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CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 00:55
von Nathalie
Hallo zusammen!
Habe demletzt was über CAE bei Ziegen gehört, nun wollte ich Fragen was das genau ist? #ka#
Viele Grüße
Nathalie
RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 04:53
von Ines
Versuch mal unter Suchmaschine Google CAE, Ziegen einzugeben, da hab ich mich erst mal grob schlau gemacht - 2 Verlaufsformen und und.<br><br>______________<br><br>Liebe Grüße Ines
RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 08:35
von Anonymous
Cae= Caprine Athritis Enzephalitis
Enzündung des Gehrins und der Gelenke .
Anschwellung der Kapal, Hüft und Kniegelenke, Verdickung der Gelenkkapseln, Verhärtung des Euters..
Die Krankheit verläift lansam und Fiberlos.
Sie wird übertragen durch:
Blut, Milch, Kolostrum,Speichel, Atemluft, Berührung und Nasensekret.
Durch einen Antikörpertest ist diese Krankheit nachweisbar.
Vermutlicherweise kann auch Maedi von Schafen als CAE vbei
Ziegen übertragen werden und umgekehrt.
Die Krankheit hat keine Heilungsmöglichkeiten und endet mit dem Tod des Tieres ( das kann aber sehr lange dauern)<br><br>______________<br><br>Die einen haben es, die anderen lernen es NIE!
RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 10:27
von Willi
hallo nathalie,
es handelt sich eigentlich um eine rheuma- artige entzündung die dann an den karpalgelenken(knien) sichtbar wird durch anschwellen, aufplatzen etc.
da aber die herkunft sowie die ansteckung als nicht gesichert gilt, mein ich das um das thema cae viel zu viel heisse luft verblasen wird.
die einzige form der ansteckung die als erwiesen gilt ist über das kolostrum.
desweitern wurde in tests festgestellt das 70% der ziegen immun sind, den erreger zwar ausscheiden aber niemals krank werden.
da das seuchenamt die cae untersuchung bezahlt, ist es sicher angebracht zu untersuchen, wenn dann ein pos. befund steht sollte man dann aber nicht gleich tot umfallen vor schreck, vor allem nicht wenn es sich um wertvolle zucht handelt, die lämmer die von cae müttern sind nimmt man sofort nach der geburt weg und schon hat man ein gesundes tier.
es gibt auch leute die vergleichen das ganze mit der aids krankeit, das ist aber völliger quatsch.
willi
RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 13:16
von Brigitte
<b>Nathalie schrieb:</b> <!--quote start--><br><table border="0" width="80%" class="quote"><tr><td>Hallo zusammen!
Habe demletzt was über CAE bei Ziegen gehört, nun wollte ich Fragen was das genau ist? #ka#
Viele Grüße
Nathalie</td></tr></table><!--quote end-->
Hallo Nathalie,
Infos zu dem Thema CAE findest Du im alten Forum:
Startseite =rechts unter der Ziegentreff-Ziege
- Unser altes Forum - anklicken.
Dann bei -Suchen- weiter und zuletzt als Suchbegriff = CAE eingeben.
Übrigens, ich habe schon Bestände mit CAE erkrankten Ziegen gesehen! Und ich nehme daher die CAE sehr ernst!!
Unser Ziegenbestand ist seit der 1. Untersuchung 1989 CAE- unverdächtig .
Grüßle Brigitte
RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 14:54
von Sven
Hallo Nathalie,
Sandra hat im alten Forum einmal eine tolle Abhandlung über CAE zum Besten gegeben, die ich - hoffentlich mit Ihrem Einverständnis (ansonsten melden) - hier rein kopiere:
<!--quote start--><br><table border="0" width="80%" class="quote"><tr><td>
Hallo zusammen,
CAE - Caprine-Arthritis-Encephalitis ist eine durch Viren verursachte (Infektionskrankheit) Seuche bei Ziegen und in der Schweiz anzeigepflichtig (vergleichbar mit BSE bei Rindern oder AIDS beim Menschen). Leider wollen es viele Regierungen in anderen Ländern nicht wahrhaben weil dort die Ziege teilweise als Nutztier auf weniger Interesse stösst als andere Tiere.
