.

Die weit überwiegende Zahl der Wurmarten ist sehr wirtsspezifisch. Es gibt nur ganz wenige Arten, die Wiederkäuer sowie Pferde befallen können und wodurch eine gegenseitige Ansteckung möglich wäre.

Grüße
Günter