Sie hat eine lange Ansteckungszeit und einen vorwiegend chronischen, langsam fortschreitenden Krankheitsverlauf. CAE ist weltweit verbreitet und kann weder therapeutisch noch durch Immunprophylaxe (Impfung) bekämpft werden.
Der Erreger der CAE-Krankheit wird zur Gruppe <img src="images/smiles/5ddde225.gif" alt=smily>;Langsamen Viren“ (Lentiviren) gezählt. Diese Virengruppe zeichnet sich durch einen schleichenden Krankheitsverlauf, lange Ansteckungszeiten (mehrere Jahre), festsitzende Infektionen und eine stete Zunahme von Defekten in verschiedenen Organen aus. Das Maedi-Visna (ähnliche Krankheit beim Schaf) und das CAE-Virus sind nahe verwandt und konnten lange nicht voneinander unterschieden werden.
Das CAE äussert sich in verschiedenen Krankheitsbildern, wobei diese entweder einzeln oder mehrere in Kombination beim gleichen Tier auftreten können. Die fünf Hauptkrankheitsbilder sind: Gelenk-, Hirnhaut-, Euter-, Lungenentzündung und chronische Abmagerung. Sekundäre Krankheitsbilder sind: Fuchtbarkeitsprobleme, Gebärschwierigkeiten, Verminderte Tageszunahme/Kümmerer und akute Euter- und Lungenentzündung.
Gelenkentzündung (Arthritisform) ist das häufigste Krankheitsbild. Alle Gelenke können erkranken. Meistens jedoch sind die Vorderkniegelenke, dann die Sprunggelenke befallen. Meistens bei Ziegen die älter als 1 Jahr (nach dem ersten Abgitzeln) sind, vorwiegend aber bei Ziegen in der dritten bis fünften Laktation. Die Verdickung der Gelenke ist häufig von weitem sichtbar. Stark erkrankte Tiere magern trotz erhaltener Fresslust ab, bekommen ein struppiges Haarkleid und leiden zum Teil unter starken Schmerzen. Die Milchleistung sinkt. Diese Tiere müssen geschlachtet werden. Nach grösseren Stresssituationen (Hochträchtigkeit, lange Transporte) kann die Arthritisform auch akut auftreten und bis zum Festliegen erkrankter Ziegen führen.
Gehirnentzündung (Enzephalitisform) kann bei Ziegen in jedem Alter auftreten. Meistens erkranken jedoch Gitzi im Alter von 2-4 Monaten. Die Tiere zeigen zu Beginn Schwäche und einen unsicheren Gang, später Lähmung der Hintergliedmassen dann der Vorderhand und es kommt schlussendlich zum Festliegen. Im Endstadium Verdrehen des Kopfes, Festliegen in Seitenlage und Ruderbewegungen mit den Gliedmassen. Eine Heilung ist nicht möglich. Werden die erkrankten Tiere nicht geschlachtet, so verenden sie jämmerlich.
Weitere Formen der CAE-Krankheit sind:
Euterentzündung – häufig bei Ziegen in der dritten bis fünften Laktation. Milch bleibt meist unverändert, jedoch meist mangelnde Labgerinnung bei der Verarbeitung. Bei der diffusen Euterentzündung ist das Euter beim Abgitzeln meist gross und fest, aber nicht oder wenig schmerzhaft. Liefert kaum Milch und ist beim Ausmelken nicht leer. Beim Abtasten ist das Euter hart wie eine Schale. Bei der knotigen Euterentzündung ist das Euter weder warm noch schmerzhaft – kein Fieber. Milch ist unverändert, lediglich einzelne verschieden grosse Verhärtungen (Knoten) im drüsigen Eutergewebe. Knoten werden von Laktation zu Laktation immer grösser bis Teile der Euterhälften verhärtet sind. Milchleistung wird meist immer schlechter. Eine Behandlung der Krankheiten bringt kein Erfolg.
Chronische Lungenentzündung – vor allem bei Ziegen und Böcken die älter als 1 Jahr sind. Krankheit äussert sich meist durch eine Leistungsdepression, zunehmende Abmagerung und struppiges Fell, seltener treten Atemnot oder Husten auf. Zu Fieber kommt es nur bei einem sekundären Befall mit Bakterien.
Alle oben erwähnten Krankheitsbilder können in Kombination mit einer chronischen Abmagerung einhergehen. Manchmal ist aber bei einzelnen Tieren einzig eine Abmagerung als Krankheitszeichen festzustellen. Meist bei Ziegen in der dritten bis fünften Laktation. Bei stark befallenen CAE kranken Tieren ist eine höhere Anfälligkeit gegenüber anderer Krankheiten feststellbar.
Die CAE-Krankheit ist sehr ansteckend bei Ziegen (Vorkommen bei reinrassigen Zwerg-Ziegen nie oder nur sehr selten). Es gibt zwei Übertragungswege, der Direkte und Indirekte. Jeder Kontakt zwischen einem kranken und einem gesunden Tier kann zur Übertragung des Virus führen! Der wichtigste Ansteckungsweg ist die Milch. Bei einer üblichen Verfütterung von Milch aus dem Bestand an die Nachzucht kann eine einzelne virusausscheidende Ziege alle Gitzi des Bestandes anstecken. Eine Übertragung vom Muttertier auf Foetus kommt extrem selten vor und wenn, dann vor allem bei Mehrlingsträchtigkeit. Der CAE-Virus wird nebst der Milch auch in sämtlichen anderen Körperflüssigkeiten und Sekreten ausgeschieden, deshalb kann jeder Kontakt zu einer Ansteckung führen!
Eine Virusübertragung kann auch indirekt erfolgen. Besonders Geräte, die in Kontakt mit Blut von infizierten Tieren gekommen sind und ohne Desinfektion weitergebraucht werden. Auch Injektionsnadeln, chirurgische Instrumente (Kastrationsgeräte), Markierungszangen, Melkmaschinen etc...
Auch der Mensch ist ein indirekter Überträger. Vor allem dann, wenn eine Person ohne entsprechende Hygienemassnahmen von einer infizierten Herde in eine gesunde Herde geht (gleiche Kleidung, Schuhe, kein Händewaschen etc..). Auch ein schlechtes Stallklima mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur, hohe Schadgaskonzentration (Ammoniak etc..) und geringe Luftzirkulation, sowie hohe Fliegenbelastung fördern die Krankheitsübertragung. Auch in Schmutzresten kann er einige Tage infektiös bleiben.
Die CAE-Erkrankung kann bei schwer erkrankten Ziegen relativ einfach anhand der typischen Anzeichen festgestellt werden. Ein CAE-Befall in Herden und bei einzelnen Tieren wird heutzutage indirekt mittels einer Blutprobe im Labor gemacht. Dabei werden die Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das Virus im Blut gemessen. Eine Untersuchung vermittelt nur immer ein momentanes Bild über die aktuelle Menge der Abwehrstoffe gegen das CAE-Virus. Daher muss einiges beachtet werden:
- Untersuchungen von einzelnen Tieren (nicht allen) eines Bestandes vorsichtig beurteilen.
- Untersuchungen von jungen Tieren (bis ca. 1 ½ jährig) sind kaum aussagekräftig.
- Eine einzelne Untersuchung (zeitlich gesehen) lässt keine Aussage über den wirklichen Infektionszustand zu.
- Die Blutentnahme muss entweder in der Hochträchtigkeit, resp. In den zwei ersten Monaten nach dem Abgitzeln oder im Herbst zu Beginn der Deckzeit erfolgt sein.
Für die Interpretation der Resultate muss das Alter der untersuchten Tiere berücksichtigt werden. Bei erwachsenen Tieren bedeutet:
Positiv - das Tier ist Virusträger
Verdächtig oder nicht beurteilbar - dass der Test weder eindeutig positiv noch negativ ausgefallen ist. Gründe dafür sind die Bildung sehr geringer Mengen Antikörper gegen das Virus, Beeinflussung anderer Körpersubstanzen oder Medikamente auf den Test oder Krankheit des Tieres zum Zeitpunkt der Entnahme.
Negativ - heisst im Normalfall, dass Tier ist virusfrei. Es ist aber möglich, dass das Virus sich im Tier <img src="images/smiles/5ddde225.gif" alt=smily>;versteckt“ hat und deshalb nicht nachweisbar ist, das Tier unter Leistungsstress steht (ausserhalb der Entnahme-Zeiten), das Tier unter 1 ½ Jahre ist (zu jung), oder die Ziege sich in einer Ansteckungsphase befindet (bis zu 2 Jahren).
Die einzige erfolgversprechende Bekämpfungsmöglichkeit ist die Unterbrechung der Übertragungswege!! d.h. zu verhindern, dass das CAE-Virus von einem angesteckten Tier auf ein virusfreies Tier übertragen wird = Sanierung.
Bei einer Sanierung müssen sämtliche Tiere zu vorgegebenen Zeitpunkten untersucht werden. Anfangs der Sanierung (ersten drei Jahre) ist es erforderlich, dass diese Untersuchungszeitpunkte genau eingehalten werden.
Im 1. und 2. Sanierungsjahr werden je 2 Blutuntersuchungen vorgenommen, die erste zwischen Februar und April, die zweite zwischen August und September.
Im 3. Jahr wird die fünfte und (letzte) Kontrolle zwischen Februar und April vorgenommen.
Nur wer alle fünf Untersuchungen genau durchführt und immer negativ hat, gilt als CAE-Frei Betrieb. Während der Sanierung muss jeder Kontakt zu nicht kontrollierten oder CAE-infizierten Tieren ausgeschlossen werden.
Ein CAE-Frei Betrieb muss nur noch jedes Jahr zur etwa gleichen Zeit eine Kontroll-Blutuntersuchung machen. In der Schweiz ist dies so geregelt:
1. Jahr, Ã zwei Blutuntersuchungen negativ = WN 1 oder Status 1
2. Jahr, Ã zwei Blutuntersuchungen negativ = WN 2 oder Status 2
3. Jahr, eine Blutuntersuchung negativ = N-Betrieb oder CAE-Frei
Die Untersuchungs- oder Laborkosten werden in der Schweiz und in den meisten Ländern in Deutschland vom Staat übernommen. Die Tierarztkosten (Anfahrtsweg) wird je nach Land unterschiedlich geregelt, aber meistens auch übernommen.
CAE ist eine Seuche!!! Es ist wünschenswert, dass sich auch in Deutschland und angrenzenden Ländern die Leute vermehrt gegen diese Seuche einsetzen und ihre Betriebe sanieren lassen!!! </td></tr></table><!--quote end--></td>
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RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 15:32
von OldsFarm
Danke Sven,
auch nochmals ein grosses Lob an Sandra.
Das ist einer der besten Beitraege zu diesem Thema in unserem Forum.
VGaK
Klaus
RE: CAE?!
Verfasst: 18.04.2003, 16:20
von Ines
ja, find ich auch!
Das ist toll und man mußte es nicht mal neu aufschreiben! Zu irgendwas sind diese Blechkisten wohl doch gut :-)<br><br>______________<br><br>Liebe Grüße Ines
RE: CAE?!
Verfasst: 19.04.2003, 23:06
von Willi
hallo zusammen.
ist ja toll die einhellige meinung über eine krankheit, die nicht mal richtig als seuche anerkannt ist, zumindest nicht in der eu.
klar kann man herden sehen die daran erkrankt sind, und dort sieht es schlimm aus, sieht es bei panarithium oder moderhinke oder dasselfliegen auch.
aber deshalb gleich von einer seuche reden würd ich noch nicht.
da, ich sag es nochmal....70 % der tiere zwar den virus haben aber nicht erkranken. wäre es eher mal an der zeit resistenzzucht zu betreiben und allen ziegen auch denen im europäischen ausland, die antikörper anzuzüchten und sie nicht nur wegzuschlachten
willi
CAE
Verfasst: 12.09.2005, 08:13
von Elise
Hallo, habe Bericht über CAE gelesen (18.04.2003). Auf die Gefahr hin jetzt eine Lawine ins Rollen zu bringen, dort steht geschrieben CAE ist eine Seuche, muß ich fragen: Wenn dies so wäre, warum ist es dann nicht zwingend vorgeschrieben, daß ALLE (nähere Beschreibung des Wortes ALLE lasse ich mal weg) ihren Ziegenbestand prüfen lassen? Wenn ich nämlich besser Bescheid gewußt hätte über CAE, hätte ich eine Ziege aus einem kontrollierten Betrieb gekauft. So habe ich jetzt das Problem wo bringe ich sie zum Deckakt hin, wenns soweit ist. Danke für Antworten. Vlg Claudia